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Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. <)H t!xr;?-'.'r».- ^,ü''-?7c -" ' - >. ' s AuUsdlatt de» ksnigt. Gerichloamtr» und des Stadlrathe» zu Dischofswerda. Liese.Zeitschrift erscheint wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich ^ Ugt.' Inserat« «erdm die gespaltene Ache oder deren Raum mit S Pf., Anzeigen unter vier Seilen mit 2> Ngr. derechnet. 13 I Mittwoch, de« IS. Februar. I186L Sa ch sei». Bischofswerda, 10. Febr. Am vergangenen Sonnabend NachtS gegen 11 Uhr wurde ein kleiner -Heil der Bewohner durch einen glücklicherweise nur kurzen Feuerlärm erschreckt. Im Hause deS Hrrm Hausmann Huste auf der Dresdner Straße war dl« sogenannt« Rauchkammer in Brand gerathen, so daß die Helle Klamme schon ellenhoch zur Esse heraus schlug. Durch rechtzeitig« Entdeckung und schnelle HÜfe wurde das Feuer bald unterdrückt, ohne größeren Schaden angerichtet zu haben. r ABischofswerda. ES ist wahrhaft ergreifend, wenn mau von den vielen und verschiedenen Groß« thaten liest- die mit Aufopferung und höchster Lebens gefahr an so vielen Orten bei der in den ersten Tagen dieses MonatS statlgehabten Neberschwemmungen von «delmüihigen Männern auSgeführt worden sind, Unter so manchen hochherzigen Rettern wird auch eine Persönlichkeit genannt, die in unsrer Stadt und Um« gegen» sehr gekannt ist und einen guten Namen hin terlassen ha». ES ist dies der früher hier stationirt ge« wes,ne Gendarm Hein. Dieser war eS, welcher Mit noch zwei edlenMännern, den Holzwächter Metz let und den Nahrungsbesitzer Hunger, in der Nacht vom 1. zum 2, Februar mittelst zweimaliger höchst gefahrvoller Kahnfahrt die in der größten Todesgefahr schwebenden von der reißenden Zschopau umflutheten Bewohner deS Armenhauses zu OrtelSdorf bei Fran« krnberg glücklich rettete. Ein öffentlicher Dank im Frankenbergrr Amtsblatt« erzählt diese edle That aus führlicher. Für die Wafferbeschädigten sind von Ihrer köngl. Hoh. der Frau Kronprinzessin anderweit 70 Thlr. und von Ihrer köngl Hoh der Prinzessin Amalie 50 Thlr. gespendet worden. — Der Wafferstand der Elbe ist fortwährend im Fallen begriffen. Innerhalb des städtischen RayonS ist die Elb« fast überall wieder in ihre Ufer zurückgeireien. Um so mehr aber auch wer den die Schäden sichtbar, die von der Fluth an Ge« bäuden, Ufern, Brücken, Stegen, Gärten rc. angerich« tt» worden find. » Oberhaid Tetschen waren 17 Zillen «itfortge» schwemmt worden, sie find jedoch größtrnchriw(«näu «iebphnter 2ahr»m» sagt bis auf zwei) zwischen Pirna und Dresden »heil« angeschwomwen, theilS aufgefangen worden. — Pon dem in und oberhalb Dresdens fortgeschwrwmten Holze ist sehr viel im großen Gehege, sowie in der Gegend von Kötzschenbroda angeschwommrn. Infolge deS anhaltenden Regens (der, Gott sei Dank, jetzt einer erfrischenden Kälte Platz gemacht hat, die nnn ein anhaltendes Sinken der Wässer er, warten läßt, während sie andererseits freilich den durch die Überschwemmung betroffenen Wohnungen nicht günstig ist) sind auch die Wässer im Erzgebirge wieder bedeutend gestiegen. ES werden daher auch wieder aus Zwickau, Glauchau, Waldenburg (die Cominu« nirationen durch das Dorf Remse war schon am 6. d unterbrochen), Penig (wo übrigens die Mulde am 2 Februar eine Höhe erreicht hatte, die das Sommer wasser von 1854 noch um 9 Zoll überstieg) und Col- ditz Ueberschwemmungrn gemeldet. Auch in HZald- heim hat die Zschopau am 1 Februar eine, die Fluth von 1854 noch übersteigende, Höhe erreicht Die WaldHeimer Brücke hat — wenigstens für schwere- Frachtsuhrwerk — bis auf Weiteres gesperrt werden müssen, da eine Verschiebung am Widerlager stattge sunden hat und sich noch nicht übersehen läßt, inwie weit dadurch eine Gefahr für die Brücke selbst ent standen ist. DaS gedachte Fuhrwerk muß daher ent weder über Roßwein, Döbeln, LeiSnig und Grimma oder über Hainichen, Mittweida und Rochlitz seinen Weg nehmen. Der Stadtrath zu Leipzig hat beschlossen, einen städtischen Schulrath anzuftellen und hat zu dieser Stelle den Direktor vr. Vogel erwählt. Ein Mitglied der Dresdner Freimauerloge zum aoldnen Aepfel hat der von derselben begründeten Lehr- und ErziehungS-Anstalt für Töchter gebildeter Stände 3000 Tbir. Irgirt. Chemnitz wird nach Beschluß der Stadtverord neten eine neue Anleihe von 350,000 Thlr. zu 4Proc. aufnehmen; wovon zuvörderst 250,000 Thlr. ausge schrieben und davon der Rest der Anleihe von 1853 (120,000 Thlr.) getilgt werden soll. DaS übrige Capital wird zur Erbauung einer Turnhalle, eine- HoSpitalS, Marstall« und mehrerer anderer nothwm« dtg gewordene» Communalbautrn vrrwmdet «erden.