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Pfarrer«. In rein deutschen Gemeinden haben wir tschech isch« Geistliche kennen gelernt, die die deutsche Sprache nur ganz nothdürftig beherrschten. Jedensall« behagen aber den Tschechen die Stellen in den armen Gemeinden auf dem Kamm de« Gebirge« auch nicht recht. — Am nächsten Sonntag feiert in Platten i. B., da« einst zu Sachsen gehörte und damal« evangelisch war, der Pfarrer Ardelt sein fünfzigjährige« Priesterjutiliiimi; der Genannte ist -u« diese» Anlaß zu» Personaldechanten ernannt worden. Hr ist der Krve! Roman von L. Haidheim. (IS. Fortsetzung.) Hatte Fritz doch damal« aus der Füllenwiese, al« sie von der bevorstehenden Reise in« Seebad sprach, mit einem leuch tenden, bittenden Blick gefragt: »Meinen Sie nicht, Fräulein Hedwig, daß mir die Sur dort auch sehr wohlthun würde?" Und al« sie erröthend schwieg und dann lachend sagte: »Sie sind ja baumstark und gesund wie ein Fisch im Was ser!" da versicherte er lebhaft, da« komme nur davon, daß er jeden Herbst in England an der Süste gewesen, und Gewohn heit sei eine gefährliche Macht, er müsse gewiß auch die» Jahr etwa« der Art für sich thun. Weiter hatten sie da« gefährliche Thema nicht verfolgt, aber warum kam er denn nun nicht? Hedwig dachte wohl daran, daß der Tod Hartcrott« ge wiß mancherlei Arbeit für Lörrach gebracht haben würde; sie hatte sich darum diese ersten drei Wochen auch darein gegeben, daß da« Dampfboot ihn niemal« brachte — aber jetzt? Und — »Bettina!" hieß der andere Gedanke. Bettina! Sie war ein schöne«, liebenswürdige« Mäd chen, sie sang so wundervoll und er hörte sie so gern singen. Heute, al« wieder einer der Passagiere nach dem andern an den neugierig blickenden Badegästen vorüber an« Land schritt und er wieder nicht darunter war, heute krampfte sich zum ersten Male ihr Herz angstvoll zusammen. »Er denkt wohl gar nicht mehr an Dich!" Und unbewußt seufzte sie. Ein Lachen ihrer Freundinnen, ein allgemeine» Echo von Seufzern in ihrem Sreise folgte und dann ging da« Necken an. Jetzt war e« klar! Hedwig erwartete den Gegenstand ihrer Seufzer! Wer ist e«? Wie sieht er au«? Trägt er einen Bart? Uniform? Sie konnte sich kaum retten vor dem Uebermuth, mit dem man sie verfolgte, und war heute so wenig in der Stim mung darauf einzugehen, daß ihr, so sehr sie auch nach Selbst beherrschung rang, die Thränen in die Augen traten. Einer der Herren sah c«. — Ja — e« war klar, sie hatte eine Neigung, sie erwartete den geliebten Mann. Er war der einzige, der Mitleid mit dem armen Mäd chen hatte und der doch plötzlich fühlte, sie war ihm Iheurer geworden al- er geahnt, denn we«halb wäre ihm sonst da« Blut so stürmisch in die Schläfe gestiegen? Und weshalb that ihm plötzlich da» Herz weh? »Kommen Sie, gnädige« Fräulein, die Anderen haben eine nervenangreifcndc Lustigkeit; solchen Lärm kann man auf die Dauer nicht aurhalten!" sagte er und bot ihr den Arm. »Ich danke Ihnen, Herr Assessor!" gab sie leise und mit warmem, dankbaren Tone zurück. Sie ließen die Anderen vorangehen. Unterdeß sand sic ihre äußerliche Ruhe wieder. Mit feinem Takt begann der Assessor Seebald ein unbe fangene« Geplauder über naheliegende Dinge, und so hörte sie überrascht von ihm, daß er nach Beendigung seiner Ferien nach M. übersiedeln werde. »Da wohnen wir ja ganz in der Nähe!" sagte sie, und da« war ihm nun wieder neu, gab aber ihrem Gespräch ein besondere« persönliche« Interesse. »Wir verkehren sehr wenig in der Stadt," erzählte Hedwig, »fast nur mit den GutSnachbarn. Papa liebt Ge sellschaften nicht, meine Mutter ist todt; zwei Stunden fahren wir doch bi« zur Stadt und ein solche« Opfer könnte ich Papa doch nicht zumuthen. Ich mache mir auch nicht viel daraus." »Da« sagen junge Damen nicht ost!" meinte er vor sichtig sondircnd und dachte: Der Bewußte lebt also in ihrer Nähe. Sie ging aber nicht weiter aus diesen Gedankengang ein, sondern erzählte ihm, den ihrigen folgend, sie kenne eigent lich nur eine Familie in der Stadt, die eine« Fabrikbesitzer« Harterott, dem da« neben dem ihrigen gelegene kleine Gut Warmenau gehört habe, — der Herr habe sich nämlich auf der Jagd au» Unvorsichtigkeit erschossen. Weß da« Herz voll war, lief der Mund über. »Ah — da» ist die Geschichte, ich la» davon in der Zeitung! Nicht war? Vor einigen Wochen passirte der Fall und e» schwebt eine Untersuchung wegen Morde«?" »Nein! Da« weiß ich wenigsten« nicht," sagte sie. »Doch," beharrte er, »c« war ein interessanter Fall — ein Verwandter!" »Ja richtig, der Vetter de« Herrn Harterott, er fand den Unglücklichen — wir kennen ihn wohl." »Richtig, er hat die Frau geliebt, heißt e«." »Bewahre! Sie meinen wohl eine andere Geschichte, Herr Assessor." Da« junge Mädchen blieb noch immer ganz unbefangen. Der Assessor besann sich. »Mir ist aber doch so, ich kann mich kaum irren, handelte e« sich nicht um eine Erb schaft? E« war ein komplizirter Fall." »Eine Erbschaft? Ach ja, da« konnte Wohl zutreffen." Und sic gab mit kurzen Worten Bericht. »Dann ist e« auch richtig; dieser Herr Lörrach, da» war ja der Name, jetzt entsinne Ich mich der Sache genau, dieser Vetter de« Erschossenen ist de« Morde« verdächtig und zwar durch Aussagen der Wittwe. Da die Sache in mein Ressort fällt, so la« ich sie mit Interesse. Aber, mein Gott, gnädige» Fräulein, wa« ist Ihnen?" Und erschrocken sah der Assessor Seebald nieder auf da« schneeweiße, ganz erstarrte Gesichtchen seiner Begleiterin und in zwei große Augen voll de« grenzenlosen Entsetzen«. »Fräulein! Gnädige« Fräulein! Habe ich etwa« Be leidigende« gesagt?" Sie schüttelte den Kopf, rang nach Äthern. »Nur still! ich bin nur so erschrocken! Ich — wir kennen den Herrn! E« ist Alle«, Alle« nicht wahr!" schrie sie auf. Stumm, in heftigster Erschütterung schritt der Assessor neben ihr her. Da« war.e« also! Für diesen Lörrach interessirte sie sich! Hedwig bedachte gar nicht, daß jede« Wort sie verrieth. »Glauben Sie mir, Herr Assessor, e« ist kein Wort war davon. Die Zeitungen lügen so schrecklich! Papa wirst sie oft ganz wüthend auf die Erde. Da« ist sicher gelogen. Wir kennm ihn ja. Der ein Möder! Aber so etwa« in die Zeitungen zu schreiben! Und Papa liest sie doch auch. In unserer hat sicher nicht« gestanden; er hätte e« mir sonst gesagt." »Ich weiß nicht mehr, in welchem Blatte ich die Nach richt sand; ich glaube fast, sie hat in allen Zeitungen ge standen, derartige Sensalion«fälle »erden förmlich au«gebeutet." »O Gott, der Aermste! Wenn Sie ihn nur kennten, Herr Assessor?" »So verkehrte er bei Ihnen?" »Ja, er war zur Jagd auf seine« Vetter« Gute; Papa und er gingen täglich miteinander." »Und wa« für eine Art Mann ist er?" Arme kleine Hedwig! Sie ahnte gar nicht, wie klug der Assessor sie au«sorschte; eifrig erzählte sie und au« jedem Wort klang ihre Liebe, ihre Bewunderung für Lörrach. So kamen sie. Beide in großer Aufregung, wieder an den Strand zurück. Der Baron war schon sortgegangen. »Ich begleite Sie nach Hau«, wenn gnädige» Fräulein gestatten?" In dem kleinen Fischerdorf« saß der Baron mit tief verstimmten Mienen am offenen Fenster, draußen auf der Veranda deckte die Wirthin den Theetisch für Vater und Tochter. »Papa! Ich bitte Dich, höre, wa« mir eben der Herr Assessor erzählt hat," rief Hedwig, noch immer ganz blaß, obwohl sie schon nicht mehr so unruhig war, denn welche Thorheit, sich zu ängstigen. Solch ein Mann wie Lörrach ging ja zweifellos glänzend au« diesen perfiden Anklagen hervor. Der Baron sah seine Tochter finster an. Ihre Theil- nahme für Lörrach war ihm ärgerlicher al« je. »Ich weiß schon. Habe e« eben erfahren! Brief vom Verwalter," sagte er mürrisch, bot aber höflich dem Gaste einen Platz und eine Zigarre. Sie kannten sich schon. Hedwig ließ sich nicht beirren. Mit fliegenden Worten erzählte sie, bat den Assessor zu berichten und wiederholte dann mit einem energischen Aufleuchten in ihren Augen: »Wir kennen ihn ja, Papa! Du mußt sofort an da« Gericht schreiben oder an ihn selbst. Er muß doch fühlen, daß seine Freunde solcher Niedertracht gegenüber zu ihm stehen." Der Assessor sah, wie dieser Eifer der Tochter den alten Herrn unbeschreiblich ärgerte. »Wie kennen wir ihn denn? Daß er ein paar Mal zu un« gekommen ist, daß ich mit ihm jagte?" sagte er ab weisend. »O, Papa!" Wie ein Aufschrei, eine entsetzliche Klage tönten die Worte an Seebald« Ohr. ,O, Papa! Ehe der Hahn kräht! Du verleugnest ihn!" »Nun verbitte ich mir aber diesen Unsinn," fuhr der Baron lo». »Al« wenn ich Christum selbst verleugnet hätte. Hier," er klopfte mit der flachen Hand auf einen offenen Brief, »hier steht'«, ist verhaftet, sitzt schon seit unserer Abreise, hat sich selbst im Verhör verstrickt, soll sein Alibi nachweisen, kann'« nicht. Da» hat man davon, wenn man sich von der Langeweile verleiten läßt, mit allerlei Leuten an zubinden." .Papa!" Wieder dieser Jammer in ihren Mienen. Dann sagte sie plötzlich zu dem Assessor und zwang sich dabei zu einem verunglückten Lächeln: »Sie müssen meinen Papa nicht verkennen! Er ist nur ärgerlich, sein Herz ist lautere« Gold." Und sanft und bittend, mit einem unbeschreiblich kind lichen Ausdruck, nahm sie de« Alten widerstrebende Hand und küßte sie. »Artig sein, Papa," sagte sie, wie sie e« vielleicht schon al« ganz kleine« Kind gethan und seitdem beibehalten hatte. Die Zauberformel verfehlte auch ihre Wirkung nicht. Die Herren sprachen dann über den Fall. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — LeHavre. Die beiden Norweger Ulon und Samuel son, ersterer 3l, letzterer 36 Jahre alt, sind am Sonnabend Vormittag in ihrem 6 in langen Ruderboote »Fox" von New- Hork au« hier eingetroffen. Die beiden kühnen Seefahrer geben folgende Schilderung von ihrer Seereise: Sie verließen in ihrem mit 7 Paar Rudern au«gcrüsteten Boot am 6. Juni New-Jork. Die Ueberfahrt hat demnach 62 Tage gedauert. Am 7., 8. und 9. Juli halten sic schrecklich unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Da« Meer war äußerst erregt und am lO. Juli brachte eine Sturzwelle da» Boot zum Scheitern. Nach unendlichen, mühseligen Anstrengungen gelang e« ihnen Mießlich, da« Fahrzeug wieder flott zu bringen. Am 15. Juli gingen ihre Nahrungsmittel zu Ende. Sie hatten jedoch da« Glück, am folgende» Tage dem norwegischen Segler »Cito" zu begegnen, der sie mit dem Röthigen versah. Da die beiden Norweger ohne alle Mittel in Le Havre angekommen sind, gedenken sie, sich mit ihrem Boot zunächst in dieser Stadt und dann in Rouen und Pari« au-zustellcv, um dadurch da für die Rückreise nach New-Jork erforderliche Geld aufzubringen. — Eine goldene Rettung«medaille für Kaiser Wilhelm wegen der erfolgreichen Hilfe, welche er durch den »Gefion" dem Schiffe »General Ehanzh" zu theil werden ließ, beantragt der .L'Exportateur" in Pari«. »Zwei Wochen sind bereit« vergangen," so sagt da» betreffende Blatt, »noch aber haben wir un« nicht darüber schlüssig gemacht, wie wir un» erkenntlich zeigen. Präsident Faure hat zwar telegraphisch seinen Dank au«gesprochen. Aber eine Depesche ist nicht ge nug, wir »erlangen, daß die französische Regierung dem Kaiser die große goldene Rettungsmedaille anbicte, eine kleine goldene Medaille kann dann für den Kapitän de« »Gefion" bestimmt werden, während man für die Mannschaft eine Anzahl silberner Medaillen zur Verfügung stellt. Wenn wir den un« geleisteten Dienst freudig angenommen haben, so müssen wir ebenso freu dig bereit sein, unseren lebhaftesten Dank zu bekunden." Und — so fügt da» Blatt hinzu — »wir hoffen, daß Kaiser Wil helm, trotz der Farbe de« Bande« der Rettungsmedaille, die letz tere annehmen würde." — Der Kapitän der »Crathie" traurigen Ange denken«, die den Llohddampfer »Elbe" in den Grund bohrte, hat vor kurzem wiederum aus offener See Unheil angerichtet. Da« spanische Schiff .Abril" stieß, auf der Fahrt nach Riga begriffen, zehn Meilen östlich von Revelstone mit dem englischen Schiff .Telephone" zusammen, da« der ehemalige Kapitän der »Crathie" kommandltte. Der .Telephone" rannte in den .Abril" hinein und schnitt ihn fast mitte» durch. Der größte Theil der Mannschaft de« »Abril" rettete sich nun an Bord de« »Telephone", während der »Abril" sank. Einige Leute de» »Abril" ertranken. 16 Matrosen vom .Abril" waren nun dieser Tage in Berlin auf der Durchreise nach Hamburg und äußerten sich in Worten der Entrüstung über den Kapitän de« »Telephone", der bei einiger Umsicht die Kollision leicht hätte vermeiden können. Komisch ist e«, daß der spanische Konsul in dem Hafenorie, wo der .Telephone" landete, die Reklamationen der Matrosen de« spanischen Schiffe« »Abril" nicht annehmen zu können erklärte, weil er gleichzeitig englischer Konsul sei. — In der gegenwärtigen Flugzeit der Kohl weißlinge, die in diesem Jahre wieder sehr zahlreich auf treten, möge allen für da« Gedeihen der Kohlarten intereffir- ten Stadt- und Landbewohnern die Pflicht zur möglichst star ken Vertilgung dieser überau« schädlichen Insekten an « Herz gelegt werden. Wer einen Weißling tödtet, macht sich um da« Wohl seiner Mitmenschen verdienstlich, denn jede« Weiß- lingweibchen (diese« ist von dem Männchen durch dunklere Flecke auf den Flügeln zu unterscheiden) legt an der Unter seite der Blätter von Kohlarten, Goldlack und Reseda mehrere Hundert Eier ab, au« denen nach einer kurzen Metarmor- phose wieder je ein neuer Weißling entsteht. Da von eine« Weibchen im Jahre 2—3 Generationen entstehen, vermag man durch Tödtung eine« einzigen Weibchen«, unter Abrechnung einiger Verluste, mindesten« 1000 der höchst gefräßigen Kohl raupen zu vernichten. Eltern und Lehrer mögen die Kinder zum fleißigen Fange dieser bekannten Schmetterlinge aufmun- tern und ihren Eifer durch Gewährung kleiner Fangprämien anspornen, damit wir nach und nach von dieser Landplage be freit werden. — Elektricität beim Gefieder der Vögel. Da« Fcderkleid der Vögel zeigt eine solche Zierlichkeit in der An ordnung der feinsten Federchen, daß man unwillkürlich auf den Gedanken kommt, daß diese sich von einander abstoßen, in derselben Weise, wie elektrisirte Papierstreifchcn thun, und c« liegt unter diesen Umständen nahe, anzunehmen, daß diese kleinsten Federchen sich auch in Folge einer ihnen anhaften den ElektricitätSmenge so regelmäßig anordnen. Prüft man die Berechtigung dieser Annahme, indem man eine geriebene Siegellackstange den Federn nähert, so überzeugt man sich, daß letztere in der That elektrisch sind. Der Physiker Exner unter suchte die Erscheinung genauer, um zu erfahren, au« welcher Quelle die Elektricität der Federn stammt, und er sand, daß e« sich einfach um ReibungSelektricität handelt. E« genügte, eine Schwungfeder am Kiel zu halten und ein paar Mal durch die Luft zu schwingen, um die Feder elektrisch werden zu sehen, klebrigen« zeigen nicht etwa alle Federn bei der Reibung an der Luft dieselbe Art Elektricität, sondern je nach Art de« Bogel«, dem die Feder ««gehörte, ja bei denselben Thieren je nach der Körpergegend, der die Feder entnommen war, war diese bald positiv, bald negativ elektrisch geladen. Noch stärker al« bei der Reibung gegen Lust war die Elektri- cität, die dadurch entstand, daß eine Feder gegen eine andere gerieben wurde, also etwa eine Flaumfeder gegen eine Flügel feder. Rieb Exner z. B. Flaumfedern vom Bussard über die Rückenfläche de« Flügels vom gleichen Thier, so wurde der Flügel positiv, der Flaum negativ elektrisch, und zwar genüg ten schon ein paar sanfte Striche, um eine in die Nähe ge brachte Magnetnadel in die heftigsten Schwankungen zu ver setzen. Die Federn sind im Stande, die ihnen durch Reibung gegen einander zugctheilte Elektricität relativ lange festzuhal ten; nach einem ganzen Tage war die ursprünglich entstandene Elektricität noch säst vollständig erhalten, und selbst nach 48 Stunden waren Spuren davon noch deutlich nachzuweiscn. — Da« Grüßen der Radfahrer. Viele Radfahrer unfälle ereignen sich dadurch, daß der Fahrer zum Gruße die Mütze abnimmt, infolgedessen nur eine Hand an der Lenkstange hat und so oftmals im regen Wagenverkchr nicht schnell genug au-weichen kann. Da« Grüßen der Radfahrer durch Abneh men der Kopfbedeckung ist unsere« Erachtens vollkommen über flüssig, denn kein vernünftiger Mensch wird e« einem Radler verübeln, wenn er sich auf den von einem Kopfncigen beglei teten gesprochenen Gruß beschränkt. Die Radfahrer mögen also ruhig beide Hände an der Lenkstange lassen; man wird e« ihnen nicht al« Unhöflichkeit anrechnen, wenn sie nicht vor jedem Bekannten die Mütze ziehen. — Ein merkwürdiger Pferd hat ein Geraer Ein wohner kürzlich gekauft. Da« Thier bleibt auf der Straße plötzlich stehen, geht nicht von der Stelle, sondern setzt sich nach Hundeart nieder und ruht au». Al« der Besitzer mit einigen Freunden eine Landparthie unternommen hatte, lief da« Pferd in den an der Landstraße nach Kleinhennersdorf befindlichen Teich und lud die Insassen de« Gefährte« in dem Teiche ab. Mit Mühe und Noch erreichten die Durchnäßten festen Boden. ItvliRbßck«»« chlli. KA.8O bi- 68.50 per Stoff z. kompl. Robe — 1'ussor» und Lkant-unx-kongees — sowie schwarze, weiße und farbige LenueSerg-Seide von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, DessinS rc.), porto- avä stsusrlrei ins Laus. Muster umgehend. Lsiävn-ssLdi'ilcvn 6. ttvnnsdvi-g, (b. «. K. Soll.) Hüfiok. Leben-verficherunaS - Gesellschaft zu Leipzig, auf Gegenseitigkeit gegr. 1830 (alte Leipziger). ES find vom 1. Januar bis Ende Juni 1896 3294 Versicherungen über 24,751,150 Mark beantragt worden, 1,498,850 Mark mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. AIS gestorben wurden in derselben Zeit angemeldet 445 Mitglieder, die mit 2,912,300 Mart versichert waren. Der Versicherungsbestand stellte sich Ende Juni 1896 auf 65,600 Personen mit 471 Millionen Mark Ver- sicherung-summe, das Vermögen auf 140 Millionen Mark. Für fällig gewordene Versicherungssummen sind bi- jetzt auSgezahlt 94 Millionen Mark, als Dividenden an die Versicherten gewährt 47 Millionen Mark; Dividendenreserven in Höbe von 23 Millionen Mark liegen zur weiteren Vertheilung an die Versicherten bereit. Bei der alten Leipziger Gesell schaft, die eine reine Gegenseitigkeitsanstalt ist, fließen alle Ueberschüfle den Versicherten wieder zu. Die Dividende der letzteren beträgt für die länger al- 5 Jahre bestehenden Versicherungen im laufenden Jahre 42°/«, der ordentlichen Jahresprämie und oei abgekürzten Versicherungen außerdem IV. °/o der Summe der gezahlten Zusatzprämien.