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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.06.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189706155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970615
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-06
- Tag 1897-06-15
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Monat
1897-06
-
Jahr
1897
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und bei un», nur geh' nicht fort, geh' nicht wieder den mir fort!" Da» leidenschaftliche Flehen seine» Weibe» tras Wilhelm- Herz. Er hob sie aus, zog sie an seine Brust, und zum ersten Mal seit Langem sanden sich ihre Lippen zu langem Kuß. Er liebkoste sein Weib, trocknete ihre Thränen, umfing sie wieder in alter, heißer Ziirtlichkeit und küßte sie wieder. Sie lehnte an seiner Brust und weinte. »Nein, Liebchen, jetzt bleib' ich bei Dir. Du hast mich doch lieb, nicht wahr? hast mich lieb trotz Allem! Jetzt werd' ich mich bessern, jetzt wird Alle» noch gut!" Und zwischen seinen Küssen hindurch wiederholte und betheucrte er immer wieder: »Jetzt bleib' ich bei Dir — auf immer!" In der Thür stand Ignaz Michalski. Mit lauerndem Auge betrachtete er Beide. Kein« bemerkte ihn, dachte an ihn. »Lusch — hast Du vergessen — ?" Wie da» Krächzen eine« Unglücksraben klang seine Stimme. Mit jähem Ruck, al» wäre er auf einem Unrecht be troffen, ließen seine Arme Anna lo». Sie blickte aus, ihre Blicke kreuzten sich mit denen Ignatz' — jetzt wußte sie, da» war ihre» Manne» böser Geist. Anna erbebte. Und in neu aussteigender Angst, in dem Gefühl, daß e» einen Kampf zwischen ihr und jenem Manne gelte, einen Kampf um Wilhelm, wandte sie sich wieder an ihren Mann, hängte sich an seinen Hal», und die Angst um den Sieg legte ihr ein Wort in den Mund, da» sie nie ge sprochen — nun sollte e» ein Zauberwort sein — ein be trügerische» — um ihr zum Siege zu verhelfen: »Ich liebe Dich — hörst Du — jetzt sag' ich e» Dir: ich liebe Dich! Wilhelm, versprich e» mir, Du gehst nicht fort! Laß mich nicht vergeben« bitten. Heute ist unser Hochzeitstag! Nur beute laß mich nicht vergeben« bitten, nur heute bleibe hier. Mir ist, als müßt' c» ein Unglück geben, wenn Du gehst!" „ES geht nicht, Kind," sagte er leise und dumpf, „ich hatte nicht daran gedacht — gerad' heute geht e» nicht!" »Wilhelm —!" schrie sic aus. „Sei verständig, Kind. Ich kann'» Dir nicht sagen, aber heute muß ich sort." „Komm, Lusch — e» wird höchste Zeit!" Da machte Anna sich au» den Armen ihre» Manne» lo», zornsprühenden Auge» trat sie auf den Gesängniß-Aus setzer zu. »Was wollen Sic? Ist e» Ihr Amt und Gewerbe, sich zwischen Eheleute zu drängen? Ich sag'» Ihnen an, ich werd'« nicht dulden! Sic spielen ein heimliche», heimtückische» Spiel zwischen nn» — Sic werden'« nicht gewinnen! — Wilhelm, wünschst Du, daß keiner zwischen uns steht, dann schaffe erst diesen Mann au« unserm Hause! Du willst nicht? Rührst Dich nicht? Bist Du zu schwach, Dich der Macht und Hinter list diese» Manne» zu erwehren? So werd' ich selbst mein Hau« reinhaltcn von Leuten, die nur Unfrieden und Böse bringen. Au» meinem Hause! Sie schänden meine Schwelle — soll ich den Hund lo-koppeln? Rau», sag' ich, sonst vergeß ich mich!" Mit cynischem, lächelnden Glcichmuth lehnte Ignaz an der Thür. »Komm, Wilhelm," sagte er mit satanischer Ruhe, »sie schreit sonst da« Dorf zusammen." Wilhelm gehorchte wie betäubt — welche geheimnißvolle Macht hatte der Mann über diesen Riesen? — Da aber hängte sich Anna an ihn, ihr Körper schleifte den Boden. „Wilhelm, — ich lasse Dich nicht!" Da wurden ihre Finger au»einandergckrampft, ein Arm umschlang ihren Körper und zog sic zurück. Ueber ihrem Ge sicht funkelte de« fremden Manne» Auge. Er preßte sic einen Moment an sich. „Heute geh' ich, mein schöne», trotzige» Kind, doch ich komme wieder und dann —" Er ließ sie lo». Wilhelm wandte sich um. „Morgen komm ich, Anna. Gute Nacht!" „Sie taumelte in die Ecke. Ausstöhnend in Schmerz und Angst warf sic sich aus ihr Bett. Sic hatte den Kampf verloren — sie hatte sich gedemllthigt bi» zum Geständniß einer Liebe, die sie nicht empfand, und hatte doch nicht gesiegt. (Fortsetzung folgt.) Mermischte Nachrichten. — Berlin, 12. Juni. Heute Abend 6'/, Uhr unter nahm der von der Berliner Gewerbeau»stellung her bekannte Privatluftschiffcr Wölfert, begleitet vom Mechaniker Knabe, mit seinem lenkbaren Luftschiff eine Probefahrt vom Tcmpelhofer Felde au», nachdem der Ballon bei der Luft- schisferabtheilung gefüllt worden war. Der Ballon hatte eine Höhe von etwa 1000 Metern erreicht, al» eine starke Deto nation erfolgte. In demselben Augenblick brannte auch der Ballon, die Gondel löste sich von der brennenden Hülle und fiel brennend in rasender Geschwindigkeit in der Nähe von Tempelhof zur Erde. Man fand die beiden Insassen mit schweren Brandwunden bedeckt al» Leichen vor. Jedenfall» ist der Benzinmotor durch einen Zufall explodirt und hat hierdurch die Katastrophe herbcigeführt. Wölfert hatte den Versuch mit seinem Luftschiff im Interesse eine» Konsortium« unternommen, da» seine Ideen fördern wollte. — Kulm (Westprcußen), 8. Juni. Nach einem sehr bewegten Leben verstarb in diesen Tagen ein einst vielgenannter Veteran von 1870, der 63jährige Streckenarbeiter Klatt au« Ruda. Anfang» der 1860er Jahre stand er al» Unter offizier in Graudcnz in der Kompagnie de« gleichfalls viel genannten Hauptmann« v. Besser. Wie bekannt, kam c» durch dessen allzu strenge Kommandoführung zu dem bedauer lichen Vorfall, der unsere« Wissen» in der preußischen Heeres verwaltung einzig dasteht, daß die Kompagnie die Befehle de« Sompagnieführcr« nicht aulführte. Viele Soldaten wurden zu langen Festung»strafen, Klatt, al» einer der Rädelsführer, zu neunzehnjähriger Festung»strase verurtheilt. Auch Haupt mann ». Bester, der, wie sich später herauöstellte, nervenkrank gewesen ist, wurde de« Kommando« enthoben. Al« nach den glorreichen Siegen von 1870 viele Gefangene begnadigt wur den, wurde auch Kl. in Freiheit gesetzt, nachdem er nahe an 7 Jahre verbüßt halte. Im Landwehrverhältniß stehend, wurde er aber gleich wieder zu seinem Regiment al» Gemeiner eingezogen und that sich in Frankreich in verschiedenen Kämp fen so hervor, daß ihm bald wieder die Treffen verliehen wurden. Nach dem Feldzuge fristete er al« Arbeiter sein Dasein. Bon Gicht und RheumatiSmu» geplagt, vielleicht in Folge de» Aufenthalt» in den engen Kasematten, war er lange Wochen bettlägerig. Eine Witlwe mit unerzogenen Kindern in kümmerlichsten Verhältnissen steht am Sarge de» Verstorbenen. — Zur Warnung. Der Pariser Berichterstatter der Londoner Zeitschrift »Lancet" »heilt mit, daß neulich in einem militärischen Depot in Pari» mehrere Offiziere plötzlich an thphösem Fieber erkrankten, während die au»wärt» wohnenden u. speisenden Soldaten von der Krankheit verschont blieben. Da da» Master von der Anstalt tadellos befunden wurde, so wur den die Speisen mikroskopisch untersucht. Dabei stellte sich heraus, daß sich der TyphuSbazillu» in Mengen aus den Salatblättern sand, in Gesellschaft übrigen» mit zahlreichen Eiern von '1'aenia »vlium, dem gefürchteten Bandwurm. Wahrscheinlich rührte diese gefährliche Verunreinigung von Salatblättern von einer zu reichlichen oder widersinnigen Düngung de« Boden» her. E» ist au« diesem Falle die Lehre zu ziehen, daß man in der Bereitung ungekochter Gemüse für die Tafel gar nicht vorsichtig genug sein kann. — Die Kohlenproduktion der Welt hat in den letzten 15 Jahren ganz bedeutende Steigerungen aufzuweisen. An der Spitze aller Kohlen prodvzirenden Länder steht Groß britannien mit 212 Mill. Tonnen, gegen 165 Mill, im Jahre 1880. Größer noch war die Steigerung der Kohlenproduktion in den Ver. Staaten, wo sic in der gleichen Zeit von 7 l aus 193 Millionen Tonnen stieg. An dritter Stelle steht Deutsch land, welche» von 65 auf 163 Mill. Tonnen geförderter Kohle gestiegen ist. An vierter Stelle steht Oesterreich, welche» mit einer Steigerung von 17 auf 34 Mill. Tonnen seine Produk tion gerade verdoppelt hat. E» folgen, nach einer Mittheil ung de« Patent- und technischen Bureau» von Richard Lüder» in Görlitz, Frankreich mit 30, Belgien mit 23 und Rußland mit 8 Mill. Tonnen Kohle. Alle nicht speziell angeführten Länder zusammen lieferten nur 14 Mill. Tonnen, so daß die Gesammiproduktion der Erde 677 Mill. Tonnen beträgt. — Die Erscheinung de» leuchtenden Holze» hat die Wissenschaft verschiedentlich zu erklären versucht, sodaß eine reichliche Litteratur über diesen Gegenstand vorhanden ist. Trotzdem gehen noch heute die Ansichten über die Ursache dieser Erscheinung auseinander. Die einen sehen sie in rein chemischen Umsetzungen der Holzbestandtheile, während andere sie in den aus dem Holze schmarotzenden Pilzen suchen. Die letzte Anschauung hat jetzt durch Fr. Kutscher eine neue Be gründung erfahren. Er fand auf einer Harzreisc in einer Tannenrodung leuchtende» Holz. Ein kürzlich au»gegrabener Tannenstumpf pho-phoreSzirle in ausgezeichneter Weise mit blau-weißem Licht. Sehr stark leuchteten daran die zum Theil weißsaulen Wurzeln, aber auch die gesunden Wurzeln zeigten an ihren frischen Schnittflächen deutliche Pho»phore»zenz. Weiter sanden sich in der Umgebung de» Stumpfe» große, von den gesunden Wurzeln herrührende schön leuchtende Holzsplitter. Dabei ließen sich zunächst an diesen irgendwelche Pilze nicht wahrnehmen. E« gelang Kutscher, Theile de» leuchtenden Holze« mit nach Marburg zu bringen, wo er sie im physiologischen Laboratorium Pros. Kossel» genauer unter suchte. Zunächst fielen ihm an den Holzsplittern kaum sicht bare Spalten aus, die da« Holz in der Richtung de» Faser- verlaus» durchsetzten. Die Splitter waren in den Spalten leicht zu trennen, und dann waren die beiden genau auf- einandcrpassenden Theile von einem zarten, rein weißen wol ligen Pilzrasen bedeckt, der den Rand der Holzflächen frei ließ und sich gegen da» von ihm nicht überwucherte Holz durch eine scharfe braune Linie abgrenztc. Die Untersuchung in der Dunkelkammer zeigte sofort, daß die Pilze die Ursache de» Leuchtens waren, denn da» Holz leuchtete gerade dort be sonder» stark, wo der Pilzrasen am dichtesten war. Um den gesunden Pilz zu züchten, brachte er aus einen Nährboden au» Gelatine und Buchrindenabkochung einige Pilzfetzen, und nach einigen Abimpfungen hatte er den leuchtenden Pilz in Rein kultur in Händen. Sein WachSthum bot nicht» besonder» Charakteristische», doch verhielt sich der Pilz insofern eigenartig, al» er die Gelatine tief bräunte. Auch da« leuchtende Holz war dort, wo der dichteste Pilzrasen wucherte, rein weiß ge blieben, zeigte aber gegen den Rand hin, wo mit bloßem Auge keine Pilze mehr zu sehen waren, eine starkbraunc Färbung, die durch eine tiefbraunc Linie, welche sich ost al» feine Leiste von der Holzfläche abhob, abgeschlossen wurde. Die künstliche Uebertragung der Reinkulturen aus Tannen- und Buchenrinde oder weißfaule» Holz bot keine Schwierigkeit, wenn nur für genügende Feuchtigkeit und Temperatur gesorgt wurde. — Alter Mauerschutt, der oft in die Landwege ge fahren wird, ist ein vorzügliche« Mittel, um den Boden locker zu erhalten. Bringt man ihn auf die Sohle einer Baum grube, so wirkt er nicht nur vorthcilhast auf die Bodenlockcr- ung, sondern auch auf die Wurzelbildung und auf einen früh zeitigen Fruchtansatz. Da der Maucrschutt au» einem Ge misch von Mörtel und Kalk besteht, so enthält er immer noch etwa» Kali, welche» auf die Fruchtbarkeit de» Baume» ein wirkt. Erfahrungen haben gelehrt, daß der Schutt ganz be sonder« auf die Fruchtbarkeit der Pfirsichbäume einwirkt und ist derselbe besonder» da zu empfehlen, wo der Boden schwer oder naß ist. — Geflickter Spargel scheint eine Wiener Speziali tät zu sein. Bei einer marktpolizeilichen Revision auf den Gcmüsestandplätzen Am Hose in Wien wurde ein Bund Spargel beanstandet, in welchem einzelne gebrochene Stengel durch Holzstücke geflickt waren; bei einem Stengel war al» Binde mittel ein noch mit Schwefel versehene» Zündhölzchen ver wendet worden. Wegen Gefährdung der körperlichen Sicher heit wurde der Wirthschast»besitzcr Franz Bork zu einer Geld strafe von 30 Gulden oder 6 Tagen Arrest bestraft. Bei der Verhandlung bekundigte der Marktkommissar, daß er vor kurzem wieder Am Hof einen gestückelten und durch Holzstücke fest gehaltenen Spargel beanstandet habe. — Die neuen Briefmarken für die deutschen Kolonien sind jetzt sertiggestellt und kommen demnächst zum Versandt. In Kur« gesetzt werden dieselben jedoch erst nach Verbrauch der alten Bestände an Werthzcichen. Die Kolonie- Poftzetchen sind ähnlich den für da« Deutsche Reich üblichen. Unter der deutschen Kaiserkrone befindet sich umgeben von Lorbeerzweigen die Werthangabe, darunter in einem wagerecht aufgcrollten Bande der Aufdruck „Reich»posl". Da» Charak teristische für die Kolonialmarken ist der in schwarzen Lettern ausgeführte Ouerdruck, welcher da» Ursprungsland nennt. An Marken sind für jede Kolonie hergestellt die Wcrthe von 3, 5, 10, 20, 25, 50 Pfg., zu Postkarten die Werthe von 5, 5 -s- 5 bei Rückantwort im Lande, >0 sowie 10 -s- 10 Pf. bei Rückantwort außer Lande«. Die Farben der Marken ent sprechen den hier üblichen. — „All Heil!" Wa« saust dahin durch Dorf und Stadt im lauen Frühling»winde? Da» ist der Mensch auf seinem Rad, geschwinde geht », geschwinde; sein stählern Röß- lein, hopp, hopp, hopp, fliegt hin in sausendem Galopp, in wenigen Sekunden erscheint'» und ist verschwunden! E» liegt einmal im Zug der Zeit und ist zu Nutz und Frommen, Jed weder sucht nach Möglichkeit noch schneller fortzukommen. Zum Vorwärt»kommen aber hat der Mensch da« sogenannte Rad, da» geht sehr glatt, und ferner wird « täglicher moderner! Und weil e» stet« moderner wird, hat Jeder bald sein Räd chen, die Menschheit radelt unbeirrt, egal, ob Mann, ob Mäd chen. E» radelt, wa« da Beine hat, in Feld und Wald, In Dorf und Stadt, und 'Niemand wird'» mehr tadeln, daß selbst die Weiblein radeln. Und wenn in holder Maicnzcit die zarten Knospen sprangen, dann wirft sich in ihr sportlich Kleid die Maid im Jugendprangen, die der Gesundheit Rechnung trägt, indem sie sich so frei bewegt, da» ist die erste Regung moderner Frau'n-Bewegunz! Zwar gab e» eine schöne Zeit, da noch für Zwirn und Nadeln geschwärmt die wonnigliche Maid, sic dachte nicht an Radeln; und wenn ihr einst in schlichter Art einmal ein Rad beschecret ward zu fleißigem Beginnen, dann war» ein Rad zum — Spinnen! Heut spricht die Jungfrau folgeschwcr: „Veraltete Methode", da» Spinnrad liebt sie gar nicht mehr, da» Fahrrad ist jetzt Mode, und ist ihr solch ein Rad gewährt, weiß sie, wie gut sie da bei fährt, d'rum schwärmt sie ganz fanatisch, hinfüro nur — pneumatisch! In alter Zeit galt „guter Rath", doch heute sagt man heiter: Mit gutem „Rad" kommt in der That der Mensch am Ende weiter! Frohlaunig preist der Optimist die Zeit, da Niemand „radlo»" ist, und darin liegt hienieden der Zukunft Glück und Frieden. — Ein appetitlicher Triumphbogen. In der letzten Versammlung der Wiener Fleischselcher-Genossenschaft theilte der Vorsteher mit, daß die Genossenschaft aufgefordert worden sei, sich an der bevorstehenden Kaiser-JubiläumSau«- stellung zu betheiligen. Um diese Theilnahme de» Anlässe» würdig, gleichzeitig aber auch ehrenvoll für da» Gewerbe der Wiener Fleischselcher zu gestalten, schlage die Vorstehung vor, einen Triumphbogen au« Schinken, Würsten und Rindszungen zu errichten. (Stürmische Heiterkeit und lebhafter Beifall.) Da» gesammte Material müsse jedoch ausschließlich Wiener „Provenienz" sein. Man gedenke etwa 3000 Stück der ge dachten Leckerbissen zu dem Baue zu verwenden, und der Redner sei überzeugt, daß die Wiener Selcher diese Zahl leicht aufbringen und mit ihren Produkten Ehre cinlegen werden. (Beifall.) Der Antrag wurde einstimmig angenommen. — In einer Gemeindeschule nahe bei Dortmund, so erzählt die „N. Wests. Volkrztg.", trug sich folgender er heiternder Vorfall zu. Ein zu Ostern in die Schule getretener Lernanfänger trat während der Unterrichtszeit an» Fenster und ging dann an seinen Platz zurück. Dieser Fall wieder holte sich. Da der Knabe den Grund seine» Verhallen« seinem Lehrer nicht offenbaren wollte und dieser bei den An fängern die größte Rücksicht nahm, so gelang c» erst nach herzlichem Zureden in der im Elternhause üblichen Mundart, den Schüler zum Sprechen zu bewegen. Auf die Frage de» Lehrer»: „No, Mimiken, wat sählt di dann?" antwortete der Kleine in betrübter Stimmung: „Mine Mutter hict mi ver- sproken üm tien Uhr enne Bueterbcmme te brengen, oawer eck gläuwc, fä schmjärt mi an!" Der Ausspruch ries große Heiterkeit hervor. — „Selige Erinnerungen" lebten in einem alten, der französischen Truppenabtheilung auf Kreta angehörigen Krieger, wahrscheinlich einem Fremdenlegionär, wieder aus. Al» dieser kürzlich, so erzählt die „Frkf. Zeitung", die deut schen Matrosen besuchte, trat er mit folgenden Worten in» Zimmer: „Na Kinder», laßt mich man 'n paar ordentliche Griffe kloppen." — Eine Verwechselung. In der Küche sagt da» Stubenmädchen zur Köchin: „Eben im dunklen Gang hat mich der Herr für seine Frau gehalten." — Köchin: „Er hat Dich geküßt?" — Stubenmädchen: „I bewahre! Er hat mich au»geschimpst und mich eine dumme, eitle Gan« genannt." Standesamtliche Nachrichten van Schönheide vom 6. bis 12. Juni 1897. Geboren: 148) Dem Geschirrführer Gustav Adolf Ungethüm hier 1 S. 149) Dem Bürstenfabrikarbeiter Franz Ludwig Petzold in Neu» Heide 1 S. 150) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Eduard Schädlich hier I S. 151) Dem Königlichen Bauinspector Edmund AmanduS Cunradi hier 1 T. 152) Der unverehel. Tambourirerin Auguste Sophie Höhlig hier 1 S. 156) Dem ans. Pinselmacher Ernst Robert Günthel hier 1 T. 154) Dem Fleischer Louis Klötzer hier 1 T. 155) Dem Schneider Emil Ottomar Meyer hier I S. 156) Dem Bürstensabrik» arbeiter Karl August Klötzer hier 1 T. Aufgeboten . 35) Der Eisengießer Karl Emil Baumann hier mit der Stickerin Marie Emilie Sippach hier. 36) Der Wollwaarendrucker Friedrich Emil Köhler hier mit der Bürsteneinzieherin Emma Emilie Sippach hier. Eheschließungen. 33) Der Druckfabrikarbeiter Johann Georg Bär in Schönheiderhammer mit der Bürsteneinzieherin Anna Louise Schott in Schönheiderhammer. 34) Der Bürstenfabrik - Vorarbeiter Joseph Stodden hier mit der Wirthschafterin Lina Alwine gesch. Quast geb. Brückner hier. 35) Der Eisengießer Hermann Oswin Fuchß hier mit der Stickerin Frieda Lisette Tittes hier. 36) Der Wirthschaftsgehilfe Friedrich Gustav Bechmann hier mit der Wirthschaftsgehilfin Minna Marie Unger hier 37) Der Bürstenfabrikarbeiter August Richard Vogel hier mit der Tambourirerin Marie Lein hier. Gestorben! 100) Des ans. Bäckers Friedrich Edwin Fuchs hier Tochter, Adele, 3 M. 101) Der unverehel. Tambourirerin Auguste Sophie Höhlig hier Sohn, Hans, 1 T. 102) Des Eisengießers Fried» rich Louis Unger hier Sohn, Karl Louis, 3 I. 103) Der unverehel. Dienstmagd Hulda Emma Klara Raschdorf hier Tochter, Helena Hulda, 2 I. 104) Die Bürstenhändlerin Christiane Wilhelmine verw. Then geb. Lenk hier, 72 I. Ehemrritzer Marktpreise vom 12. Juni 1897. 95 Pf. pro 50 Kilo 2 2 2 Kartoffeln Butter Braugerste, fremde » sächsische Futtergerste Hafer, sächs. . vreuß. « fremder Kocherbsen Mahl» u. Futtererbsen 5 6 »' beschädigt, — 7 6 7 6 Weizen, fremde Sorten 8 Ml. 55 Pf. bi- 8 Mk. » s«chs.,gelb, 7 " » , » besch.,- Roggen, ndrl., sächs., pr. 5 » diesiger. 5 » fremder 6 » 40 » « 7 » 65 , » - — M M , » 80 » » 6 » 45 » » » 45 » » 5 » 65 » . , 20 » « 6 » 40 » . » — » » — » — , > » —— » » —— , — « » M — , , 6 , — . , , 25 » « 6 . 75 , « , — « > - M . M M » 15 » » 7 » 50 . . , 80 » , 7 . 20 , , , 25 , , 8 - 50 » » « 50 « » 6 - 75 , , « — , « 4 . 20 . - . 80 , . 3 . 20 . - « 80 » » 3 . — , , , 2V . . 2 . 60 » - 1 .
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