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42 Kn Tiefe aufgeschloffew worden. Der Gutsbesitzer Schröter daselbst bietet 45 Acker davon zum Ver kauf auS. DaS Dorf Lin den a u hei Leipzig hat Erlaubniß erhalten, jährlich zwei Roß- und Diehmärkle, verbun den mit Geschirr- und Gefäßmarkt, abzülhÄtett. In Dresden sind im vorigen Jahre 172 neue Woynhäuser aufgeführt worden; (19 weniger als im Jahre 1860). '^>'5 >> Zn Mittel herbigsdorf bei Zittau verun-» glückte die 19jährige Tochter deS Bauerguisbesitzers W. Roscher dadurch', daß sie ans Versehen d«t im Gange befindlichen Dreschmaschine zu nahe kam, das eine eiserne Rad ihre Schürze erfaßte und Vie Un glückliche dergestalt auf das Scheunentenne schleu derte, daß sie aus der Stelle ihren, Tod fand. "Die"große,Faßfabrik von E. Wunderlich in Zwickau wird demnächst nach Dresden verlegt wer den; sie stellt deshalb 9000 Stück Biergefäße von Eigenholz unv in Eisen gebundenvon Men Größen, zum Verkauf. In Ertmmihschau hat man eine aus jedeSmal 16 Bürgern best-hendeSicherheitS-Nachtwacheeingeführt. tz Großröhrsdorf, den 16. Jan. Der Winter ist dies Jahr ein gar wunderlicher Gesell, erst zeigt er sich mild, bann trotzig mit beeistem Gesicht, wirft Schnee auS den Lüften herab und es wird eine herr liche Schlittenbahn. Mit einem Male rnmorr'S in dem alten Bauche der Erde, so daß sogar im säch sischen Voigtlande — ohne zuvor eingeholte polizeiliche Erlaubniß die Hausglocken >7- zu tnmmbeln anfangen. Da springt der Wind um und am andern Morgen fäüi der Rege» in Otrömen nieder —und Äde Schlit tenbahn! es ist vollkommenes Thauwetter eingetreten. Nach einigen Tagen gefriert es wieder, der Wind weht aus Osten und die Kälte steigt auf 16 Grad. Muß man nicht geradezu glauben der Winter habe den EompaS verloren und steure dieserhalb bald da bald dorthin? -- oder es spuke ihm dies Jahr ein Stück napoleon'icher Politik im Kopse? De" Mäu schen ist dieser rasche Witterungswechsel nicht zuträg lich, Brustkranke und Brustschwache empfinden dies vorzüglich und das Scharlachfieber fordert ein Opfer nach dem andern Und räumt in manchen Familien unter den Kindern förmlich aus; dies wirkt, was ganz natürlich ist, lähmend auf die Wintervergnügungcfi «in, da Trauer in. viele Fannlien eingezogen ist. — Wie >S heißt, wird sich auch hier ein Verein ehrenvoll verabschiedeter Militärs bilden, dem wir das beste Gedeihen wünschen. SeineTendeNz — Unterstützung in KränkheitS- und Sterbefällen aus der VereinScaffe ist durchaus des Beifalls werkh. Wenn rin Mitglied krank wird oder stirbt, da wird nicht erst gefeilscht und gewogen, waS gegebm werden soll und ob eS nöthig sei — ein Jeder empfängt und zwar nach gleichem Maaße, sei er arm oder reich und so ist daS Empfan gen für Alle und Jeden ehrenvoll. Auf diese Weise kann mit kleinen Mitteln viel Gutes gethan werden. Ach die Welt ist so krank an überlebten Gesellschaften, die nie einen andern Zweck hatten, als sich zu lang weilen und wenn eS hoch kam — sich gegenseitig ab- zufÜttern und ihre Mitmenschen durchzuhecheln, daß man stch freuen muß, wenn Vereine sich gründ««, die Hinew edlen und uwhfthätigen Zweck verfolgen und deren Basis die Ehr« und gegenseitige Achtung bis zum Grabe ist. "5 / Preußen. - Der Köttig hat am 14 Jan. die Kammern er öffnet. DieThronrede erwähnt die Krönungsfeier, bas Attentat zu Baden-Baden und beklagt den Tod des Prinz-GemahlS. Die AM V«S Landes fei allae- mein befriedigend. „Die Gesetzentwürfe werden be weisen, daß Ich, Meinen Grundsätzen gelrey, den Ausbau der Verfassung vor Äugen habe: DerSkdatS- hauShaltSetat wird ejne Steigerung der Einnahmen ergeben. Dadurch werden dse Mittel gewährt, den durch bUHeereSreform bedingten Zuschuß zu vermm- dern." Die Thronrede erwähnt sodann die glücWch beseitigte englisch-amerikanische Verwicklung. -Dir T^gUuW tMdnGAaHrr der Franzostw habe-däM beigelragen, die bestehenden frcundnachbarlichen Be- zvhmsgen noch günstiger zu gestalten. Die Verhand lungen übe? di? MrkehrSverhällnisse zwischen dem Zollverein und Frankreich dauern noch fort.- Die Bemühungen, eine zeitgemäße Revision derWehrver- faffung deS deutschen Bundes herbeizuführen, haben bisher ein unbefriedigendes Ergebniß geliefert. Di« Regierung ist jedoch bestrebt mit den einzelnen deut schen Staaten eine Gleichmäßigkeit in den militärischen Einrichtungen anzubahnen. Die Regierung widme der deutschen Küstenvertherdigung und der Entwicklung der Flotte, wofür^ sich inn«rhalb-und außerhalb Preu» ßens ein erfreuliches Streben kundgegeben, unausge setzte Sorgfalt. DaS Dedürsniß einer allgemeinen Reform der Bundesverfassung habe auch im Kreise der deutschen Regierungen verschiedentlich Anerken nung gefunden. Preüßen ivftd zu Gunsten solche? Reformen bemükh fein, welche den wirklichen Machte Verhältnissen entsprechen, die Kräfte des deutschen Volkes energischer znsammcnf'ssen und Preüßen in den Stand setzen, die Interessen deS Gesammtvater- lanbeS erhöht zu fördern. Der König bedauerte ftb» haft, daß der VerfaffungSstreit in Kurkessen noch ' nicht geschlichtet ist! „Selbst den letzten Ereignissen^ gegenüber Halle Ich jedoch di« Hoffnung fest, daß ' Meine Bemühungen auf Wiebcrderstellung der Ver fassung von 18Ä, unter Abänderung der den Bundes gesetzen widersprechenden Bestimmungen, einen end lichen Erfolg haben. Meine und die österreichische Regierung sind mit der dänischen Regierung in Ver trauliche Unterhandlungen «ingetreten, um eine vor läufige Grundkage für die Verständigung der Frage der Herzogthamer zu gewinnen. Hierbei am Bundes recht und den internationalen Vereinbarungen fest«" haltend, gereicht eS Mir zur lebhaften GenugthuuPg, daß das vollste Einverständniß zwischen Mir, dem ' Kaiser von Oesterreich und allen übrigen deutsche» ' Bundesgenosse» besteht." Die Thronrede schließt: „Die Entwickelung unserer Institutionen muß im Dienste der Kraft und Größe unseres Vaterlandes stehen. Niemals kann Ich zulaffen, daß die fortschrek- tende Entfaltung deS inneren StaatSlebenS das Recht der Krone, sowie die Macht und Sicherheit Preußens in Frage stelle oder gefährde. Die Lage Europaö fordert ein einträchtiges Zusammenwirken zwischen