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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 11.05.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189705116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-05
- Tag 1897-05-11
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Monat
1897-05
-
Jahr
1897
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im Kinemalographcn aus der Berliner Gewerbe-Au-ftellung erwähnt. Die betreffenden Vorführungen sanden ebenfalls in einem Holz-Pavillon statt, in welchem jedoch in Folge seiner Lage und der vier Ausgänge Personen nicht verun glücken konnten. Die Ursache de« Brande» war ein Kurz schluß in einer elektrischen Leitung in einem Nebenraume; die Leitungen lagen fahrlässiger Weise an Holz. — Die Ansicht, daß die Zelluloid-Bilder leicht die Ursache eine« Brande« sein könnten, ist irrig, da Celluloid selbst durch direkte Berührung mit einem glühenden Streichholz oder einer glimmenden Cigarre nicht zur Entzündung gebracht werden kann. Bei dem deutschen Kinematographen besteht der ganze Apparat au« Metall und ist aus Stein montirt. Au« Allem diesem geht hervor, daß ein Unglück bei Vorführung de« Kinematographen ausgeschlossen ist, wenn die Vorführung von technisch gebildeten Leuten ausgeführt wird. — Oesterreich-Ungarn. Au« Wien, den 7. Mai, wird den »Berl. N. N." geschrieben. Die stürmischen Szenen im Abgeordnetenhaus« am ersten Tage der Verhandlung über die Minister anklage wegen der Sprachenverordnungen für Böhmen und Mähren haben ihre« Gleichen in Meister Hansen« klassischem Bau am FranzenSringe noch nicht gehabt. Die einzelnen Momente der schon recht unpar- lamcntarisch gewordenen Auseinandersetzungen zwischen den Aampshähncn der deutschen und tschechischen scharfen Tonart, die Unzulänglichkeit de» Präsidium» sind indeß nur von se kundärer Bedeutung neben der nunmehr «bestreitbaren Thalsache, daß die opportunistische Matlherzigkeit der Deutsch liberalen unter dem unwiderstehlichen Drucke der Volksstimm ung rückhaltloser Entschiedenheit Platz gemacht hat, und daß mit Ausnahme der Klerikalen und Antisemiten alle Deut schen den Angriff de« Grasen Baden! auf die historische Stell ung der Deutschen in Oesterreich mit den schärfsten Mitteln zurückzuweisen entschlossen sind. Die Frage, ob eine Verletzung der Verfassung durch die den Junglschechen als Preis ihre« Eintreten« für den Ausgleich mit Ungarn gemachte Konzession stattgefunden habe, mag formalistisch schwer zu entscheiden sein, und der Ministerpräsident hat zur Begründung seiner Be rechtigung, die viel angefochtenen Verordnungen zu erlassen, eine ganz respektable Dialektik aufzuwenden gewußt. Und daß eine strikte Befolgung der Regeln der parlamentarischen Dok trin im polyglotten Oesterreich sich oft noch undurchführbarer erweist al« anderwärts, kann wohl zugcstanden werden. Allein die nationale Vergewaltigung der Deutschen in Böhmen und Mähren ist ein so gewaltiger politischer Fehler und dokumentirt eine so unstaatSmännische Kurzsichtigkeit de« Minister», der da« Vertrauen seine« Kaiserlichen Herrn aus seine Befähigung bi« jetzt wenig gerechtfertigt hat, daß die Debatte über die Ministcranklage, so sicher auch die Majorität über sie zur Tagesordnung übergehen wird, eine zweifellose Erschütterung seiner Stellung bedeutet. In dem gestern abgehaltenen un garischen Ministerathe soll Graf Baden! auch bereit« al« ab- gethaner Mann behandelt worden sein, wenn auch die Ver handlungen über die Quote, vor deren Abschluß sich die öster reichische Regierung wohlweislich auf eine Vorlage der übrigen Ausgleichsgesetze nicht einlassen will, noch mit dem jetzigen KabinetSchef cingeleitet werden müssen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. In der heutigen Nummer unsere« Blatte» befindet sich vom Militär-Veteranen-Berein Hirschen- stand-Neuhau« ein Lebewohl an den seit langen Jahren in Wildenthal wohnhaft gewesenen Kgl. Forstmeister Uhl mann, Ritter :c., welcher nunmehr in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist. Der Gemeinderath in Wildenthal hat die in 38jähriger treuer Mitarbeit erworbenen Verdienste diese« Manne« durch öffentlichen Dank in ehrender Weise bereit« gewürdigt. E« ist aber auch selbst für Unbetheiligtc ein wohlthuende« Gefühl wahrzunehmen, wenn selbst jenseits der Grenze unsere« Vaterlandes die Anerkennung und Ver ehrung für eine so hochachtbare Person in herzlichster Weise ihren Ausdruck findet. Auch wir schließen uns dem ausge sprochenen Lobo eines so ehrenvollen Charakter« gern an und wünschen Hin. Forstmeister Uhlmann mit seiner Gattin noch einen recht frohen Lebensabend. — Eibenstock. An die hiesige Stadtsernsprechein- richtung sind neu angeschlossen worden: Anschluß-Nr. 74: Berger, Carl, Baumeister, Schönheide, Obcrestr. 446 b, , , 42: Keßler, Emil, Agenturgeschäft, Eibenstock, Schneebergerstr. l, „ » 45: Strobel, Albin, Spedition und Möbel ¬ transportgeschäft, Eibenstock, Neugasse 7, » „ 75: Toelle, Gebr., Hammergut und Holz ¬ schleiferei, Blauenthal. — Eibenstock. Einem Theile unserer Leser dürste folgende, soeben für die deutschen Eisenbahnen cingesührte Bestimmung von Wichtigkeit sein: »Die zu militärischen Dienstleistungen cinbcrusenen und in Deutschland lebenden österreichisch-ungarischen bczw. bosnischen und herzegowinischen Wehrpflichtigen, mit Ausnahme derjenigen, die sich zur Muster ung oder Aushebung gestellen müssen, werden für die Fahrt nach dem heimathiichen Einberufungsort bei Benutzung der III. Wagcnklasse der Personenzllge (ausgenommen Schnellzüge) gegen Vorzeigung des Einberusungsschreiben» zum Militär fahrpreis befördert. Die Einberusungsschreiben werden von dem Schalterbeamten abgestempclt und den Inhabern zurück gegeben, welche sie aus Verlangen dem Fahrpcrsonal vorzu zeigen haben. Auf jede Militärfahrkartc wird ein Gcpäckfrei- gewicht von 25 gewährt/ Die gleiche Vergünstigung wird den in Oesterreich-Ungarn aufhältlichen wehrpflichtigen deut schen ReichSangehörigcn auf den österreichisch-ungarischen Eisen bahnen gewährt. — Dresden, 7. Mai. Unsere Stadt wird nunmehr zwei Dampsseucripritzen erhalten. Seiten- des Stadt- verordnctenkollegium« bewilligte man 42,000 Mark für die Anschaffung derselben. — Wie verlautet, hat der Stadlrath zum ersten Brandmeister den geuerwchrinspektor Lcischner in Wien gewählt. Demselben geht ein ausgezeichneter Ruf voraus. Er ist ein angehender Vierziger und hat eine für seine künftige Stellung sehr zweckmäßige Vorbildung genossen. Nach Absolvirung technischer Studien hat er mehrere Jahre al» Pionierosfizier gedient, war dann Ingenieur bei der öster reichischen Militär-Eisenbahn und ist seil Jahren Inspektor bei der Wiener Berusifeuerwehr. Auch mit Dampsspritzen hat Leischncr bereit« gearbeitet. — Plauen, 7. Mai. Al« gestern die Frau verchel. Zeuner au« Reinsdorf von einem Besuche ihrer Tag« vorher in hiesiger Stadt überfahrenen zwölfjährigen Tochter au« dem Krankenhaus« zurückkehrte, wurde sie unterwegs von einem Strolch angefallen und ihrer Barschaft beraubt. Diese be stand in ganzen vier Pfennigen. Der Räuber verschmähte e« nicht, der armen Frau diese paar Pfennige abzunehmen. — Meerane, 7. Mai. Mit den Wasserbohrver suchen in Zumroda behufs Erbauung einer Wasserleitung für unsere Stadt scheint e«, nach dem Urtheile de- Baurath« Thiem au« Leipzig, schlecht bestellt zu sein. Wie Stadlrath I>r. Clauß in der gestrigen Stadtverordnetensitzung mittheilte, hat am Mittwoch im Beisein de« obengenannten Baurath« eine Besichtigung de« Wafferbohrgcbiet» slattgesunden. Herr Baurath Thiem hat sich dahin ausgesprochen, daß die Arbeiten daselbst vergeben» sind. Nach der Ansicht diese« Sachverständ igen ist e« im gegenwärtigen Bvhrgcbict unmöglich, bei dem vorhandenen Triebsand einen Senkbrunnen zu erbauen. Dem gegenwärtigen Leiter der Versuche will der Rath keine Geld mittel mehr bewilligen. Die Bohrversuche kosten der Stadt bi« jetzt ungefähr 26,000 M. — Zu dem Beschluß der Leipziger Turnvereine, dem zweiten sächsischen KreiSturnseste in Plauen fern- zubleibcn und acht Tage vorher ein Turnfest in Leipzig ab zuhalten, schreibt »Der Turner au« Sachsen": Alle sächsischen Turner werden diese Nackricht mit Verwunderung und tiefem Bedauern und, wa» die Veranstaltung eine« »Leipziger Turn feste«" acht Tage vor unserem allgemeinen sächsischen Turn feste anlangt, mit gerechter Entrüstung vernehmen. Sie wer den darin auch die dringende Mahnung und Verpflichtung erkennen, ihrerseits nun mit verdoppelter Kraft die Vorbe reitungen für eine zahlreiche und tüchtige Theilnahmc an un serem Plauen'schen Turnfeste fortzusetzen. Bor Allem sind die übrigen, dem Leipziger Schlachtfeldturngau angehörigen, 22 Turnvereine Leipzigs unter ihren Gauturnwarten Witzgall und Goldstein und ihrer bewährten Borturnerschast berufen, den alten guten turnerischen Ruf ihrer Stadt und ihre« Gaue« aus dem zweiten sächsischen KreiSturnseste in Plauen zu erhalten und zu erhöhen. Die tiesbctrübende Angelegenheit wird den Kreisiurnrath in seiner nächsten.Sitzung in drei Wochen mit beschäftigen. Wünsche und Anträge dazu wie auch zu anderen Gegenständen der Tagesordnung sind spätesten» bis zum 22. Mai an den Kreisvertretcr einzusenden. --- Untersuchung der Blitzableiter. ES muß in der That al« eine dringende Ncihwendigkeit bezeichnet werden, eine sorgsame Prüfung derselben in jedem Frühjahre durch einen gewissenhaften Sachverständigen vornehmen zu lassen, wenn ander» man sich nicht in große Gefahr begeben will. Bekanntlich gewährt ein Blitzableiter nur dann Schutz, wenn die Leitungsschienen genau zusammengefügt sind; sobald die Verbindung schadhaft ist und sich Rost oder MooS zwischen die einzelnen Theile gefetzt hat, so springt der Blitz leicht auf da« Gebäude, da« er schützen soll, ab und der Blitzableiter wirkt durch die Anziehungskraft seiner Spitze eher nachtheilig al« nützlich. 4. Ziehung 5. Klasse 131. Königs. Höchs. Landes-Lotterie gezogen am 6. Mai 1897. 5000 Mark aus Nr. 14280 92149. 3000 Mark aus Nr. 28S7 5012 «120 5360 «981 11205 11334 12149 1901« I9S9I 23783 MISS 2S979 34025 38550 38340 43865 44429 4472« 47018 47749 52530 54142 58098 58870 57295 58189 «2188 «2427 «2S28 «2644 «2892 «2873 «7848 «993« 73S«8 744SN 7524« 82081 82254 85379 85585 8905« 91832 9293« 9««87. 1tU>« Mark aus Nr. 154« 2073 2921 7027 9781 1039« ISI79 1488« 17112 2101« 22448 22515 24100 24385 2581» 28485 28888 27458 28199 29817 31152 31324 32342 38153 39783 40472 4I87I 43844 478-, 48772 49505 5275« 52939 5408« 55854 82001 «2895 88307 88884 75800 78428 77154 80591 81503 82354 82383 83339 87335 89283 90815 9237« 92871 9.3102 94575 95028 9899« 99147. 500 Mark aus Nr. 377 2540 4944 »787 8353 8859 18318 I78I3 19207 31II7 32472 32539 38302 37740 39774 42777 43897 44081 45345 47351 48480 50392 5055» 54879 «0395 81490 «2992 «3050 85884 «9254 89358 70185 75904 77582 79332 79439 79871 80501 81259 81434 82933 83280 84378 88183 89228 93152 97838 98280. 30» Mark aus Nr. >121 1498 2813 3019 4922 5485 5894 «051 «121 «39« «587 7133 7143 8289 9988 19487 N383 11794 12429 12848 I3I30 13492 13594 I3S7I 15478 17242 17802 17917 1814« 18259 18704 19839 2004« 22242 22883 23334 28072 28101 29795 29921 29982 30373 3II81 S2II0 34391 34528 38831 37804 3S8I2 39279 39858 39881 41089 42049 42138 42229 42442 43181 44057 44998 47788 47877 49088 49777 503«5 51344 52521 52738 53948 54033 58422 58847 58051 «1471 «2304 «3152 «3880 84237 84532 84871 «5529 «9249 70S95 70819 70881 71II» 7I45I 71954 72287 74584 7475» 757S0 78102 77345 77501 78239 78841 78920 81145 81523 82548 82882 82723 82958 83083 8374« 8457» 88333 87042 87078 8849» 91809 92387 92480 94187 98512 98883 97859 98417 99198 99214 99574. 5. Ziehung, gezogen am 7. Mai 1807. 30,000 Mark aus Nr. 40321. 5000 Mark aus Rr. 730 30977 34115 40110 79587 »5843. 3000 Mar« aus Nr. 8025 »799 11700 14992 1583» 1947» 21417 29802 3000« 31294 38917 35937 37I0S 43IO4 4387» 44494 45898 4899« 48022 48841 5140» 51715 58481 57414 80089 «0837 85793 «8800 «9881 73188 75838 83598 83895 85249 85538 89282 93882 97580 98289. >000 Mark aus Rr. 34 >245 1722 1899 5188 10393 11921 12977 I374I I4I58 14591 18752 18957 18092 19591 22708 22787 22990 23738 25880 28458 27280 28931 31888 33317 37580 38358 38843 40944 41815 44818 48801 4931« 49S4I 5027» 52909 55774 57551 57901 59534 8033» 85885 «S2«3 7I57I 74000 79102 8401« 85850 874«2 87809 91029 93913 99528. 500 Mark aus Nr. I8«2 3827 8203 9825 II380 I3U7 13253 13881 18385 >«80« I7I23 I90S2 19937 20575 21SS9 22938 23I3I 2391» 24782 28175 29094 3049« 31073 34III 35IN 38088 38287 38943 41472 4I96I 4273« 43218 45059 4SI78 4««O7 50045 55114 58788 57129 57582 «1081 81360 «2741 84199 «5274 70574 7IS83 73321 73735 75287 79S48 85898 87087 8S57I 92783 95517 99741. ZOO Mar« aus Nr. 734 1714 2304 2858 3357 5555 5583 «782 6854 7328 8433 9232 9385 9547 988« 10038 II084 II073 11675 I293S I33S8 IS587 IS818 14879 >«284 1725« 17802 22427 22447 22719 23844 24185 2420« 24418 24471 25305 26784 27533 28738 28921 2913» 30548 SI744 33954 34013 3512« 37170 38307 41633 42805 43254 43880 44830 44862 45272 45985 46032 48046 48192 48265 49177 49614 49984 50912 52739 54117 «Sill 55483 56163 58329 6I2S8 «1848 «3817 64491 6749» «8822 71513 72435 76003 78887 77108 77543 77910 79004 79837 80927 81278 81978 82483 83654 S4065 84622 85424 88782 89012 89417 89486 90182 90444 92914 92227 »5 »I 97842 »9712. Zur Einführung des KalitarifeS für Thomas Phosphatmchl. Der Herr Landwirthschaflsminister hat, wie die »Deutsche Tages-Zeitung" mittheilt, bei den LandwirthschastSkammern de« Osten» vor einiger Zeit angesragt, ob sie die vom »Bund der Landwirihc" in seiner Eingabe vom lt). Februar v. I. beantragte Einsührung de« billigen Kalitarife« zur Beförder ung de« ThomaSichlackenmehl« für den Interessen der Land- wirthschaft entsprechend erachten. Wenn wir richtig orientirt sind, haben daraushin alle betheiligtcn LandwirthschastSkammern, zum Theil in sehr energischer Weise, den Antrag de« Bunde« unterstützt, sodaß zu hoffen steht, daß nunmehr nicht nur der LandeSeisenbahnrath seine Zustimmung zur Ein führung geben, sondern auch der Herr Eisenbahnminister diese baldigst verfügen wird. Die Verbilligung der Frachten für ein so unentbehrliche« Düngemittel, wie e« da« ThomaSphoS- phatmchl schon seit Jahren geworden, ist für die Landwirth- schaft von großer Bedeutung, und erscheint umsomehr geboten, al« die Produktion«stälten von etwa der gesammten Tho- ma-mehlproduktion, 628,000 Tonnen von 714,000 Tonnen GcsammtjahrSproduklion in Deutschland im äußersten Westen, bei Oberhausen und im Saargebiet liegen. Der Bedarf der Landwirthschaft an Thomasmehl ist schon jetzt ganz bedeutend und wird sich mit der Verbilligung der Frachten noch sehr erheblich steigern. E« wird infolgedessen auch keine Ver minderung der Einnahmen der Eisenbahnen eintreten, sondern der erhöhte Absatz wird dem Staate erhöhte Einnahmen bringen. Die früher gegen die Einsührung eine« billigen Tarife« für Thomasmehl gehegten Bedenken, daß sie eine Er höhung de« Preise« zur Folge haben und infolgedessen der Landwirthschaft keinen Nutzen bringen würde, sind inzwischen gleichfalls beseitigt worden Einmal ist der Preis de« Tho masmehle« seit zwei Jahren ständig gefallen, sodann erfolgt die Berechnung stet» ab Werk, sodaß eine etwaige Fracht ermäßigung dem Empfänger stet« voll zu Gute kommen kann. Die Mehrzahl der ThomaSwerke haben sich dem Bunde gegen über verpflichtet, bei Einsührung de« KalitarifeS innerhalb zweier Jahre keine Preiserhöhung eintrcten zu lassen. Bei Einführung de« KalitarifeS für Thomasmehl müßten aber auch Kautelen dafür geschaffen werden, daß die Frachtermäßigung unbedingt dem Empfänger zu Gute kommt, und er wäre eventuell die Beibehaltung de« billigeren Tarife« von der Nichterhöhung de» ThomaSmehlpreisc» abhängig zu machen. Die mit dem Bunde befreundete Presse giebt jetzt ja auch viel eher al» früher die Möglichkeit, durch die Be sprechung in der Oeffentlichkeit unberechtigten Preissteiger ungen entgegenzutretcn und sie zu verhindern, ganz abgesehen davon, daß der große Vorrath an ThomaSschlackcn und die ständig wachsende Produktion derselben zunächst an sich schon Preiserhöhungen verbieten. Da nun unter solchen Umstän den durch die vorgeschlagene Maßregel ein erheblicher Vortbcil für die Landwirthschaft ohne Schädigung anderer Interessen geschaffen werden kann, ist ihre sofortige Einführung dringend zu erhoffen. Die Beschleunigung der Angelegenheit ist aber sehr geboten, umsomehr al» seitens der ThomaSwerke für die Monate April, Mai und Juni eine besondere prciorrmäßig- nng von Id Mark pro 200 Eentner, für alle Lieferungen aü» dem Westen cingeführt ist, um den Andrang der Bestellungen etwa» vom Herbste, wo so schon stet« Wagenmangel cinzutreten pflegt, abzulcnken. E« dürfte im eigenen Interesse der Bahn verwaltung liegen, dieser letztere Bestreben derThomaSphoSphat- werke zu unterstützen und die Landwirthe anzuregen, nach Möglichkeit ihren Bedarf für den Herbst schon jetzt im Früh jahr zu beziehen. Die« aber dürste nicht eintreten, wenn sic vielfach in Erwartung der Einführung des Kalitarifs für Thomasmehl ihre Bestellungen noch hinausschieben. Der Hauptkonsum de« ThomaSphorphatmehle« fällt in den Herbst, de« ganzen Verbrauche» werden im Herbst und Winter und nur im Frühjahr auSgestreut. Es wäre daher für alle Theile zweckmäßig, wenn diese Tarisverbilligung in der allerkürzesten Zeit durchgesührt würde. Aus keilerm Kimmel. Von I. Hutten. (II. Fortsetzung). Dora hatte eine furchtbare Verantwortung übernommen, um ihrem Manne die Qual einer schweren Entscheidung zu ersparen, — jetzt brauchte sie Ruhe und Klarheit mehr als je. Und e» gelang ihr, sie durch feste» Wollen zu erringen und keine Thräne trat in ihre Augen, während sie überlegend auf und ab schritt. Daß der Mörder Schultzes entdeckt werden müsse, ob früher ober später, war ihre feste Ueberzeugung, aber wa« half da« ihrem Manne, wenn er vorher Gesundheit und Lebenskraft im Gesiingniß eingebüßt hatte! Durfte sie da« zulaskcn? Halte darum ihr Vater so ausführlich ihr die Be dürfnisse von Felix' Natur auSeinandergesetzl? Schon glaubte sic entschieden zu haben, da kamen neue Zweifel in ihre Seele. Raubte ihr Mann nicht selbst jeder Vcriheidigung durch seine Flucht die Stütze? Wieder sielen ihr Beispiele ein von Ver- urtheilten, deren Unschuld erst nach Jahren und Tagen ge kommen war. Was hatte ihnen später die Freiheit genutzt? Ein Schauer überrieselte sie — nein, nein, sie durfte e» nicht zugeben, daß ihr Mann sich dieser Möglichkeit aursetzte. Jetzt war sie mit einer Ueberlegung fertig, aber hm sich selbst zu prüfen, ging sie erst in ihre« Kinde« Schlafzimmer. Sie schickte die Wärterin hinaus und beugte sich dann mit heißen Thräncn über ihren Liebling. »Wann wirst Du Deinen Vater Wiedersehen, arme« Ge- schöpfchen?" murmelte sie und bedeckte mit ihren Küssen die kleinen Hände, ohne doch den festen, gesunden Schlaf zu stören. Al« da» Mädchen zurückkehrte, fand sie ihre Herrin zwar etwa« bewegt, aber von den Qualen, die deren arme« Herz erduldete, la« sie nicht« mehr in den stillen Zügen. Dora fühlte jetzt, daß ihr Entschluß unwiderruflich war, und so ging sie in da» Wohnzimmer hinüber, wo die Herren sich in beklommenem Schweigen gegenüber saßen. Sie trat leise auf ihren Mann zu und legte ihren Arm aus seine Sckultcr, in dem sie sagte: »Felix, mein Vater erklärte mir bei seinem letzten Besuch, daß Deine Lebensdauer von Deiner vernünf tigen Lebensweise abhinge, daß nur bei viel Bewegung in frischer Lust Dein Körper gedeihen könne. Ich schicke da« vorau», da meine heutige Entscheidung dadurch beeinflußt ist. — Ja fliehe, überall in der Freiheit ist c« besser, al« im Gesängniß!" »Aber mein reiner Name, meine Ehre," stönte Felix und ließ den Kopf aus seinen Arm sinken. »Die sind in guten Händen. Wa« auch geschehen mag, ich harre hier au« und verzichte lieber auf alle« Glück und jede« Wiedersehen mit Dir, al« daß ich die Hoffnung und die Bemühung ausgebe, den wahren Mörder zu ermitteln." Scheppwitz brach auf; Dora reichte ihm die Hand, die er fast heftig küßte. »Leben Sie wohl, gnädige Frau. Möchten Sie Ihren Entschluß nie zu bereuen haben." Er wollte sich auch von Meißner verabschieden, aber der begleitete ihn noch vor die HauSthür. Im Vorbeigehen gab er dem Kutscher Befehl, zu baldigem Anspannen. Al« Dora, am offenen Fenster stehend, die Worte ihre« Manne« vernahm, ging sie ii der Dienst Geschäft«! e« sich un kauf von s bereitung weniger, s befangene sic in« W sand. Nu eine halbe Abschieds in der T> zunickte. Doro Alle«, wa innerung war, lischt ung macht Meißner« reise bedeu mittheilte, aus dem i e« über si sagen: »E weiß nicht das Gut h lernen. I wann Sic Die ' sofort an 1 sich von I hoffte, e« Thäler« d Bekannte als Mördi Verneinen, Leute schor Am! halten unl vor, dem , nach llr. L nach der g entgegen u dauern au fehl, ihren »Au« »Er ' bar Schul! Dora aber sie f« lichkeit, ihr bekannt wi höflich, do kündigte si gab ihm d Kutscher, s te« sein, s käme, ihn Beamte er Nun hörte sie v gar nicht« nalpolizei genommen Nachforschi daß der S Her; getro Radoi sich auch d direkt von Alibi über; Am d holte der 1 Wohl, daß ihre« Mau Eine Leute ergol Hause nich Schep auf ein p« die Erfolg! daneben dii ihre« Man Eine t richt«rath! sellschasten bitten. Hi und den T nommcn hi Gegend gel heimzukehrc sprechen. ! denn jetzt 1 Entscheid»» zu machen. Manne an Zeit, in dl für sic also Da ihr Ze man ihren er e« vorgl sei er derer Gerich erwidern, d käme bald > daß er ergr ländischen Ä ließ er Doi keit nachbliö abwarten, i Sache auffo Herzen, die den Jnspekti fchehcnc mi waren, au« — diese B«
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