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Beilage zu Nr. 66 des „Amts- und AnzeigeblatteS". Eibenstock, den 5. Jnni 1897. I)er wilde Lu sch. Eine Wilddiebsgeschichte von Reinhold Gehlhar. (4. Fortsetzung». Der Winter verging still. Aber c« war eine unheim liche Stille, der rechte Friede fehlte. Wilhelm war friedlos. Er fühlte, daß ihm etwa» fehlte — die Liebe seiner Frau. Anna waltete im Hause, still und zufrieden, sorgsam und fleißig, wie eS ihre Art war. Er halte keinen Grund zur Klage, aber er wurde seine Unruhe nicht lo«. Ihm war, al« fühlte er, wie ein kalter Luftzug von ihr ausging. Er zcrquälle sich, ihre Liebe zu gewinnen, al« könnte er sic mit Gewalt erzwingen. Seine Aufmerksamkeiten waren überstürzt, seine Liebkosungen stürmisch — beide« gewaltthätig. Sic nahm e« hin in gleicher gleich- müthigcr Freundlichkeit. Ihre ruhige Art stimmte nicht zu seiner unruhig flackernden Leidenschaft, er aber quälte sich mit heimlicher Eifersucht. Er hatte keine Veranlassung zum Argwohn. Wenn er eine gehabt hätte — fast wünschte er e«! Fast wünschte er, daß etwa« geschehe, da« ihn herauiforderle. Nur etwa« thun können, etwa« wagen dürfen, ein Ende machen, so oder so! Nur nicht dieses thatenlose Hinzcrrcn! Al« ob er in der Schlinge hänge — nicht leben und nicht sterben könne! Seine Ungeduld wuchs, der Zustand wurde ihm unerträg lich. Der gewaltige Mann, der die Todesgefahr zur Leben« sreude zählte, verzehrte sich in heimlicher, kleinlicher Angst. Die Unruhe nagte fort und fort und Äußerte sich in wechselnden Launen. Sein Wesen schwankte zwischen mürrischer Rauhheit und wilder Zärtlichkeit. Sie verstand ihn nicht. Sie litt unter dem einen wie unter dem andern und wurde nur noch schweigsamer und stiller. Der Winter ging hin, da« Frühjahr brachte neue Arbeit. Beide empfanden e« im Geheimen wie eine Erlösung. Wilhelm stand, eben vom Felde zurückgekehrt, an seinem Wagen. Ein Bauer ging vorüber. »Heute wird auf die Jagdpachl neu geboten, Wilhelm. Kommst Du hin?" »Ich will die Jagd nicht mehr," war Wilhelm« Antwort. Jetzt erst sah er, daß Anna in der HauSthür stand. Sie hatte seine Worte gehört. Jetzt kam sie zu ihm, legte den Arm um seine Schulter und küßte ihn. E« war da« erste Mal, daß sie ihm eine Liebkosung bot. Eine wilde Seligkeit stieg in ihm aus, daß er sie unge stüm an sich preßte. Plötzlich, mit einem Ruck, ließ er sie lo« und wandle sich dann ab. Galt die Zärtlichkeit ihm, dem Gatten? Vielleicht nur dem bekehrten Wilderer! Und sie dachte dabei an die — im Forsthause! Der starke, siegessichere Mann, voll Stolz und Selbst gefllhl, hatte seinem Weihe gegenüber alle» Zutrauen zu sich selbst verloren. — Die Zeit kam, wo die bunten Vorhänge im Schlafzimmer mehrere Tage über geschlossen blieben, und die Wehesrau im Hause ab und an ging. Dann führte sic den seltsam erregten Mann an die Wiege, in der ein Knabe seinen ersten Schlaf schlief. E« war ein feine«, kleine« Wesen, zart und zierlich. Er hielt c« unbeholfen in seinen großen Händen und gab e» sinnend und kopfschüttelnd der Wärterin zurück. Ein Kind, zart wie Spinnweben! Er besah seine riesigen Fäuste. Vierzehn Pfund hatte er gewogen bei der Geburt, die Mutter hatte e« oft erzählt — und dieser Knirp« wog nach Schrotkörncrn! ES war mehr Mitleid al« Freude, wa» er empfand. Er beugte sich über sein Weib und küßte e« so sanft und zart, wie er c« noch nie gethan. Wohl drückte sie leise seine Hand, aber ihre Augen sahen an ihm vorbei und suchten shr Kind. Mit aller sorgsamen Hingebung, deren er fähig war, pflegte er Anna, nur für sie hatte er Augen, de» Kinde» ge dachte er kaum noch. Ein seltsame« Empfinden und Ahnen ging in ihm auf. Jetzt war etwa« geschehen, wie er e« gewünscht, etwa«, da« seiner zehrenden Unruhe ein Ende machte. Nun, da sie Mutter war, mußte — mußte sie nicht ihn, den Vater lieben? Lieben, wie er sie selbst lieble? Jetzt erst war sie sein! Wilhelm zog seinen StaalSrock an, um den kleinen Welt bürger aus dem Standesamt anzumelden. „Wie soll der Zwerg heißen?" fragte er. „Karl," antwortete sie. Er zuckle auf. »Karl? Nach . . ." »Nach meinem Vater." Der Name gefiel ihm trotzdem nicht, aber er ließ ihr den Willen. Bald darauf war die Taufe. Der Förster war von Anna« Seite Palhe, die übrigen waren au« Wilhelm« Ver wandtschaft gewählt. Der Taufe folgte der Tausschmau«. Zum ersten Male hatte Anna wieder ihr Hochzeit-Neid an gelegt. „Hast Nasenbluten gehabt?" fragte er besorgt. Sie folgte erstaunt der Richtung seine« Blicke«, in den Kleidfalten halb versteckt klebten ein paar dunkle Flecken an- gelrocknelen Blute». Sie wandte sich ab, Röthe und Blässe flogen wechselnd über ihr Gesicht. ,E« ist vom . . vom Hochzeitstag her .. au» der Kopf wunde " „So. . so . ." sagte er kurz. »Und zum ewigen An denken hast'» aufbewahrt!" Sie ging hinaus. Nach einer Weile kam sic wieder in einem Kleid, da« er ihr jüngst geschenkt hatte. Die Erinnerung an jenen Abend, die, gewaltsam zurück gedrängt, fast verblichen schien, war mit erschütternder Deut lichkeit wieder in ihr lebendig geworden und erlegte sie seltsam. In dem Gewirr von Empfindungen, die sich um ihr Herz legten, konnte sie selbst sich nicht die Fäden zurechllegcn. Wollte sie ihm etwa« abbitten? Wollte sic Schutz suchen vor etwa», da« sie ängstigte? Oder drängte eine lang vcr- hallen» Leidenschaft unwiderstehlich nach einer A-ußcrung — ? Sie warf sich ungestüm an ihre« Manne« Brust, schlang ihre Arme um seinen Hal« und küßte ihn stürmisch und leiden schaftlich. Ein Glück«gefühl, wie er e« noch nie empfunden, stieg jäh, überfluthend in ihm auf. Jetzt, jetzt fühlte er c« an ihren Küssen, an dem Wogen ihre« Busen«, wonach er sich so lange gesehnt hatte —: sie liebte ihn, sie liebte ihn glühend, wie er sie liebte. Vergessen all' die verzehrende Angst, die nagende Pein de« Argwohn«, de« Zweifel« — sie liebte ihn, sic war sein! Seltsam still war Wilhelm« sonst so laute Freude an diesem Abend. Die Gäste hatten Grund, sich zu wundern, wa« au« dem wilden Lusch geworden. Früh gingen sie fort. De« Abends saßen Beide still beieinander. Sie hatte da- Kind im Arm, er hatte ihre Hand ergriffen, die müde im Schooß lag. Sein Auge ruhte mit zarter Zärtlichkeit auf ihr. Ein Friede, eine Ruhe im Bollbewußtsein feine« Glücke» kam über ihn, wie er e« nie gekannt. Er zog da« geliebte Weib an sich. »Anna, ist etwa» in der Welt Dir lieber al« ich?" Au« ihrem Munde wollte er c« hören, da« er glücklich sein durfte. Er umschlang sein Weib in heißer Leidenschaft. „Wilhelm, da« Kind! Du zerbrichst mein Kind!" Da« war die Antwort. Da stand er auf. Ihm war, al- hätte ein Strahl eis kalten Wasser» ihn getroffen. Er ging hinau«, ging fort, ging in den Krug — zum ersten Mal wieder. Al« er nach Hause kam, war es spät in der Nacht. Er war betrunken. Bon da ab ging er wieder fast Tag für Tag, Abend für Abend. Und oft kam er berauscht zurück. Kein Wort de« Vorwurf« kam über ihre Lippen. Diese Gleichgültigkeit ärgerte ihn, er wurde verstockt in Groll und Bitterkeit. — „Da« Kind ist krank. E« fiebert," sagte sic traurig, al« er wieder einmal spät nach Hause kam. Er schwieg. „Wilhelm," klagte sie mit vorsichtigem Borwurf, „hast Du Dein Kind denn gar kein bißchen lieb?" „Nein — weil'« mir Deine Liebe stiehlt." »E« ist doch Dein Kind so gut wie mein«." „Ich wollt', wir hätten kein«," grollte er, „wenn c» sich stellt zwischen mich und Dich!" Dann trat er auf sie zu, in aufwallender Leidenschaft umschlang er sie, und während sein Auge in da« ihrige hinein funkelte, sagte er, zwischen Groll und Liebe schwankend: »Anna, weißt noch, wa« ich damals gesagt? Daß ich den umbringen könnt', der sich zwischen mich und Dich stellt! Ich will Dich doch haben für mich allein, mit Keinem, mit nichts auf der Welt Dich «heilen! Ich grolle zu dem Gott, zu dem Du betest, und möcht' ihn Dir au« dem Herzen reißen! Ich neid' e« dem Thier, wenn Du e« streichelst, ich hasse die Blumen, die Du pflegst! Für mich allein will ich Dich haben! Keinen andern Gedanke» sollst Du haben, al» mich — wie ich nicht« ander« denken kann al« an Dich! Wenn'« auf der Welt einen Ort gäbe, wo nicht«, nicht« ist — nicht Himmel, nicht Erde — nur Du und ich — da wollt' ich mit Dir hin, daß wir un« angehören, ganz allein. Und wenn ich'» im Leben nicht finden kann, wenn'« im Leben immer so einge richtet sein soll, daß sich wa« ander« zwischen un« drängt, und sei'« da« eigene Kind, so wollt' ich'« im Tode suchen! Hörst Du? — Zum Mörder könnt' ich werden — zum Mör der an dem Kinde, an Dir und an mir — bloß weil ich Dich liebe!" Ein kalte» Entsetzen faßte sie bei seiner Wildheit, und Angstschauer erschütterten ihren Körper unter seinen ersticken den Küssen. — Da« Kind, von Natur überau« zart und schwächlich, blieb kränklich. Anna pflegte c« mit der aufopfernden Treue einer Mutier. Wilhelm fühlte sich noch mehr beiseite ge schoben und vernachlässigt, in seiner stet« reizbaren Stimm ung wurde er kränkend und verletzend. „Alberne« Gcthuc!" murrte er, verdrießlich ihre Hand reichungen beobachtend. „Wenn'« drauf geht, da« Ding — raufst Du mir wohl die Haare au«?" „Ich weiß nicht, wie ich'« trüge." Ein böse« Scheltwort kam über seine Lippen, zum ersten Mal. »Um so einen Knirps!" Er schlug die Thür in da« Schloß u. ging in den Krug. Spät Abend» kam er zurück. Da, wo der Feldpfad, der zu seinem Hause führte, von dem Hauplweg abbog, zu gleich den Wald verlassend, blieb er stehen. Au« seinem Hause schimmerte ein matte« Licht — sie wachte noch bei dem Kinde. Eine müde Traurigkeit überkam den starken Mann. Er lief, sich in da« feuchte Gra« sinken und starrte vor sich hin. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Panik in einer Kathedrale. Bei einer kirch lichen Feier, die am LO. Mai in der Kathedrale in Piia ver anstaltet wurde, fiel kurz nach dem Beginn der Feier eine Kerze herab und entzündete einen DekorationSgegcnsland der Kiröbe. E« entstand eine furchtbare Panik in dem betreffen den Theile der Kirche, indem die zahlreiche Menschenmenge nach der nächsten Thür hindrängte. Da« Feuer wurde als bald gelöscht, doch wurden bei dem Gedränge 0 Personen ge- tödtet und Li Verwundete in da« Hospital gebracht; die son stigen Verwundeten sind in ihre Wohnungen überführt worden. Bon den in da« Hospital Gebrachten konnten ll am 30. Mai früh dasselbe verlassen, eine Person ist schwer, eine an dere sehr schwer verwundet, die übrigen befinden sich in der Besserung. Der größte Theil der Todten und Verwanden» bestehl au« Frauen, alle gehören der Einwohnerschaft von Pisa an. — Da« königliche Schloß in Berlin ist mit einer neuen Feuerlöscheinrichtung versehen worden, die jetzt fast täglich von der Feuerwehr geprüft wird, um ihre Letst- ung«fähigkeit sestzustellen und die Löschmannschaft damit ver traut zu machen. Die Einrichtung besteht in der Hauptsache au« sich« großen, innerhalb der einzelen Höfe an der Facade de« Schlosse» befestigten eisernen Leitern, deren Holinc, die Läng«- stangen, die die Sprossen tragen, hohl sind, so daß sie zu gleich al« Wasserröhren dienen können. In den einzelnen Stockwerken und am Dache können an diese Röhren Schläuche angelegt werden, die stet« im Schloß bereit liegen, so daß e« möglich ist, sofort Wasser zu geben, sobald die Holme unten mit der Dampfspritze verbunden sind. Die Leitern dienen ferner zum Ausstieg für die Sappeure, so daß nur in Nvth fällen die Treppen de« Schlosse« von den Löschmannschaften benutzt zu werden brauchen. Die Einrichtung ist auch inso fern von großem Werth, al« die eisernen Holme der Leitern nicht so leicht wie die Hanfschläuche der Feuerwehr von den Flammen beschädigt werden können. — Melkmaschine auf der Ausstellung in Ham burg. Die Schwierigkeit, gute Melkeriimen au« den eigenen Leuten zu bekommen, ist in den letzen Jahren in Deutschland erheblich gewachsen und hat manchen Landwirth veranlaßt, den nach seiner Rentabilität an sich eigentlich besonder« zu pflegenden Zweig der Milchwirthschaft nothgedrungcn zu be schränken. In zahlreichen Fällen hat man ja diesem Nebel stande durch Einstellung von Fütterern au« der Schweiz, die zu gleicher Zeit da« Melken mitbesorgen, allerdings zu be gegnen gesucht. Die starke Nachfrage nach solchen „Schwei zern" hat aber die Lohnforderungen derselben so erhöht, daß auch da die Grenze, bi« zu welcher dieser Ausweg lohnend schien, in vielen Fällen erreicht ist. Augenscheinlich liegen die Verhältnisse in dieser Beziehung in manchen Nachbar ländern ähnlich, und al« ein Anzeichen hierfür darf c« an gesehen werden, daß ziemlich zu gleicher Zeit in drei Ländern mechanische Melkmaschinen aufgetaucht sind, die anscheinend wirklich den recht schwierigen praktischen Anforderungen ge nügen, nämlich in Schweden, England und Deutschland. Die längste Bewährung im praktischen Gebrauche hat von ihnen anscheinend die englische, die „Thistle"-Melkmaschine, welche jetzt von einer eigen» gebildeten Fabrik-Gesellschaft in Glas gow angefertigt wird, auszuweisen, während die deutsche noch nicht au« dem Versuchsstadium herausgekommen zu sein scheint und die schwedische (de Lavalsche) wenigsten« noch nicht in den freien Verkehr gebracht ist. Demnach wird e« sicherlich für alle deutschen Milchwirthe von hohem Interesse sein, aus der vom 17.—21. Juni in Hamburg stattfindcnden 11. Wan derauSslellung der Deutschen LandwirthschaftS-Gcsillschast die Thistle-Melkmaschine vorgesührt zu sehen. Die Firma Schütt >L Ähren» in Stettin, die Vertreterin der „Thistle-Mechani cal-Milking-Machine-Company" in Glasgow, wird aus der AuSslellung 10 Kühe ihrer eigenen GutSwirthschast in einem hölzernen Schuppen aufstcllcn und täglich mit der Thistle- Maschine melken lassen. 'Nachdem der Betriebsleiter de» gc nannten Gute« in fast allen landwirthschaftlichen Zeitungen seine günstigen Erfahrungen mit dieser Melkmaschine bekannt gegeben hat, ist e» von großer Bedeutung, daß alle nach Ham bürg kommenden Landwirthe, von denen gewiß manch einer jenen Berichten skeptisch gegenübergcstanden hat, sich von der Art der Wirkung, sowie von der Brauchbarkeit und Leistungs fähigkeit dieser Maschine durch eigenen Augenschein werden überzeugen können. — Fcueranzünden beim Gewitter. In vielen Gegenden gilt da« Anzünden von Feuer al« Mittel, den Blitzschlag abzuwenden. Landleute wählen dazu beim Heran nahen de» Unwetter» solche» Brennmaterial, welche« dichten Rauch erzeugt, wie grüne« Holz und feuchte» Laub. Nach einer in dem Journal ,.6ie> et Teere" veröffentlichten, von der Zeitschrift „Prometheus" wicdcrgegebcncn Mittheilung geben sich die Landleute in der Annahme, dadurch die Macht de« Wetter« zu brechen, keinem Irr- und Aberglauben hin. Der Rauch und die VerbrennungSgasc — so wird in dem Artikel ausgeführt — schwächen den Leitung-Widerstand der Luft. Hat man zwei Hollundcrmarkkügelchen derart elcktrisirt, daß sie sich stark abstoßen, so braucht man in der Nähe nur ein Streichholz anzuzünden, und sie fallen zusammen: die VerbrennungSprodukle de« Zündhölzchen« haben der Luft ihr isolirendc« Vermögen genommen, und die Kugeln haben sich sofort entladen. Darau« folgt, daß jede» an der Erde ent zündete Feuer, jeder Kamin, au« dem Rauch aussteigt, lang samc, aber sicher wirkende Entlader der elektrischen Spannung ihrer Umgebung bilden. Die augenfällige Unverletzlichkeit rauchender Fabrikschornsteine Blitzschlägen gegenüber wurde durch eine Statistik der Blitzschäden in Schleswig-Holstein von Hellmann erwiesen. Während dort im gleichen Zeitraum 6,3 Kirchen und 8,r Windmühlen unter je 1000 dieser em porragenden Gebäude getroffen wurden, kamen auf 1000 Fabrik schornsteine nur 0,3 Blitzschläge. Damit hat die Wissenschaft einen alten, ost al« Aberglauben gcbrandmarklen Volksgebrauch gerechtfertigt, nachdem man sogar eine Zeit lang geglaubt hatte, da» Herdscuer ziehe den Blitz an. E» vermindert vielmehr die starke elektrische Spannung, welch« nöthig ist, um den Blitz nach einem bestimmten Gebäude oder nach einer Oert- lichkeit hinzuziehen. Sporen ohne Darben, beste Vorschrift, hierdurch werden Störungen im Verdauungs- und Er- nährungsleben vermieden und ernsten Leiden vorgebeugt. Sobald sich Erscheinungen, wie Kopfschmerzen, Druck in der Magcngegend, Ausstößen, Apvetitlosigkeit, Schwindel, Angstgefühl rc. einstellen und die tägliche ergiebige LeibeSöffnung gestört ist, nehme man die bekannten und be liebten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen (erhältlich nur in Schachteln zu Mk. I.— in den Apotheken) und der Erfolg wird nicht auSbleiben. Die Bestandtheile der ächten Apotheker Richard Brandt- schen Schweizerpillen sind Extrakte von: Tilge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Abfynth, je I Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen. Die bekannte Optische Rnllalt K. k. V. Krsdjcd Leipzig und Rathenow, Welche als Specialität die weltbekannten Rathenower Optischen Instrumente liefert, in Deutschland überall Alleinverkaufs stellen unterhält, in Leipzig Ricolaistr. II, auch seit 17 Jahren im Einzelnen verkauft, hat als alleinige hervorragendere Vertreterin der Optik die Leipziger Ausstellung beschickt und führt das Schleifen von Gläsern, sowie die Anfertigung von Brillen rc. vraclisch vor. Wir em pfehlen allen Besuchern die Besichtigung dieser mteressanten Objecte.