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Otsterrnch steht in voller Blüthe, und daS entsetzlicheGespeNst des Bürgerkrieges beginnt seine Schwingen zu schüt» teln. In der Provinz Manfreooma haben sich allein 5000 königl. Parteigänger zusamnengethan, die mit ihr«» Gegnern «men ebenso blutigen al» graüfitwen Guerrillakrieg führen, der tagtäglich größer« AnSbch- uungannimMt, da die entlaufenen Lotdmen derwet- land neapolitanischen Armee je nach Gesrdmsck oll« Uederredung sich der einen oder der anderen Partei anschließen, und so denselben Organisation ondHal- tung verleihen. Ein die letzte» Lage-aus Reapsil nach Turin zurückgekehrter Osfizier versicherte, daß, werm -die piemontefische Regierung nicht mit gemer «ch Schwert dreinsährt, wie weiland Napoleon I > «He Element« zu einem langjährigen Bürgerkrieg vmhtln- den stnd,wi« in ider ersten Halste dteseS IahrhouvmkS zwischen Christin o» und Earlisten in-Spanien. Ge neral Cialdini ließ neuerlich zu Seffa 5 Bauem er schießen , die mit den Waffen in der Hand grstmgtn worren waren. . . Nach Berichte» au» Turin vom8. Rovbr. steht die Abreise de« Königs Franz II. auS Gaeta nah« b«-' vor. Di« Befehlshaber der vor dem Hafen liegenden fremden Flotten rathrn dazu. — Vittor Emanuel ist am ?. Novbr. in di« Hauptstadt Neapelemgezog«. Trotz beS wvlkrnbruchähnlichen Regens ist terEapfaSg Seiten der Bevölkerung ein enthusiastischer gewese». Garibaldi hat sein Commandu in dieHänlle von seinen Strapsen" und Geoßtdalen anSruhdv. Montezemolo geht als Generalgouverneur nach Stri tten. Lasarina ist zu» Direktor der tnntrn Angelegen heiten in Sirilien ernannt. — Garibaldi hielt an daS Volk von Neapel kürzlich eine Anrede, in welch« er sagte r »Ich bin «in Christ und spreche zu Christen; ich bin ein guter Christ und spreche zu guten Christ«. Ich liebe und verehre die Religion Christi, weil Chri stus auf die Welt kam, um di« Menschheit der Skla verei zu entreißen, für die sie Gatt nicht geschaffen. Aber der Papst, der die Menschen als Sklaven will, der von den Mächtigen dieser Erde Ketten und Ban den verlangt für die Italiener, der versteht Christus nicht, die» ist vur «ine Verfälschung der Religion. Zn Indien kennt und verehrt man zwei Genien, den deS Guten und beS Bösen. Nun wohl, der böse Genius Italiens ist der Papst. Man mößverstrhe «ich ntckwl Man verwechsele nicht daS Papstthum mit dem Chet- stenthnm^ nicht dir blutige Politik der Sklaverei mit «WOteik v«. Herzest Ust Geist und Wahrheit. Dieses neue Oesterreich, vom Hauche geistiger und politischer Freiheit duötwebt, e» würde, wie der Einheitsstaat bisher die Stütze der deutschen und europäischen Reaktion war, in der Ent- «DWnß der Eigenen sch tüchtigen, bisher aber ängst lich niedngehaltenen DolkSkraft seine Macht und Würde finden und in dem freien Verbände mit dem einigen Deutschland seine Zukunft suchen, statt für die Unterdrückung fremder Rationen seine besten Kräfte tz»vergeude«.* Der Artikel schließt jedoch mit den Hllmenr^rvtz alledem schwinden unsere Hoffnungen DWtliirUinimum, denn eS fehlt den Reformen die wichtigste Grundlage, welche ihnen erst daS Leden ein hauch», daS ist die Freiheit der Presse, und diese ist un- -M-glich, so lang« das Conrordat die Herrschaft der Kirch« über den Staat saneiivnirt. Freiheit der Presse Mtd Aufhebung de- Conrordat», sie hätten schwerer gewogen als der ganze ReichSraih und alle Provinzial- Landtage.» Zn Böhmen beginnt sich dir Agitation gewaltig zu «gen. Man will sich dort nicht zurücksetzen lassen , «Md beansprucht dieselben Conresstonen, welche den Ungafn gewährt find. Ein Landesstatut nach dem Wüste« der bereits erschienenen würde in Böhmen auf entschiedenen Widerftwuch stoßen und könnte sehr leicht W Ereignissen führen, welche der Regierung arge Verlegenheiten bereiten würden. Die Repräsen tanz soll in Böhmen einzig und allein nach der Bevölkerung und Steuerleistuog stattfinden. Nach« -dom «an sich schon sür das Prinzip der historischen Individualität entschieden hat, s» verlang« auch Böhmen sein historische» Recht und will in dieser Be- zsthung um so weniger hinter Ungarn zurückzustehen, He «ehr eS von der Wichtigkeit durchdrungen ist, welche «s für die Gesammtmonarchie hat. Unter dem historischen Rechte versteht man aber in Böhme» die Autonomie des böhmischen Landtages. Entweder must hie Regierung den Wünschen der Bevölkerung Rechnung tragen, vd«r sie muß sich dazu entschließen, daS bi» j«tzt befolgte polizeilich-klerikale Regierung«- Wem aufrecht zu halten. Da aber letzterer AuSweg des König» »iedergelrgt und will auf derInsetlÄpocha denn doch zu gefährlich wär«, so hofft man noch '' " ftttmer, da- fich die Regierung zuletzt dafür entscheiden »Kd, de» Weg de« Fortschritt« ehrlich und offen zu Di« Geschicke Italiens erfüllen fich übtrraschend »«ch schnell. Alle Protest« dervernitbrnen Fürsten, d«S Papst«», König» von Neapel, blkiben vbnr Wirkung, so lang«Frankreich und England darin eluig find, raß Italien ein ganze», eigenes Reich werden soll. Eng land erklärt vor aller Welt, „daß «» für den strengen Tadel der drei Ostmächie über die Schritt« des Sar- denkünigö einen ausreichenden Grund nicht erkennen kann," hält seinen schützenden Dreizack über Italien — was können Preußen und Oesterreich mit ihren schwachen Flotten-Anfängen dagegen thuo? Und wollte Rußland sein« Flotte zum Schutze der Legiti mität verwend«», würde sie nicht bald zerschmettert die Meere bedecken? U»d damstFrankreich nicht etwa für sein« Beihilfe vor» Cavour wieder «ine Provinz oder mar «ine8osel eiusilhachere. bealeAdkSierevalisille Ukottt ^all bAsrMK»e, «^AWMÄen den Süader;«ch WWidOraMW »U»iM-tzmZkdria sich sestsetzb, liegen eckglifche Fkdttin-Abiheilungrn in Corfu und überwintern in Caitaro — trotz der guten eugltsch- sranzöstsch«»Freundschafl! — England hat sich erhoben, heißt «S in einem Turiner Blatte, über die Rücksichten, auf welche fich die Diplomatie de« Continent« stützt«, um di« italienisch« Bewegung p, hemmest. TntzMd hat rin glänzendes Beispiel einer freien Regierung gegeben, welche« um so schneller« RachahMzuW finden dürfte, je schneller Italien stark und geordnet au» den gegenwärtigen Verhältnissen hervsrgehcn wird,- Die Zustände in den neap olitanisch«»-P«o»