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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 20.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189608207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960820
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-20
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Monat
1896-08
-
Jahr
1896
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.Ja, da» wäre ich wohl, Herr Preuß, denn ich habe gehört, der Herr Lörrach ist übel dran, und dann habe ich mir auch jetzt überlegt, sie können und ja nicht» anhaben, denn er hat sich doch erschossen und wenn sie meinen sollten, wir hätten e« gethan um der Rache halber, so können wir ja Zeugen bringen, daß wir gar nicht mal Gewehre hatten.' „Ja, da» ist wohl wahr, Willem Röhls», aber traue den Herren der Kuckuck, haben sie denn meinen Enkel gefragt, wo er da« Zeug her hätte zum Brandstiften?' Und nun erzählten die beiden Preuß in großer Aufregung, daß Harterott selbst da» Material hier gekauft hatte. Der Krämer bestätigte Alle», sein Bruder war ganz außer sich. „Und davon sagt er kein Wort, kein Wort!' »Ja, wer denkt sich wa» dabei!' vertheidigte sich der Andere. „Aber da» hilft un« gar nicht«, Willem, wenn wir nicht den klaren Beweis haben, wann Harterott hier war.' Der Krämer lies schweigend und unruhig in der Stube umher, indeß die Anderen weiter sprachen und verabredeten, daß sie zusammen ihre Meldung beim Gericht machen wollten und zwar schon morgen. „Willem! Wenn Lörrach durch un» befreit wird, so sollen Sie sehen, e» fällt Ihnen ein gute» Stück Geld in die Hand," sagte Preuß der ältere. „Aber wenn sie un» fragen, warum wir nicht gleich ge kommen sind?" meinte Willem. „So sagen wir, wir wären in Gericht»sachen nicht be wandert und hätten nicht gewußt, daß wir un» melden müß ten — ich will ihnen schon zu hören geben, wa» ich ihnen in aller Artigkeit zu wissen thun möchte." Inzwischen war der Krämer hinau»gelaufen. Auf einmal kam er mit seiner in ein dürftige» Kattun röckchen gehüllten Frau wieder, die an allen Gliedern zitterte. Sie war schon im Bett gewesen. „Meine Frau hat ein gute» Gedächtniß,' sagte er. „Ich bin nämlich hingclaufen und habe Annemarie gefragt, wa» den Tag passirt wäre. Und da weiß sie'« denn auch gleich, sie hat einen rekomman- dirten Brief mit Geld darin nach der Post getragen und sich den ganzen Weg geärgert, daß sie Herrn Harterott nicht ge beten, sic mitsahrcn zu lassen." „Ja", nickte die Frau, „und denselben Tag bestellten wir bei dem Reisenden von Frick und Happe die Kartoffel stärke." Der alte Preuß war wie gebrochen — die Freude hatte ihn schwächer al» da» Leid gefunden. „Also an wen war der rekommandirtc Brief? Da« Postamt giebt un« sofort da» Datum." Mann und Frau nannten die Adresse: Likörfabrik von Wenzel und Meier. „Fragen Sie morgen aus der Post nach, bringen Sie mir von da die schriftliche Bescheinigung de« Dalum», Sie sollen in meinem Hause zwei Jahre lang freie Zeche haben!" ries der Restaurateur. Die beiden Preuß konnten sich gar nicht finden in da unerhörte Glück, daß sie so ganz zufällig eine Kunde erhielten, die ihren Willy entlastete. Der alte Mann weinte. „Und ich habe den Herrn Lörrach im Gefängniß sitzen lassen und die Wahrheit nicht zu Ehren gebracht," stöhnte reuig und bekümmert der alte Preuß. * * * In dem Harterott'schcn Hause waren Frau Ella und Bettina Wiedner beschäftigt, die stattliche Au»slattung der ersteren für den Umzug in eine andere Wohnung einzupacken. „Ella, liebe Ella!" mahnte da» junge Mädchen die bleiche Schwester, deren Hände ruhten und die immer wieder in ihre tiefen, kummervollen und bitteren Gedanken versank. Die junge Wittwe schrak zusammen. „Ja, ach ja!" sie begann wieder die feinen Kristallgläser in Papier zu wickeln, um einige Minuten später abermal» sich zu vergessen. „Wenn Du mir nur sagen wolltest, Ella, wa« Du grü belst?" bat die gleich ihrer Schwester in tiefer Trauer ge kleidete Bettina. „E» giebt Dinge, die man nicht aussprechen kann und darf, Bettina! Schlimm genug, daß ich zu spät zu der Er- kenntniß komme," sagte sie düster. Ueber Bettina» Gesicht flog e» wie ein Heller Schimmer. „Ella, Ella, Du kommst zu besserer Einsicht, Gott segne Dich dafür!" rief sie. „Bessere Einsicht?" wiederholte Frau Harterott bitter. „Meinst Du, daß ich glaube, wa» Du in Warmenau erfahren? — O, wenn er schon geneigt gewesen wäre, sich in Hedwig Jhlefleth zu verlieben — bilde Dir nur nicht ein, daß sie vergessen würde, wie weit der Abstand zwischen ihr und Lor- rach war? Ich glaube keine Silbe von all dem Geschwätz." „Ella! Du kannst e« glauben! Die Müllerfrau behauptet, sie seien täglich zusammen gewesen, der Baron scheine auch mit der Neigung der Beiden einverstanden." Frau Harterott lachte spöttisch — ein Lachen ohne Klang und Heiterkeit. „Wirklich, Ella, und wenn er Dir damal» — Du weißt — ach, liebe Schwester, hast Du den vielleicht scherzenden Worten nicht doch wohl eine zu tiefe Bedeutung gegeben?" „Natürlich! Ich bin dumm und eitel — bin Alle« eher, al» daß Du glaubtest, wa» Deinen Helden herabsetzt." Bettina seufzte. Ihre Blicke wurden trübe, e» war mit Ella nicht zu reden; seit Harterott» Tode schien in der leicht lebigen Frau ein ganz anderer Charakter hervorzutreten und mit Schrecken sagten sich die Eltern und Bettina ost und öfter, Ella sei in ihrem Kummer nicht mehr so gut und lieben»- würdig wie früher. Man vergab ihr indeß Alle», wie sie stet» mit blinder Liebe geliebt — aber darum konnte doch besonder» Bettina sich nicht verhehlen, Ella veredelte sich nicht. Und wie oft hatte sic gehört und gelesen, daß da« Leid die Seele läutere, wie de» Feuer» Gluth da« Gold. Ach, sie vergaß, daß dazu eben auch Gold in der Seele sein muß. „Liebe Ella! Papa meint e» so gut!" „Mit mir meint Keiner c» gut. So lange ich die reiche Frau und der Stolz der Familie war — o, da freilich, da war Alle«, wa» ich sagte und that, lobcn»werth. Jetzt bin ich nur eine arme Wittwe — da liegt die Sache ander«. Meine« Manne« Hab und Gut gehört nicht mehr mir, nicht ein Stein von seinem Hause geht auf mich über; wie ich kam, so verlasse ich die« Hau», ich nehme nicht» mit mir al« meine schrecklichen Erfahrungen und ich bin doch kaum fünfundzwanzig Jahre. „Und," fuhr sie sich aufregend und erbitternd fort: „Der, dessen Kommen in unser Hau» un» da» Unglück brachte, der nimmt Alle» an sich." „Er weiß ja gar nicht« davon, Ella, da« Gericht hat ihm den Doktor Zindler al» Mandatar bestellt; er selbst soll ja gemüthrkrank sein," unterbrach Bettina die Schwester. „Da« ist mir einerlei, nimmt er c« nicht, so thut e« sein Bevollmächtigter und der Herr Kompagnon, den sie gleich haben kommen lassen." „Ella, Mr. Leuven hat Dich im Auftrage Lörrach» dringend gebeten, die» Han« so lange c» Dir beliebe, al» dar Deinige anzusehen." „Redensarten! Meinst Du, ick halte e» au«, statt meine» armen Han« Fußtritt den eine» fremden Geschäftsführer» hier hin und hergehen zu hören? Meinst Du, dieser Mr. Leuven mit seinen kühlen, tadelnden Blicken sei mir nicht ein Dorn im Auge, wenn er hier au» und eingeht, in der Fabrik sich al« Herr gebärdet und mit den jungen Leuten über den Büchern sitzt. Spricht er nicht mit mir, al» sei ich schuld an — seiner Kompagnon» —" Sie beendete den Satz nicht. „Liebe, beste Ella," bat Bettina, sich neben sie setzend und die Schwester umschlingend, „was Du damal» in der Raserei Deine» Schmerze» gegen Lörrach auSgcsagt haltest, war —" .Da» fehlt mir gerade noch! Ich habe e» nicht ander» erwartet. Erst thatet Ihr alle überzeugt." „Ich nicht, Ella, ich nicht!" „Du nicht, aber Vater und Mutter und die Verwandten; sie sahen mich alle, alle gcisterbleich an, aber in ihren Augen stand deutlich, sie glaubten mir. — Jetzt —" „Jetzt ist durch die Verhöre und Lörrach« Freunde Viele» ander« geworden." „Fräulein Wiedner — ein rekommandirter Brief, der Postbote muß die Bescheinigung haben, Herr Wiedner hat ihn hierher geschickt, meldete der Diener. „Ein rekommandirter Bries?" Erstaunt hatte Bettina die ihr ganz fremde Damenhand der Adresse besichtigt. Nach dem sie die Unterschrift gegeben, öffnete sie den Umschlag und las die Unterschrift te» Briese«: Hedwig v. Jhlefleth! Ihr nächster Blick fiel aus den Namen Lörrach. Wa« war denn da»? Im äußersten Erstaunen drehte sie mit nervöser Hast da» Blatt hin und her. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Die Bootsfahrt über den Ozean. E« wurde schon kurz erwähnt, daß zwei Norweger in diesen Tagen glück lich da« Wagestück vollendet haben, da« von verschiedenen Vor gängern vergeblich versucht worden ist, in einem offenen Boote über den atlantischen Ozean zu rudern. Die Namen der beiden Wagehälse sind Georg Harboe und Franz Samuclsen. Der Erstgenannte ist 26 und der Andere 3l Jahre alt. Beide sind in Norwegen geboren, haben aber mehrere Jahre in Nordamerika zugebracht. Der Plan zu dem dreisten Unter nehmen entstand, al» ein anderer Norweger, der Kapitän Magnu» Andersen den „Wiking" anläßlich der Chicago-Aus stellung nach New-Jork überführte. Der abenteuerlustige Harboe dachte gleich, daß e« angeben müsse, eine noch dreistere Fahrt zu unternehmen, und besprach seinen Plan mit Samuel- sen. Dieser war sogleich willig, mitzugehen. Sie wandten sich an den bekannten amerikanischen SportSkünig und Millio när Fox und forderten ihn auf, sich an die Spitze einer Kon kurrenz zu stellen. E» meldete sich jedoch Keiner zu dem ge fährlichen Wettkampf. Fox stiftete nunmehr zwei Goldmedaillen, welche dm beiden Ruderern al« Belohnung zufallen sollten, fall» sie ihren Plan glücklich vollführten. Die Reise sollte eigentlich im vorigen Sommer angctreten werden, wurde aber verschoben. Am 6. Juni d. I. verließen Harboe und Samuel- sen New-Jork. Ihr Boot, welche» eigen« für diesen Zweck gebaut war, ist nur 18 Fuß lang und wiegt 200 englische Pfund. E» ist die« unzweifelhaft da« kleinste Fahrzeug, in welchem Jemand bisher die Fahrt über den Großen Ozean zurückgclegt hat. Ohne Segel und nur mit vier Paar Riemen au«gestattet, haben die beiden Männer nach S6 tägigem Ru dern den langen Weg von der neuen bi« zur alten Welt zu rückgclegt. Unterweg», so berichtet man der „Kreuz.-Ztg." au« Christian!«, haben sie ungeheuere Strapazen ausgestanden. Da« kleine Boot kenterte mehrere Male, und sie waren oft dem Tode nahe ; aber mit einer unbeugsamen Ausdauer haben sie Allem Trotz geboten, bis sie ihren Fuß auf französischen Boden setzten. Hvtboe ist verhcirathet. Seine Frau, gleich falls in Norwegen geboren, hält sich zur Zeit bei seiner Fa milie in Skien auf. Samuclsen ist unverhcirathet. Von Frankreich aus wollen Beide mit ihrem Boot nach Norwegen rüdem. — Der unterirdische Wasserfall vonDors-Er- bach. Au« Michelstadt i. O. wird der „Franks. Ztg." be richtet: Eine Naturseltcnheit, wie sie in Kalkgebirgen hier und da vorkommt, findet sich in unserer nächsten Nähe bei Dorf- Erbach und ist jetzt durch den hiesigen Verschönerungsverein dem Publikum zugänglich gemacht worden. Der Odenwald ist in seiner Hauptmasse au» Buntsandstcin aufgebaut, den stellenweise Muschelkalk überlagert. So zieht sich etwa eine halbe Stunde von hier ein Kalkhügel wie eine Zunge von Dors-Erbach in da« Mümlingthal bi» in die Nähe der Müm ling. Oberhalb de» genannten Dorfe» vereinigen sich einige Quellen zur Erdbach, die dann mitten im Dorse 7 ni tief in die Erde stürzt, dabei einen imposanten unterirdischen Wasser fall bildend. Ein Theil der Erdbach wird vor dem Fall zur Bewässerung der Wiesen verwendet und verschwindet durch zahlreiche kleine Spalte ebenfalls in der Erde. Alle diese Wasseradern vereinigen sich dann unterirdisch und treten jen seits de» Kaikhügcl» al» ansehnlicher Bach wieder an da» Tageslicht. Zu dcu, Wasserfall kann man in eine kellerartigc Kluft Hinabsleigen und sieht, aus sicherer Brücke stehend, da« Wasser herabstürzcn und brausend in der Tiefe verschwinden. Der unterirdische Wasserlauf ist mindesten» 800 m lang. Ver suche mit eingeschütteten Farbstoffen und kleinen schwimmenden Körpcm lassen daraus schließen, daß der unterirdische Laus viele Krümmungen macht oder daß große Waffeldecken im Innern vorhanden sind, denn Farbe uud Einstreu erscheinen erst etwa nach 24 Stunden am Ausfluß, während sic auf ge radem Wege kaum ein halbe Stunde brauchen können. Am Ausfluß erscheinen bei hohem Wasserstande manchmal blaß rosa gefärbte Fische, die vermuthlich in unterirdischen Seen und Höhlen leben. Der hiesige Verschönerung«verein beab sichtigt, genauere Untersuchungen hierüber anstellen zu lasten. — Wo sind unsere Schwalben geblieben? so schreibt der „Voss. Ztg." ein Leser. „Am Montag oder Dien«- taz voriger Woche habe ich mich noch an ihrem graziösen Fluge erfreut. Am folgendem Tage fiel mir eine gewisse Oede am Tagerhimmel auf, über deren Grund ich mir erst allmäh lich klar zu werden vermochte: die zierlichen Thierchen, die bi« dahin überall die Lust belebten, waren ganz plötzlich verschwun den. Vergeblich habe ich mich auch außerhalb der Stadt nach ihnen umgesehen — nirgend» ist mehr eine Schwalbe zu er blicken. Wa» bedeutet da»? Wir stehen jetzt noch in den „HundStagen," die von Recht» wegen die heißesten de» gan zen Jahre« sein müßten. In günstigen Jahren pflegen die Schwalben um diese Zeit noch einmal zu brüten, und in die sem Jahre sollten sie un» in den ersten Augusttagen schon wieder verlassen haben, um südlichere Breiten aufzusuchcn? Die Witterung ist ja allerdings meist rauh genug, daß man sich in den Herbst versetzt glauben könnte, aber der Instinkt der klugen Thierchen läßt sich doch dadurch nicht täuschen. Oder ist ihr Verschwinden vielleicht ein Anzeichen dafür, daß e» dem Kalender zum Trotz mit den diesjährigen warmen Tagen vorüber ist? Die Sache ist auffällig genug, und nachdem ich vergeben« daraus gewartet habe, irgendwo eine Aufklärung zu finden, scheint e» mir angebracht, hier die Frage zu erheben: Wa» ist au» unseren Schwalben geworden?" — In der That, die Schwalben sind, wie auch in unserer Gegend konstatirt werden kann, in den letzten Tagen verschwunden. Zu Ende der vergangenen Woche sind sie hier jedoch noch sicher beob achtet worden. Der Abzug der Segler der Lüfte muß erst Anfang dieser Woche stattgesunden haben und wäre dann ohne Zweifel ein untrügliche» Anzeichen für den weiteren Bestand der gegenwärtigen kühlen Witterung. — Die Gewalt de» Blitze». Eine merkwürdige Erscheinung, welche wieder ein Beispiel der verheerenden Ge walt de» Blitze» innerhalb geschloffener Räume bietet, hat sich vor einigen Tagen in Topper bei Krossen a. O. während eine» furchtbaren Unwetters gezeigt, da« vier Stunden lang über dem Orte und seiner Umgebung wüthete. Von den zahl reichen Blitzschlägen, die in und bei dem Orte herniederfuhren, traf auch einer den Thurm der Kirche. An dem Thurmc selbst zeigte sich jedoch außerhalb bi« auf einige au« einem Fensterbogen herauSgeschlagenc Mauersteine nirgend» eine Zerstörung. Al« man aber nach dem Aufhören de« Gewitter« da« Innere der Kirche betrat, bot sich hier den Eintretenden ein Bild schrecklicher Verwüstung dar. Die vollständig zer trümmerten Kirchenbänke lagen wild durcheinander; die Decke war an verschiedenen Stellen durchschlagen, die Orgel ein einziger Trümmerhaufen. Die Gedenktafeln für die gefallenen Krieger waren von den Wänden verschwunden, und die in besonderen Kästen ausbewahrten Orden und Ehrenzeichen der verstorbenen Veteranen lagen in der Kirche zerstreut umher. Kurz, da« Innere der Kirche war von dem durch da» Thurm fenster hineingefahrenen Blitz saft gänzlich zerstört. — Reinigung von Lampen. Ein ganz vorzügliche» Mittel zum Putzen von Lampen ist Salmiakgeist. Man gießt etwa» davon auf ein leinene» Läppchen, reibe mit demselben die Umgebung de« Brenner», und man wird erstaunt sein über die Wirkung. — Besonder» da» häßliche Schwarz der inneren Röhre, die den Docht umgiebt, verschwindet sehr schnell. Dabei ist da« Putzen mit Salmiakgeist viel sauberer al« alle anderen Putzmittel, je sorgfältiger man nachreibt, desto blanker wird da» Metall. — Wa« der Mann an seinem Weibe liebt. Ein böhmischer Ehegatte hat die Antwort aus die Ueberschrift in 21 Thesen zusammengefaßt, welche er in einem böhmischen HauSfrauenblaite veröffentlicht. Auch unsere deutschen Frauen und Mütter können von dieser „böhmischen" Weisheit lernen. 1. Uebertreibe nie deine Liebe zum Gatten. 2. Klage nie darüber, daß sich dein Mann zu dir kalt und gleichgültig zeigt. S. An Allem, was dein Ehegeipons angehi, nimm herzlichen Aniheil. 4. Siehe zu, daß dein Mann sich gern zu Hause aushäli. 5. Dein Anzug sei stet» geschmackvoll und rein: pfleg« und erhalte deine Gesundheit und die Schönheit deines Körpers. s. Ermüde nie, an deiner geistigen Vervollkommnung zu arbeiten. 7. Sei stets schamhaft und sittsam. 8. Langwelle deinen Mann nicht mit überflüssigen Redensarten. 8. Bezähme deine Eigenheiten. 10. Sei vorsichtig im Umgänge mit fremden Männern. 11. Gieb deinem Mann keinen Anlaß zur Eifersucht. 12. Strafe di« Fehler und Schwächen deine» Mannes nicht scharf und bitter. 13. In Liebesbeweisen wechsele ab. 14. Stecke deine Nase nicht in Angelegenheiten und Arbeiten deines Mannes. lö. Sei nicht deines Mannes Schatten. 18. Benimm dich zu deinem Mann immer wie zum Geliebten. 17. Achte dessen Eigenheiten. 18. Erziehe die Kinder weise, pflege sie gut. 15. Sei nicht gleichgültig, wenn dir dein Mann eine Ueberraschung oder Freude bereiten will. 20. Quäle ihn nicht mit Eifersucht. 21. In poetischer Stimmung dämpfe den Flug seiner Gedanken nicht mit alltäglichen Reden. bis 5.85 p. Met. — japanesische, chinesische rc. in den neuesten Dessin- u. Farben, sowie schwarze, weiße und farbige HerrneVerg-Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Met. — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual. u. 2000 versch. Farben, DessinS rc.), porto ouck 8tsosrkrei ios ÜLv8. Muster umgehend. Ssiüsn-sisitt-llisn L. ftsnnsdm-g (ä. u. Sa».) Tük-ieti. Mittheilimgm des Aönigk. Staudesamts Kibensiock vom 12. bi- mit 18. August 1896. Aufgebote: a. hiesige: 41) Der Kaufmann Hans Leopold Höhl hier mit Emma Elise Friedrich hier. d. auswärtige: Vaoat. Eheschließungen: 35) Der Maschinensticker Paul Arno Spitzner hier mit der Maschinengehilsin Anna Emilie Ott hier. Gedurtsfälle: 230) Helene Johanne, T. des Maschinenstickers Gu stav Bernhard Spitzner hier. 232) Adolf Richard, S. deS Oekonomie- gehilfen Friedrich Erdmann Werner hier. 233) Curt Erich, S. deS Restaurateurs Christian August MotheS hier. 234) 1 S. dem Wald arbeiter und Restaurateur Ernst Adolph Jugelt hier. 235) HanS Mar tin, S. deS Geschirrführers Karl Max Reinwart in Blauenthal. 236) Ewaldine, T. des Kaufmanns Ewald Seidel hier. 237) Frieda Elise, T. deS Hausmanns Karl August Siegel hier. 238) Marie Wally, T. deS Stickmaschinenbesitzers Albert Richard Brandner hier. 239) Fritz, S. deS Oeconomiegehilfen Hermann Julius Häupel hier. Hierüber: 231) 1 unehel. Geburt. TodtgeburtSfälle: 110) 1 T. dem unverehel. Dienstmädchen Laura Friederike Gläß hier. Sterbefälle: 109) Karl August Werbig, S. des Geschäftsgehilfen Karl August Werbig hier, 2 M. 6 L. 111) Ella Louise Penzel, außer- ehel. T. der Maschinengehilfin Anna Pauline P-nzel hier, 4 M. 1 T. 112) Hulda Marie Seidel, T. deS Handarbeiter- Ernst Loui» Seidel hier, 1 M. 2 T. 113) Otto Heinrich Baumgärtel, S. deS Tischler- Karl Otto Baumgärtel hier, 1 M. 1 T. 114) Lina Rosine Leonhardt geb. Klötzer, Hammergutsbesitzer-'Ehefrau, 46 I. 1 M. 20 T.
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