00006 Archiv des Hennebergischen. Alterthumsforschenden Vereins. Beiträge zur Geschichte deutschen Alter- thums. 2.Lieferung (1837) 3.111 (I.Bechstein) Gegen das Abnehmen. Man geht stillschweigend, ohne irgend etwas zu re den, nach einem fließenden Wasser, schöpft ein Ge fäß voll, StroirTaEwärts und ja nicht aufwärts, und zwar vor Sonnenaufgang. Stillschweigend stellt man das Gefäß vor den Kranken, legt die beiden flachen Hände an die Schläfe desselben, fährt damit an "den Wangen zum Kinn herab? und“ spricht im Stilleff~3äzu folgende Worte: «Der Storch ohne Zunge., der Puchs ohne Lunge, die Turteltaube"ohne Galle,' das ist ein Abhelämen,"'de'in Herzgespann, dein Heuchel, dein Meuchel, dein 77zigerlei Fieber laß ich in’s fliessende Wasser fallen'ini Namen Gottesdes Va ters, des S6hh.es'und des heiligen Geistes. Amen.” Bei den Worten: ”I>aß ich in*s fließende Wasser fallen«, macht man die Bewegung nach dem Stutz mit Wasser mit den Händen, als ob man a11e genannte Hebel in»s Wasser fallen lasse. JedesmaT'" muß"1 ie ganze Händebewegung dreimal geschehen und dreimal der ganze Spruch dazu gesagt werden. Nah vollen deter Handlung, unter welcher ebenfalls alles stillschweigend geschehen muß, geht man wieder stillschweigend mit dem Gefäß mit Wasser fort und schüttet es ins flißendeWasser. Wenn dieses ge- schäMöä. iöf, Fetet man stillschweigend ein Vater unser und spricht nicht eher wieder ein Wort, bis man das Gefäß wieder an seinen Ort gestellt hat, alsdann k . nn man erst jemand einen guten Morgen bieten. Die ganze Handlung muß im Abnehmen des Mondes ge schehen und dreimal wiederhdit werden, entweder an einem Freitag, Dienstag und Freitag, oder Dienstag, Freitag und Dienstag. (Henneberg)