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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189608155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960815
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-15
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Monat
1896-08
-
Jahr
1896
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— Schönheide. E» ist neuerring« von verschiedenen, mit den örtlichen Verhältnissen nicht bekannten Fremden, welche den -uh berg besuchten, darüber geklagt worben, daß ihnen in einigen Gasthäusern und Restaurationen der in der Umgebung de« Suhberge» gelegenen Ortschaften sehr häufig falsche Auskunft über die Entfernung, den Ausstieg und die leibliche Verpflegung da oben ertheilt worben sei. Zur Richtig stellung dieser, da» reisende Publikum irreführende», sei e» durch Konkurrenzneid oder anderen Gründen hervorgerufenen falschen Angaben, soll hier wiederholt daraus hingewiesen werden, daß der Ausstieg nach der Koppe de» von seinem massiven Thurm au» eine herrliche vollständige Rundsicht bietenden Kuhberge» von allen Seiten ein sehr bequemer ist, ferner, daß die Fahrgelegenheit benützenden Besucher auf gut fahrbarem Wege von Stützengrün au» bi« ganz hinauf fahren können und oben auch Ausspannung vorfinden und endlich, daß die leibliche Verpflegung in Bezug sowohl auf Speisen al« auch auf Getränke durch den sehr rührigen Kuhberg»wirth Herrn Brückner eine ganz vorzügliche und nebenbei auch sehr prei»würdigc ist. Sehr dankend würde e» anerkannt werden, wenn vorstehende Notiz durch gefällige Aufnahme in ver schiedene auswart» erscheinende Tage- beziehentlich Wochen blätter, zum Nutzen de« reisenden Publikum» weitere Ver breitung finden sollte. — Dresden, 10. August. Während man sonst immer nur Klagen über Ueberbürdung der Richter hört, hat sich in Dresden wegen Mangel» an Beschäftigung die fünfte Straf kammer de» Landgericht» auflösen müssen. Gegenwärtig sind, während die Gerichte in den Vorjahren gerade während der Ferien bedeutend mehr Strafsachen zu bewältigen hatten, über haupt nur drei Strafkammern in Thätigkeit, wa« seit Aus lösung der alten Bezirksgerichte nicht mehr der Fall gewesen ist. BemerlenSwcrth ist auch die Thatsache, daß die hiesigen GerichtSgefängnissc gegenwärtig etwa 120 Gefangene weniger beherbergen al« während der gleichen Zeit de» Vorjahre». — Nachdem nunmehr da» Programm der Reise de» Zaren nach Deutschland, bezw. Oesterreich in seinen großen Grundzügen seststcht, wird die Frage vielfach erörtert, ob der russische Kaiser auch dem sächsischen König»hose einen Besuch abstattcn wird. Au« unterrichteten Kreisen schreibt man dem »Pirn. An;." nun hierzu, daß an zuständiger Stelle bi» jetzt von einem solchen Besuche de» russischen Kaiser paare» in der sächsischen Residenz, der sich nur auf ein paar Stunden erstrecken würde, nicht« bekannt ist. Die Gründe, die für den Besuch sprechen, sind die, daß in der letzten Zeit wiederholt Mitglieder der sächsischen Königrfamilie in Peters burg ic. weilten und vom Zaren ausgezeichnet wurden. Se. Maj. König Albert ist Inhaber eine« russischen Regiment», dessen Offiziere der hohe Chef in Dresden, bezw. Pillnitz wiederholt empfangen hat. Ferner rechnet man auf den rus sischen Besuch, weil die hohen Herrschaften aller Wahrschein lichkeit nach Dresden berühren müssen und man weiß, daß der jugendliche Zar unsere» König» Majestät al» treuesten Freund Kaiser Wilhelm» hochschätzt. Der Gepflogenheit der russischen Herrscher gemäß werden Einzelheiten über Besuche, ebenso die einzuschlagenden Routen, bi» zur letzten Stunde geheim behandelt. — Leipzig, 13. August. Nach einem gestern gefaßten Rathrbeschlusse fällt beim dicSjährigen Sedansest der Fest zug infolge der veränderten Verkehrsverhältnisse und wegen der Messen endgültig weg, ebenso fällt die finanzielle Unter stützung, die der Rath bi» jetzt dem Hauptau»schuß gewähr leistete, au», dagegen bleiben die Feierlichkeiten in den Schulen, Festgotte»dienst, Schmückung der öffentlichen Gebäude, der Krieger- und Siege»denkmälcr bestehen; die Militär- und Turnvereine veranstalten eigene Festlichkeiten. — Zwickau. Am Sonnabend Abend '/,8 Uhr wurde aus der Landstraße zwischen Werdau und Zwickau der vom Schützenfeste zu Werdau hcimkehrendc Photograph Graf von Strolchen durch Hiebe mit seinem eigenen Stock, den ihm diese abgenommen halten, am Kopfe schwer verletzt und au»- gcraubt. In diesem Falle gelang e», die Verbrecher noch am nämlichen Abend, den einen auf dem Werdauer Schieß anger, den andern in einem Gasthofe im Bette zu verhaften. Dabei wurde ermittelt, daß der eine dieser Verbrecher nach dem am Donnerstag bei Netzschkau erfolgten Raubanfall eine Uhr in Werdau verkauft hat (eine Uhr ist bekanntlich dem Agenten Winkler geraubt worden). Leider ist e» unmöglich gewesen, die Uhr wieder herbeizuschaffen, da sie der Verbrecher aus freier Straße an einen ihm unbekannten Mann ver kauft haben will. Der Verbrecher wurde dem beraubten Agenten Winkler vorgcstellt, Winkler erklärte aber, der ihm vorgestelltc Mensch sei kleiner, al» derjenige war, der ihm beraubt und geschlagen hat. Winkler selbst ist ein kleiner Mann; möglich, daß er sich, al» er meinte, der ihm vorge stellte Mensch sei zu klein, geirrt hat. Bei der Verhaftung der Strolche fanden sich die dem Graf geraubten Dinge, Uhr, Geldtäschchen u. s. w., noch bei ihnen vor. — Reichenbach i. V., 11. August. Unsere Stadt wird in nächster Zeit nicht nur ein Kaiser Wilhelm- und ein Bismarck-Denkmal errichten, sondern auch den Grundstock zu einem dritten Denkmal, e!ncm König Albert- Denkmal, legen. In der letzten Sitzung de» erweiterten Au-schusse» in Sachen der Kaiserdenkmal»frage machte näm lich der Vorsitzende desselben, Bürgermeister Slinkhardt hier, die erfreuliche Mittheilung, daß dank der patriotischen Ge sinnung und Opfersrcudigkeit der hiesigen Bewohnerschaft die vorhandenen Mittel zur vollkommenen Deckung der Kosten sowohl bei Errichtung de» Bi-marckdenkmal», al« auck> de« Kaiserdenkmal» nicht nur au»reichen werden, sondern daß sich voraussichtlich auch noch ein Ueberschuß ergeben wird, der al« Fond» zur Errichtung eine» König Albert-Denkmal» Ver wendung finden soll. Die Plätze für die beiden oben genann ten Denkmäler sind schon bestimmt und die Stadt hat die Mittel zur Fundamenlirung ic. derselben bewilligt. — OelSnitzi-V., 11. August. Tödtlich verunglückt ist heute Abend in der 6. Stunde da» etwa einjährige Töch terchen de« in einer hiesigen Eisengießerei beschäftigten Modell tischler» Wolf. Ein hoch mit Kisten beladener Wagen, dessen Pferde durchgingen, raste die Bahnhofstraße entlang; al» da» Gefährt an dem von der Großmutter de« Mädchen» geleiteten Kinderwagen vorübersuhr, stürzte eine schwere Kiste auf den Wagen und zertrümmerte dem Kinde den Schädel. E» war sofort lodt. — Mylau, 11.August. EinFortbildungSschüler von hier, welcher zur Ostcrprüfung diese» Jahre» mit bren nender Cigarre im Schulhaus und Schulzimmcr erschienen und betrunken war, den Direktor, der ihn deshalb zur Rede setzte, beleidigt, Schulbilder beschädigt, groben Unfug >c. verübt hat, ist jetzt vom Königl. Schöffengericht zu Reichenbach zu 7 Wochen Gefängniß, > Woche Haft und Tragung der Kosten verurtheilt worden. — Thurm b. Zwickau. Kleine Ursachen haben ost große Wirkungen. Da» hat wiederum «in Vorfall bei dem kürzlich hier abgehaltenen Vogelschießen bewiesen. Will da ein junger Fabrikarbeiter au» Jüdenhain mit seiner Schönen tanzen und legt, wohlbewandert im guten gesellschaftlichen Ton, bevor er den Tanzsaal betritt, draußen auf dem Sim« seine Cigarre ab. Der Genuß de» Walzer» mit seiner Angebeteten war ein nicht geringer; dennoch vergaß er darüber seinen Cigarrenstummcl nicht, sondern kehrte sofort nach Beendigung de» Tanze» zu ihm zurück und griff im Vorgeschmack de» edlen Kraute» in Hast nach der dunklen Stelle, welcher er da» kost bare Gut anvertraut hatte. — Da — o Schreck! — greift er eine menichliche Hand! — In demselben Augenblick hatte nämlich ein Bäckergeselle au» Thurm ebenfalls nach seiner an derselben Stelle niedergelegten Cigarre gegriffen.- Jedoch san den sie nicht zwei Cigarren, sondern beide flotten Tänzer hielten jetzt einen und denselben Stummel krampfhaft fest und wollten ihn nicht lassen. Darob entstand nun natürlich eine tüchtige Prügelei zwischen beiden; einer war selbstverständ lich derjenige, der anfing, und da er die handgreifliche Ent scheidung de« Streite» gleich mit einer schallenden Ohrfeige eingcleitct haben soll, so hat jetzt, wie wir hören, der andere wegen Ihällichcr Beleidigung eine Privatklage erhoben. Und da» alle» um einen Cigarrcnstummel! — Zur Warnung für Kindermädchen möge folgen de« Urthcil de» Landgericht» zu Plauen dienen: Ein 15jährige» Mädchen au» Elsterberg, welche» ein ihr anvertrautes Kind leichtsinnig au» dem Wagen fallen ließ, so daß da« Kind einen schweren Armbruch davontrug, ist vom Landgericht Plauen zu zwei Wochen Gefängniß verurtheilt worden. — Die voztländische Spitzen- und Stickerei-In dustrie, deren Gebiet sich von Jahr zu Jahr mehr ausge dehnt hat, kann jetzt nicht von einem flotten Geschäftsgänge belichten. Die deutsche Kundschaft hat ja ganz erfreuliche Aufträge gegeben, aber da» Ausland ist darin etwa» zurück geblieben. Namentlich fehlen diesmal die Massenbestellungen au» Amerika. Der Grund dafür mag wohl mit darin zu suchen sein, daß die bevorstehende Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten die Gemüther so erregt, daß Niemand daran denkt, sich große Waarenvorräthe hinzulegcn. Spanien, da» während de» Zollkampfc« in Spitzen und Stickereien nur sehr wenig bezog, wird al» Absatzgebiet auch in den nächsten Monaten schwerlich in Betracht kommen, da e» seinen Bedarf au» der Schweiz und au« Frankreich deckt. Während im ersten Halbjahre 1895 im Ganzen 4918 D.-Ctr. Spitzen und Stickereien aller Art nach dem Auslände gesandt worden waren, sank die Ausfuhr im gleichen Zeiträume diese» Jahre» aus 4476, mithin um 442 D.-Ctr. oder 9 Proc. Der Au« suhrwerth ist von 14^33,000 auf 13,033,000, folglich um 1,300,000 M. oder 9 Proc. zurückgegangcn. Von der ge- sammten Ausfuhrmenge in den ersten 6 Monaten 1896 er hielten die Vereinigten Staaten 1208 D.-Ctr. oder 27 Proc., England 1051 D.-Ctr. oder 23'/, Proc. und Frankreich 303 D.-Ctr. oder 7 Proc. Die Staaten Südamerika» sind auch mit ansehnlichen Mengen al« Empfänger betheiligt. Der Rückgang im Geschäfte macht sich namentlich bei den Lohn stickereien bemerkbar, die ja naturgemäß erst dann zu thun haben, wenn die Fabrikanten ihre Aufträge aus den in ihren Fabrikrüumen aufgestellten Maschinen nicht bewältigen können. Seidene Spitzen, sowohl solche mit al» solche ohne Metall fäden, weisen im ersten Halbjahre 1896 allein höhere Aus fuhrzahlen auf gegenüber der nämlichen Zeit de» vorherge- gangcnen Jchre». Amtliche Miitheitungen aus der Sitzung des Stadtrathes zu HiSeuflock vom 10. August 1896. Anwesend: 3 Rath»mitglieder. Vorsitzender: Herr Bür germeister Hesse. 1) Man nimmt Kenntniß: u. von der Verordnung, Herabsetzung der Unterstützung au» dem Lehmann'schen Legat betr., b. von der Einladung zu der am 26. ds». Ml», statt findenden Diöcesanversammlung, c. von der Uebersicht der Stadt- und Sparkasse auf den Monat Juli, ti. von der Prüfung der Armcnholzkassenrechnung aus da» Winterhalbjahr 1895/96. 2) Bei der Neuversteuerung der Hunde soll eine Bekannt machung dahin erlassen werden, daß Hunde, die über 8 Tage im Besitze eine» hiesigen Einwohner» sind, der Ver steuerung unterliegen, gleichviel ob der Hund bereit» ver kauft ist und sich nur in Verwahrung de» Betreffenden befindet. 3) Einem Vorschläge der Königlichen AmtShauptmannschast Schwarzenberg zu Folge soll gegen die Betheiligung von Fortbildung-schülcrn und Mädchen am öffentlichen Tanz unterrichte vor erfülltem 16. Lebensjahre ein Verbot er lassen werden. 4) Die Schleußt in der Bergstraße soll in der Weise auS- gesührt werden, daß von dem Einsteigeschacht von der Apotheke bi« dahin, wo die Bcrgstraßcnrohrschleuße mit der alten gemauerten Schleuß« zusammenkommt, die alten 50 nun Rohre herausgenommen und durch 80 mm weite ersetzt werden. 5) Auf Grund einer Ministerialverordnung soll da» Anbielen von Maaren (literarische Werke, Bilder, Photographien, Uhren, Cigarren u. s. w.) in der RathSexpedition und in den Schulen untersagt werden. 6) E» wird Kenntniß davon gegeben, daß 2 Wirthe wegen auffallend geringen Bierverbrauch« nach 8 d de» Bicr- stcuerregulativ» zur eidlichen Bestärkung der Richtigkeit ihrer Buchführung und Bieranzeigen vorgeladen, aber zu Folge Glaubhaftmachung ihrer Einträge nach Angelöbniß in die Hand de« Bürgermeister» vom förmlichen Eide entbunden worden sind. Außerdem kommen noch 2 Bau- und 3 Steuersachen, sowie 8 innere Berwaltung-angelegenheiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung, die de« allgemeinen Interesse« entbehren, bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. vermischte Nachrichten. — Zur Warnung sei folgender Fall von Blutvergift ung au« Zittau mitgetheilt: Der Lehrling Waldemar L. zog sich eine Blutvergiftung beim Schließen der Briefe zu. Der junge Mann befeuchtete die Umschläge, der allgemeinen Sitte folgend, mit der Zunge, wobei er sich in einem Falle an dem scharfen Papier schnitt, ohne indeß der an sich leichten Verletz ung irgend welche Beachtung zu schenken. Nach einigen Stun den schwollen jedoch Zunge und Gaumen derartig an, da« der Arzt eine Blutvergiftung feststellte und eine Operation für nöthig hielt. — Also Vorsicht! — Ist ein Fahrrad pfändbar? Diese Frage wurde vor einigen Tagen in Wien entschieden. Einem Radfahrer wurde wegen einer Schuld da» Rad gepfändet; derselbe ver langte die Herau»gabe de» Rade», da« er al« Agent zum Lebensunterhalt unbedingt nöthig habe. Da» Bezirksgericht schloß sich dieser Anschauung an und hob die Pfändung de« Fahrradc» auf. — Den Todten de» .Iltis". Die Münchener .Jugend" bringt in ihrer Nr. 33 da» folgende auf den Un tergang de» .Iltis" sich beziehende Gedicht von Albert Matthaei: . Hurrah! Hurrah! Hurrah! Es dröhnt uns im Ohre, von Osten daher, Ein donnerndes Echo vom tobenden Meer, Voll TodeSweh. daß da» Herz un» erbebt. Voll Siegesgewähr, daß es stolzer sich hebt. Hurrah! durchbraust es dreimal die Nacht; Dann haben die Nippen des Schiffes gekracht. In Stücke zerbrach das gepanzerte Boot; Stand hielten die Männer getreu bis zum Tod. Denn besser als Eisen und dreifaches Erz Bewährt in Gefahr sich das Heldenherz. Bon der Zucht geschmiedet, von der Pflicht gestählt, Von der Treue zu Kaiser und Reich beseelt. Dies Herz ist uns Bürge, dies Herz ist UN» Pfand, Dies Herz, eS wird siegen zu Wasser und Land, Wenn der Kaiser einst ruft, wenn die Stunde nun da — In den Kampf! In den Tod! Germania, hurrah! — Eine drastische Belehrung wurde vor einiger Zeit in London einer geizigen Dame zu Theil, die folgende Anzeige erlassen hatte: »Eine Dame von zarter Gesundheit sucht eine paffende Gesellschafterin. Sie muß häuslich, musi kalisch, liebenswürdig, in der Pflege erfahren, von gutem Aus sehen sein und früh ausstehcn. Tcmperenzlerinncn bevorzugt. Gemüthliche» Heim. Kein Gehalt. — Einige Tage darauf wurde der Dame ein Korb geschickt, in welchem sich bei der Oefsnung eine hübsche Katze präsentirtc. Um den Hal» war ihr ein Brief gebunden, worin e» hieß: Gnädige Frau, c» freut mich. Ihnen auf Ihre Anzeige eine durchau» passende Gesellschafterin übersenden zu können, die allen Ihren An forderungen entspricht. Sie ist häuslich, im Besitze guter Stimmmittel, steht früh aus, besitzt einen liebenswürdigen Charakter und gilt allgemein für hübsch. Sie hat al« Pfle gerin große Erfahrung, da sie schon eine zahlreiche Familie aufgezogen hat. Ich brauche kaum zu bemerken, daß sie voll ständige Temperenzlerin ist. Gehalt beansprucht sie nicht und wird Ihnen für ein gemüthliche» Heim durch treue Dienste danken. — Bismarck und Wrangel. Die »Berl. Neucst. Nachr." erzählen die folgende gut beglaubigte Anekdote. Nach der Eroberung der Düppeler Schanzen wollte Generalfeld- marschall Wrangel nach Schleswig marschiren. Bismarck widersetzte sich, weil zuvor eine Verständigung mit Oesterreich erzielt werden mußte, da» die König»au nicht zu überschreiten wünschte, und die politische Situation ohne Oesterreich sofort eine recht schwierige geworden wäre. Wrangel schrieb entrüstet dem Könige, daß die Diplomaten, die solche Rathschläge gäben, den Strick verdienten. Nach Wrangel» Rückberusung saß Bi»marck neben ihm an der königl. Tafel. Wrangel war für ihn .Luft". Der alte General, der bekanntlich mit Vorliebe Alle» duzte, wandte sich an den Minister: .Mein Sohn, kannst Du nicht vergessen?" Bismarck antwortete kurz: .Nein". Daraus Wrangel nach einiger Zeit: .Mein Sohn, kannst Du nicht vergeben?" Bismarck antwortete: .Ja"; Beide reichten sich die Hand und stießen miteinander an. — In einer englischen Sonntag»schule spielte sich folgende drollige Szene ab. Die Lehrerin fragte: .Da» Götzenbild hatte Augen, aber c» konnte nicht...?" — .Sehen," rieth der Chor der Schüler. — ,E» hatte Ohren, aber c» konnte nicht . . .?" — .Hören!" — ,E» hatte eine Nase, aber e» konnte nicht . . .?" — .Sich schneuzen!" — Unnöthig. Barbier zu einem Bauer, dem er die Haare schneiden soll: »Wollen Sic Pomade oder Haaröl in» Haar?" Bauer: .Dee» ischt älle» net naihtig, bei mir wird in d' Händ g'spuckt und übern Kopf g'fahrcn." Der August ist der Fliegen-Monat u. werden dieselben in dieser Zeit besonders zudringlich. Um sich von dieser Plage zu befreien, verwende man das neu in den Handel gebrachte Pulver „zkatent-ANegenmard". Daffelbe ist nicht giftig, wirkt aber enorm rasch und sicher. In Eiben stock ä Päckchen 25 Ps. verkäuflich bei ll. bobwann. Kirchliche Nachricht« ans der Narachie Kiöenftock vom s. bis 1b. August 1898. Aufgeboten: 47) Franz Kaufmann, Maurer bier, ehel. S. de» Wenzl Kaufmann, Maurers in Wafferbäusel in Böhmen und Anna Marie Unger hier, ehel. T. de« Cletus Friedrich Unger, ans. Bs. und Schuhmachermeisters hier. 48) Karl Hermann Heinz, Oeconomiegebllse hier, ehel. S. des Gustav Robert Heinz, Schuhmacher« in Hundihubel und Hulda Pauline Mühlmann hier, ehel. T. des weil. Gottlieb Erd mann Mühlmann, Handarbeiters hier. 49) Ernst Emil Meier, Maschinen sticker hier, ehel. S. des Friedrich Ferdinand Meier, Handarbeiters hier und Anna Hahn hier, ehel. T. de« Karl Julin» Hahn, ans. Bs. und Straßenarbeiters hier. Getauft: SW) Han» Llsred OelSner. SSS) Alsred Georg Glaß. 224) Ernst Emil Siegel. 225) Ernst Curt Bley. Begraben: 107) Constanze Charlotte, «Hel. T. de» Max Paul Unger, Bureauvorstehers hier, 2 M. 27 T. 108) Martha Anna, unehel. T. der Friederike Henriette Glaß hin, 8 M. 28 T. 10») Margaretha Johanne, ehel. T. de» Friedrich August Fugmann, Haurmann» hier, 2 I. 7 M. 18 T. Am II. Sonntage nach Trinitati». Borm. Predigttext: Luc. 15, 11—32. Herr Pfarrer Böltrich. Nachm. Betstunde. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrede hält derselbe. Airchemwchrichl« «ns Schio-eid«. Dom. XI. pc>8t Tiinit. (den 16. August 1896.) Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abmdmahl. Herr Diaconu» Wolf. Bonn. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Diaconu« Wolf. Nach«. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Hr. Diac. Wolf. Da» Wochcnamt führt Herr Pfarrer Hartenstein.
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