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10 lauti« vollauf Peschäsligung zu geb«» und in Europa vesto freiere Hans, namentlich am Rhein, am Lewa» unv in Italien zu gruiunen. Schon hat Garibaldi verkünvel, späiesienS im April werde ver Krieg gegen Oesterreich beginnen; schon ruft Koffuth: .Venedig an ri« Front, 3hr Italiener! Habt Ihr nicht Kraft genua, u rnvet Euch an Ungarn! In Paris werket Ihr kein Hiuverniß finden!" Solcher Art finv die Aussichten, mit denen wir in das Neujahr treten. Haben wir unrichtig, durch eine trübe Brille gesehen? Gott gebe eS! Wir unserseits wollen gern unseren polnischen Unverstand eingestchen und unserer irrihümlichen Auffassung der Weltlage vom Herzen unS freuen. Wie aber auch rie dunkeln Zu- kunttSloose fallen mögen, nicht wanken wollen wir in uüserem Vertrauen auf den, der den Wcltkreis lenkt; seststehen in Treue und Liebe zu unserem allverehrtcn Könige und Herrn, »»verrückt fcsthalle» am theucren Vaterlande. Und mit Liesen Gesinnungen wünschen wir allen unser» Lesern ein recht gesegnetes Neue« Jahr! — . (V «) Sachsen. Bischofswerda, 2. Januar. Die Festtage der heiligen Weihnachtszeit sind nun vorüber und mit denselben auch der Lichterglanz verloschen, welcher so freundlich uns in diesen Tagen entgegenleuchicte. Wer schaute nicht gern von unS Allen in den schim mernden Glanz eines grünen und schön geschmückten Christbaums hinein? Das Herz eines Jeden wird dabei jung und erinnert sich mit Freuden der Zeit, wo eS ebenfalls iehnsuchtsvoll den „heiligen Christ" er wartete. Wieder ein Jahr müssen wir warten, ehe dieses schöne Fest der Christenheit unö abermals ge naht ist und wer weiß von uns, ob er eS je wieder er lebt? Geht dock so Mancher in diesem Zeiträume schlafen und iuhet aus in seiner stillen Kammer von allen Sorgen, die ihn hier auf Erden drückten. Da rum wollen wir unS freuen der schönen Zeit, die wir soeben verlebten und hoffnungsvoll weiter wandern in die dunkle Zukunft des mubegonncnen Jahres, das alle Leser dieses Blattes ohne Sorge und Noch, ohne Kummer und Thrän-n gesund und fröhlich mit Gottes Hilfe verleben mögen, damit wir alle wieder dereinst zusammen ein fröhliches Weihnachten feiern können! — Die Festtage selbst waren vom schönsten Wetter, wie wir es uns nur im Winter wünschen können, begünstigt und eS konnte daher Mancher einen kleinen Ausflug unternehmen und sich der stillen Na tur in ihrem Winterkleide erfreuen. Sahen wir doch in düsen Tagen garViele unfern Bntterberg besteigen und sich erquicken und stärken an der reinen Luft ter herrlichen Wintertage, welche wir soeben verlebten Dabei fehlte es aber auch für Diejenigen, welche auf eine solche Winterpartie gern verzichten, an Vergnü gungen anderer Art in unser,m freundlichen Städt chen nicht; denn am 3. WeihnachtSfcicrtage gab Herr Sradtmusikus Schöne im hiesigen Schießhanssaale ein Concert, welches sehr stark besucht war und durch die Auswahl der Musikstücke zur allgemeinen Befrie digung ausfiel. Ebenso führte uns am Neujahrstage der hiesige Sängerclub unter der Direktion des Herrn Lehrers Kneschke in seinem Concert, welches, ebenfalls i« Schitßhausc grgehn, viel Zuhörer herbeigeführt hatte, recht gut auSgeführte Männerqesänge vor das Gehör. Eröffnet wurde dieses Concert mit einem sehr hübschen Neujahrsgruße, welchen der Dirigent des Vereins selbst verfaßt halte und den ein VcreinSmitglied mit Gefühl unv Wärme sprach. — Nach dem auSgegebenen Kirch,nzettel waren in hiesiger Parochie iru vorigen Jahre l624Csmn»t- »icanten, 60 Aufgebote, wovon 24 Paar hier und 6 Paar in Goldbach getraut wurden, 145 Geburten (77 Knaben und 68 Mädchen), wovon auf die Stadt 112 Kinder kommen, und 108 Sterbefälle (14 mehr als voriges Jahr), 74 in der Stadt und 34 in den eingepfarrten Ortschaften. Die Seelenzahl in hiesiger Stadt hat also um 24 zugenommen. Bor 100 Jah ren, also im Jahre 1761, wurde» in der Stadt 58 Kinder geboren und in den eingepfarrten Ortschaften 13 Kinder. Sterbefälle waren ebenfalls in der Stadt 58 und 34 in de» eingepfarrten Dörfern. Dem Herrn Kreisdirecior v. Ko.nneritz haben bei seinem Abgänge von Bautzen nach Dresden die lau« sitzer Stände die Gefühle deS DankeS für seine 17jäh» rige Wirksamkeit in einer Adresse ausgedrückt. Von Seiten der Vierstädte wurde ihm ein prachtvoll a«S- geführteS Diplom deS gemeinsamen EhrenbürgerrechtS (der einzige Fall dieser Art) überreicht. Den Schluß deS TageS bildete eine zu Ehren deS Gefeierten bei dem LandeSältesten Herrn v. Thielau veranstaltete Soiree. Ter HauSbaltplan für Dresden auf 1862 stellt 340,999 Thlr. Einnahme gegen 336,733 Thlr. Aus gabe. Das Armcnwesen erfordert 62,989 Thlr., daS Schulwesen 36,984 Thlr. Zuschuß Mehrere Ortschaften im Leipziger KeiSrirectionS- bezirke haben in Rücksicht auf das neue Gewcrbegesetz beschlossen, daß vom 1. Januar 1862 an jeder aus ländische Gewcrbtreibcnde, der sich an einem dieser Orte niederläßt, 50 Thlr., jeder inländische Gewerb- treibende 20Tklr., Maurer, Zimmerleute, Markthelser, ob In- oder Ausländer, 10 Thlr., Handarbeiter 5 Thlr. an die betreffende Gemeindecaffe zahlen sollen. Diese Beschlüsse sollen der k. Kreisdirection zur Be stätigung vorgelegt werden. Die beendete Volkszählung für Leipzig hat fol gendes Resultat ergeben: Die Gesammtzahl der Ein wohner, einschließlich deS Militärs, beträgt 78,540 und zwar 39,107 männliche und 39,433 weibliche. Davon wohnen 25,595 in der Stadt in 795 Häusern und 52,945 in den Vorstädten in 1573 Häusern. Die Wiede'sche Buchdruckerei in Leipzig war am 24. Decbr. mit Blumen und Kränzen geschmückt. An diesem Tage begann nämlich der Druck der ersten Nummer deS neuen Jahrgangs der „Gartenlaube", die in der Auflage wiederum um 20,000 Eremplare gestiegen ist, und jetzt in 125,000 Eremplaren er scheint. Mit unseren Butterpreisen hat eS seit etlichen Jahren eine eigene Bewandtniß, sie wollen nicht mehr billig werden. Jni Winter soll die Kälte und der Futtermangel schuld sein, im Frühjahre ebenfalls, oder trockene oder nasse Witterung, oder sonst etwas. Und steht endlich der Klee wie Urwald so glaubt man Kälte, Nässe, Futtermangel rc. überstanden — aber siehe dal