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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 22.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189704225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970422
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970422
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-04
- Tag 1897-04-22
-
Monat
1897-04
-
Jahr
1897
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Preis der einfachen Fahrt haben und ebensolange wie die gewöhnlichen Rückfahrkarten gelten; die Ausgabe beginnt Sonnabend, den I. Mai. Der Verkauf solcher Karten ist jedoch ausgeschlossen am 5. Juni (Pfingst« Sonnabend und 17. Juli (erster Sonnabend der großen Ferien). Die Rückfahrkarten von den weniger entfernt von Leipzig liegenden Stationen sind zu gewöhnlichen Personenzügen, die Rückfahrkarten von weiterliegen» den Stationen auch zu Schnellzügen, die die entsprechende Wagenklasse führen, benutzbar. Inhaber von Rückfahrkarten der ersteren Gattung können zur Reise auch Schnellzüge argen Lösung der tarifmäßigen Zu« schlagkarten wählen. Aus Betriebsrücksichten sind jedoch folgende Schnell züge für Inhaber beider Rückfahrkartengattungen überhaupt nicht be- nutzbar: die Züge 8, 13, 19 und 20 der Lime Leipzig-Hof, die Züge 208 und 2l3 der Linie Leipzig - Eger, die Züge 10!» und 131 der Linie Leipzig-Dresden, die Züge NO und 124 der Linie Bodenbach- Leipzig und der Zug 244 der Linie Görlitz - Dresden. Der Preis der auch zu Schnellzügen giltigen Rückfahrkarten ist nach dem Höheren Schnellzugsatze bemessen. Die Hinfahrt darf nicht unterbrochen wer den; geschieht dies dennoch, so wird die Rückfahrkarte für die Weiter- und für die Rückreise ungiltig. Die Rückfahrt ist spätesten- bis Mitternacht des letzten Geltungstages anzutreten und kann einmal gegen Vermerk des Stationsvorstandes innerhalb der Kartengiltigkeit unterbrochen werden. Anspruch auf Gepäckfreigewicht geben die zu ge wöhnlichen Personenzügen giltigen Rückfahrkarten nicht, wohl aber die auch zu Schnellzügen benutzbaren Rückfahrkarten, und zwar in dem üb lichen Umfange. Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahre ge nießen die gewöhnlichen Vergünstigungen auch bei Lösung der in Rede stehenden Rückfahrkarten. 2) Für gewerbliche Arbeiter und Arbeiterinnen kann eine Fahr preisermäßigung in der Form eintreten, daß an Werktagen Rückfahr karten ausgegeben werden, die den doppelten Militärfahrpreis haben und ebensolange wie die gewöhnlichen Rückfahrkarten gelten. Voraus setzung ist. daß die Reise unter sachverständiger Führung erfolgt, daß sich wenigstens 10 Personen beiheiligen und daß der Arbeitgeber oder Betriebsleiter bei der Betriebs-Oberinspektion, zu deren Bezirk die Reife antrittsstation gehört, einen schriftlichen Antrag mit eingehender Be gründung stellt. Die Reisegesellschaft kann auch aus Arbeitern bestehen, die bei verschiedenen Arbeitgebern desselben Ortes und des gleichen Ge werbezweiges in Arbeit sind. Mit diesen Rückfahrkarten ist lediglich die vierte Wagenklasse der sie fahrplanmäßig führenden Züge zu benutzen. Die Hinfahrt ist gemeinsam ohne Unterbrechung auszuführen, während die Rückfahrt einzeln geschehen und einmal gegen Vermerk deS Stations vorstandes innerhalb der Kartengiltigkeit unterbrochen werden kann. Uebergehen in eine höhere Wagenklasse oder auf einen Zug mit höheren Fahrpreisen ist auch gegen Lösung von Zuschlagkarten ausgeschlossen. Gepäckfreigewicht wird auf die Arbeiterkarten nicht zugestanden. Aus ljeiterm Kimmel. Von I. Hutten. t-> Fortsetzung). Dora blickte fast mitleidig zu ihm auf. »Ich glaube nicht, daß es Ihnen gelingen würde. Ich bin längst nicht mehr darüber traurig, daß wir keinen Anspruch auf Glück haben. Ich genieße da» meine mit derselben Freudigkeit, nun e» mir als eine Gnade zu Theil wird und bin um so dankbarer dafür." „Sie sind leicht zu befriedigen," sagte er mit einem Ausdruck, der fast ein wenig geringschätzig klang. Sie fühlte da» wohl, erwiderte aber trotzdem mit dem Hellen Lächeln: „Ich hoffe wenigsten«, e» zu sein, und was könnte ich wohl auch von einem Auflehnen gegen da» Schick sal erwarten? Da» klügste bleibt doch, ihm die beste Seite abzugewinnen und sich der frohen Stunde zu freuen, da in jedem Augenblick der Blitzstrahl niederfahren kann, der un öder unser Glück zertrümmert." „Da haben Sie recht," gab er jetzt mit unverhohlenem Spott zu, „und ich werde fortan jedesmal, wenn ich unter einem Baum sitze, ohne daß er umbricht und mich erschlägt — wenn ich auf dem Wasser fahre, ohne zu ertrinken — wenn ich eine Mahlzeit esse, ohne zu ersticken, nicht ermangeln, tief gerührt über diese Fügung zu sein. Gott sei Dank," fuhr er noch spöttischer fort, „auch diesen Baumgang hätten wir ohne jeden Unfall durchschritten." Die junge Frau würdigte dieser Bemerkung keine Ant wort. Schweigend wandten sich beide dem Hause zu, vor dem eine lebhafte Bewegung zu herrschen schien. Einzelne Gestalten tauchten aus den mondbeleuchtelen Stellen auf, um wieder im Dunkel zu verschwinden, während andere an den Fenstern und der Thür des Saale« sichtbar wurden. „Was bedeutet da»? fragte Dora. „Ach, unser Quartett!" rief Scheppwitz. „Kommen Sie, gnädige Frau, man scheint uns ein Lied zugedacht zu haben, und ich will Sie an einen Platz führen, von dem au» es sich ganz besonder» gut hören läßt." Dora saß kaum auf der bezeichneten Bank, al» die Sänger, die gegenüber der Saalthür im Schatten der Bäume Aus stellung genommen hatten, begannen: Liegst du im Wold im grünen Kraut, Schaust auswärts zu den Zweigen, Hörst du dxr Vögel Jubellaut, Siehst du der Btätter Steigen, Schwellt dir ein Ahnen dann die Brust, Ein Sehnen, heimlich süß — O, dann umfängt dich unbewußt Der Traum vom Paradies. Sitzt du in trauter Freunde Kreis Beim Glas in froher Runde, Glüht dir die Seele jugendheiß, Fühlst du die Feierstunde, Wird alles, was die Lippe spricht, Begeisterung heimlich füß — Du träumst und weißt es selber nicht Den Traum vom Paradies. Hältst du dein Mägdelein im Arm Zur Blüthezeit der Rosen, Mit Küssen und mit Kosen, Durchzütert dein Gemüih und Herz, Was selig nur und süß — O, dann erhebt dich himmelwärts Der Traum vom Paradies. Ruh' nur im Wald im grünen Kraut, Schwärm' in der Freunde Kreise, Halt nur im Arm dein Liebchen traut. Doch thu's aus rechte Weise; Nur als der heil'gen Stunde Hauch . Die Seligkeit genieß', Denn Traume flieh'» — und wär' es auch Der Traum vom Paradies. Diese» Lied, von schönen Stimmen gesungen, mußte hier in dieser poetischen Mondscheinumgebung eine mächtige Wirk ung ausüben. Dora schaute träumerisch in die Nacht hinein, ohne ihre Stellung zu verändern, al« der Gesang endete. Auch Scheppwitz schien ergriffen. „Der Traum vom Para dier!" sang er leise den Refrain de« Liede« und sah mit flimmerndem Blick auf die liebreizende Erscheinung an seiner Seit». Dora erhob sich. „Ich hoffte, e« würde noch mehr gesungen werden, aber die Herren scheinen schon in den Saal zurückzukehren. Wer sind die Sänger?" „Acht jüngere Offiziere, die schon öfter Quartette zu sammen eingeübt haben." „Felix liebt auch die Musik," sagte die junge Frau un ruhig, „und doch ist er hier nirgend« zu sehen. Sie boten mir an, ihn auszusuchen, Herr von Scheppwitz — jetzt möchte ich e« selber thun. Wir wollen um da« Hau» gehen und durch den Flur nach dem großen Saal, vielleicht treffen wir ihn dann." Damit ging sie schnell voran. Aber auch Andere hatten vom Garten au« dem Gesänge gelauscht. Al« im Saal sich da« Gerücht verbreitet hatte, e« würde ein Quartett vorgetragen werden, war auch Anna während der allgemeinen Bewegung in« Freie geschlüpft. Sie weilte daselbst noch nicht lange, al« ihr RadowSky folgte und leise ein Tuch um ihre Schultern legte. „ES ist leichtsinnig von Ihnen, so erhitzt in die kühle Nachtluft zu treten," sagte er dabei mit sanftem Vorwurf. Dankend hüllte sich Anna warm ein und meinte dann: „Wenn ich Musik höre, stören mich stet« die Leute mit ihren Bemerkungen, darum habe ich mich hierher geflüchtet." „Ich hoffe aber," bat RavowSkh, „Sie werden mich neben sich dulden, ich will auch ganz still sein, um nur gleich Ihnen Gesang und Nachtlust zusammen zu genießen." Da» Mädchen nickte ihm freundlich zu und beide suchten einen Platz in der Nähe de« Hause«, aber auf der entgegen gesetzten Seite von der Stelle, zu der Scheppwitz Dora ge führt halte. Dort lauschten sie den zauberischen Klängen, Anna mit feuchten Augen und auch der junge Mann sehr bewegt. Noch eine ganze Weile, nachdem da« Lied beendet war, standen sie schweigend, bi« RadowSky leise sagte: „Da« war schön, Fräulein Anno, und wie süß klingt da« Wort vom Traum de« Paradiese«!" „Ich verstehe e« nicht," meinte da« Mädchen erröthend. „O, Fräulein Anna," sagte er warm. Sie werden doch auch Augenblicke erlebt haben, in denen Sie sich so glücklich, so allem Irdischen entrückt, wunschlos und selig gefühlt haben." Er sah ihr tief geneigte« Gesichtchen erblassen und beugte sich in inniger Zärtlichkeit über sie, während er flüsternd sortfuhr: „ES muß aber noch etwa« Bessere» geben. Der Traum de« Paradiese« ist nur ein Augenblick, dem da« Erwachen folgt, und e« giebt ein Glück, da» Dauer hat. Können Sie crrathen, wovon ich spreche, Fräulein Anna?" Sie war zu erregt, um zu antworten; nur ihre Lippen bewegten sich und e» lag ein Ausdruck rührender Hilflosigkeit über der ganzen Erscheinung. „Glauben Sie nicht," fuhr er nach einer kleinen Pause noch bewegter fort, „daß es süß, überirdisch süß sein muß, wenn zwei Menschen, die sich lieben, sich zusammenlhun für- ganze Leben? O, Fräulein Anna, Sie sagten ja selbst etwa» AehnlicheS, als Sic von Ihrer Freundin Dora und deren Glück sprachen, und Sic müssen e» doch gemerkt haben, daß ich Sic liebe von dem ersten Augenblicke an, da ich Sie sah, und wenn Sie mich auch lieben könnten — nur ein ganz klein wenig —" Da» Mädchen raffte sich au» seiner Erstarrung aus. „Um Gotteswillen, sprechen Sie nicht weiter," klang e» so flehend von ihren Lippen, daß der junge Mann erschrocken einen Augenblick innehielt. Dann fuhr RadowSky dringender fort: „Nein, lassen Sie mich auSreden, Fräulein Anna. E» mag Ihnen vermessen erscheinen, daß ich in meiner abhängigen Stellung von Liebe zu Ihnen spreche, aber bald ist die Zeit um, die ich nach meines verstorbenen Vater Wunsch zur Erlernung der Land- wirthschaft benutzen sollte, dann kaufe ich mir ein Gut, und wenn Sie mich nur lieben könnten, sollte uns ein Glück er blühen — da» Paradies selbst — nicht nur der Traum de» Paradiese»!" Au» Anna» Augen stürzten die Hellen Thränen. „O bitte, sprechen Sie nicht so!" „Und warum soll ich e« nicht thun?" fragte er jetzt ernstlich beunruhigt. „Ist e», weil Ihr Herz nicht» von mir wissen will, oder weil Sie glauben, daß Ihren Eltern — Ihrer Frau Mutier — der bürgerliche Schwiegersohn nicht recht wäre?" ,O bitte, fragen Sic nicht!" „Oder lieben Sie einen Andern?" „Nein, nein, doch bitte, sagen Sie nicht» weiter, da» macht mich sehr unglücklich." „Aber, Fräulein Anna," sagte er wieder hoffnungsvoller, „wenn Sie keinen Andern lieb haben — " Da» Mädchen indessen unterbrach ihn von Neuem: „Nein, bitte, sprechen Sic nicht mehr davon und lassen Sie mich hincsngehen." Sie sah ihn so flehend und zugleich so rathlo» an, daß jede» andere Gefühl bei ihm von einem zärtlichen Mtlleid verdrängt wurde. Leise zog er ihre Hand durch seinen Arm und seine Stimme klang ernst und ermuthigend. „Ich werde nicht» mehr sagen, wa» Sic beunruhigen könnte, aber ich kann Sie auch nicht sortlassen, ehe Sic Alle« gehört haben, wa» mir da» Herz erfüllt. Ich verstehe Sie jetzt nicht, will auch nicht weiter in Sic dringen, mir Ihr räthselhafte» Wesen zu erklären, nur eine Bitte müssen Sie mir gewähren. Sic sind mir zu theucr, Fräulein Anna, al« daß ich jemal» ein andere» Mädchen lieben könnte; wenn also einmal eine Zeit käme, in der Ihr Herz Sie zu mir hinzöge — oder auch nur, in der Sie eine« Freunde» be dürften," fügte er schnell hinzu, al» er da» Zittern ihre» Körper« sühltc, „würden Sie dann genug Vertrauen zu mir haben, um c« mir zu sagen? Wollen Sie mir versprechen, e» zu thun, und jetzt wieder so fröhlich und freundlich wie bisher sein?" Sie schlug die Augen zu ihm aus, und al« sie seinem ernsten, warmen Blicke begegnete, bemächtigte sich ihrer ein Gefühl tiefer Dankbarkeit und sic antwortete mit mehr Fassung und Würde, al« sie bisher während diese« Gespräche« gezeigt hatte: „Sie find sehr freundlich und gütig zu mir. Ich fühle da« tief und könnte zu Niemand größere« Vertrauen haben, aber sprechen Sie nie wieder so wie vorher zu mir, denn ich werde niemals heirathen." Noch einmal hielt er ihre Hand, die sie ihm entziehen wollte, fest, indem er bittend sagte: „Werden Sie auch diese Stunde nicht trennend zwischen unseren ferneren Verkehr treten lassen, Fräulein Anna? Werden Sie in Ihrer alten Weise mit mir umgehen können?" Sie nickte ihm mit ihrem blaffen Gesichtchen zu, machte dann schnell ihre Hand frei und verschwand lautlo« im Dunkel. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Vachrichten. — Au« Schwicbu« erfährt die „Central-Fleischer- Zeitung": In Schmarse, einem Dorfe, welche« etwa 15 Kilometer von hier liegt, war in den Dominialställen die Maul- und Klauenseuche eingetreten. Da eine Absperr ung de« von der Seuche noch nicht befallenen Rindvieh« von dem kranken nicht möglich war, glaubte man, daß alle Thiere von dem Nebel heimgesucht werden würden. Die« trat aber nicht ein, nachdem man den gesunden einen Trank von einer Haidekrautabkochung eingegeben hatte. Auch al« man Maul und Nase gesunder Thiere mit dem Schleim der krankest infi- cirte, wurden erstere nicht krank. Man glaubt nun, in dieser besonderen Haidckrautabkochung ein Mittel gegen Maul- und Klauenseuche von unfehlbarer Wirksamkeit gefunden zu haben und hofft, der Landwirthschast und Viehzucht einen großen Nutzen dadurch verschaffen zu können. — Ein Stierkampf auf dem Zweirad. Au» Mexiko wird geschrieben: Der bekannte Toreador Manuel Garcia sah zu seinem Schrecken eine» Tage« ein, daß da« Publikum bei der unfehlbaren Sicherheit, mit welcher er den wüthendsten Stier zu Boden streckte, mangel« jeder Gelegen heit zu erwünschter Aufregung in der Theilnahme nachzulassen begann. Manuel suchte deshalb nach einem neuen Tric. Eine« Morgens kündeten riesengroße, bunte Plakate den Mexi kanern an, daß Manuel Garcia, der tapferste und berühmteste Espada Mexiko«, den größten und wildesten Stier der je nach der Hauptstadt gekommen sei, auf dem Zweirade be kämpfen werde. Die Spekulation erwies sich al« großartig, die Spannung de« Publikum» war ungeheuer, und al» der große Tag hcrangekommen war, strömten wie früher unzählige Zuschauer zur Arena. Der Stier war ein äußerst tempera mentvoller Kämpe, der nach den ersten üblichen Belästigungen durch Lanze und Pfeil wüthend in der Bahn umherraste. Da erschien Manuel in glänzendem Kostüm auf nickelsunkeln- dem Rade unter dem donnernden Beifall der Menge. Der wüthcnde Stier rannte sofort auf ihn los, aber gewandt bog Manuel au«, und da« Thier schoß an ihm vorüber. Die Arena dröhnte vom Applaus. Al« nun der Stier zu neueut Angriff sich wendete und mit noch größerer Schnelligkeit heran stürzte, wollte Manuel wie vorher mit eleganter Nachlässig keit auSbiegen, zugleich aber dem Feinde den tödtlichcn Stoß von der Seite her versetzen. Aber die Maschine läßt sich nicht beherrschen wie ein gutes Pferd. Er triumphirte zu früh. Ein boshafte« Steinchen hält da» Vorderrad auf, einen Augenblick nur, aber im nächsten Moment sitzen die Hörner zwischen den Rädern, um Maschine und Toreador in hohem Bogen über die Bande mitten unter die Zuschauer zu schleu dern. Die Maschine wurde durch die Wucht de» Stürze zertrümmert, von dem Helden Garcia sagte ein Berichterstatter, er habe auSzeschen, ats wenn er durch eine Kopirpresse ge zogen worden wäre. Bis auf weiteres scheint also dem Bichcle eine Verwendung beim Stiergefccht verschlossen zu sein. — In ihrem Klavier begraben zu werden war der letzte Wunsch einer jüngst in LouiSville, Kcntucky, ver storbenen Musiklehrerin. Dieser nicht gerade gewöhnliche Wunsch der Sterbenden wurde auch getreulich auSgesührt und die Todte in ihrem weiß auSgcschlagenen Klavier, statt in einem Sarge begraben. — Merkwürdige» Pech. Junggeselle: „Ich war von jeher ein Pechvogel! Alle die Mädchen, die ich au» Liebe heirathen wollte, haben viel zu wenig Geld gehabt!" standesamtliche Machrichten von Schönheide vom tl. bi» l7. April 1887. Geboren: 88) Dem Eisenhütieniverksschtosser Richard Scheffel hier l S. IVO) Den, Eiscnbahnsireckenarbeiier Friedrich Ernst Ginniel hier 1 S. 101) Dem Bürstenfabrikarbeiter Eduard Albin Hartmann hier I T. 102) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Alwin Seidel hier j T. 103) Dem Maurer Karl Richard Baumann hier 1 S. 104) Der unverehel. Biirstensabrikarbesterin Auguste Louise Kunze hier I S. Aufgeboten: 17) Der Bürstenfadritarbeiter Friedrich Emil Oschatz hier mit der Bürsteneinzicherin Amalie Minna Grunert hier. 18) Der Schneider Johann Mattis hier mit der Tambourirerin Anna Louise gesch. Baumann geb. Männel hier. 18) Der Stickmaschinenbesitzer Carl Gottlob Häusler gen. Neumann in Wernesgrün i. V. mit Auguste Emilie verw. Oschatz geb. Unger hier. Eheschließungen: 10) Der Kernmacher Karl Heinrich Lippold in Oberschlema mit der Dienstperson Anna Emilie Viehweg in Oberschlema. Gestorben: 04) Dem Bürstenfabrikarbeiter Karl Friedrich Bau mann hier todtgeb. T. SS) Des Postunterbeamten Ernst Emil Martin in Schönheiderhammer T., Elsa Clara, 1 I. SS) De» Zimmermann- Karl Alwin Wmkelmann hier S., Karl Alwin, 4 M. S7) Des Eisen hüttenarbeiters Franz Robert Löschner hier T., Elsa Hulda, 3 M. 88) Der unverehel. Wirthschaftsgehilfin Auguste Marie Köhler in Schön heiderhammer S., Kurt, 3 M. 08) Des Schneiders Joseph Wallncr hier T., Rosa, 3 M. 70) Des Schlossers Friedrich Max Weber hier T., Lina Gertrud, 3 M, Mittheikungen des Königs. Standesamts Kivenkock vom 14. bis mit 20. April 1897. Aufgeboten: a. hiesige: 21) Der Feuermann Franz Flöttl in Aue mit der Maschinengehilfin Ida Marianne Unger hier. 22) Der Sattler Karl Emil Grellmann in Chemnitz mit der Hedwig Minna Hänel hier. 23) Der Maurer Albin Otto Oppe hier mit der Stickerin Ida Helene Schönfelder hier. b. auswärtige: Vacrtt. Eheschließungen: 18) Der Schneider Heinrich Paul Hannawald hier mit der Stickerin Marie Henriette Pauline Schmidt hier. Geburrsfällc: 83) Martha Helene, D. des Malers Ernst Heinrich Axmann hier. 84) Curt Willv, S. des Handarbeiters Gustav Heinrich Schädlich hier. 85) Martha Johanne, T. des Maschinenstickers Karl Albert Gläß hier. 86) Hans Paul, S. des Schmelzers Ernst Bernhard Bauer hier. 87) Emil Richard, S. des Handarbeiters Gustav Emil Unger hier. 88) Helene Frieda, T. des Schuhmachers Gustav Emil Unger hier. Sterbesälle: 51) Max Alfred, S. des Kaufmanns Gustav Emil Tittel hier, 4 M. 6 T. Ehemnitzer Marktpreise vom 17. April 1897. 80 50 20 50 75 15 80 25 50 5 6 7 7 8 6 7 7 6 5 6 55 75 80 50 40 3 . 3 . 2 , Heu Stroh Kartoffeln Butler . hiesiger, « fremder Braugerste, fremde - sächsisch« Futtergerste Hafer, sächs. 5 5 « beschädigt, — vreuß. 7 fremder 6 >sen 7 u. Futtererbsen 6 3 2 2 2 Weizen, fremde Sorten 8 Mk. 70 Pf. bis 9 Mk. . sächs., gelb, 7 " » » * besch., 6 Roggen, ndrl., sächs., pr. 5 6 10 Pf. pro 50 Kilo 80 » » « , 90 , , 50 « , 50 « , 20 , , 50 » « 75 , , 20 , , 60 « , 1
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