Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189706039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970603
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-06
- Tag 1897-06-03
-
Monat
1897-06
-
Jahr
1897
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
935 »>. Herrliche Schluchten, blauschimmernve Farbeniöne und köstliche WaldeSruhe! Nur ein Reh bricht hier und da durch da« Unterholz, oder eine Holztaube, ein Birkhuhn, streicht durch die Zweige. Hinüber schwirrt e« in« Dickicht. Wan dert man weiter gerateau« auf der Straße, so erblicken wir an dem Stein am Weg aus der einen Seite die Initialen bi. 8. (Königreich Sachsen), auf der anderen K. bi. (König reich Böhmen). E« ist die böhmische Grenze. Nach kurzer Zeit erreicht man den Aschberg. Auch da« ist kein hoher imposanter Kegel, der Berg erhebt sich schon auf einem hohen Plateau. Hier ist der Wald zu Ende. Da« Böhmer Wiesen- und Fcldland nach Grailitz zu breitet sich vor dem Auge au«. Ersteigt man ein dort errichtete« primitive« und sogar gebrech liche« Gerüst, eine Leistung, die sich freilich für Damen nicht empfiehlt, so blickt man auf die Berge an der sächsischen Seite, die sich wie mächtige blaue Wolkenkämme aneinandcrreihen. E« würde zu weit führen, diese Bcrgspihen namentlich auf zuzählen. Bei Bädekcr werden sie noch nicht registrirt und die Namen sind, wenn man nicht selbst gesehen hat, leerer Schall, sie würden doch vergessen. Bom Aichberg wäre ein kurzer Besuch in Böhmisch Schwadcrbach zu empfehlen. Sonst geht man wohl auch direkt zurück nach Mühlleiten, und die wunderschöne Paßstraße hinab nach Tannenbergsthal u. Jäger«- grün. Empfehlenswert- ist auch ein Besuch de« Schnecken steine«, der von Wieselburg, Tannenbergsthal oder Hammer brücke au- erreichbar ist. Wer scharfe Augen und etwa« Glück hat, kann hier kleine TopaSkrystalle finden. Ohne Hammer freilich sind sic schwer zu erlangen, Hammer zu benutzen, ist aber verboten. E« ist ein besonderer Genuß, im liefen stundenweiten Wald nur nach der Karte sich zu orientiren, sie ist Pfadfinder! Für gute Fußgänger empfiehlt sich noch ein Abstecher nach dem Kranichsce; da« ist da» einzige Hoch moor de» Erzgebirges i ein düsterer, großer, bebuschter Sumpf, hochgelegen, einsam, todtenstill. Führerlos hindurchzudringen ist nicht rathsam. Man findet hier eine seltene Flora: Knie holz, Znertia persnins, binipkti um uigruiu, Oxzeoeco» zmlustriü, Ilroüora lungitolia re. Von hier kommt man auch nach Sauersack und über Glashütte nach CarlSfeld; oder man geht auf der Waldstraßc über Zeisiggesang und Heckleithe nach Eibenstock, dann nach Wildcnthal u. dem AuerSberg. Wer nicht gern seßhaft ist, kann sich etwa acht Tage in Eibenstock, acht Tage in Earlsfeld, acht Tage in Rautenkranz oder in Morgen- röthe und acht Tage in Schöneck aushalten. Da« wären vier genußreiche Ferienwochen und mit wa« für Nerven würde man hcimkehren nach einem genußreichen Aufenthalte in der sommerschönen Einsamkeit von Wald und Berg, von freund lichen und genügsamen Menschenkindern, von stiller, rechter Erholung, ungestört vom großen Straßenzuge und dessen lästigen Beigaben. — Dresden, 3l. Mai. Daß sich unser Feuermelde wesen nicht mehr auf der Höhe der Zeit befindet, da« be wies so recht überzeugend ein gestern Nacht vorgekommencr Fall. In der Rostschen Eisengießerei war ein kleine« Schaden feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr, jedenfalls ungenügend von dem Feuerherd unterrichtet, suchte erst aus dem Freiberger platz und dann später aus der Freibergerstraße nach dem Brandort, bis es ihr gelang, durch verläßliche Meldung nach dem thatsächlichcn Brandort vorzudringen und dort da« ge ringfügige Dachfeuer zu löschen. Da» Grundstück selbst ist sonderbarer Weise »öffentliche Feuermeldestelle". Den dort stalionirten Zcigertclegraph wußte der Nachtwächter nicht zu handhaben und die telephonische Nachtverbindung versagte den Dienst. — Plauen, 28. Mai. Gestern Nachmittag fand eine von der hiesigen Vereinigung Deutsch-Ocsterrei eher veranstaltete Versammlung stall, in der Schriftleiter Hofer au« Eger über »die Lage der Deutschen in Oesterreich" sprach. Mit beredtem Munde schilderte Redner nun eingehend da« empörende Vorgehen und Vordringen der Tschechen in Böh men, sowie der Slowenen, Magyaren und anderer Stämme in Siebenbürgen, Steiermark, Ungar» und unterzog ihre kulturellen Leistungen einer scharfen Kritik. Auch die Spra chenverordnung mit ihren tiefgehenden Wirkungen sand eine ausführliche Darlegung, die oft von stürmischen Aeußerungen der Entrüstung sowohl al« de« Beifall« unterbrochen wurde. Die Vorfälle im Abgeordnetenhausc, da« traurige Verhalten der Klerikalen und die Kundgebungen gegen die Sprachenver ordnung in Bad Elster, Eger u. s. w. kamen gleichfalls zur Sprache. Er schloß mit den Worten: »Wir werden unfern Kampf forlsetzen und nicht rasten und ruhen — komme, Wa da wolle —, denn wir wissen, deutsche« Volk-recht bricht tschechische« Staatsrecht!" Stürmischer Beifall wurde dem Redner zu Theil. Mit dem Gesänge »Deutschland, Deutsch land über alle«" wurde die Versammlung, die sowohl von Abordnungen au« Oesterreich al« auch von Reich-deutschen au« verschiedenen Städten de» Vogtlande« zahlreich besucht war, geschlossen. — Reichenbach. Am Sonntag stand die jugendliche Schwindlerin Marie Matthe«, welche sich al« die von den Zigeunern geraubte Elsa Vetter au« Reichenbach ausgegeben und ihre Rolle neun Monate lang mit großem Geschick ge spielt hatte, vor der Strafkammer de« Landgericht« Gera. Sie war angeklagt de» schweren Diebstahls, Betrugs und einfachen Diebstahl«. Al« einziger Zeuge war Handarbeiter Vetter au« Reichenbach zugegen, der angab, daß da« Mädchen ihm einen goldenen Ring gestohlen und ihm einen Aufwand von 200 bi« 300 M. verursacht habe. Die Angeklagte, eine unscheinbare, aber nicht unsympathische Persönlichkeit, ant wortete in der Verhandlung kein Wort und zeigte sich völlig theilnahmlo». Sie wurde zu neun Monaten Gefängniß vcr- urtheilt. — OelSnitz i. B., 30. Mai. Spät, aber doch fast vollständig gesühnt wird jetzt ein vor ca. 4 Jahren ver- übte« Vergehen. Damal« verschwand au« einem hiesigen Holet der Oberkellner Robert Prieb sch und nahm dabei gegen 500 Mk. seinem Brotherrn gehöriger Gelder mit. Den au« Gränzendorf bei Reichenberg in Böhmen stammen den Gauner fcstzunehmen, gelang nicht, er kam vielmehr un behelligt nach Algier, woselbst er sich in die französische Frem denlegion ausnehmen ließ, der er auch heute noch angehört. Dort in Saida traf Pricbsch seinen Landsmann Josef kögler, aus dessen Kops wegen verschiedener Raubmorde hohe Belohn ungen ausgesetzt waren. Priebsch theilte nun bei erster Ge legenheit seinem Vater mit, wem er in Algier begegnet war, und da Priebsch von. der Behörde kögler» Aufenthaltsort verrieth, so hatten Priebsch Vater und Sohn den ersten An spruch auf die au-gcsetzten Belohnungen in Höhe von 800 Mark. Bevor des auf Robert Priebsch entfallende Theil indessen auSgezahli wurde, ließ der geschädigte OelSnitzer Ho telier auf die Summe von 400 M. Beschlag legen, und da« König!. Sächsisch. Justizministerium hat nunmehr die Pfänd barkeit der von ihm au«geworfencn Belohnung anerkannt. Fall« die Stadl Zittau hinsichtlich der ausgesetzten 3M M. sich ebenso verhält, würde dem böhmischen Fremdenlegionär und Defraudanten Priebsch der erhoffte klingende Lohn noch im letzten Augenblicke entgehen. — Lengenfeld. Glück im Unglück hatte ein aus Reichenbach stammender junger Bauführer Z., der auf dem Neubau ter Walkmühle beschäftigt war. Aus noch unaufge klärter Ursache löste sich au» der Verzapfung de» Gebälk« cin Stück heraus, auf dem der Erwähnte stand. Der Sturz von dem vier Stockwerk hohen Gebäude war unvermeidlich, und ehe Jemand helfend zufassen konnte, sauste Z. in die Tiefe, siel aber glücklicherweise in den hochangeschwollencn Mühlgraben und zwar so günstig, daß ihm außer rem Schreck und dem unfreiwilligen Bad ein weiterer Schaden nicht zu gefügt wurde. Mit trockenen Kleidern versehen, ging Z. so fort seinem Berufe wieder nach. — Olbernhau, 30. Mai. Einen überraschenden Fund haben in Obcrneuschöuberg auf dem Felde spielende Kinder gemacht. Sie wälzten einen größeren Stein von einem in der Erde befindlichen Loche weg und sanden dort l7 neue Löihkolden versteckt vor, die au« dem Werk zu Kupfer hammer Grünthal entwendet worden waren und einen Werth von 60 M. hatten. Selbstverständlich wurden sie von den ehrlichen Ellern der Kinder sofort an die Werksverwaltung abgeliesert. — Zittau, 29. Mai. Au» Reichenberg i. B. wird gemeldet: Die Uhren- und Antiquitätenhändlerin Theresia Weiß, welä-e schon früher bei einem von dem inzwischen Hingerichteten Bernhard Krusche verübten Raubanfalle schwer verletzt worden war, ist jetzt da« Opfer eine« anderen Mordbuben geworden. Frau Weiß ist in ihrem auf der sehr belebten Friedlänvcrstraße belegenen BerkausSladen von einem Manne überfallen und durch drei Hammerschlägc am Kopse so schwer verletzt worden, daß sie bereit« ihren Wunden erlegen ist. Von dem Raubmorde hatte Niemand etwa» be merkt, bis eine Frau schwache Hilferufe au» dem Laden her vernahm und einen Herrn daraus aufmerksam machte. Dieser fand Frau Weiß unweit der EingangSlhür in einer großen Blutlache am Boden liegen. Die sofort vorgcnommene ärzt liche Untersuchung ergab, daß Frau Weiß drei schwere Ver letzungen am Kopfe erlitten hat. Am Ort der That fand man auch das mit Blut besudelte Mordinslrument, einen schweren Schlosser- oder Schmiedehammer, alt und rostig, jedoch mit neuem, frischgcschnittenem Stiele vor. Die -schwerverletzte konnte noch von der erschienenen polizeilichen Kommission ver nommen werden. Sie gab an, daß sie an der eisernen Kasse beschäftigt war, als ein junger, etwa zwanzigjähriger Bursche hereintrat und einen Handkoffer zu kaufen begehrte. Frau Weiß ließ die Schlüssel an der Kasse stecken und reichte da» Gewünschte. In diesem Momente versetzte ihr da» Individuum die Schläge auf den Kopf, sodaß sie halb betäubt zusammen sank. Darauf entnahm der Angreifer der Kasse 42 Gulden, ergriff einige goldene Remontoiruhren und floh. Frau Weiß gab auch an, sic kenne da» Individuum, der Betreffende habe früher einmal einen Ring und eine Kravaltc bei ihr gekauft, sie glaube, er sei damals bei dem Bäckermeister Franz Blumrich in Arbeit gewesen; der werde wohl seinen Namen angcben können. Dann fing Frau Weiß an irre zu reden und e« er folgte daher sogleich die Uebnführung der Verletzten in da» StesanShospital, wo sie verstarb, ohne da» Bewußtsein noch einmal wieder erlangt zu haben. Zur Ermittelung und Er greifung des ThäterS wurden sofort alle dienlichen schritte eingeleitet. — Im Königreich Sachsen befinden sich im Ganzen zwölf Elbb.ücken, von denen eine, die neue Eisenbahn brücke in DrcSaen, noch unvollendet ist. Diese letztere Brücke wird nach ihrer Fertigstellung die längste sächsische Elbbrücke sein, denn sie mißt zwischen den Widerlagern 461 in. Die Länge der anderen Brücken ist folgende: Marienbrücke in Dresden 434 in, AugustuSbrücke in Dresden 402 in, Eisen bahnbrücke bei Niederwartha 351 >n, Elbbrücke bei Riesa 349 in, Earolabrücke in Dresden 327 m, Brücke zwischen Loschwitz und Blasewitz 323 in, Eisenbahnbrücke in Meißen 320 in, Albcrtbrücke in Dresden 316 in, Brücke bei Pirna 281 in, Brücke bei Schandau 265 in, die alte Brücke bei Meißen 220 in. Von den zwölf Brücken werden fünf aus schließlich als Straße, fünf als Eisenbahn und Straße, eine al» Eisenbahn und Fußweg, sowie eine (die neue Dresdner) nur zu Eisenbahnzwecken benutzt. Die Kosten der Brücken, soweit sic bekannt sind, schwanken zwischen 1,122,000 Mk. (Pirnaer Brücke) u. 2,966,000 Mk. (Earolabrücke in Dresden). — Zur Erleichterung de« Psingst-Personenverkehr« gelten im Bereiche der Sächsischen StaatSbahnverwaltung die am 4. Juni und an den folgenden Tagen gelösten gewöhn lichen Rückfahrkarten von tarifmäßig kürzerer Dauer bi» ein schließlich 13. Juni dss. I»., und zwar sowohl die Rückfahr karten im sächsischen Binncnverkchre al» auch diejenigen im Verkehre mit Stationen außersächsischer Bahnen. Betreff» der letzteren Rückfahrkarten greift auf den bayerischen, württem- bergischen, badischen, pfälzischen und elsaß-lothringischen Bahnen, ferner aus den österreichischen Bahnen (jedoch mit Ausnahme der Ocstcrreichischen Nordwest- und Südnorddeutschcn Ver bindungsbahn) die gleiche Vergünstigung Platz. Auf der Oesterreichischen Nordwcst- und Südnorddeulschen Verbindungs bahn, ferner aus den Preußischen StaatSbahncn und den darüber hinauSgelegenen Bahnen tritt die Beschränkung ein, daß die Rückreise spätesten« am 10. Juni d». IS. auSzusühren ist. Da« Nähere ist au« den aus den Stationen angeschlage nen Bekanntmachungen zu ersehen. Leffrnttiche Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. Kmtshauptmaunschaft Schwarzenberg am 26. Mai 1897. I) Der Jahresbericht deS BczirkSstraßenmeisterS über den Ausland der Eommunicationswege soll in Zukunft an sämmtliche betheiligten Gemeinden vertheilt werden. S) Die früher getroffene Entscheidung, den Lehmergrundweg bei Johann georgenstadt betr., wird aufrecht erhalten. 3) In der Verkeilung der Staatsbeihilfen für Wegebauzwecke auf 1897 wird eine Aenderung vorgenemmen. 4) Die Rekurse des Gutsbesitzers Franz Bretschneider und deS Handels manns Gustav Bretschneider in HundShübel in Anlayensachen werden zur Erbringung fehlender Nachweise dem Gememderathe zurückgegeben. 5) Die Errichtung einer Schlächtereianlage selten Richard Emil Pech stein- in Sosa wird bedingungsweise genehmigt. 6) Die erforderliche Dispensation zur Dismembration der Grundstücke Fol. 129 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Alberoda, Fol. 55 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Beierfeld, Fol. 135 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Bockau, Fol. 145 desselben Grund buch-, Fol. 6 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberschlema und Fol. 20 de- Grund« und HypothekenbuchS für Beierfeld wird ertheilt, das DismembrationSgesuch zu Fol. 142 des Grund- und HypothekenbuchS für Zschorlau dagegen mangelnder Zuständigkeit wegen abgewiesen. 7) Die Aufstellung des Katasters über die im Jahre 1897 zu erhebende Bezirkssteuer wird genehmigt. 8) Bezüglich eines Reservistendarle hns und der Schutzvorrichtungen an Göpelwerken bleibt der Bezirksausschuß bei den früher gefaßten Beschlüssen stehen. 9) Das Gesuch Ernst Louis Dedores in Beierfeld um Genehmigung zur Errichtung einer Zinnerei für Herstellung von Löffeln und Eisenwaaren wird genehmigt, desgl. das Gesuch der Fabrikanten Gebrüder Stier und Junghans in Beierfeld um Errichtung einer Gaskraftanlage bedingungsweise unter Abweisung der erhobenen Einwendungen. 10) Die Gesuche Gustav Hermann Georai's in Zschorlau uni lieber- tragung der Karl Eduard Georgi daselbst ertheilten Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank, Ernst Heidel's in Wildenthal um Erlaubniß zum Schankbetriebe auf dem Auersberge während der Sommerzeit, Louis Oswald Reinhold's in Oberpfannenstiel um Uedertragung der Franz Gustav Stoll daselbst ertheilten Erlaubniß zum Gasthofsbetriebe und Abhaltung öffentlicher Tanzmusik, der Auguste Emilie verw. Becher in Breitenbrunn um Erlaubniß zum Kleinhandel mit denaturirtem Spiritus, Emil Hermann Schildbach's in Grünhain um Uedertragung der seinem Vater ertheilten Erlaub niß zum Bier- und Branntweinschank und zum Krippensetzen werden genehmigt, die Gesuche Oswald Wehrmann's in Lauter um Erlaub- niß zum Bier- und Branntweinschank, sowie Wilhelm Paul Frank'S in Niederaffalter um Erlaubniß zur Abhaltung von Tanzmusik an den 3 hohen Festen, am Kirchweihfest und beim Vogelschießen da gegen abgewiesen. 11) Das Regulativ über Erhebung einer Biersteuer in Oberpfannenstiel wird befürwortet. 12) Die Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern, die commun- liche Sonderbesteuerung gewisser Geschäftsfilialen und Großbetriebe 13) Der Rekurs Willy Hänel's in Rittersgrün in Anlagensachen wird Der wilde Lu sch. Eine Wilddiebsgeschichte von Reinhold Gehlhar. z3. Fortsetzung). Der Wagen fuhr vor. Die Hochzeitsgesellschaft nahm wenig Noli; davon, daß da» Brautpaar zum Aufbruch rüstete. Die Paare drehten sich weiter in lustigem Tanz. ES war dunkel draußen; nur wenige, einsame Sterne warfen ihr zitternde» Licht auf die Straße. Wilhelm hüllte sein junge« Weib in ein wollene» Tuch und war ihr beim Aufsteigcn behilflich. Da« junge Pferd, noch aufgeregt von dem Wettrennen, stand unruhig, zerrte an den Leinen und schob den Wagen hin und her. „Halte cmen Augenblick die Zügel, Kind, bis ich mich fertig mache." Ungeduldig riß das Pferd an den Zügeln. ES war kalt. Wilhelm zog sich einen dicken Mantel an. »Ohne Tusch geht e« nicht," meinte er. Eben hatte Wilhelm den Fuß auf den Tritt gefetz', da wurden im Haus die Fensterladen geöffnet, ein greller Schein fiel auf den Wagen und das Pferd, in demselben Moment begann ein lärmende» Hochrufen der Hochzeitsgesellschaft. Das Pferd scheute. Mit einem entschlossenen Sprung kam Wilhelm in den Wagen. Aber Anna» Hand war der rechte Zügel entglitten, und die Schnalle, welche beide Leinen verband, war nicht geschlossen gewesen. Krampfhaft hielt Anna den linken Zügel, und da« sich auibäumente Pferd war gezwungen, die Wendung nach links zu machen. ES war ein gefährlicher Augenblick. — Die linke Seile de» Wege« war von einem tiefen, steilen Graben begrenzt. Wilhelm, stet« geistesgegenwärtig, übersah die Situation. „Loslassen, Anna! Laß auch die andere Leine fallen!" Sic gehorchte. Da» Pferd, seine Freiheit fühlend, wandte sich wieder der Straße zu — da» Alle» war in wenigen Augenblicken vor sich gegangen. Da» Pferd war zügelfrci. Vielstimmige« Angstgeschrei schallte hinter dem Lavonsaujenden Wagen her. Nur noch scheuer wurde dadurch da« aufgeregte Thier. In wildester Karriorc stürmte es davon — den Weg nach Wilhelm« Hvf herunter. Der Wagen schleuderte. Hart an der Wegseite, an den Bäumen und Prellsteinen streiften die Räder. Bei einem Anprall mußte der Wagen zerschellen. E» war eine Todesfahrt. Doch den wilden Lusch reizte die Gefahr. Aufrecht stand er im Wagen, die Mütze war ihm vom Kopf geflogen, seine wirren dunklen Haare flatterten im Zug. „Juchhei —" ries er, »da« ist de« wilden Lusch Hoch- zeitSfahrl! Im Sturmwind hinein in die Ehe! Juchhei!" Anna sah mit großen, starren Augen zu ihm auf — da war er — der wilde Lusch! „Hast Du Angst?" fragte er wieder. „Nein!" antwortete sic wieder. Etwa« wie wilde Freude spannte ihr Herz, ihre Sinne. „Juchhe — Du bist da« rechte Weib für den wilden Lusch!" Sie kamen durch Len Wald — immer in demselben ra senden Tempo. Da löste sich au« dem tiefen Schatten der Bäume eine Gestalt, an ihrem Rock blitzten Unisormknöpse — e« war Karl Woltermann. Er sah die Gefahr — mit kühner Entschlossenheit warf er sich dem wilden Pferde in die Zügel. Da« Thier bäumte sich hoch aus. Doch der plötzliche Angriff machte e« nur noch scheuer. E« that einen Seiten sprung und stürmte weiter. Karl Woltermann hing an den Zügeln, er wurde geschleift. „O, mein Gott —!" schrie Anna auf. „Ha — jetzt! Jetzt hast Du Angst!" »Ja —! Lusch, jetzt ist'« genug mit der tollen Fahrt!" »Genug? — Wa« kommt der Narr dazwischen! — — LoSlassen! E« geschieht ein Unglück sonst! Die Zügel lo«!" E« hatte de« Zurufe« nicht bedurft — der Zügel, an dem Karl hing, riß. Da« Pferd machte einen Seilensprung, den Wagen mit sich schleudernd. Karl wurde auf die Seite geworfen und blieb liegen, da« weitersausendc Gefährt berührte ihn nicht. ,O Gott, o Gott —!" stöhnte Anna, einer Ohnmacht nahe. »Du jammerst? Um den ohnmächtigen Narren? — Wart', der wilde Lusch wird Dir zeigen, wa» er kann!" Und ehe sie e« hindern konnte, stieg er au« dem Korb de« Wagen« auf die Bracke. Ein mächtiger Satz — er saß auf dem Rücken de« Pferde«, da« fast zusammenbrach unter dem Schwung dieser Last. In wenigen Sekunden hatte seine eiserne Kraft da» Pferd bezwungen und zum Stehen gebracht. Äl wandte „t er doch AI schäum: Ordnui EI da lag — Da Ui klar — niß, w sie lieb S Blut, i S er lan> traf sie spreche D nieder i D er sich ihn küß „S binden. S Schnell obgeriss Mit gr Ei Ei Knöchel D Hüllens nimmt allezeit S W da« Pf Advokat .<! ein Dei Der wi bat Mi »L Leben z Leute h Und m wilde L. fährt u klang u Di Schritt „r Ei W Er e» nicht Di und uns Todtenl freuntli bereiten kommen Di Da D- Leben. Wi Händen »A dich vor Da Sit Wi „T Lano empfiehl Vi> empfiehl wird ge Dl in Her Hüten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)