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^45 11861. Sonnabend, den 8. Juni >z e wünscht, auch den Tuchmachermeister Hrn. Wähner allhier ebenfalls um Tuch, nach Höhe von 28 Tha» lern, zu beschwindeln versucht. Der Gerichtshof ver- urtheilte den Angeklagten wegen aller dieser Ver brechen, wie bemerkt, zu einer Zuchthausstrafe von 3 Jahren. Stolpen, 5. Juni. Einer unerwartet regen Theilnahme von Seilen trS Publikums erfreut sich der hiesige Gewerbeverein in Bezug auf die bevor, stehende GeweibeauSstellung. Nicht weniger als 2800 Loose sind schon vergriffen und die Nachfrage wird von Tag zu Tag eine gesteigertere. Der Hauptgewinn soll an Werth nicht unter 60 Thlr. betragen und wird auf Solidität der Gewinne daS Absehen der Unter« nehmer vorzugsweise gerichtet sein. Gebe der Him mel zur Ausstellungseröffnung einen freundlichen Tag, damit die beabsichtigte Solennität derselben, Festzug, Gartenconcert rc., keine Störung erleiden möge. Wün schen wir den wackern Bestrebungen unserer Gewerbe vereine, wie dcS rührigen sächsischen Gewerbestandes überhaupt, in jeder Hinsicht den lohnendsten Erfolg. Auf dem Linke'schen Bade zu Dresden wurde vor Kurzem ein Conceri zum Besten deS Anfangs zu einer neuen deutschen Flotte gegeben, welches einen Reinertrag von 31 Thlr. 13 Ngr. 7 Pf. lieferte. Außerdem waren noch bei Hrn. v. Boettcher zu dem selben Zwecke 101 Thlr. 13 Ngr., in Summa also 132 Thlr. 26 Ngr. 7 Pf., eingegangen. Die Lumme ist zinstragend angelegt. Es soll zunächst der Anfang mit dem Bau eines dem Schutze unserer Nordseeküsten geweihten deutschen Kanonenbootes gemacht werden. Der Bau eines solchen erfordert circa 50,000 Thlr. Die Freiberger Eisenbahn wird im Monat Oktober d. I. soweit vollendet sein, daß der KohlenlranSport höherer Anorrnung zufolge für die Muldenei Schmelz hüttenwerke aus derselben vom Monat November an stattfinden soll. Am 23. Mai brachte sich in Dresden der Kopist T., Vater von 7Kindern, mit einem Rafirmesser einen tiefen Schnitt in das Gelenk der linken Hand bei, wurde jedoch noch gerettet und befand sich bisher in ärztlicher Pflege. Am 1. Juni benutzte er einen Augenblick der Abwesenheit seines Wärters, schnitt sich den Leib auf und starb infolge dieser Verletzung nach »kurzer Zeit. Derselbe litt an Schwermuth. Sachsen. Die zweite Kammer beriech und genehmigte am 5. Juni das allerhöchste Dekret, die Abänderungen bei der Rübenzuckersteuer betreffend, und nahm dabei gegen 3 Stimmen einen DeputationSantrag des In halts an: Die Staatsregierung wolle bet sich dar bietender Gelegenheit auf eine etwas weitere Herab setzung der Eingangszölle für Zucker und somit auf einige fernere Ermäßigung des Schutzzolles für die inländische Zuckerproduktion hinwirken. Ferner fand über den Gesetz Entwurf, das Verfahren in Bausachen betreffend, die allgemeine Debatte statt und wurde dabet ein Antrag deS Abgeordneten Seiler: Die Be- rathung bis nach der über die daS Jmmobiliarbrand- versicherungSwesen betreffende Vorlage auSzusetzen, mit 41 Stimmen abgelehni. Bischofswerda, 5. Juni. Von dem Bezirks gericht zu Dresden wurde dieser Tage der Buchbinder M. T. Opitz auS Ober-Putzkau, welcher schon früher, obwohl erst 34 Jahre alt, wegen Betrugs und Eigen- thumSvergehenS zu 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus ver- urtheilt worden war, wiederum wegen derselben Ver brechen zu 3 Jahr Zuchthausstrafe verurtheilt. Unter einer Menge anderer Verbrechen führen wir nur die in unserer unmittelbaren Nähe begangenen an. Im Monat Februar d. I. hatte er denOcconomen Engel hardt Hierselbst auS dessen verschlossener Scheune, in welche er durch LoSreißen eines gelockerten BreteS, je doch nicht mit der Absicht des Diebstahls, sondern zur Erlangung eines Nachtquartiers eingedrungen sein will, eine auf 2 Thlr. 24 Ngr. gewürderie Wagen plane entwendet, diese aber unter der Vorspiegelung, daß er Hultsch aus Ober-N>ukirch heiße, und das von ihm überbrachte Packet Leinwand enthalte, am 14. Febr. d. I. dem Botenfuhrmann Trost von hier zur Ablieferung an den Gastwirth Mai in Dresden übergeben und von Letzterem 2 Tblr. 25 Ngr. Nach nahme verlangt, aber nur 20 Ngr. erhalten. Nicht minder hatte er im Monat Januar d. I. einen mit dem Namen deS Hrn. Pastors von der Trenk unter fertigten Brief gefälscht, in welchem derselbe angeblich von dem Tuchmachermeifter Hrn. Rau allhier um 20 Ellen schwarzes Tuch feinster Qualität und 1 Elle desgleichen ordinärer (35 Thlr. an Werth) zu haben Sechszehnter Jahrgang. d- V- c., he Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt des konigl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Kifchosswerda. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends, und koket vierteljährlich l2j Rg». Inserate werden die gespaltene Zeil« oder deren Raum mit 6 Pf., Anzeigen unter vier Zeilen mit 2z Ngr. berechnet.