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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 04.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189608043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960804
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-04
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Monat
1896-08
-
Jahr
1896
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Durch diese Durchfahrt wird erwiesen werden, welche Zeit nothwendig ist, um eine in Kriegsbereitschaft fahrende Flotte, wie sie nach der Zahl unserer Kriegsschiffe zur Zeit im Ernst fall überhaupt nur sormirt werden kann, von der Nord- nach der Ostsee zu beordern, — Da» deutsche Kriegsschiff„Cormoran" ist in Tschifu eingetroffen und hat die Nachricht über den Untergang de» .Iltis" bestätigt, Kommandant und Besatzung seien mit drei HurrahS aus den Kaiser in den Tod gegangen. — Nach au» Shanghai cingegangenen Einzelheiten über den Untergang de» .Iltis" brach da» Kanonenboot in zwei Theile auseinander, nachdem es auf Felsen ausgelaufen war. Der vordere Theil blieb über Wasser. Die 10 Ueberlebenden hiel ten sich 2 Tage lang an den Trümmern fest, bevor sie ge rettet wurden. — Zu den durch den Untergang de» „Iltis" angeregten SchisfSbaufragen schreibt die .Post" offiziös: .Auf die Nothwendigkeit eine» Ersatzbaue» für da» verunglückte Kanonen boot „Iltis", den verschiedene Blätter dieser Tage glaubten beson der» hervorheben zu müssen, hat die Marineverwaltung bereit» im Etat für da» Jahr 1893/94 hingewiesen. In der Denkschrift für diesen Etat wurde betont, daß für den Stationsdienst de» Auslande» eine Nothlage eintreten müsse, wenn mit Ersatz bauten für die Kanonenboote .Habicht", .Jlti»", .Wolf" und .Hhänc" nicht rechtzeitig begonnen würde. Der erste ge forderte Ersatzbau wurde indessen s. Zt. vom Reichstage ab gelehnt. Während der letzten Jahre unterließ die Marine- Verwaltung eine Wiederholung dieser Forderung für Ersatz bauten lediglich au» dem Grunde, um vorerst der brennenden Frage der Kreuzerneubauten näher zu treten. Nach dem nun mehrigen Verlust de» .Jlti»" muß e» jetzt al» zweifellos feststehend betrachtet werden, daß bereit» der nächste Etat weitere Forderungen für kleinere Station»schiffe enthalten wird. Au» Mangel an solchen haben seit Jahr und Tag auch die amerikanischen Stationen nicht besetzt gehalten wer den können. Die in Folge dessen nothwendig gewordene Entsendung größerer Kreuzer nach den überseeischen Stationen hat aber neben militärischen und organisatorischen Unzuträg lichkeilen auch unverhältnißmäßige dauernde Mehrkosten her- vorgerusen, die beim Vorhandensein geeigneter kleinerer Schiffe sich sehr wohl hätten vermeiden lassen." — Köln. Da» nächste deutsche Turnfest wird nach den jetzt in Köln gefaßten Beschlüssen de» Ausschüsse» der deutschen Turncrschaft im Jahre 1898 in Hamburg abgehalten werden. Dasselbe wird sich von seinen Vorgängern dadurch unterscheiden, daß e» neben dem Einzelwettturnen auch da» Verein»-Wettturnen zur Anschauung bringen wird. — Oesterreich. Vor einigen Tagen empfing der österreichische Ministerpräsident Graf Baden! eine Deputation von Industriellen, um demselben eine Petition bezüglich der sozialistischen Agitation zu überreichen und gleich zeitig Vorschläge zur sozialen Reform zu unterbreiten. In der betr. Petition verweisen die Industriellen auf die Nach theile, welche der österreichischen Industrie au» den Arbeiter- strike» erwachsen und verlangen von den politischen Behörden Schutz gegen die sozialistischen Umtriebe, welche die Stellung der Arbeiterpartei in jeder Weise untergraben. Der öster reichische Ministerpräsident hat der Deputation damals die Unterstützung der Regierung zugesagt und einschneidende Re formen zur Beseitigung der vorhandenen Uebelstände in Aus sicht gestellt. Die österreichischen Industriellen scheinen sich aber dabei nicht beruhigen zu wollen, denn wie da» .N. W. Tgbl." erfährt, wird von den dortigen Industriellen eine große Aktion in Szene gesetzt, durch welche eine durchgreifende Reform aus dem Gebiete der Sozialgesetzgebung angebahnt werden soll. Man beabsichtigt im Herbst eine allgemeine, au» dem ganzen Kreise zu beschickende Versammlung von Industriellen einzuberusen und in der der ganze Aktion-plan durchberathen werden soll. Die Industriellen schreiben e» der sozialistischen Agitation zu, wenn die Arbeitszeit niedriger, die Löhne höher al» in anderen Ländern seien, wodurch ihnen die Konkurrenz mit diesen, namentlich mit Deutschland unmöglich gemacht werde. So hätten die Deutschen die Oesterreicher bereit» in Nürnberger Artikeln, namentlich in lackirten Sachen völlig geschlagen und auch in der Färberei würde den Oester reichern von den Deutschen in letzter Zeit eine erdrückende Konkurrenz gemacht. Aehnlich stehe e» mit anderen Zweigen der Industrie, ganz zu schweigen von der Konkurrenz, welche den Oesterreichern von Franzosen und Belgiern bereitet werde. Die Industriellen in Oesterreich verlangen deshalb, daß der sozialistischen Agitation, welche diese Zustände herbeigesührt. Halt geboten werde, sic streben ferner u. A. auch Abänder ungen zu der Unfallversicherung an, da die Arbeitgeber da durch, daß sie bei ihren BeitragSleistungen für diese Versicher ung in ganz willkürlicher, ihrem Einkommen nicht entsprechen der Weise taxirt würden, schweren Schaden erleiden. Alle diese Beschwerden sollen durch die in Aussicht genommene Jndustricllcn-Versammlung geregelt und in feste Form gebracht werden, eine Versammlung, die sehr imposant zu werden ver spricht, da dieselbe von den Inhabern der tonangebendsten österreichischen Firmen einberusen werden wird. Locale und sächsische Nachrichten. — Stützengrün, 31. Juli. Schon seil 14 Tagen hält sich in unserem freundlichen Gebirgsdorfe eine Chem nitzer Ferienkolonie unter der Führung de» Oberlehrer- Kresse aus. Wie wohl sich die kleinen Kolonistinnen in der frischen, reinen Gebirgslust befinden, erkennt man an dem fröhlichen Treiben, welche» jetzt in dem Gasthofe zum „weißen Hirsch" zu beobachten ist. Die Hellen, geräumigen Lokalitäten de» Gasthof» eignen sich aber auch vortrefflich zur Aufnahme einer Ferienkolonie, zumal die rührige Wirthin Len Kindern eine kräftige, wohlschmeckende Kost verabreicht. Abgesehen von einigen Regentagen, wurden die Ausflüge der Mädchen von dem herrlichsten Wetter begünstigt. Vierzehn Tage noch können die kleinen Sommerfrischler die große Wohlthat eine» Aufenthalte» in der freien Natur genießen. So darf man wohl hoffen, daß statt der 25 schwächlichen und blassen Mäd chen, welche auSgescndet wurden, fröhliche und rothwangigc Kinder zurückkehren werden. — Johanngeorgenstadt. In der letzten Schul- vorstand»sitzung ist beschlossen worden, am 26. August die Grundsteinlegung zum neuen Schulgebäude festlich zu begehen. Mit dieser Feier soll ein allgemeine» Schulfest, an dem alle Kinder der Schule theilnehmen können, veran staltet werden. Zu diesem Zwecke hat sich der Schulvorstand al« Comitst constituirt und sich durch Zuwahl einiger Herren au» der Bürgerschaft und dem Lehrer-Collegium ergänzt. Zur theilweisen Bestreitung der Kosten Liefe« Feste« wird in den nächsten Tagen eine Sammlung vorgcnommen werden und e« ergeht schon hierdurch die Bitte an die Bürgerschaft, e« durch reichliche Gaben zu ermöglichen, daß dieser Tag ein rechter Freudentag für unsere Kinder werde. — Dresden, I. August. Die Primiz de» Prinzen Max nahm in der hiesigen Stiftskirche in Gegenwart der König!. Majestäten, der Prinzen und Prinzessinnen, der Erz herzogin Maria Josepha, de« Erzherzog« Karl von Oesterreich, der Bischöfe von Straßburg und Eichstädt, der gesammten Geistlichkeit, sowie verschiedener hoher Würdenträger den er hebendsten Verlauf. Die Stiftskirche war aus» herrlichste mit Blumen und Blattpflanzen geschmückt. Prinz Max trug da» von der Königin genähte und gestickte Meßgewand. Bischof Wahl hielt eine herzliche, geistreiche Predigt, in der er die vielen guten Eigenschaften de« Primizionen hervorhob und am Schluffe aus da« erste Meßopfer de« Prinzen hinwie«. Prinz Max besitzt ein kräftige«, angenehme« Organ: nach ver schiedenen liturgischen Gesängen «heilte er der Königlichen Familie die Hl. Kommunion au« und spendete am Schluß der zweistündigen Feier den Primizsegen. — Dresden, 1. August. Vor Sr. Majestät dem Kö nige sowie in Gegenwart de« Staatsminister« I)r. Schurig und de» Vortragenden Rath» Geh. Rathe» Meusel hat heute Vormittag 11 Uhr im König!. Schlosse Se. König!. Hoheit Prinz Max nachstehende Verzichtsurkunde vom heutigen Tage, nachdem sie vom Staat»minister Schurig vorgelesen worden war, mit Höchstscinem Namen unterzeichnet und sodann Sr. Majestät überreicht. Sc. Majestät der König hat hierauf Allergnädigst geruht, den in dieser Urkunde von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Max ausgesprochenen Verzicht zunächst vom Standpunkte de» hau-gesetzlichen Aufsicht-recht» au» zu genehmigen und sodann im Namen der Sächsischen StaatSre- gierung anzunehmen. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: Wir Max, Herzog zu Sachsen, leisten, nachdem Wir die heilige Priesterweihe empfangen haben, hiermit für alle Zeiten, wiewohl mit dem gleich weiter zu erwähnenden Vorbehalte, Verzicht aus die Un« al« Prinzen de» Sächsischen Königs häuser nach der Verfassung-Urkunde de» Königreich« Saibsen vom 4. September 1831 bezüglich der Nachfolge in die Krone und in da» König!. HauS- fideikommiß (88 6 und 20), der Führung der Regierung-Verwesung (8 9), der Theilnahme am Familienrathe (88 I I und 12) und de» Eintritt» in die Erste Kammer der Ständeversamm lung (8 63) zustehcnden Rechte sowie auf die im König!. Hau»gesetzc vom 30. Dezember 1837 geordneten Ansprüche auf Etablirung«- gelder, Apanage und Nachfolge in die Sekundogenitur. Dieser Verzicht soll jedoch sofort für die Zukunft rechtlich unwirksam sein, dafern jemals bei einer Erledigung de» Sächsischen Kö nigsthrone» Wir der einzige noch lebende Prinz de» Säch sischen Königshauses sein sollten. Dresden, am 1. Aug. 1896. Max, Herzog zu Sachsen. — Dresden. Da« „Neueste in Särgen" bieten zwei hiesige Beerdigungsanstalten. In dem luftdicht abgeschlossenen Sarg sind an den Seiten starke Krhstallscnster angebracht, welche für gewöhnlich durch Gardinen verhüllt sind. Die selben können von außen zurückgezogen werden, wodurch e» den Leidtragenden möglich wird, den Verstorbenen noch einmal kurz vor der Beisetzung sehen zu können. Außerdem ist eine Mechanik angebracht, welche bei der geringsten Bewegung eine« etwa Scheintodten da» eine Fenster öffnet. — Chemnitz. In Sachen der dritten sächsischen Obcrpostdirektion sei darauf hingewiesen, daß natürlich auch der Reichstag noch ein Wörtchen mitzusprechen hat. Wenn dieser die Kosten für die Errichtung der Obcrpostdirektion Chemnitz nicht bewilligt, so wird natürlich au» ihrer Erricht ung nicht«. Seit langem schon lag, wie wir erfahren, die Angelegenheit im Reichsschatzamt, wo erwogen wurde, ob eine dritte sächsische oder eine afrikanische Oberpostdirektion zur Zeit nothwendiger sei, und um ein Haar hätte man sich für die letztere entschieden. Eine dritte sächsische Oberpostdirektion wäre dann bi» auf Weitere» ein Ziel frommer Wünsche ge blieben. Wenn jetzt da» Reichspostamt in Gemeinschaft mit dem Reichrschatzamt sich schlüssig gemacht hat, den Antrag zu stellen, daß in Chemnitz eine Obcrpostdirektion errichtet wer den solle, so ist nicht wohl anzunehmen, daß der Reichstag die Mittel dazu verweigern oder ander», al» der Antrag lau tet, beschließen wird. — Werdau, 30. Juli. Ihr fünfzigjährige« Be- ru f«jubiläum beging gestern im benachbarten Teichwolf ramsdorf die 85jährige Hebamme Frau Christiane Wink ler. Die greise Jubilarin wurde vom Großhcrzog von Weimar durch Verleihung der Verdienstmedaille und Ueberwcisung eine» namhaften Geldgeschenke» und von ihrer Heimathsbe- hörde durch Schenkung eine» Ruhescsscl» geehrt. — Meerane. Hier will eine Berliner Firma ohne jede finanzielle Beihilfe feiten» der Stadtgemeinde eine Markt- Ha l l e erbauen, welche nach 45 Jahren kostenlos an die Stadt zum freien Eigenthum übergehen soll. — In Burgstädt wurde ein Flcischermeister in sehr früher Morgenstunde beim Schlachten einer hochgradig kranken Kuh überrascht. Der Kadaver wurde polizeilich beseitigt, und der erwcrbssüchtige Fleischer dürfte einer empfindlichen Strafe entgegenzusehen haben. — Au» dem oberen Vogtland«. Der hier und im ganzen Egerlande bekannte jüdische Stoffhändler Jakob St in gl au« Wildstein i. B. in der Nähe von Brambach, ein sehr vermögender Mann in den 50er Jahren, wurde am letzten Dienstag früh im Walde zwischen den Orten Großloh und Schnecken bei Wildstein beraubt und angcschossen in bewußtlosem Zustande ausgcfunden. Der Mann wurde höchstwahrscheinlich bereit» am Montag Abend durch einen meuchlerisch abgegebenen Schuß nicdergestreckt, da ihn zu dieser Zeit eine vorübergehende Person liegen sah, jedoch der Mein ung war, Stingl wollte nur ein wenig au»ruh«n. Man hat auch einen Schuß in der 8. Abendstunde fallen hören, doch weiter keine Notiz davon genommen, da häufig Schüsse aus Rehwild zu dieser Zeit von Forslbeamten dort abgegeben wer den. Stingl, der da» Bewußtsein nicht wieder erlangt hat, ist am Mittwoch Abend gestorben. In Wildstein wurde eine de» Morde» verdächtige Person verhaftet. — Die Rekruten der in Sachsen stehenden Infanterie- Regimenter, Jägcrbataillone, Feldartillerie-Regimenter und de» Pionirbataillon» werden kommenden 17. Oktober einge stellt. Die Rekruteneinstellung bei der Kavallerie erfolgt be reit« am 10. Oktober. — Ueber die zum 1. April 1897 neuzubildenden Bataillone wird von gut unterrichteter Seite im Anschluß an unsere kürzlich gebrachte Notiz noch Genauere« mttgetheilt. Da« königl. sächs. XII. Armeekcorp« stellt drei Regimenter, vorläufig zwei Bataillone stark auf. Dieselben werden durch Abgeben ganzer Kompagnien der aktiven Tmppcn innerhalb einer Division sormirt und bleiben vorläufig denselben unter stellt. Die neugebildcten Regimenter werden voraulsichtlich die Nummern 169, 170 und 171 erhalten. Regiment 169 wird der 1., 170 der 2. und 171 der 3. Division zugethcilt. Die Garnisonen, in denen die einzelnen Bataillone unter gebracht werden, haben wir kürzlich mitgetheilt. — Bei der großen Kaiserparade, die am 3. Sep tember bei Zeithain abgehalten wird, werden die sächsischen Truppen, unter Hinzuziehung der preußischen 4. Garde- Kavallerie-Brigade, in zwei Treffen stehen: 1. Treffen: Ka detten, Unterosfizierschulc, Grenadier-Regimenter Nr. 100, 101, Pionier-Bataillon Nr. 12, Infanterie-Regimenter Nr. 102, 103, 134, 139, 106, 107, 104, 133, Schützen-Regiment Nr. 108, Jägerbataillone Nr. 12, 13 und 15; 2. Treffen: preußische Leib-Gardehusaren, 2. Gardeulanen, sächsische Garde reiter, I. Ulanen-Regiment, 1. Husaren-, 2. Husaren-Regiment, Carabinieri, 2. Ulanen-Regiment, Feldartillerie-Regimenter Nr. 12, 28 und 32, Trainbataillon Nr. 12. — Zum Schmucke der Galatafel, die au» Anlaß der Kaisermanöver in Meißen stattfinden wird, sollen, einer Mittheilung de« „Leip;. Tagebl." zufolge, die Vorräthe der Königlich sächsischen Porzellan- Manufaktur Verwendung finden. E» werden also nicht, wie bisher üblich, die Porzellanschätze de» Königlichen Schlosse» benutzt werden. — Während der Kaisermanöver sollen großartige Kavallerieattacken auf lange Artillerielinien stattfinden. E» wird sich hierbei um außerordentlich wichtige Versuche handeln, denn die heutige Artillerielinie ist nicht nur lang, sondern sic ist auch schwer zu schützen und wenig beweglich. Da ist denn die Kavallerie der gefährlichste Feind der Artillerie, denn sie, die Kavallerie, ist stark durch ihre Beweglichkeit. Nicht nur in der Front, sondern auch von den Flanken, ja sogar im Rücken kann sic cinbrechen. Wenn auch schließlich nur wenige Reiter de» ersten Treffen» in die Batterie eindringen, so werden die Artilleristen doch an ihre Selbstvertheidigung denken und da» Feuer wird eingestellt werden müssen. Eine tapfere Kavallerie, die einen festen Willen hat und geschickt geführt wird, wird auch in die Artillerielinie hineinkommen. Gelingt aber die Attacke auf eine große Artillerielinie, so kann da» einschneidende Folgen für den Au-gang der Schlacht haben. Außerdem werden sehr eingehende Versuche gemacht werden hinsichtlich der Schlachtenthätigkeit der Kavallerie. E» wird sich dabei darum handeln, die Bedingungen festzu stellen, unter welchen heutzutage die Kavallerie gegen die In fanterie Erfolge erzielen kann. Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. Amtshauptmannschaft SchwarzeuSerg vom 29. Juli 1896. I. Von der Verordnung de» König!. Ministerium» de» Innern, die Verhältnisse der Gcmeindebeamten betr., wird Kenntniß genommen, 2. die Recurse u. de» Stellmacher» Ernst Paul Geher in Hund-Hübel, t>. de» Hau«bcsitzer» Ernst Göthel in Obersachsenfeld und c. de» Handschuhmacher» Karl Stenger in Johanngeorgenstadt, Heranziehung zu dm Gemeindeanlagcn betr., werden al» unbegründet abgewiesen, bcz. von der eid lichen Bestärkung abhängig gemacht, 3. die Gesuche u. der Wilhelmine verw. Krauß in Steinheidcl, 5. Gustav Kohser« in Schönheide, c. Emil Gustav Schmidt'» in Wildenau, «I. der Milda verehel. Fischer in Beierfeld, e. August Wilhelm Theo dor Petzky» in Unterstützengrün um Uebertragung der ihren Vorbesitzern ertheilt gewesenen Erlaubniß zum Schank- und GastwirthfchaftSbetricbe, bez. zum Ausspannen, Beherbergen, Krippensetzen und Tanzmusikhaltcn werden genehmigt, 4. die Gesuche u. Anton Eibisch in Sofa und d. de» Konsumverein» in Aue und o. Gustav Albert Schwalbe« in Schönheide um Ertheilung der Erlaubniß zu u u. e zum Bier- und Brannt weinschank, zu b zur Abgabe von Branntwein und Spiritu» au« den Filialen an die in Bockau und Lauter wohnhaften Mitglieder Mangel» örtlichen Bedürfnisse» abgewiesen, 5. die Di»membrationen bei den Grundstücken Fol. 38 Beierfeld, Fol. 27 BurkhardtSgrün, Fol. 63 und 291 Sosa, dispensation»- weise genehmigt, 6. da» Gesuch «. der Gebrüder Tölle in Nicdcrschlema, b. der verehel. Georgi in Mittweida, c. de« Fabrikbesitzer« Carl Emil Weber in Mittweida u. de» Fleischer- Eduard Hermann Richter» in Mittweida um Ertheilung der Erlaubniß all a zur Errichtung einer Neuanlage in Blauen thal, ad 5 zur Veränderung einer Grabenanlage, nä c zum Einbau eine» Wehre» in die Mittweida und Anlegung eine« Betrieb-graben«, zu <1. zur Errichtung einer Schlächtereianlagc bedingungsweise genehmigt, 7. der sogen. Lehnergrundweg in Johanngeorgenstadt wird nicht al» öffentlicher Fahrweg an erkannt, 8. der Beschluß de» Gemeinderath« zu Schönheide, wegen Uebcrnahmc einer bleibenden Verbindlichkeit wird ge nehmigt, 9. den Vorschlägen über die Unterstützungsgesuche für die Volksbibliotheken wird zugestimmt, 10. da» Gesuch Friedrich Emil Demmlcr« in Mittweida um Uebertragung der seinem verstorbenen Vater ertheilt gewesenen Erlaubniß zum Kleinhandel mit Branntwein genehmigt, 11. da» Gesuch der Schulgemeinde Bockau um Herabsetzung de» Zinsfüße» für da« au» dem Bezirk»vermögen erborgte Capital abgc- lehnt, 12. da» Regulativ der Gemeinde Bernsbach über Er hebung von Abgaben von öffentlichen Musikaufführungcn ge nehmigt, und die au» der Mitte de» Bezirksausschusses gestellte Frage hinsichtlich der Erbauung einer Brücke bei dem Bahn hof Eibenstock dahin beantwortet, daß da» bereit» zur technischen Prüfung vorliegende Projekt nach Eingang der Unterlage in weitere Berathung gezogen werden soll. ßr tft der Krve! Roman von L. Haidheim. <14. Fortsetzung.) Er begriff die wortlose Erschütterung seine» jungen Freunde« und fragte nicht weiter. Ihm, dem Jäger, war Lörrach« Ansicht von dem Hergang sehr klar. Dann mahnte er stierst laut an die Frau — die arme Ella! Großer Gott, ihr diese Nachricht zu bringen, welche Aufgabe! Er sah Lörrach» Erbleichen und Zurückschrecken. „Wir wollen den Pastor von Garberg schicken," rieth er. „Wenn Sie dann später mit der Leiche kommen, weiß sie Alle«."
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