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die letzten Tage noch sich als trügerisch erwiesen, Blätter, daß Schiffbrüchige der Amazone in Madeira oder in Gibraltar gelandet seien, haben sich «icht be stätigt. Das Sckiff ist, wie man sagt, mitMänn und MauS versunken, und hat 138 tapfere Männer in daS kühle Grab gelegt. .. . Don den mehr als 10,000 Häusern Berlins sind' nur 31 von Hypothekenschulden ganz frei. ! Baden. Vom badischen Schwarzwald wird der „Freiberger Jahren eine evangelische Gemeinde gebildet von etwa - 36 Personen, welche aus der katholischen'Kirche aus getreten sind. Man hat der jungen evangelischen Ge meinde das Leben bisher sauer genug gemacht, und. «S gehörte aufopfernde glaubensvolle Beharrlichkeit von Seite dec betreffenden Familien dazu, um fest stehen zu bleiben in der einmal als richtiger erkannten Confessio». Nachdem man sich lange Zeit vergebens gegen sie abgcmühi hatte, wäre zu erwarten gewesen, daß man endlich von offenen Verfolgungen ablassen würde. Aber wie zum Hohn für daS Gedächtniß des gesteinigten Märtyrers Stephanus, steinigte man am letzten Stephani-Feiertage NachlS 10 Uhr das HauS, in welchem die Evangelischen gewöhnlich ihre Ver sammlungen hielten. (!!) Man begnügte sich aber nicht mit dem Steinwerfen in die Zimmer, wo Eltern und Kinder schliefen, sondern man gebrauchte auch Feuerwaffen und schoß in daS Haus hinein." Italien. Palermo, 3. Jan. Wir kämen hier nach und noch zur Ruhe, wenn nicht Rom und unsere Pfassen fortwährend mit unserer Bevölkerung ihren teuflischen Spuk trieben. Wir haben seit Kurzem hier einen evangelischen Prediger. Derselbe wollte sich ein Local zur Abhaltung seines Gottesdienstes miethen; aber eS hat wenig gefehlt, so wäre er ein Opfer des Fana tismus geworden, indem die Pfaffen den Pöbel gegen ihn aufgehetzt hatten unter dem Vorgeben, die Evan gelischen wollten die heilige Jungfrau schänden. Jetzt hält dieser Prediger seinen Gottesdienst theilweise in seiner Wohnung, theilweise im schweizerischen Eon- sulat, vor dessen' rother Fahne mit dem eidgenössischen Kreuz unsere Pfaffen Respekt zu haben scheinen. Aus Rom wird berichtet, die dortige Theater polizei befinde fich in nicht geringer Verlegenheit. Zu den populärsten Opern des Reportoirs unsers Apollo- theaterS gehört die Oper vue kosoari. Sie ist in der letzten Zeit wiederholt ohne den geringsten Anstand gegeben worden. Auf einmal hat das Publikum drei bisher unbeachtet gebliebene Verse von ominöser Be deutung und Beziehung auf die politische Gegenwart entdeckt. Sie heißen: Weiche, weich', Verzicht auf die Gewalt, Unglücklicher albr Vater du! WaS soll der Thron dir frommen? Frankreich. Paris, 22, Jan. Der „Moniteur" veröffent- ^en, welche die AtzgrhörHen und. Kaffer über, die fiflazüelle Lage de-'LsHdkS da- der Amazone Verunglückten bis in, Wudget im GanzM Pie Hcheptliche» Hü-aabesi für >ck nicht aüfaegebrn hatten, haben 1863 werden gegen 1862 eini Mehr von MMiflionm erwiesen, die Nachrichten öffentlicher aufweisen. Der EffectivbestaUd der Armee, der im Jahre 1861 467,000 Mann betrug, wirlraus400,000 Manu »jnckgschränkt und ist gegenwärtig schon auf 446-00Ö' revücirt. DaS Marinebudget wird 168 Millionen betragen. Die Einnahmen werden durch Einführung der Stempel - »und MregtstreturntStzr- bühren um 50 Millionen gesteigert. Die Abgabe ans durch die Posi versandte Werthe wird auf 1 Procent herabgesetzt., Pie ungedeckten AuSgqbe», sagt der Finanzmimster, belaufen sich gegenwärtig auf 1008 «uß -- - ... - chrer Verminderung zu gelangen, ohne zu eiiwr.Hn- leihe greifen zu müssen. Er rrktürt es für wünschend Werth, daß man z» tzner einheitlichen Schuld gelange», indem man den Inhabern von 4jprocenliger. Rente denselben Betrag in 3procentiger gebe unter Zähltttiff einer noch zu bestimmenden Ausgleichungssumme an den Staat. Die Eonversiün würde fakultativ sein. Der Minister wendet stL hierauf zu dew außerordent lichen Fonds» die sich auf 67z Millionen belauf«»» , genügen nicht für die Eisenbahnbauten und andern gemeinnützigen Unternehmungen. Herr Fould, will deshalb vön den Deputirten eine zeitweilige Erhöh ung der Salzstcuer um 10. Cent, pro Kilog^mm (^ Pfennige pro Pfund) verfangen, waS 33 Millionen einbringen wird, ebenso zeitweilig die Zuckerstcuer wieder auf 42 Fr. bringen, was ungefähr 29 Mill, aufs außerordentliche Budget eintragen wird. KaS Budget für 1863 wird mit einem EinnahmeüberMuK abschließen- . .. . . i Die Neigung des Kaisers und der französischen Staatsmänner überhaupt, die Unabhängigkeit deck Südens von Amerika anzuerkenncn , wird immer leb hafter. Der nächste und wahrscheinlich der gewich tigste Grund dieser Neigung, die Herabgekommenheit der französischen Baumwollenindustrie, die Nachrichten aus Rouen und Lifle sind sehr ernster Natur, die zu, nehmende Höhe der Baumwollpreise hat bereits meh rere Fabriken zum Stillstand verurtheilt; andere Fa briken, die der Ungunst der Zeiiverhältnisse muthig. Trotz bieten, stehen im Begriff die Arbeiten einzustellen. Schon fängt man an, am Hofe nach einem passenden Vorwand zu suchen, unter welchem Frankreich die für Sklaverei kämpfenden Staaten des Südens anzuer kennen vermöchte. Die Patrie, in welcher bekanntlich Hr. v. Lagueronniere den Ton angiebt, sprich» sich ganz offen und entschieden für den Süden der Ver einigten Staaten gegen den Norden aus. Der „Mo niteur" zeigt sich, so ost er von den amerikanischer» Angelegenheiten spricht, sehr gereizt gegen den Norden» England. Dem „Moring-Herald" zufolge sollte England Kriegsschiffe vor jedem Hafen, der amerikanischen Südstaaten stationiren -und CharleSton und alle an dern Häfen den neutralen Händel öffnen. Frankreich würde sich dann sicher England anschließey. ' , Rußland. . „ Durch einen kaiserlichen UkaS wird, um den ge» licht einen Bericht des Finanzministers Fould an den wachsenen StaatSbedürfniffen zu genügen, dir Er-