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Zett zu edrln TugeulM Wrklärt haben. Dl'egher auch et» KWU W-W läutest mch,'wir, dir wir U» SGrst^ dr« Fortschritt» der Me^chhett un« frmen, wl» wollen un« drm erhabensten Zug« im Lebcn diese» großen Volks» Helden mit ungetheilter Freude hingeben uov den Augen blick zu würdigen versuchen, den einst Dichler verherr lichen und Künstler verewigen werden, den Augenblick, wo rin Mann deS Polle« der gereiteten Nation einen Khtrtg stickt und dm König in allem Glanze verläßt, um wieder al« schlichter Mann de« Volke- zu leben! Da« ist eine antike Größe, wie wir sie nur unter den alten Römern finden. Solche Augenblicke gehören zu de» seltensten in der Menschengeschichle. Kein Zahr- tauseNb der Vergangenheit hat viel dergleichen auszu- w«ff«u. Sie find Lichtblicke, welche große Zeitabschnitte vrmären und ganzen Epochen einen veredelnden Stem pel aufprägen. Auch Jahrtausende der Zukunft werden nicht überreich an solchen Zügen sein; fie werden Ursache Haden, sich glücklich zu preisen, wenn in ihren lebenden Geschlechtern sich Thaten geltend machen, welche den Maßstab des Augenblicke«, der unsere Zeit verherrlicht, auszuhalten vermögen. — Erkennen wir nur ganz, welch ein Zusammenwirken großer Seelmrigenheiten die se» Manne» Thaien wiederspiegeln! Wie selten wohnt in einer und derselben Brust zugleich der Heldenmuth und die Bescheidenheit! Wie fern liegt di« Seelen stimmung de» Entsagenden dem L Hatendrang des Er obernden! Wie wunderbar ist da» Zusammentreffen, daß ein Mann, der nicht zu herrschen wünscht, die Seelen beherrscht! Wie unglaublich, ja wie unbegreif lich ist r», daß der Führer in wilder KriegSschläch« ein kindliche», weiche» Gemüih besitzt, daS in Einfalt und Schlichtheit das unmittelbare Gepräge tiefer, fallen loser Wahrheitsliebe in sich trägt. Wie paar» sich hier Strenge des Charakter» mit Milde und Herzenstreue! Wo weiß die Geschichte von Helden der Schlacht zu erzählen, denen auch nicht ein Feind einen einzigen Zug eines einzigen grausamen Aufwallen- nachzuweisen ver sucht! Wer fühlt nicht die edle Genugthuung, die der jenige Held der Nation empfindet, der sich dem Lohne seiner Thaten nicht entzieht, sondern Im Genuß desselben ein Musterbild für Gleichbegabte, gleich hoch Aufstrebende ist! Don welcher Tugendfülle aber ist die Seele Dessen getragen, der keinen Lohn annimmt, als den sein Be wußtsein erfüllter Pflicht ihm gewährt, der dem Vater land in solcher SohneS-Liebe dient, die in sich selbst Genüge findet? Der Königreiche erobert, aber den Sieg über sich selbst zu dem herrlichsten der Siege stempelt! Eine Nation, die solche Größe erkennt und begreift, ist reif zur konstitutionellen Freiheit! Möge der Mann, «em Garibaldi die Hand reichte, um ihn al» „König von Italien" zu begrüßen, würdig dieses Händedruckes und diese» Namen» sein. Möge Victor Emanuel, der Garibaldi „seinen Freund' nannte, dieses Freundes auch in der Folge Werth sein! Mögen wir auch all Dessen un» bewußt werden, wa» Großes in solchem Augen blicke liegt, dann wird die Nachwelt sich unserer nicht zu schämen haben und von un» sagen dürfen: „Sie lebten in einer Zeil, wo Großes geschah; aber wenn auch die kleinen Geister eS nicht empfan den: Italien verstand die große That deS großen Manne»! *—* Dem „Fr. I." schreibt «an au» SSddeutkchtand Folgende»; Wenn «in katholischer Christ, der Held und Abgott Italien», wenn Garibaldi sich so über da» Papfttbum aussprechen konnte, wie er es gethan hat (stehe Rr. 90 d. Bl.), wenn er e» als eine Verfälschung der Religion Christi, al» rin System der Verknechtmtz und Unterdrückung, und de» Papst gerade,»» «w dM „bösen Genius Italien»" bezeichnen durfte, so sehet» wir darin ein Zeichen der Zeit von der allergrößten Bedeutung, wir sehen darin einen offenen und ener gischen Protest von Seiten de» Manne», in dem jetMt Italiener den Befreier seine» Vaterland«» vereyrtz-Hn Rumen von vielen Millionen seiner katbotrscherrLaadS- leute, Vie der Stuhl Pein aus der GemeksschWddr Kirche stoßen zu dürfen glaubte — als RedevrwtMA Kirchenräuber — weil Ke, durchdrungen von Sehn sucht nach der Einheit und Freiheit de» schönen Jta» liens, vor Allem der kirchenstaatlichen Mißregierung ein baldiges Ende wünschen, in der in der That alle Parteien, ungleich «ehr noch als indem neapolita nischen Despotismus, den eigentlichen Krebsschaden ihre» Vaterlandes seit Jahren erblickitn. MSr W Bedeutung der Wort« Garibaldis reicht weit hincMk über die Grenzen der Halbinsel! sie sprechen ohne Schminke aus, wa» Tausende und aber Tausende in und außer Italien gedacht, wofür sie geblutet und ge litten haben; sie verkünden gleichsam den vernichten den Urtheiisspruch eine» ganzen Volkes über ein fein auSgesponnrneS, beharrlich festgehaltene», bilbungS« feindliches und menschheitwidriges System geistiger Unterdrückung; st« drücken der Thatsache da» Siegel auf, daß die (Überzeugung in allen Herzen Wurzel geschlagen Hal, baß die bewegenden Gedanken de» gtistbtfreienven ChristenthumS mit der Alle» in Fesseln schlagenden Herrschsucht des päpstlichen Rom und seines PriesterthumS Nicht» gemein Haden; fie bezeu gen, daß dem Papfttbum im Lande seiner Wiege, in Italien selbst, aller und jeder Boden unter den Füße» geschwunden ist, und daß in dieser Beziehung ein Umschwung der Geister sich vollzogen hat, weit groß artiger und folgenreicher noch al» die äußere politisch« Umgestaltung, die vor unfern Augen vor sich gkH. Hier wie dort sehen wir nur den Schluß ziehen au» längst vorhandenen Vordersätzen: wir sehen, was innerlich längst faul und zum Abfallen reif war, tm äußern Abfall sich vollenden. Ganz in diesem Sinn« hat eine Stimme aus Rom selbst, wenn wir nicht sehr irren, in einer kaum erst verdeutscht erschienenen Schrift („Der allgemeine Kongreß oder dir Herrschaft der öffentlichen Meinung'), mit schneidender Schärfe dem Papftthum die Rechnung gemacht und dessen „Verbrechen" am Menschengeschlecht mit dürren Wor ten in einer Weise specificirt, die sogar manchen hart gesottenen Ultramontanen einige DerdauungSdeschwer- drn verursachen wird, jener, wie Victor Emanuel fie treffen» nennt, „widerspenstigen und hetzerischen Partei, welche als einzige Freundin und Schützerin der Throne auftritt, aber im Namen Gorte» den Königen zu befehlen und zwischen Fürst und Volk die Scheide wand ihrer leidenschaftlichen Unduldsamkeit aufzu richten trachtet." Soviel steht fest: e» ist ein furcht bare» Stück Weltgericht, wa» die Weltgeschichte tn