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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 27.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189705274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970527
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-27
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Monat
1897-05
-
Jahr
1897
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im Elternhause entbehren. Bei anhaltendem Trotz, Unver- schiimtheiten und Bosheit erscheine körperliche Züchtigung al» ausnahmsweise» DiSciplinarmittel zulässig. Dürrenmatt (früher Lehrer) bemerkte, erst letzthin habe ihm ein ehemaliger Schüler erklärt, er sei ihm noch dankbar für die Ohrfeige, die er ihm vor 20 Jahren gegeben. Wäre er heute noch Lehrer, so würde er freilich keine körperlichen Strafen mehr anwendcn, sondern dem fehlbaren Schüler einen amtlichen Bericht de« Erziehungsdirektor» Gobat mit all den Sprach verrenkungen zum Abschreiben geben, die« wäre sür den Schüler Strafe genug. (Große Heiterkeit.) Gobat erwiderte, mit seiner Rede habe Dürrenmatt bewiesen, daß er noch immer ein Schulmeister sei. Damit hatte Gobat die Lacher allso- gleich auf seiner Seite. Mil ganz gewaltiger Mehrheit sprach sich der große Rath dafür au«, die gelegentliche Anwendung körperlicher Züchtigungen in den Schulen sei zulässig, sür übermäßige Züchtigungen können die Lehrer strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. In seiner Rede halte Steiger erwähnt, die Stadt St. Gallen, durch ihre guten Schulen bekannt, lasse an den Knabenschulen die Anwendung der sogen. Tatzen zu. In Zürich seien körperliche Strafen untersagt, sie kommen aber in den züricherischen Schulen doch häufig vor. Der Erziehung«direktor erlitt eine Niederlage. Gut ist nun, daß die Lehrer wissen, woran sie sind. Sie hatten eine Auslegung de» Schulgesetze« nachgesucht. Diese hat der große Rath gegeben, indem er sich gegen die Ansicht de» Erziehungs direktor« erklärte. — Türkei und Griechenland. Mit den unzuver lässigsten Faktoren ist zu rechnen, wenn man da» Exempel auf baldige« Gelingen der Frieden«aktion im Orient ansetzen will. Die Einmüthigkeit der Mächte, vernünftige« Erfassen der Sachlage feiten« der griechischen Regierung und de« griechischen Volke« und ein fügsame« 'Nachgeben der sieg reichen Türkei müssen vorausgesetzt werden, wenn ein schnelle« Resultat erwartet wird, und all' diese Prämissen sind recht zweifelhaft. — Die deutsche Reichsregierung hat sich mit den übrigen Großmächten darüber verständigt, daß sic der Pforte die von ihnen gut geheißenen Friedensbedingungen erst dann unterbreiten wollen, wenn sie sich vergewissert haben, daß Griechenland dieselben auch annimmt. — Nach Berichten au« Athen nimmt die Mißstimmung der Armee, namentlich der jüngeren Offiziere, gegen den Kronprinzen zu. Man weiß nicht recht, wie der Kronprinz nach Athen werde zurück kehren können, auch wenn man annimmt, daß die gegen ihn erhobenen Anklagen nicht begründet sind. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 26. Mai. Die heutige Nacht war sür die Bewohnerschaft unserer Stadt eine recht schreckhafte, und besonder« für die von dem Unglück betroffenen. Zwei Mal wurden die hies. Einwohner durch Feuersignale au« dem Schlafe gerüttelt. Zuerst war gegen l l Uhr in der ehema ligen Schmidt'schen Scheune beim Pfarrgulc an der Gott- schaldSmühle Feuer au-gekommen, da« sehr schnell auf da« Wohngebäude und die Scheune de« Pfarrgulc« übersprang. In Folge der alten Bauart und der vorhandenen Futtervor- räthe war e« nur unter großen Anstrengungen der Feuerwehr möglich, die danebenstehende, Hrn. Elauß gehörige Mühle zu retten. Da« dem PfarrgutSpächter August Brandt gehörige Großvieh, sowie verschiedene« Acker- und WirlhfchaftSgeräth konnte gerettet werden, dagegen sind ein Landauer, ein Renn schlitten, eine Häckselmaschine sowie sämmtlichc« Federvieh und Kuhhasen mit verbrannt. Ebenso sind dem Pächter der ehcmal« Schmidt'schen Scheune, August Weigel, viel Futtervorräthe und auigedroschener Hafer verbrannt. — Nachdem die Feuerwehr da« Löschwerk beendet halte, brach nach 3 Uhr früh im Hofgebäude der Frau vcrw. Rechts anwalt Müller, im Gasthof zum »Englischen Hof", aber mals Feuer au«, welche« auch diese« Gebäude vollständig vernichtete. Ter darin wohnende Arbeil«mann Fürchtegott Kober, sowie dessen Frau und Kostgänger, konnten infolge schnellen Umsichgreifen« de« Brande« kaum da» nackte Leben retten. Dadurch, daß die Feuerwehr noch vollzählig beisammen war, ist e« möglich gewesen, der Weiterverbreitung de« Feuer- Einhalt zu thun. Auch hier hat die Wehr tapfer gearbeitet und ihren guten Ruf von Neuem bethätigt. lieber die Ent- stehung«urjache dieser beiden Brände ist bi» jetzt noch nicht» bekannt. — Schönheide. Die Pforten de« »Prinz Georg- ThurmeS" haben sich nun wieder geöffnet, auch an jedem Wochentage wird der Thurmwart seine» Amte« wallen. Darum auf, du Pfingstwanderer, lenke deine Schritte hin zu einer köstlichen Perle unsere« Erzgebirge»! Laß deine Augen schweisen über die vaterländischen Gefilde und Höhen bi» an die Grenzen Böhmen» und Bayern»! Athme in vollen Zügen die ozonreiche, kräftigende Luft! Dann aber kehre ein an gastlicher Stätte, ein frischer Trunk Stützengrüner Tippner- bräu oder WerneSgrüner Weißbier und ein kräftiger Imbiß wird dich laben. — Für größere Gesellschaften ist e» Ihunlich, sich vorher bei dem Bergwirth Herrn L. Brückner in Stützen grün anzumelden. — Oberslützengrün, 24. Mai. In der Sonnabend- Nacht brannten die Wohngebäude nebst je einer angrenzenden Scheune der Herren Handelsmann Albin Fuchs und Schuh macher Anton Meyer hier nieder. — Dresden, 2b. Mai. ^Der Anführer de« Gesindel«, welche« die Dresdner Heide unsicher machte, ist in der Person eine« Zuhälter« Schubert festgenommen worden. Der Pieschener Gendarm traf den Gejuchten auf der Straße und wollte ihn verhaften. Durch die Flucht entzog sich der selbe zwar vorläufig seiner Festnahme und versuchte, den Elb- strom zu durchschwimmen. Da ihm die« nicht gelang, flüchtete er aus ein größere» Floß, wo er nach heftigem Kampfe mit den Arbeitern auf demselben sestgenommen und dann nach Dresden lran«portirt werden konnte. — Dresden. Gegen die erdrückende Concurrenz der Militärkapellen versucht der Dre»dner Allgemeine Musikerverein Front zu machen. Nachdem die Leitung der Ersten Internationalen Ausstellung für die Dauer der Aus stellung ausschließlich Militärkapellen zur Au»sührung der Eoncerte engagir« und die Angebote der Dresdner Musiker zurückgewiesen hat, beschlossen diese in ihrer letzten Monat«- versammlung, eine Petition an den Prinzen Georg zu richten, in welcher sie diesem die Lage der Dresdner Musiker schildern und ihn bitten wollen, seinen Einfluß ausbieten zu wollen, um diesem cigenthümlichen Verhältniß ein Ende zu machen. Eine au» drei Mitgliedern bestehende Deputation wird dieser Tage dem Prinzen die Petition überreichen. — Plauen. Eine für Jäger beachtliche Miltheilung. Zwölf Jäger au» Oel»nitz i. V. und Umgegend hielten am Sonntag, den 22. Nov. 1896, auf Görnitzer Flur eine Wald jagd ab. Sie hatten eine Anzahl Hatzhunde, aber keine Treiber bei sich, wurden aber trotzdem unter Anklage gestellt, eine« Sonntags eine Treibjagd abgehalten zu haben. Da» Schöffengericht OclSnitz sprach sie frei, weil die fragliche Jagd keine Treibjagd, sondern eine sogenannte Hatzjagd ge wesen sei, dagegen wurden sie vom Landgerichte Plauen wegen Zuwiderhandlung gegen da« Jagdgesetz vom I. Dczbr. 1864 zu je einer Geldstrafe von 10 M. verurtheil«. Maßgebend für die Veruriheilung war da« Gutachten de« Sachverständigen Oberforstmeisler v. Lindcnau-Auerbach. Nach diesem Gutachten seien Treiber gar nicht nölhig, um den Begriff Treibjagd zu decken, e« genüge schon, wenn da« Ausstöbern de« Wilde« von zur Jagd ausgerüsteten Jägern unter Mitsührung von Hunden erfolge. Die Verurtheilten werden gegen da« Unheil da« Rechtsmittel der Revision anwenden. — OelSnitz. Da« Rad unsere« lautlos verschwunde nen Handwerksburschen, der zur Zeit al« Kuriosität ersten Range« die Runde durch alle Blätter macht, hat schon eine ganz erhebliche Anzahl bestohlener Fahrradbesitzer zu Anfragen an die hiesige Polizei bewogen. Man sieht darau«, wie un endlich häufig doch Fahrrad-Diebstähle Vorkommen, und wie selten die geschädigten Sport-freunde wieder in den Be sitz ihre« Eigenlhum« gelangen. Als Eigenthümcr de« dem Au«- und Einbrecher Hinze abgenommenen Rade- hat sich durch genau zutreffende Beschreibung ein Herr au« FranzcnS- bad legitimirt, und demselben wird da« Rad demnächst auS- geliesert werden. — Aue, 24. Mai. Da» Königl. Ministerium de« Kultus und öffentlichen Unterrichts hat zur Bereinigung der Schulgemeinden Aue und Zelle seine Genehmig ung nicht ertheilt. Die Zeller Schule bleibt darum vorläufig mit ihrem Bezirk, Leitung, Ziel u. s. w. selbstständig bestehen und eine Acnderung tritt nur insofern ein, al« an Stelle von 3 bisher aus dem Zeller Gemeinderach gewählten Schul- vorstand-mitgliedern 3 Mitglieder der politischen Gemeinde vertretung von Aue in den Schulvorstand zu Zelle einzutrcten haben, die aber im Schulbezirk ihren Wohnsitz haben müssen. — Schneeberg, 24. Mai. Unsere Stadt zeigte sich gestern zu Ehren der 104er in reichem Flaggenschmuck und im Laufe des Vormittags zogen gegen 800 ehemalige Kame raden theils unter Trommelwirbel, theil» unter den Klängen der Musik in unserer Stadt ein. Während da« Festkomitee mit den Obmännern sich zu einer Sitzung vereinigte, sanden sich die übrigen Kameraden compagnieweise in den hiesigen Restaurant» zusammen, um die in früheren Zeiten geschlossenen Freundschaften wieder zu erneuern und interessante Erlebnisse und Begebenheiten in traulichem Gespräche wieder aufzufrischen. In der Sitzung der Obmänner wurde beschlossen, den nächsten RegimentSlag in Reichenbach, eventuell in Klingenthal-Brunn döbra abzuhalten. Da» nächste Regimentsfest soll 1900 in Plauen abgehalten werden. 'Nachmittag halb 3 Uhr fand ein Fcstzug statt, und c« erinnerte sich hierbei wohl Mancher an die Zeit, wo er, begleitet von einer zahlreichen Bewohner schaft Schneeberg», im Jahre 1870 mit den dankbarst ange nommenen Liebesgaben und den herzlichsten Segenswünschen ins Feld rückte. Um 4 Uhr fand ein Kommers im Gasthof zur goldenen Sonne statt, welcher durch treffliche Musik de« hiesigen Stadtmusikchor» eingeleitet wurde. Herr Registrator Stark begrüßte die anwesenden Kameraden und die erschienenen Gäste, unter welchen sich auch Herr Bürgermeister I>r. von Woydt befand, auf da« Herzlichste, und die hiesige Liedertafel gab durch den Gesang de» deutschen Liede» von Kalliwoda den Widerhall dazu. Hierauf brachte Herr Gymnasialober lehrer Oi. Strüver, Premierlieutenant d. R., einen mit hoher Begeisterung aufgenommencn Toast auf Se. Maj. König Albert au», dem die Sachsenhymne folgte. Herr Kaufmann Volker toastete auf Se. Maj. Kaiser Wilhelm II., worauf die Nationalhymne »Heil dir im Siegerkranz" gesungen wurde. Herr Kamerad Mockel-Burgstädt brachte ein ebenfalls jubelnd ausgenommen?« Hoch aus den Chef de» Regiment» Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August au». An Se. Maj. König Albert wurde folgende« Telegramm abgesandt: »Die zur Feier de» Regiment» heute in Schneeberg vereinigten ehe maligen Angehörigen de» Kgl. Sächs. b. Jnf.-Reg. »Prinz Friedrich August" Nr. 104 senden an Ew. Majestät unter dem Ausdruck unwandelbarer und unverbrüchlicher Treue ehr furchtsvollen und unterthanigstcn Gruß." Ebenso wurde an Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August ein Begrüßungs- Telegramm abgesandt. Lebhaften Anklang fand ein auf den mitanwesenden 91jährigen Veteran Feldwebel Schönberg aus- gebrachte» Hoch. Die hiesige Liedertafel, welche sich so bereit willig gezeigt hatte, den RegimentStag durch ihre bekannten Leistungen zu verherrlichen, bot außer dem obengenannten Liede noch »Kaiser Rolhbart" mit Orchester und »Im Feld de« Morgens früh" und erntete stürmischen Beifall. Nach dem noch verschiedene von auSwiirl« eingegangene Telegramme zur Verlesung gekommen waren, wurde der offizielle Theil geschlossen. Schließlich möchte noch Erwähnung finden, daß den gleichzeitig in Chemnitz zur RegimenISfeier Bctheiligten 106ern kameradschaftlicher Gruß durch Telegramm zugesandt wurde. — Schneeberg. Eine sür die sächsische Spitzen klöppelei und die mit der praktischen und künstlerischen Leitung der hiesigen königl. Spitzenklöppelmusterschulc betrauten Herren höchst erfreuliche Nachricht wird au« Brüssel gemeldet. Auf der dortigen Weltausstellung erregen nämlich die von letztgenannter Musterschule ausgestellten Spitzen bei allen Besuchern, namentlich aber bei den Damen der höchsten Ge- selljchafl«kreise, ungewöhnliche« Aufsehen. Der König von Belgien und die Gräfin von Flandern besuchten vor einigen Tagen die Ausstellung und verweilten eine Stunde in der Abtheilung für internationale Frauenarbeiten. Hierbei riefen die Schneeberger Klöppelspitzen die höchste Bewunderung dieser Herrjchasten hervor. Genannte Arbeiten machen bereit» derartige» Aufsehen, daß französische Händler eigen« zu ihrer Besichtigung au» Pari« nach Brüssel gereist sind. — Bautzen, 24. Mai. In den frühesten Morgen stunden de» gestrigen Tage» konnte man in den am Spree flusse gelegenen Grundstücken ein rege« Leben beobachten. Infolge eine» in der Nacht eingcgangenen Telegramme»: »Hochwasser infolge eine» Wolkenbruche«" waren die Bewohner de» Spreethale« eifrigst bemüht, alle beweg liche Habe in Sicherheit zu bringen und Vorkehrungen zur Verhütung größeren Schaden« zu treffen. Gegen 6 Uhr früh Halle da« Wasser die Ufer überschritten und die Niederungen will iä E Lusch, dienst. seine« Auge aber s zu un >9384 2828« 32710 44«88 34841 «3438 72388 81843 8I0I2 88287 22887 28841 38484 «3148 «8«I2 78887 7S332 87823 88478 31212 43II8 78211 und d heul' sprech: 28747 28822 34872 4««S4 «87S8 «788« 73S82 81881 828S8 88812 21487 28871 38228 «2883 88322 78871 74483 88887 84883 18283 28888 82884 73838 Angst UM M da« m treffe! ich eir hab' n ein D So sa wilde d'raus 23888 31888 38883 «3888 «2141 71872 81184 88288 88888 2S834 3212« 42183 «388« «3288 7II88 8118« 88373 87718 Wie a - wa« i nen, > Ei Spa Boll .l Kr< H UI gro T seinem dem L E gelegt reichte ihre F war ei Ichast. er aus! E Laube, T dämmr 28748 21248 21388 27181 27188 27««8 38288 38838 38888 4872« 48482 8832« «8138 88828 88883 «881I 78«84 78813 7381« 7423« 74308 82877 83183 84188 83878 8418« 84388 88 IW. Hand UM dl willst, ja, ich Mein mich k stände! sprach: ti wie u dem ( sich die, da« jm war. 16. Ziehung st. Krasse 1»l. Königl. Sächs. Landes-Lotteri« gezogen am 22. Mai 1897. 18,888 M-rk aus Nr. 18187. 8888 Mark auf Nr. 8887 7318 18838 48828 «8888. 3888 Mar« aus Nr. 788 2188 8883 «784 8873 14828 17788 >8172 22278 24848 28128 27828 27718 28708 3432« 34840 34880 38180 38887 3W87 48182 40221 4172« 44I«8 48842 «4787 8844« «1388 «4428 7283« 73748 77888 84878 88381 88888 88828. 1088 Mar« aus Nr. 287 3438 4188 4448 7278 7884 88SI 18288 11478 13488 13887 I482I 18888 18784 28118 28««« 2288« 283«8 2881I 38874 32347 3488« 4187« 42874 47744 88877 »7844 87S48 «8832 «8783 «8838 «3124 «887« 72288 78788 7W28 88872 81283 8SI8I 8«737 88882 81838 8««»3 88838. »00 Mark auf Nr. 84S2 14428 I47I8 28838 2I8S« 22710 23831 2S8S8 2«047 28312 28428 30028 318«» 38328 37178 38284 48284 41788 48878 8I87I »2403 »2878 S8»22 8I8I1 «3888 «««88 «8808 «8832 70808 7188« 78881 78122 7874« 83144 83«I4 8831« 8883« 300 Mar« aus Nr. 1813 22S3 3138 4080 4438 4443 83S2 8S2« 8373 848« 8818 III88 13187 14887 I«343 I«338 I8S32 1872« 17884 18714 2S888 32418 44IS4 «4781 «4334 7I8W 81378 88882 88178 .L gehen k Lusch,i Angst! E, gar vor E, gegen 1 dem D Er schb Schieß, ein glichen einem See. In den Vormittagsstunden trieben mächtige Balken, die von der Zertrümmerung einer Brücke herzurühren schienen, sowie Kisten, Bretter u. s. w. hier an. Bi» gegen Mittag war da» Wasser im Steigen begriffen, sank aber im Lause de» Nachmittag« wieder. — Zittau. Kürzlich ertönte in einem Dorfe bei Zittau die Sturmglocke der Kirche. Groß und Klein war rasch zur Hand und rief in Schrecken: ,E» brenn«, e» brennt!" Aber nirgend» war Feuer zu sehen. Jetzt rannte man hin zur Kirche, doch diese war verschlossen, aber immer noch ertönte daß schauerliche bimm bamm bumm! Schon glaubte man, ein übernatürliche» Wesen setze die Glocken in Bewegung. Endlich drangen einige Beherzte in die Kirche ein und fanden — die Frau, welche da» Kirchenreinigen besorgte, am Glocken strang ziehend. Die Sache war bald zur allgemeinen Heiter keit aufgeklärt: während de« Reinigen« hatte der Wind die Kirchenthür zugeschlagen, so daß die Frau nicht von innen öffnen konnte. Da ihr laute» Rufen Niemand hörte, läutete sie die Sturmglocke und siehe da, sie ward gerettet! Der wilde Lusch. Eine Wilddiebsgeschichte von Reinhold Gehlhar. 1. (Nachdr. verboten.) »Alter, komm' schnell mal vor — der wilde Lusch ist da!" ries die behäbige Wirthin de» Gasthause» »Zum wil den Schwan" durch die offene Fallthür in den Keller hinab. »Kann ich'« denn hindern?" klang die Antwort herauf. »Jm Gasthaus ist jeder zu Haus' der seine Zeche bezahlt — kann ich'« denn hindern, daß der Lusch da ist?" »Aber hindern sollst'«, daß e« wieder blut'ge Köpfe setzt!" »Und soll mir selber solchen holen! Treibt er'« denn arg?" „Fängt toll genug an, da weiß man schon da« Ende! Einen Thaler um den andern wirst er den Spielleuten hin, daß er nur selber tanzen will. Und tanzen thut er — der Reih' nach, daß den Mädels allemal die Augen au« den Köpfen quellen, und läßt nicht früher lo», bis sie fast halblodt sind. Und die Burschen stehen umher, flüstern miteinander, machen böse Augen und ballen die Fäuste — komm flink Alter, sonst giebl'S wa»!" »Und wa» soll ich dabei thun?" «Wenigsten» die Flint' kannst ihm wegnehmen, er hat sie an die Linde gelehnt. Aber heimlich, daß er'« nicht ge wahr wird!"^. Während die Wirthin sich nach diesen Worten davon machte, im schnellen Gehen sich in den breiten Hüften wie gend, um an dem draußen aufgeschlsgenen Schenktijch ihre» Amte» zu wallen, arbeitete sich der Wirth schwerfällig die Letterstiegen der Kellertreppe hinauf, eine große Kruke in der Hand, die er mit Spiritus gefüllt hatte. ES war nicht seine Mode, sonderlich schnell zu sein. E» dauerte eine Weile, bi« er damit zurecht kam, die Kruke aus dem Regal hinter dem Ladentisch unterzubringcn, bi» er die Fallthür de» Keller» zugeklappt hatte und dann, vor sich hin brummend und stöh nend, in die nach dem Hof hinausführende Thür trat. Auf der steinernen Schwelle blieb er stehen und sich die Hände an der großen blauen Schürze wischend, schaute er blinzelnden Auge» auf da» Bild, da» sich ihm bot. Seitlich von dem engen WirthschaftShose breitete sich, von Bäumen eingehegt, ein freier Platz au», sein dürrer Rasenteppich war kein übler Tanzboden. Mädchen in far bigen, bauschigen Kleidern, Burschen in dunklen, weiten Bauernkittcln hielten den Rand de» Platze» besetzt und ver folgten mit unwilligen Blicken da» Paar, da« zu der kreischen den Musik der drei Dorsmusikanten in wirbelndem Tempo tanzte. Der Tänzer war der wilde Lusch. Die Tänzerin keuchte, doch der wilde Lusch schien nicht an da» Aushören zu denken, noch zeigten seine Bewegungen keine Spur von Ermüdung. Der Unwille der Zuschauenden machte sich deutlicher Luft. »Loslassen!" riefen einige Burschen. »Aushören! Ge- nugl" .Juch!" rief der wilde Lusch und schwenkte seine Tän zerin nur noch schneller, daß ihre Röcke sich aufbauschten. »Hörst Du?" sagte auch da» Mädchen zu seinem Tänzer. »Lasse mich lo«! Die andern —" Mit einem plötzlichen Ruck blieb er stehen, daß die Tän zerin taumelte. »Du hast Angst, Bertha?" fragte er halb spöttisch, halb finster. »Die andern? Wa« ist'« mit den andern?" Er ließ da» schwer athmende Mädchen mitten auf dem Tanzplatz stehen, wandte ihr achselzuckend den Rücken und schaute sich mit herausforderndem Trotz im Kreise um. Er reckte seine große senige Gestalt hoch, auf seinem bleichen, scharf geschnittenen Gesicht zuckte e». E» schien, al« suche er einen Anlaß zu Händeln. Da fiel sein funkelnder Blick aus den Wirth, der eben nach seinem Gewehr griff. »Hallo Wirth, alter Narr! Wa« wollt Ihr da mit mei ner Büchse?" »Sie könnte lo-gehen, Lusch, da wollt' ich sie
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