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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 06.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189704062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970406
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-04
- Tag 1897-04-06
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Monat
1897-04
-
Jahr
1897
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ren von Mannschaften de« 32. Feldarlillerie-Regimenl« zwi schen der 5. und 6. Kompagnie, unter Trommelschlag und den Klängen de« Marsche« »Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus" nach dem Gohliser Exercierplatze zu einer Abschiedrfeier. Die Kompagnien rückten sodann nach ihren Kasernen in Möckern und Plagwitz ab, während die beiden Kompagnien de« 134. Regiment«, welche zum 179. Regiment und zwar nach Leirnig versetzt worden sind, nach dem Dres dner Bahnhofe abmarschirten. — Leipzig. Beträchtlich vermehrt im Laufe der Jahre haben sich auch hier die Fälle, daß Leute wegen Nichtbezahl ung der Miethe au«gesetzt werden. Der Rath hat deshalb beschlossen, neben den jetzt bestehenden Häusern zur Aufnahme solcher Armen noch eine größdre Baracke zu erbauen und 25,000 Mark Kosten dazu zu vcrwilligen. — Leipzig. Der Fleischermstr. Karl Heinrich Schnur- pel au« Dahlen und Friedrich Albert Schurmann au« Torgau, beide zuletzt hier wohnhaft, hallen dem Hackesteisch, um ihm einen besseren Schein und frischere« Aussehen zu geben, so genannte« .,>leat ?ro^erv«!-K>,v8taI", EonservirungSsalz, zu gesetzt. Da« Landgericht erblickte hierin ein Vergehen gegen da« Nahrungsmittelgesetz und verurtheilte Schnurpel zu zwei hundert, Schurmann zu cinhunderlfünfzig Mark Geldstrafe. — Reichenbach. Mit welcher argen Rasfinirtheit die Marie Mathes ulia^ Elsa Vetter bei ihrem Betrüge zu Werke ging, erhellt au» tausenderlei kleinen Zügen, u. A. auch haraus, daß sie oft zuvor, ehe der Winter eimrat, ihre Furcht vor diesem ihr angeblich fremden Begriff zu erkennen gab, da sie ja stet», wenn Andere Winter hatten, mit ihren Zigeunern in warmen Ländcrstrichen gelebt hätte. Sie fürchtete sich vor der ihr öfter geschilderten Kälte, vor dem Ei», vor dem Schnee und freute sich dennoch über die Maßen, al« sie den ersten Schnee im Spätjahr fallen sah und bemerkte, daß dieser Winter gar kein so übler Geselle sei. (!) In ihrem Klassenzimmer hatte sie diese Freude zuerst ihren Mitschülern gegenüber kundgethan, zu Hause wieder ihren „Eltern und Geschwistern". Dann kam die Weihnachtszeit. Auch hier waren ihr der Tannenbaum, die Christbescheerung, von denen sic sich erzählen ließ, angeblich völlig fremde, unbekannte Dinge, sie srug und frug und gab ihre Freude zu erkennen, dieses Weihnachtsfest nun auch zu schauen. Dasselbe Spiel trieb sic der nun näher gekommenen Konfirmation und dem Beicht gange gegenüber. — Aue, 1. April. Heute vollzog sich hier unter ver schiedenen festlichen Veranstaltungen die Vereinigung der Gemeinde Zelle mit der Stadt Aue. Die Feierlichkeit fand im Ralhhausc zu Zelle statt. Nachdem Bürgermeister vr. Kretzschmar die Bedeutung de« Akte» hervorgehoben halte, übergab Gemeindevorstand Markert, der al« Stadtsekretär hier Anstellung erhalten hat, die Verwaltungsgeschäfte der bis herigen Gemeinde Zelle, sowie die Bestände an den Vertreter der Stadt Aue. Später erfolgte die Verpflichtung von 280 neuen Bürgern. — Rochlitz, 3. April. Wie bereit« kurz erwähnt, ist vorgestern da« 2. Ulancnregiment Nr. 18, da« 30 Jahre hier in Garnison gestanden, auSgerückt, um fortan in Leipzig zu garnisoniren. Vor dem Ausmarsche Halle da» Regiment auf dem Markte Aufstellung genommen. Der Regiments kommandeur, Herr Oberstlieutenant Schmalz sprach im Namen de« Regiments herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme au», welche die Garnison in Rochlitz gefunden habe, und über gab eine am Rathhanse anzubringenke Gedenktafel, weiche auf schwarzem Marmor in goldenen Lettern die Jnsrbrist trägt: „Seiner lieben Garnisonstadt Rochlitz da« 2. Königliche Ulanen regiment Nr. >8. 1867. 1897." Herr Bürgermeister Schil ling dankte für diese« Geschenk und brachte auf da« scheidende Regiment ein dreimalige« Hoch au«, auf da« vom Regiment mit einem dreimaligen Hoch aus die liebe Garnisonstadt Roch litz erwidert wurde. Hierauf defilirtc da« Regiment vor den am Rathhause versammelten Behörden und Kollegien und verließ mit einem „Muß i denn zum Städtele hinaus" Roch litz. Die Stadt ehrte die Scheidenden am 22. v. M., dem Tage der Kaiscrfcier, noch dadurch, daß sie für jede Eskadron 100 Mk. zu einer Festspeisung stiftete, und dem Offizierkorp« für da« Kasino in Leipzig ein große« Oclgemälde widmete, da« eine Gesammtansicht der Stadt mit Schloß und Berg im Hintergründe darstell«. Da« KriegSministerium hat in Anlaß de« für die Stadt bedeutsamen Ereignisse« ein ehrende« Schreiben an den Rath gerichtet. — Rochlitz, 3. April. 70Dienstmädchen sind mit den von hier nach Leipzig versetzten 3 Eskadron« Ulanen weggezogen. E« herrscht empfindlicher Mangel an Dienst boten. In einer Nachbarstadt sind 1ö Mädchen milgezogen. — Ebersbach bei Löbau, 2. April. Al« der Nachm. um 2 Uhr von Bischofswerda nach Zittau verkehrende Personen zug sich gestern der hiesigen Station näherte, wurde von einer unbekannten Person ein Schuß nach der Lokomotive abgegeben. Die Kugel durchschlug die obere Fensterscheibe de« FührcrslandeS und flog hart am Kopfe de« Lokomotiv führer« vorüber. — Au« dem Erzgebirge, 2. April. In der böhm ischen Grenzstadt Bärringen wird durch eine Aktiengesell schaft eine große Dampsbrauerei errichte«, die für den Anfang die Produktion auf 40,000 Hektoliter berechnet. Der Bau, zu dem die Pläne fertig sind, beginnt in diesem Sommer. Die Aktionäre gehören dem In- und Auslande an. — Der Stelzcnbaum ist nach dem Sturme, der ihn umbrach, von vielen Personen au« nah und fern besucht worden. Der stehengebliebene Stumpf erweist sich, in der Nähe gesehen, höher al» wie er au« der Entfernung geschätzt wurde: er ist an einer Seite drei, an der anderen gegen vier Meter hoch und hat die gewaltige Stärke von 1 Meter 55 Centimeter im Durchmesser. Da« Holz ist innen morsch, aber nach außen hin noch sehr fest. Ein Foistbcamter schätzte da« Alter diese« Ahornbaume«, der bekanntlich ein alte« Wahrzeichen der Ge gend weit und breit ist, auf mindesten« tausend Jahre und berechnete den Holzinhalt de« noch stehenden Stumpfe« aus ungefähr sechs Festmeter. Die jetzt abgebrochene Krone hatte bekanntlich früher einen noch größeren Umfang al» in der letzten Zeit, da der Baum einige große Aeste schon früher verloren hatte. — Die Geltungsdauer der Rückfahrkarten zum Osterfeste wird auf den königl. sächs. SIaat«bahnen wie auf den preußischen Staatsbahnen in gleichem Umfange er weitert werden. E« sollen die drei- und viertägigen Rück fahrkarten und die Rundreisckarten im sächsischen Binnen verkehr« und im direkten Verkehre mit den preußischen Staats bahnen, welche am 17. April und folgende Tage gelöst werden, bi« 27. April zur Rückfahrt giltig bleiben. Ueber die Fahr karten nach den Bahnen anderer Länder ist eine Festsetzung noch nicht erfolgt. Amtliche Mttheilungen aus der Sitzung des Stadtrathes zu KibeustaL vom 29. März 1897. Anwesend: 5 NathSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Von den Einladungen des Herrn Schuldirektors zu den diesjährigen Osterprüfungen und zu dem anläßlich deS Königs-GeburtStags statt findenden Schulaktus nimmt man Kenntniß. 2) Von der Mittheilung des Herrn Schuldirektors, Handfertigkeit-' unterricht betr., nimmt man Kenntniß und billigt es, daß Herr Proffessor Di. Götze in Leipzig ersucht wird, einen Vortrag über den Handfertigkeitsunterrickt zu halten. 3) Mit der Verpachtung der in der Hinteren Rehme gelegenen Wiesen an den Oeconom Nötzoldt hier ist man einverstanden. 4) Das Kgl. J-inanzmimsterium soll um Correktur der Straße am Siechhause angegangen werden. 5) Dem Ausschüsse für unentgeltlichen Arbeitsnachweis im Kgl.-Sächs.- Militär-Vereins-Bunde wird ein einmaliger Betrag von 10 Mark zur Sachsen Stiftung gewährt. 6) Man nimmt Kenntniß von der Mittheilung deS Herrn Schuldirek tors Dennhardt, daß der Schule 1) eine Zugharmonika 2) eine Dynamomaschine und 3) ein Telephon geschenkt worden sind. Den Schenkern soll gedankt werden. Die Kosten einer telephonischen Verbindung der alten und der neuen Schule werden unter Benutzung des geschenkten Telephons bis zum Betrage von 100 Mark verwilligt. 7) Die Zinsen der Stiftung zum besten armer würdiger Eonfirmanden, sowie diejenigen der Com.-Rath-Dörffel-Stiftung sollen dem Vorschlag des Herrn Schuldirektors gemäß verwendet werden. 8) Von der Prüfung der Feuerlöschkassenrechnung, der Rechnung der Schuldentilgungskasse und der Schulkassenrechnung auf das Jahr 1896 nimmt man Kenntniß; die Rechnungen sollen nunmehr zur Richtigsprechung an das Stadtverordneten - Collegium abgegeben werden. 9) «. Von dem Dankschreiben des Registrators Gnüchtel nimmt man Kenntniß. I». Die Ministerial Verordnung, Benennung der Straßen und Plätze nach berühmten Männern betr., wird zur Beachtung an den Bauausschuß abgegeben. 10) Das Ergebniß der Verhandlungen mit dem Vertreter von Liebold Co. betreffs der Ueberwvlbung des Dorfbaches, der Mulden- überbrückuny und Herstellung des unteren Wasserbehälters gelangen zur Kenntmß des Raths. Da sich der Kostenaufwand für die Ueberbrückung des Baches bei Conditor Meichsner nur auf 5500 Mark beläuft, sollen die noch erforderlichen 1000 Mark zu je 500 M. auf weitere zwei Jahre (7. und 8. Jahr) auf die Stadtkaffe über nommen, die Arbeiten aber möglichst sofort begonnen werden. Dem Kgl. Ministerium soll der Dank für die Staatsbeihilfe ausge sprochen werden. 11) Mit der Revision der Bierdruckapparate wird in Zukunft der Wasser meister beauftragt. 12) Dem Stickmaschinenbesitzer Aron Richter soll die Baugenehmigung ertheilt werden, zunächst soll jedoch die Fluchtlinie festgestellt werden. 13) Der Termin zur Abnahme des Schulbrausebades wird auf nächsten Freitag Nachmittag 2 Uhr festgesetzt. Außerdem kommen noch 3 innere Verwaltungsangelegenheiten, 2 Steuezffachen, I Concessionsgesuch und ein Straferlaßgesuch zum Vor- trag und zur Beschlußfassung, die des allgemeinen Interesses entbehren bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Plaudereien vom Weitzugsink. Von E. Ott. Al« jüngst ich mich ergötzte an der herrlichen Erzählung unseres vvgil. Dichter» Riedel, „Der Vogelsteller", tauchten verschiedene Bilder au« meiner Jugendzeit auf: Ich erblickte da« liebe elterliche Häuschen, „geschmückt an seinen grünen Mauern mit Tannenrci« und Vogelbauern;" vorbei ritt der joviale „alte Borgemastr" auf seiner „Bella", recht« und link« am Sattel hingen Vogelhäuschen. Er ritt zum Vogel fang. Längst verschwundene, schöne Zeit! Der Stolz der Vater« waren die Reitzugfinken. Manche Episode „vom Finkenslechen" könnte ich au« seinem Leben erzählen. Doch davon vielleicht ein andermal. Heule will ich plaudern vom Restzugfink im allgemeinen. Von allen unseren einheimischen Singvögeln kommt am häufigsten vor der Fink (Edelfink). Unendliche Schaaren der selben kann man im Frühlinge und Herbste auf ihren Zügen beobachten. Garten, Flur und Hain sind belebt von diesen munteren Sängern. Kenntlich ist der Fink an seinem kurzwellenförmigen („stechenden") Fluge. Dabei läßt er ab und zu einem Ton „tjack, Ijack" hören. Im Erzgebirge bezeichnet die» der Kenner als „Schnippen," im Vogtlande „Zucken". Der eigentliche Lockton de« Finken ist da« „Pink, pink", wovon er seinen Namen erhalten hat. Bei heranziehendem Regen und Ge witter „grölzt" er. Die vierte Art Ton, die er von sich giebt, ist der Finken ge sang, der Finken sch lag. Doch da von später. Der Fink ist ein überaus schlauer, vorsichtiger Geselle. Trotzdem e» diese Vogelart so reichhaltig giebt, konnte man doch von alten Vogelstellern, die noch aus dem Herde stellten, hören, wie verhältnißmäßig wenig „auf den Leim" gingen und gefangen wurden. Der Fink nimmt die „Lock" schwer an; „zählt die Ruten" und — fliegt davon. Nur in den „Tränken", d. h. hier an Wassergraben an Waldrändern, ist er leichter zu fangen. Der Fink ist ein Standvogel; er sucht bei seiner Wiederkehr stet« denselben Garten, dieselbe Tanne im Walde auf und baut daselbst in eine „Zwiesel" sein überau« kunst volle« Nest. Daher im Gebirge der Name „Standfink" für eine Person, die regelmäßig an einem bestimmten Orte, z. B. einer Kneipe, zu finden ist. Im Erzgebirge und dem Vogtlande wurde der Fink ob seine« Gesänge« früher viel gehalten, namentlich der „Reit zug", auch „Reitscha" genannt. Während im Vogtlandc alle Gesänge außer Reitzug unter dem Namen „Würzgebühr" be nannt werden, hat der Erzgebirger viel eingehender je nach „Aussprache" die Arten der Gesänge gegliedert und bezeichnet. Er unterscheidet mindesten« 15 verschiedene „Schläge;" so z. B. giebt e« unter dem obenbezeichneten Würzgebühr den Unterschied zwischen „Würzgcbühr" und „Trapp-trapp-Würz- gebühr." Die meisten Gesänge enden auf »: Reitscha, Ritscha, Dortza, Laxkia, Deixkia :c. Für den Kenner giebt e« noch Eisenstein und Zwittereisenstein, Weither, Kreuzverzehr, Sach- scnreitzug und dergleichen mehr. Schlägt ein F. nur einen dieser Gesänge, so heißt er ein „blanker", „reiner", und hat ein solcher für den Liebhaber stet« einen höheren Werth. Die „blanken" sind aber gar selten. Meisten« hat ein F. 3, 4 und noch mehr verschiedene Gesänge; selbige taugen jedoch in der Regel nicht«. Auch hier bewahrheitet sich«, daß „vielerlei und gut" nicht immer beisammen sind. Al« die Krone der Gesänge gilt der Reitzug, Reitscha oder Reiterfink. Merkwürdig ist« schon, daß ein geübte« Ohr den „Reitzug" bereit« au« weiter gerne unter vielen anderen Schlägen herau«hört; e« liegt eben etwa» ganz andere« darin. Freilich, lieber Leser, wird c« dir schwer werden, im Freien einmal einen solchen, noch dazu einen „blanken", zu hören zu bekommen. Diese Zeiten sind vorbei. Man steht hier wieder einmal vor dem vielbesprochenen Räthsel: Früher viel Vogelfang, aber auch viel Vögel, und jetzt so gut al lein Fang, — e« ist in der Thal so, wie ich au» langjähriger Beobachtung schreiben kann, — und trotzdem doch weniger Vögel. Bei meinen vielfachen Kreuz- und Ouerwanderungcn im Vogtlande und Erzgebirge im Vorjahre habe ich z. B. nur 4 Vögel Reitzug schlagen hören: Einen im Göltzschthale bei Rißbrücke, einen zweiten zwischen Markneukirchen und Landwüst, den dritten zwischen Morgcnröthe und Karlsfeld und den vierten in der Nähe von Weipert. Und ich kann sagen, daß ich nicht leicht einen verhöre. Ob die 4 genannten „blank" waren, vermag ich nicht zu sagen, da ich nicht lange genug zuhörcn konnte und da ein solcher Vogel oft stunden lang nur einen Gesang bringen und dann trotzdem noch „wechseln", also einen anderen Schlag einsetzen kann. Früh und gegen Abend muß man ihn hören, um sicher zu sein. Welche Ansprüche werden nun an einen guten Reit schafink gestellt? Es ist hier wie bei anderen Dingen auch: Die Geschmäcker sind verschieden. War dem Einen gefällt, behagt dem Anderen noch lange nicht. Im Allgemeinen werden aber von Fachkundigen folgende Anforderungen gestellt: 1) Der Schlag muß lang und kräftig sein. Lang wird er dann, wenn der Fink den Ge sang „blüht", d. h. den Anschlag, den Anfang, da«: di di di di di recht ost wiederholt. Dazu gehört, wie beim Sänger, weise Eintheilung de« Athem». Ein guter, langer Fink wird daher stet« „spitz", d. i. piano, schwach ansangen; der Gesang wird eroscvncko und endet mit fortissimo. Wer je neben einem kräftig schlagenden Finken gestanden, wird die Kraft bewundert haben, die einer solch kleinen Kehle entströmt. 2) Die Aussprache muß grob und dabei deutlich sein ; d. h. da« Wort Reitscha muß genau gehört werden. Und nun die Hauptsache: 3) Der Fink muß „schnappen". Bald gesagt. Au« der Haut möchte man fahren, wenn der Vogel die unter 1 u. 2 bezeichneten Eigenschaften besitzt und er „schnappt" nicht. Da« „Schnappen" ist da« Amen für den Schlag. Ohne den Schnapper hat der Vogel für den Liebhaber keinen Werth. Ich möchte einen solchen nicht füttern. Wa« ist denn nun, worin besteht da« Schnappen? Nach dem der Fink den Gesang ausgesprochen hat bi« Reitscha, muß er eine kleine Pause machen und dann einen Ton bringen, der ungefähr klingt: „Gäck!" Dieser Schnapper darf also nicht unmittelbar nach dem Gesänge kommen und muß eben falls kräftig, stark sein; nicht etwa „Psätsch" wie ein Zündhütchen, da» versagt. Beim Rcitzuggesang unterscheidet man nun wieder „Glatte" und „Absetzer". Der „Glatte" singt eben glatt durch; er schlägt an, blüht, spricht Reitscha und schnappt — oder auch nicht. Der „Absetzer" setzt nach dem „Blühen" ab — 2, 3, 4 mal, je öfter, desto besser — d. h. er bringt noch vor der Aussprache einige Töne, ähnlich dem „Tjack" de« Hänfling», herein. Welche» die besseren sind? Je nach Geschmack; meisten gelten allerdings die „Absetzer" für werthvoller. Ja wird man fragen, wenn e» nun im Freien keine oder nur einzelne Reite, finken mehr giebt, wo kommen dann noch solche Sänger her? Ganz ausbauen läßt sich wohl auch durch die strengsten Gesetze manche Liebhaberei nicht und so giebt c« jetzt doch noch vereinzelte „Gokcl", die weder Zeit, noch Mühe scheuen, junge Finken anzulernen; sonst würde wohl der Reitzuggesang überhaupt nicht mehr zu finden sein. W (^geschieht nun diese Aufzucht? 5—10 junge Finken, möglichst von der I. Hecke, damit die Jungen den Lehrmeister noch singen hören, werden in eine große Vogel steige gebracht, mit Semmel, Möhre, Rübsen, Kartoffel, Heu- gesäum und dergl. gefüttert; viel frische» Wasser zum Baden ist erforderlich. Man läßt dieselben bi« zum März zusammen, damit sie sich gegenseitig nicht in Ruhe lassen und nicht eher zum „Dichten" („Zschörpen") kommen, bevor der „Alte" lo« gclassen hat. Die« geschieht, je nach Alter und Rasse, früher oder später nach Weihnachten bi« Mitte Februar, ost auch erst im März. Nun ist e« gerathcn, die jungen Vögel einzeln zu stecken und womöglich zu „Verkappen", d. h. einen dünnen Leinenübcrzug über den Bauer zu ziehen; weil der Vogel dadurch eher ruhig sitzen lernt, aufmerksam dem Dichten de« Lehrmeister« zuhört und von der Umgebung in seinem Stu dium nicht gestört wird. Ist ein Junger aber doch etwa fährtenlaut vor dem Alten, so ist e« rathsam, denselben ganz finster zu stellen und mager zu füttern. Im Finstern und bei schmaler Kost vergeht bekanntlich die Lust zum Singen. Welche Freude nun, wenn beim Jungen während de« Dich ten« da« „Schnurren", „Razen wie bei einem Strumpfwirker", gehört wird, ein sichere« Zeichen, daß er „Reitzug" dichtet; bei anderen Gesängen kommt dieser Ton nicht vor. Und jetzt, meint man, sind die 8 Reitzugfinken fertig ; denn wie die Alten sungcn, so zwitschern auch die Jungen! Sehr ost — Quarkspitzen! E« ist eben wunderbar und spricht wohl nur dasür, daß der Reitzug unter allen Finkengesängen der schwerst zu erlernende ist, daß ein großer Theil der Jungen, bei „Pech" wenn nicht gar alle, trotz der größten Vorsicht, sic andere Gesänge nicht hören zu lassen, doch Reit zug gar nicht, sondern irgend einen anderen Schlag haben, andere zwar im Dichten Reitzug singen und wohl auch schnappen, beim Lautsingen aber nur bi« „Reit" kommen (daher „Restfinken"), einer vielleicht auch hinau-singl, dann aber wieder da» Schnappen vergißt. Sind einer oder zwei, drei gerathcn, dann ist der Züchter schon froh. Ein« steht aber fest: Niemal», oder doch wenigsten« selten, wird so ein „Ausgezogener" einen gleich starken Schlag haben al« ein „Ständer", d. h. ein in der Natur ausgewach sener. Seine Brust und der ganze Körperbau ist durch den Ausflug kräftiger entwickelt. Und nun einige« über da« „Finkenstechcn". Sobald ein „blanker" au«gegangen ist und er soll „gestochen" werden, so heißt e« in erster Linie, einen „Waldsänger" schaffen. Da runter ist ein Fink zu verstehen, der eben im Walde singt. Thun die» nicht alle? O nein! Unter 30 Gefangenen befindet sich oft kaum einer, der da schlägt. Nur recht „hitzige", junge irgi Ve> s-hsi niff mit Ost alle bro< soll mai er s der der zusa So Sta um ist > Herr rinz Sch da« gcsst er s her» fern ertö stock dein Auf und hört such' sonst nach Läuj den vorst gcspi zu s auf aber müss fade wo auf Vog würl Bau fi>eil saubi oben der I nicht Bod e« l, Glai auch oder Mile selbij mit, San Sach ich v nage! gewö möge deuts «chl Anssi der c » W Rezez « Ein wird gesuck trifft
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