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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189704134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-04
- Tag 1897-04-13
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Monat
1897-04
-
Jahr
1897
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wir un« eigentlich ? Doch nicht um die herzen«gutc gnädige Frau in Emilienhof?' Von der Landstraße au« gesehen erschien der Waldkrug ziemlich unbedeutend und doch enthielt er so viel Räume, daß die Gutsbesitzer ihn selbst bei ihren größten Festen und Versammlungen für den geeignetsten Ort zur Zusammenkunft hielten, und seine schöne Lage verlockte im Sommer sogar öfter« unternehmungslustige Leute au« Königsberg, ihn trotz der Entfernung von drei Meilen al« Ziel bet Landpartien zu wählen. Er war nur ein schmale«, aber tiefe« Gebäude, an dessen Rückseite neuerding« noch ein Saal au« Fachwerk an gebaut war, groß genug zum Speiseraum oder zum Tanzen. An ihn schloß sich ein umfangreicher Garten, der durch Lauben, schattige Baumgängc und Rasenstücke ein malerische» Gepräge erhielt. Die Besitzer wurden vom Glücke begünstigt. Auch in diesem Jahre leuchtete die Sonne am Sommerfeste von einem wolkenlo« blauen Himmel hernieder. — Al« Meißner« gegen Abend im Walbkrug cintrafen, tönte ihnen schon Musik ent gegen und sie fanden die Gesellschaft fast vollzählig. Während Herr v. Scheppwitz, der mit der Empfangnahme der Gäste betraut war, sie langsam in den Garten geleitete, hatten sie Muße, das bunte Treiben darin zu beobachten. Die älteren Herrschaften hatten in einer geräumigen Laube inmitten de« Garten« Platz genommen, die Jugend dagegen schwärmte zwischen den Bäumen und Hecken umher. Neben den an- muthigen Gestalten der Damen in ihren lustigen Kleidern schritten stattliche Männer theil» in Hellen und dunklen Ueber- röcken — der Frack war hier verboten — theil« in Unifor men verschiedener Truppengattungen. Dora konnte sich einer gewissen Beklemmung nicht erwehren, al« sie sich sagen mußie, daß unter all diesen Menschen kaum zehn ihr bekannt waren und auch von diesen die meisten nur äußerlich. Die« Gesühl wich aber bald, al» sie die wohlthuende Freundlichkeit empfand, mit der man ihr und ihrem Manne entgegenkam. .Bitte, Frau Doktor, wollen Sie nicht bei un» Platz nehmen,' empfing sie Frau v. Mohrthal mit so liebenswürdiger Zuvorkommenheit, daß Scheppwitz sich nicht mehr enthalten konnte. Meißner zuzuflüstern: .Unsere gestrenge Gnädige ist heute in besonder« huldvoller Laune.' „Wir haben schon in dieser Woche in Glauken und bei Braun« in Birkenau einen Besuch gemacht,' gab Felix eben so leise zurück. Scheppwitz warf ihm einen verständnißinnigen Blick zu und beeilte sich, Dora mit den älteren Damen bekannt zu machen, e« dem jungen Völkchen überlassend, sich bei gelegent lichen Besuchen in der Laube selbst vorzustellen. Während beide Herren sich darauf weiter in den Garten begaben, fand Dora ihren Platz zwischen Frau von Mohrthal und Frau Braun, die sich redlich bemühten, sie in die eigenen und in die Verhältnisse der Nachbarn einzuwcihen. Dora konnte sich eines Lächelns nicht erwehren, wenn Frau Braun bei jedem zweiten oder dritten Mädchen, dar in der Laube erschien, „Meine Schwägerin!' vorstcllte. Jedesmal bezogen sich die Worte auf ein hübsches, freundliche«, nichtssagendes Gesicht. Ueberhaupt wollte cs die still Beobachtende bcdünken, als seien diese Art Gesichter hier vorwiegend vertreten. An lieblichen, anmuthigen Erscheinungen fehlte e« nicht, wohl aber an be deutenden. Nachdem Felix sich anderen Herren angeschlossen halte, wählte Scheppwitz einen Platz, von dem au« er die Laube übersehen konnte. Dort gesellte sich bald ein Kürassierosfizier zu ihm. „Wo stecken Sie jetzt immer, Scheppwitz? Man bekommt Sie ja nie mehr zu sehen!' „Erntearbeiten, lieber Leonhard." „'Nun," meinte der Offizier lachend, „das heutige Fest sieht gerade nicht danach au», al« ob die Ernte Ihnen allzu viel Mühe machte." „Aber ich bitte Sie, Leonhard," sagte Scheppwitz in ver weisendem Tone, „wir werden doch den Sonntag nicht durch Getreideeinfahren entheiligen." „Ich sollte meinen —" wandte der Offizier etwa» ver dutzt ein, doch Scheppwitz unterbrach ihn. „Ich weiß schon, was sie sagen wollten. Sie denken, die« schöne Wetter sei besser zur Ernte, al« zum Tanz zu verwenden, aber da irren Sic sich. Gegen ein heitere» Fest läßt sich auch am Sonntag nicht» einwenden, und wenn e« morgen wieder regnet, so verdirbt eben dar Getreide zur Ehre Gotte«.' Der junge Gutsbesitzer wollte seine ehrbare Miene bei behalten, doch gelang e« ihm jetzt nicht mehr. .Wie gefällt Ihnen Frau Doktor Meißner?' fragte er abspringend. „Famos, auf Ehre, aber mir nicht fremd, kommen Sie, Scheppwitz, ich möchte die Bekanntschaft erneuern." Die Herren traten zu Dora. .Dars ich hoffen, gnädige Frau, daß Sie sich meiner noch erinnern?" Sie blickte aus und meinte lächelnd: »Ich denke, Herr Rittmeister, wir waren bei unserer einzigen Begegnung in einen zu lebhaften Streit gerathen, um einander zu vergessen." „Ich bin glücklich darüber und bezweifle nicht, daß Sie mich heute zu Ihrer Ansicht bekehren werden. Da« Wetter schon ist mit Ihnen im Bunde, denn die« ist der erste Abend, den ich in Ostpreußen im Freien zubringe, ohne zu frieren." .Au« Ihren Worten schließe ich, daß sie noch immer Ihr alte« Vorurtheil gegen meine Heimath nicht aufgegeben haben." .Wie, gnädige Frau," mischte sich Scheppwitz in» Ge spräch, .verstehe ich recht? Sie übernehmen die Vcrtheidigung diese« trostlosen LandeStheil«, in dem wir leider geboren sind?" Dora wandte sich lebhaft an ihn. „Wenn Sie, ein Kind dieser Provinz, so sprechen, dann darf ich freilich von dem Ausländer nicht« Andere« erwarten, aber ich wundere mich über Ihre Worte. Ich bin viel gereist und habe manche schöne Gegend gesehen, und doch liebe ich gerade meine Heimath und überlaste e» denen, die sie nicht kennen, zu behaupten, daß die« eine unwirthliche Provinz ohne Kultur sei, in der kein Getreide gedeihe, während in den Ur wäldern Raubthierc ihr Unwesen trieben." „Ich muß bekennen, die« Vorurtheil herrscht allerdings noch bei un«,' gab lachend der Rittmeister zu, „aber ich hoffe, gnädige Frau, Sie werden mir zutrauen, daß ich mei nen Freunden und Verwandten in Süddeutschland gegenüber diese Ansicht widerlegt habe. Uebrigen« gilt unsere Mißachtung immer nur dem Klima und der Vegetation, während man sich auch bei un« erzählt, daß hier ein Menschenschlag lebe, energisch und treu, wenn auch ein wenig —' .Langweilig und schwerfällig, wollen sie sagen," ergänzte Dora seinen Satz, al« er zögerte, .und darin mögen Sie recht haben; wir. brauchen un« aber diese« Ruse» nicht zu schämen, und wie gering erscheint der Tadel, wenn un» Willenskraft und Treue zugesprochen werden." .Und ich leugne auch jene Eigenschaften," ries wieder der Rittmeister, .wenigsten« bei den Damen und bin bereit, von ihnen überall zu verkünden, daß sie Ernst mit anmuthigem Scherz zu verbinden wissen." Dora schüttelte lächelnd den Kops, wurde aber jeder Ant wort von Schultze übcrhoben, dessen breite, derbe Gestalt sich zwischen sie und den Rittmeister drängte. .Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich störe, indem ich mich verstelle, gnädige Frau. Mein Name ist Schultze und al« Besitzer von Wehrkitten habe ich die Ehre, Ihr nächster Nachbar zu sein." .Mein Mann hat mich davon unterrichtet," sagte Dora freundlich, .und mir auf der Herfahrt Ihr Gut gezeigt, dessen schöne Lage ich bewunderte." .Darauf gebe ich nicht«, fiel er ihr in« Wort, „Wehr kitten hat wie alle Güter in diesem kreise ausgezeichneten Boden, und da« ist mir mehr werth, al« alle Naturschönheit." .Sie sind wenigsten« aufrichtig," meinte Dora belustigt. .Durch und durch offen und ehrlich, gnädige Frau," betheuerte er, die Hand auf« Herz legend. .Wie der Fuchs sagte, als er den Hahn zu einem Stell dichein überredete," flüsterte Scheppwitz dem Rittmeister zu, während Schultze nach einem Blick in die Runde fortsuhr: .Ich möchte Ihnen auch meinen Reffen vorstellen, gnädige Frau. Waller, komm her," ries er dem jungen RadowSkh zu. Aber noch ehe derselbe seinen Onkel erreicht hatte, wurde die junge Frau von hinten umfaßt und Anna von Mohrthal sagte jubelnd: „Da bist Du ja, Dora, und ich wußte nicht« davon." „Wo hast Du denn gesteckt?" fragte die Freundin lächelnd. „Ich ging mit Herrn RadowSkh in jenem Laubgang aus und ab," erwiderte da« Mädchen. .Und besagten Herrn erlaube ich mir Ihnen al» meinen 'Neffen zu präsenliren," fügte Schultze schnell hinzu. Dora schaute mit Wohlgefallen auf den sich lies ver neigenden jungen Mann, dessen schlanke, elastische Gestalt einen angenehmen Gegensatz zu der schwerfälligen Figur seine» Onkel« bildete. Unterdessen hatte sich Frau von Mohrthal erhoben und ries, indem sie dem Eingang der Laube zuschritt, mit scharfer Stimme ihrer Tochter, die nach einem zärtlichen: „Aus Wiedersehen, Dora!" ihr schnell folgte. Sie wurde mit un heilverkündender Miene empfangen. „Du benimmst Dich unverantwortlich, Anna, sagte Frau v. Mohrthal mit gedämpfter Stimme. .Wa« sollen die Leute, wa« soll Frau Doktor Meißner von Deiner stürmischen Zärt lichkeit denken? Unterbrich mich nicht!" schnitt sie jede Ent gegnung ab. „Ich habe Dir noch mehr zu sagen. Ich verbitte e« mir, daß Du mit Herrn RadowSkh eine halbe Stunde lang allein im Garten promenirst. Du ermuthigst dadurch den jungen Mann und solltest doch bedenken, daß wir seine Bewerbung nie dulden würden, da er nicht nur bürgerlich ist, sondern sogar aus ziemlich niedriger Familie stammt." Anna wollte etwa« erwidern — da begann die Kapelle einen Marsch zu spielen und RadowSkh trat zu dem Mäd chen, um e» zur Polonaise aufzufordcrn. Anna war so ein geschüchtert, daß sie zögerte, ihm zu willfahren, erst ein leise«, aber harte«: „Mache hier keine Szene!" ihrer Mutter ver anlaßte sie, ihre Hand auf den Arm de« jungen Manne« zu legen. Zu gleicher Zeit bat Scheppwitz Dora um ihre Begleitung bei der Polonaise. Er nahm da« vorher unterbrochene Gespräch wieder auf. „Ich habe mich Ihrem Tadel ausgesetzt, gnädige Frau, und muß bekennen, daß ich keinen Grund dafür einsehe. Ich habe noch nie eine Dame von Ihrer Bildung und Ihrem weiten Gesichtskreise ander« al« mit einer gewissen Mißachtung von unserer Provinz sprechen hören." „Ich glaube, ich würde meine Heimath lieben, auch wenn sie viel reizloser wäre," sagte sie warm, .wie ich meinen Va ter lieben würde, auch wenn er nicht der verehrungswürdige Mann wäre, al« den ich ihn immer bewundert habe." .Ich wage beide» zu bezweifeln. Ist e« nicht da» Recht de« Menschen, der Sinn für Schönheit empfangen hat, da« Land am meisten zu lieben, in dem die Natur ihre herrlich sten Wunder entfaltet? Der heutige Abend ist so köstlich, wie ihn unsere Heimath nur zu bieten vermag, aber versetzen Sic sich in die Märchenwelt einer italienischen Sommernacht, oder träumen Sie sich an die User de« Vierwallstätter See», oder denken Sie auch nur an den Zauber, der über dem Süden und Westen unsere« Vaterlande« ruht." .Halt, Halt," sagte Dora bewegt, „Sie wecken zu viele Erinnerungen auf einmal in mir. Ja, ich habe da« Alle- gesehen und fühle noch jetzt die Begeisterung, die mich bei dem Anblick all der Herrlichkeiten überkam, und doch — wie ich mit andächtigem Entzücken einen schönen Menschen sehen kann, ohne Liebe für ihn zu empfinden, so kann ich auch diese Ge genden bewundern — aber meine Liebe gehört der Heimath; sic wag unscheinbar und sür verwöhnte Blicke reizlos sein, doch sie hat die Lust, die ich brauche zum fröhlichen Gedeihen." .Sie sind zu jung für so vernünftige Gedanken," meinte Scheppwitz fast ungeduldig. Lächelnd erwiderte sie: „Ich weiß. Sic nennen mich jetzt in Ihrem Innern kalt und sprechen mir den rechten Sinn sür Schönheit und Poesie ab, Sie mögen e« thun, aber gönnen Sie wenigsten« meinem Manne eine Frau, deren Verlangen nicht zwecklo« in die Ferne schweift, sondern die sich wohl fühlt innerhalb der Grenzen, die ihr gesteckt sind." (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Schwerin. Ein eigenthümliche« Zusammen treffen muß man e« nennen, daß an dem Tage, da die schwere Operation an dem nun verstorbenen Staatssekretär i)r. ». Stephan vollzogen werden mußte, die Stadt Schwerin den verdienten Mann zu ihrem Ehrenbürger ernannte. E« geschah da« bei Gelegenheit der Einweihung de« neuen pracht vollen Post- und Telegraphen-Gebäude«. Vom Magistrat ter Stadt waren die Bürgermeister Tackert und Shndiku« Burg mann abgeordnet, um I)r. v. Stephan den Ehrenbürgerbrief zu überreichen, den in Stellvertretung der Ministerialdirektor Wittko entgegennahm. Da« Dokument ruht in einer von gepunztem Leder verfertigten Mappe, worauf ein großer farbiger Reich-adlcr zu sehen ist, der ein Posthorn hält, außerdem zieren dieselbe verschiedene Postembleme, ein ge flügelter Bries, Tclegraphenstangen, die Erdkugel und andere. — Ueber Stephan« Berufung in da« General postamt zu Berlin erzählt man sich folgende Geschichte: Al« junger Postsekrctär hegte er den sehnlichsten Wunsch, nach Berlin versetzt zu werden. Ein darauf gerichtete« Gesuch an seine oberste Behörde blieb unberücksichtigt. Deshalb reiste er zur besseren Betreibung seiner Angelegenheit selbst nach Berlin, wo er denn auch alsbald beim damaligen General poftdirektor vorgelassen wurde. Kaum hatte dieser da« An liegen de« jungen Beamten vernommen, al» er heftig auffuhr und barsch entgegnete: Alle wollten nach Berlin versetzt werden, nicht jedoch, wie sie versicherten, um zu arbeiten, son dern um zu bummeln und sich nach Möglichkeit zu amüsiren. Damit kehrte der alte Herr dem jungen Manne den Rücken, und dieser ging, tief betrübt über die gehabte Enttäuschung, davon. Wenige Minuten später fesselte den General - Post direktor, der inzwischen an« Fenster getreten war, eine interes sante Straßenszene: Eine elegant gekleidete Dame und ein Droschkenkutscher, in dessen Fuhrwerk die Dame, augenscheinlich eine Ausländerin, sitzt, können sich nicht miteinander verständigen, und um die lebhaft Streitenden hat sich ein Menschenhaufen gebildet, in dem sich auch sein abgewiesener Postsekretär be findet. Im nächsten Augenblick ist der Mann an der Droschke und vermittelt zwischen beiden Parteien, die sich bald darauf einigen. Neugierig läßt der Generalpostdirektor den Post sekretär zurückrusen und erfährt von ihm, daß die Dame, eine Italienerin, des Deutschen unkundig, mit ihrem Kutscher in Differenzen gerathen war, bis er, der de» Italienischen mächtig, die Sache geordnet hätte. Ein Postsekrctär, der italienisch sprach, war vor mehr al» 40 Jahren etwa» Seltene»; noch mehr aber erstaunte der Chef, al« er auf Befragen erfuhr, daß der junge Mann ebenso geläufig englisch, französisch, spanisch, russisch redete. Einen so sprachkunvigen Sekretär behielt der Gcneralpostdirektor gern in seiner Nähe, und wie jener da« Vertrauen seine« Vorgesetzten gerechtfertigt, hat die Folge bewiesen. Es war im Jahre 1856, als der junge Stephan al« geheimer expedirender Sekretär in da« General postamt eintrat. — Gut Heil! Während eine« Turnerfestes werden vier Fremde wegen nächtlicher Ruhestörung verhaftet und vor den Polizcikommissar gebracht, der sie nach ihren Namen fragt. .Ich heiße Frisch," sagt der erste. „Ich Fromm," der zweite. .Ich Fröhlich," der dritte. — .Und Sie heißen natürlich Frei," sagte der Beamte, der sich verspottet glaubt, höhnisch zum vierten. .Nee," sagt dieser, schlau lächelnd, „da« ist ja gerade der Witz: mein Name ist Hase." Die Aufnahmeprüfung in der neuen Realschule zu Aue findet am 2». April von früh 8.S0 an statt, (vergl. Inserat). Der Anfang ist mit Rücksicht auf die erst nach 8 Uhr eiiüreffenden Morgenzüge später angesetzt worden. Die Anstalt ist eröffnet mit der VI., V., IV. und III-, an welche sich Ostern 1898 die II. und Ostern 1899 die t. Klasse anschlicßen werden. Aus Wunsch kann Unterricht im Latein ertheilt werden: auch ist Stenographie als fakultatives Lehrfach in den Kursus der III. Klaffe ausgenommen worben. — Der erfolgreiche Besuch der III. Klasse berechtigt zum Besuch« der Königlichen Akademie der bildenden Künste, sowie — nach zweijähriger Lehrzeit in einer ge eigneten Gärtnerei zum Besuche der Dresdner Gartenbauschule des Gartenbauverbandes für das Königreich Sachsen; er entbindet außerdem nach vollendetem IS. Lebensjahre von der Fortbildungsschulpflicht. Hute Ttecepte haben Holdwerth! Das sieht man so recht an den Recepten, welche vom Apotheken« bescher Or. A. Oetker für Küche und Haushalt herausgegeben sind. Wie viel Arbeit wird erspart, wieviel Äerger vermieden, wenn man Kuchen und Klöße nach diesen hunderttausendfach bewährten Recepten herstellt. Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich wurden auf der Kochkunst- Ausstellung in Berlin die Kuchen von Frau Commerzienrath Hayl ge zeigt und mit der goldenen Medaille prämiirt. Diese Recepte zu Ge sundheitskuchen, Topfkuchen, Puffer, Sandtorte, Chokoladekuchen, Eng lischen Kuchen, Speculatius, Stollen und feinsten Klößen erhält man gratis in den Geschäften, welche l)r. Oetker's millionenfach bewährtes Backpulver L 10 Pfg. führen. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 4. bis 10. April 1897. I T. 91) Dem Droguist'Johann Eduard Preißer hier 92) Dem Eisenhüttenarbeiter Franz Robert Findeiß hier 1 T. 93) Dem Postunterbeamten Pauk Edmund Reinhold in Schönheiderhammer 1 S. 94) Der unverehel. Wirthschaftsgehilfin Klara Rosa Möckel hier 1 T. 95) Der unverehel. Wirthschaftsgehilfin Anna Ida Löscher hier I S. 96) Dem Bürstenfabrikarbeiter Louis Schlesinger hier 1 S. 97) Dem Gemeindediener und Bürstenfabrikarbeiter Gustav Eduard Männel in Neuheide 1 S. 98) Dem Güterbodenarbeiter Gustav Fuchs hier 1 S. Aufgeboten. 14) Der Eisenhüttenarbeiter Christian Hermann Singer in Schönheiderhammer mit der Tücherknüpferin Lina Louise Männel hier. 15) Der Eisengießer Franz Emil Leistner hier mit der Bürsteneinneherin Alma Emilie Männel in Neuheide. 16) Der Maurer Max Ernst Bretschneider hier mit der Bürstenfabrikarbeiterin Anna Alma Lenk bier. Eheschließungen: Vaeut. Gestorben: 59) Des Lokomotivführers Hermann Camillo Ulbrich hier T., Paula Marie, 2 I. 60) Des Bürstenfabrikarbeiters Karl Louis Lenk hier T., Elsa Johanne, 2 I. 61) Des Eisengießers Fried rich Alwin Gläß in Schönheiderhammer S., Friedrich Wilhelm, 6 M. 62) Des Eisengießer- Friedrich Hermann Baumann hier S., Friedrich Hermann, 5 M. 63) Des Zimmermanns Franz Ludwig Lenk hier S. (todtgeboren). Kircheunachrichte« aus Hchön-eide. Mittwoch, Len 14. April 1897, Vormittag«: Beichte der Katechumenen. Grüner Donnerstag, den 15. April 1897. Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst in Verbindung mit der Feier de« heil. Abendmahl«. Herr Diakonu« Wolf. «hemuitzer vom 10. April 1897. Weizen, fremde Sorten 8 Ml. 70 Pf. biS 9 Mk. 10 Pf. pro 50 Kilo » sächs., gelb, "V - 55 , « 7 » 80 « « « « « , » besch. 6 « 75 « « 7 , — « » « « Roggen, ndrl., sächs., pr 5 » 80 - « 6 « 50 « « » « - hiesiger, » fremder 5 » 6 . 50 « » 40 » « 5 » 6 « 65 « « , » Braugerste, fremde 7 , 55 « « 8 « 90 « « » « - sächsische 6 « 50 - « 7 , « « , « Futtergerste 5 , 50 » , 5 , 75 « « « « Hafer, sächs. 5 « 75 . « 6 , 50 »«» « « « beschädigt, — « — , , — , — » , , » . vreuß. 7 » 15 . « 7 , 50 «ii» « fremder 6 , 80 « « 7 » 20 « ii« Kocherbsen 7 « 25 « « 8 » 50 i i » i Mahl- u. Futtererbsen 6 » 50 - , 6 » 75 » «ii Heu Stroh 3 . 2 , 80 « , 4 , 3 , 20 » i i « Kartoffeln 2 « 60 , « 3 , « i « i Butter 2 « 20 « i 2 , 60 » « 1 »
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