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Sie, Herrn Lorroch zu versichern, daß ich vvn Herzen seine Freundin bin, nicht mehr, und dieser Brief wird ihm da« beweisen.' »Sie wollen e», Fräulein Beilina, ich werde thun, wo» Sie wünschen!' Und damit verbeugte er sich und ging. Bettina Wiedner blieb einige Augenblicke stehen und sah starr auf eine Stelle, während sie in da« eigene Herz schaute. Dann hob sie den Kops, nahm vom Schreibtische Ella» Papier, Tinte und Feder und zog sich damit in da» einsamste Zimmer der Wohnung zurück. Eine Stunde später brachte der Diener einen Bries in den Postkasten, dessen Empsängerin Hedwig von Jhlefleth hieß. Wenn jemals ein Mensch in höchster Seelennoth eine rettende Stimme au» den Wolken hörte, so war die- die Empfindung Fritz Lörrach», nachdem heute Leuven ihn verlassen. Er war dem treuen Freunde sehr dankbar gewesen, der, von England zu seiner Unterstützung herbeieilend, energisch und praktisch alle seine Angelegenheiten in die Hand nahm, ihn zwang, Muth zu fassen und sich wieder aufzurichten an der sicheren Zuversicht, daß seine Schuldlosigkeit zu Tage kom men werde. Leuven» Einfluß vermochte unendlich viel über Fritz Lörrach, aber wie dieser sein HcrzenSgeheimniß in tiefste» Schweigen hüllte, so sagte auch Leuven nie eine Silbe von dem Interesse, da» die schöne trauernde Schwester der Frau Harterott ihm einflößte. „Fräulein Bettina gab mir die» für Dich und trug mir auf, Dir mehrere» mündlich zu bestellen," sagte Mr. Leuven mit keineSweg» sehr theilnehmenden, sondern harten und kalten Blicken. „Wa» ist Dir, Freund?" fragte der Gefangene, erstaunt in die so veränderten Züge desselben blickend, ohne die min deste Eile zu verrathen, den Brief zu lesen. „E» handelt sich zunächst um Dich; soll ich sagen, wa» Fräulein Bettina mir auftrug?" erwiderte Jener unverändert. Fritz Lörrach nickte, und der Andere wiederholte nun wörtlich, wa» die junge Dame ihm gesagt. „Ja, sie ist ein liebe», ein brave» Mädchen, sie brauchte mir da» Alle» nicht zu erklären, ich wußte e» wohl," war Lörrach» Erwiderung. »Und da» Weitere steht in dem Briefe, und nun kann ich wohl gehen?" »Nein, bleibe, vielleicht, daß ich eine Antwort hätte," bat Lörrach. Der Andere ließ sich aus dem alten Sosa nieder, mit welchem Lörrach für schwere» Geld sich da» kahle Zimmer hatte schmücken und für sich eine mehr eingebildete al» wirk liche Bequemlichkeit hatte errichten lassen. Er nahm eine der aus dem Tisch liegenden Zeitungen, aber er konnte trotz de» festen Willen» nicht umhin, einen unwillkürlichen Blick aus den Freund zu werfen. Wie dem Armen die Kleider auf den Schultern hingen! Wie mager und leidend er au»sah. Aber c» war indiskret, ihn zu beobachten. Mr. Leuven zwang seine Augen auf da» Blatt, ohne eine Silbe von dem Inhalt desselben zu lesen. Da schreckte ihn ein sonderbarer Ton. Wa» war da»? Lörrach lehnte mit der Stirn an dem Eisengitter seine» Stubenfenster» — und war da» nicht ein unterdrückte» Schluchzen? Wa»? Und er preßte die Lippen aus da» Brieschen? Und jetzt — er rannte wie unsinnig, aber zugleich wie verklärt in dem kleinen Raume auf und ab; dann, de» Freunde» Blicke auf sich gerichtet sehend, fiel er ihm um den Hals und rief in einem Tone, der wie Lachen und Weinen zugleich klang: „Leuven! Leuven! Sie liebt mich! Sic denkt an mich, sorgt sich um mich! O, diese Bettina! Dieser Engel von einem Mädchen! Danke ihr, sage ihr, daß ich auf meinen Knieen ihr danke, daß ich lebens lang nicht vergessen werde, wa« sie mir gethan. Und gehe gleich zu ihr, willst Du? Ach, mein Gott, mein Gott, ich danke Dir!' Und die höchste Erregung, die au» seinen letzten Worten klang, war ein Gebet, war da« Suchen der dankbaren Seele nach dem Geber alle» Guten. Mr. Leuven halte sich erhoben. Er sah plötzlich sehr verändert, sehr traurig au». Aber Lörrach, ganz mit sich und dem Briefe in seiner Hand beschäftigt, merkte nicht» davon. „Ich will gehen und Deinen Auftrag bestellen", sagte er kühl. Fritz Lörrach sah sich nicht einmal nach ihm um. Er la» schon wieder, liebkoste jede» Wort mit den Augen und küßte dann in leidenschaftlicher Freude den Brief, bi« plötz lich die ganze Trostlosigkeit seiner Lage, schwerer al» je zuvor, ihm auf» Herz fiel. Gefangen, verdächtig de« Morde«! Konnte ein Mann, der solche« je erlebt, der im Gefäng- niß gesessen, jemal», auch wenn die Geschworenen da» „Nicht schuldig" sprachen, daran denken, seine Hand au»zustrccken nach der diese» Mädchen»? Und wenn auch diese» „Nichtschuldig" erfolgte, wenn er selbst auch tausendmal sich bewußt war seiner Schuldlosigkeit, woher sollte er den Beweis nehmen, der die Welt, seine Mit menschen überzeugte? „O, Hedwig! Mein guter Engel! Nie, nie darf ich Dir wieder nahen. Ich bin nicht unwürdig, aber diese Gcsängniß- hast läßt sich nicht mehr verwischen!" So dachte er, so suchte er sich selbst au« dem Freuden taumel de« Herzen» in die bittere Wirklichkeit zurückzuschrecken. Vergeben»! Da lagen ihre lieben Worte vor ihm und gegen seinen Willen spannen sie süße, wonnige Träume um sein dcnkmüde« Hirn und sein leiden»müde» Herz. * * Der alte Herr Wiedner saß in recht sichtlichem Miß vergnügen neben seiner Frau und zog, seinen Nachmittags kaffe schlürfend, große Dampfwolken au» der langen Pfeife. Man konnte wirklich beim besten Willen alle Launen und Widersinnigkeitcn Ella« nicht mit ihrem Kummer ent schuldigen. Auch der größte und gerechteste Schmerz giebt keinen Freibrief für einen Egoi»mu«, der gar keine Rücksicht gegen Vater und Mutter mehr kennt. Da« war sein Thema, und ebenfall« seine tief bekümmerte Frau vermochte nachgerade nicht mehr stet» neue Entschuldig ungen für Ella zu finden. Jetzt hatte man sie, nachdem sic zuerst ganz gleichgültig gegen ihre neue Wohnung gewesen war, endlich bewogen, dieselbe zu betreten, und nun erklärte sie mit ter ihr eigenen, keinen Widerspruch duldenden Entschiedenheit, dieselbe gefalle ihr nicht, sie werde sie nicht beziehen. In diese ärgerlichen Betrachtungen hinein erschien plötz lich ein GerichtSboie mit der Bitte Le« Herrn Untersuchungs richter» an Herrn Wiedner, sich doch sogleich in seinem Amt«- lokale einfinden zu wollen. Herr Wiedner werde die Herren in großer Aufregung finden, setzte der Gerichtsvollzieher au» eigener Machtvollkommenheit hinzu, .e» sind Aussagen geschehen — Aussagen, die —" „Na, wa« für Aussagen denn?" fragte Herr Wiedner. „Darüber Mittheilung zu machen, geht gegen meine In struktion, Herr Wiedner, ich hörte nur, wie der Herr Richter meinen jüngeren Kollegen nach seinem Aktuar schickte und wie dann der Herr Recht»anwalt zufällig dazu kam, dem die Sache darauf vom Herrn Richter vorgetragen wurde." Der alte Herr machte sich brummend und mißvergnügt für den Ausgang fertig, der ihm sehr ungelegen kam, da er für Ella eine andere Wohnung suchen mußte. Unterweg« glaubte ihm der Bote noch mittheilen zu müssen, daß e» der Restaurateur Preuß und sein alter Vater seien, welche freiwillig mit einem dritten Mann gekommen, wichtige Aussagen zu machen. Preuß! Der Name schon weckte in dem allen Herrn die unliebsamsten Gefühle. Ihm war da» Vorgehen seine» Schwiegersöhne« schon damals fatal gewesen, die ganze Art der Auffindung der Beweisstücke flößte ihm Mißtrauen ein, und er hatte seinem Schwiegersöhne so oft wiederholt, seiner Ansicht nach liege eine niederträchtige Bosheit gegen den jungen Menschen vor, daß jener in ungezügelter Heftigkeit ihn aufforderte, derartige Redensarten zu unterlassen. Ach wa» für Aerger und Kummer hatte er diese ganze Zeit hindurch erlebt! Aber wa« seiner jetzt in der Amtsstube wartete, da» überstieg jede» Maß dessen, wa« er für möglich gehalten. Der Untersuchungsrichter kam ihm sehr ernst und ge drückt entgegen, sagte ihm gleich, daß er seine ganze Festigkeit werde zusammennehmen müssen, und ließ dann die beiden, Preuß und den Krämer, noch einmal vorfordern, um ihre Aussagen zu wiederholen. „Mein Gott, das ist nicht wahr! Da» ist undenkbar, dazu lag gar kein Grund vor," jammerte der alte Herr wäh rend der Vorlesung de» Protokoll» immer in sich hinein, al» aber der alte Preuß dann da» Wort erhielt und klar, wenn auch in begreiflicher Aufregung, erzählte, wie Harterott ge kommen sei, seine siebentausend Thaler von ihm zu leihen, wie er dann sich darauf nicht eingelassen und wie bald darauf sein Enkel ihm erzählt habe, Herr Harterott sei seitdem sehr gereizt und oft handgreiflich ungerecht gegen ihn, da wagte er schon gar nicht mehr zu jammern, sondern horchte in banger Aufmerksamkeit aus dessen weitere Reden. Der Großvater Preuß war nur ein ungebildeter und vorurtheil»vollcr, aber ein auf seine Art kluger Mann. Er stellte ein sehr genaue» Bild von Harterott» Verfahren zu sammen. Schon die ErbschastSgeschichte war nicht schön — man hatte ihn damal» im Verdacht gehabt, daß er und sein Vater Fritz Lörrach bö» bei dem Onkel verleumdet hätten. Dann kam die Heirath, da» großartige Auftreten Harterott», seine luxuriösen Anschaffungen, sein Guttaus, der Bau der Fabrik, der mehrwöchentliche Streik, Harterott» Ruf in der Stadt bei den erfahrenen Kaufleuten, endlich sein Erscheinen bei dem Krämer, sein Einkauf, der verlorene Manschetten- Knopf. Kortsetzun, folgt.» Vermischte Nachrichten. — Liebenwalde, 18. August. JnbewundernSwerther körperlicher und geistiger Rüstigkeit hat der in Neuholland bei Liebenwalde lebende Veteran au» dem Freiheitskriege, Gottlieb 'Nölte, seinen lOO. Geburtstag gefeiert. Zu Ehren de» Jubilar» veranstaltete der Kriegerverein einen FeldgotteS- dienst und defilirtc dann im Parademarsch an ihm vorbei. — Ein Fall von kaum glaublicher stupider Gleichgiltigkeit gegenüber einem todtkranken Mitbewohner eine» und desselben Hause» hat sich vor einigen Tagen in Antwerpen, wo e» neben so vielen intelligenten Leuten auch so manche» unbefähigte Menschenkind giebt, zugelragen. Ein pensionirter Offizier, der eine au» zwei möblirten Zimmern bestehende Wohnung gemiethet hatte, wurde nämlich mitten in der Nacht von einem heftigen, mit einer Art Lähmung ver bundenen Unwohlsein befallen, welche» e» ihm unmöglich machte, da» Bett zu verlassen oder auch nur einen Hilferuf au«zustoßen. Der Kranke hoffte natürlich fortwährend, daß seine Vermicther von selbst zu ihm kommen und ihm Hilfe bringen würden, aber diese Hoffnung erwie« sich al» durchaus trügerisch, und der unglückliche Mann war genöthigt, drei volle Nächte und zwei volle Tage in seinem Bette zuzubringen, ohne daß sich irgend Jemand bei ihm hätte blicken lassen. Al» auch am Morgen de« dritten Tage« noch immer Niemand erschien, erwachte in ihm die vielleicht nicht unbegründete Befürchtung, daß man ihn ruhig auf seinem Krankenlager sterben lassen könnte, und in der Verzweiflung raffte er alle seine Kräfte zusammen und ließ sich au« dem Bette fallen, worauf er mühsam in da« anstoßende Wohnzimmer kroch. Da« Erste, wa» er dort bemerkte, waren drei Portionen Kaffee, welchen seine wackeren HauSleute jeden Morgen gewissenhaft in sein Zimmer gebracht hatten. Daß ihr Miether in den drei Tagen sein Frühstück nicht angerührt und sein Bett nicht verlassen hatte, da» war ihnen nicht weiter ausgefallen und sie hatten sich daher auch nicht bewogen gefühlt, sich nach dem Ersteren einmal umzuschen! — Ein Thierbändiger-Jubiläum. Fünsund-. zwanzig Jahre zwischen Raubthieren und ähnlichen Bestien gelebt zu haben, diese« seltene Jubiläum feiert diese Woche der in Berlin im Cirku» Hagenbeck mit seinen dressirten Riesenelephanten Aufsehen erregende Dompteur Juliu» Wagner. Im Jahre I8bb trat er bei Karl Hagenbeck al« Thierwärter ein. Hier lernte ihn der englische Thierhändler Reiß, ein Schwager Hagenbeck», kennen und nahm den energischen, mit seltener Körperkraft au»gestatteten jungen Menschen mit nach London. Sein erste« Malheur passirte ihm hier im Jahre 1871, al» er mit unglaublicher Tollkühnheit sich zu neun jungen Löwen in den Käfig begab, um denselben zu reinigen. Die Bestien »erstanden den Besuch falsch, fielen über ihn her und verletzten ihn an den Armen und Beinen und am Rück grat derart, daß er sech« Wochen im Krankenhaus liegkN mußte. Kaum genesen, wurde er von einem zweiten Unfall heimgesucht. Ein kleine» Sind war dem Thierkäfig zu nahe gekommen, so daß die Bestien bereit« mit ihren scharfen Krallen durch da» Gitter hindurchgegriffen und da« Kleid de« Kinde« erfaßt hatten; mit eigener Lebensgefahr sprang Wagner hinzu und rettete da» Kind vor dem sicheren Tode, wobei jedoch sein rechter Fuß, mit dem er sich gegen den Käfig gestemmt, von einem zweiten Tiger ersaßt und derart zerrissen wurde, daß Wagner heute noch lahmt. 'Nach langem Krankenlager genesen, machte er sich nun daran, Dickhäuter zu drcssiren, und zwar zunächst mehrere afrikanische Elcphanten und dann Rhinozerosse. Auch diese Schüler brachten Wagner mehrfach in gefährliche Situationen, au» denen er aber stet» wohlbe halten hcrvorgcgangen ist. 'Nachdem Wagner längere Zeit in Amerika thätig gewesen war, kam er wieder nach Europa zurück und machte hier mit seinen dressirten Ochsen im alten Reichshallentheater Sensation, zeigte sodann im Cirku» Busch dressirte Kamecle und Zebra« und führt jetzt, wie schon gesagt, allabendlich seine Elephanten al» „indische Rekruten" vor. Ihm zu Ehren wird von Karl Hagenbeck am Jubiläum»tage eine große Festlichkeit veranstaltet werden. — Daß Kindesraub seitens der Zigeuner nicht in» Reich der Märchen gehört, besagt wiederum ein neuer Vorfall. Beim Dorfe Forst bei Arnau i. B. wurde infolge verübten Diebstahl» eine Zigeunerbande von 3 Männern, 6 Frauen und 12 Kindern dingfest gemacht. Darunter befand sich ein 3- bi» 4 jährige« Mädchen, dem infolge seiner weißen Haut, blonden Haare und de» modern geschnittenen, wenn auch abgenutzten Kleide» sofort anzusehen war, daß c» nicht zu den „Zigeunern" gehörte. Da« Kind selbst gab an, Ma tinka zu heißen und noch nicht lange bei der braunen Gesell schaft zu sein. Beim Bürgermeisteramt Hohenelbe, da» in der Angelegenheit zuständig ist, erinnerte man sich sofort, daß in der Pflege von Halberstadt kürzlich ein Kind als „verschwunden" ausgeschrieben wurde. — Warnung für Hochzeitsgäste. Ein gelegent licher Münchener Korrespondent stellt der „Franks. Ztg." fol genden Brief eine» dortigen Restaurateurs zur Verfügung: „München, den 12. August 1896. Wohlgeboren Herrn N. N. hier. Sie haben an dem Hochzeitsmahle des Herrn M., welche» in meinem Weinrestaurant am 28. Februar 1893 stattgefunden hat, theilgenommen. Bei diesem Mahle ist nun an Speisen, Getränken u. s. w. bei mir eine Rechnung von 741 Mk. 83 Pf. erwachsen. Ich habe diesen Betrag zunächst vom Brautpaar eingcfordcrt, mußte aber dabei die betrübende Erfahrung machen, daß dasselbe vollständig insolvent ist. Zu meinem großen Bedauern bin ich daher genöthigt, von der mir zustehendcn Befugniß Gebrauch zu machen, mich an die einzelnen Theilnehmer de« Mahle» zu halten. Die Verpflicht ung, an den Kosten de» Mahler mitzutragen, ergicbt sich schon daraus, daß Sie eben einen verhältnißmäßigen Theil an Speisen und Getränken verzehrt haben. Der Umstand, daß Sie vom Brautpaar cingeladen wurden, berechtigt Sie etwa, sich an dasselbe um Ersatz zu wenden, berührt aber al» eine zwischen Dritten getroffene Vereinbarung mich nicht. Ich be merke Ihnen überdies, daß Herr M. mir selbst gesagt hat. Sie würden meinem Anspruch um so eher entsprechen, al» Sie für da» eingenommene HochzcitSmahl ihm selbst eine Gegen leistung in Form eine» HochzeitSgeschenke» nicht gemacht haben. Ich ersuche um baldgesällige Zahlung de» auf Sic entfallenden Antheil» im Betrage von 26 Mk. 50 Pf. und bemerke Ihnen, daß ich dabei die mir seit 3'/, Jahren entfallenen Zinsen im Betrage von 129 Mk. 82 Pf. gar nicht in Anrechnung gebracht habe. Hochachtung-vollst X. X., Restaurateur." Nach dieser Erfahrung de» Herrn N. N. wird ein vorsichtiger Hoch- zcitSgast in Zukunft gut daran thun, zu verlangen, daß Bräuti gam oder Brautvater vor dem ersten Löffel Suppe — die Kosten de« Mahle« deponirt. — Auch ein Gewerbe. In einem in Chicago er scheinenden Blatte erschien kürzlich eine Anzeige folgenden In halt»: „Ein gebildeter vornehmer Herr, der aus früheren besseren Tagen nicht» al« einen unverwüstlichen Magen be halten hat, wünscht in einem Restaurant gegen freie Kost al» Voresser und Anreizer zum Trinken zu fungiren. Nach dem Essen wird er durch einen unverwüstlichen Humor und nie versiegende Heiterkeit ganze Gesellschaften unterhalten." — Bauer: „Entschuldigen Se, warum sind denn an dem Thurm drei Uhren?" — Dienstmann: „Del i» doch sehr einfach, Männeken, damit, wenn mehrere zugleich nach der Uhr sehen wollen, nich' eener uff den andern zu warten braucht." — Kutscher-Bo»heit. Gigerl: „Kutscher, fahren Sic mich so rasch wie möglich nach dem Affentheater. Die Vorstellung beginnt in einer Viertelstunde." — Droschkenkut scher: „Sic wirken wohl schon im ersten Akte mit?" Standesamtliche Nachrichte» mm Schönheide vom 17. bis mit 22. August 1896. Geboren: 252) Dem Schlosser Hermann Bernhard Giel hier I T. 253) Dem Bürstenfabrikarbeiter Gustav Hermann Preis) in Neuheide 1 T. 254) Dem Eisengießer Franz Louis Tuchscherer hier 1 S. 255) Dem Ciseleur Carl Emil Nestmann hier 1 T. 25V) Dem Geschirrführer Hein» rich Alban Hergert hier L S. Aufgeboten: 61) Der Packer Franz Albert Hedrich in Schönhei« derhammer, ein Wittwer, mit der Näherin Marie Bertha Unger in Schön» heiderhammer. Eheschließungen: 57) Der Wagenführer Oswald Hermann Holz» müller in Leipzig mit der Bürstenfabrikarbeiterin Rosa Marie Seidel hier. 58) Der Eisengießer Carl Hermann Weikert in Sckönheiderhammer mit dem Stubenmädchen Aloisia Hruska in Schönheiderhammer. 59) Der Bürstenfabrikarbeiter Gustav Emil Oschatz hier mit der Wirthschafts» gehilfin Anna Amalie Müller bier. 60) Der Bürstenfabrikarbeiter Fried» rich Robert Günnel hier mit der Tambourirerin Marie Alwine Müller hier. 61) Der Bürstenfabrikarbeiter Otto Gustav Lenk hier mit der Näherin Ida gesch. Baumann geb. Seidel hier. Gestorben: VaerH. Mk. 85 Pf. pro 50 Kilo 6 8 5 7 6 8 6 2 2 2 2 Eherrrrritzer Marktpreise vom 22. August 1896. v ? - hiesiger - russischer » fremder Braugerste, fremde - sächsische Futtergerste Hafer, sächs. u. preuß. » fremder Rocherbsen Mahl» u. Futtererbsen Heu Stroh Rartoffeln Butler vom 22. Aug, Leizen, fremde Sorten 7 Mk. 30 Pf. » sächs., gelb, neuer 7 Roggen, ndrl., sächs., pr. 6 , 50 » » 7 » 80 » » » » » 30 , » 6 . 45 » » » » » — » » — , — » » » « , —— , » — , » « » e . 05 » » 6 » 15 » » » » » 30 » — , , , , , M « — « — , , , , , 70 » . 5 . 90 » » » » » 25 » » 7 . 50 » , « » . 45 , » 6 , 70 » , . » » — « » 8 » 75 » , , i » 75 » . 6 . 90 » » , , - 75 » . 3 - 75 » » , , . 70 . , 3 . 10 , , , , , 70 . . 2 . 80 . » » » » 40 « . 2 . 60 , ,1 ,