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Sonnabend, den ST September Die Glockm hallen und die Menschen ziehen A« Erntefeier in das Haus des Herrn! GeseKiet sind des Landmanns schwere Mühen, Dmm danket Gott! dem weisen Geber, gern. Geleeret sind die Fluren und die Wiesen, Die reiche Ernte glücklich eingebracht: G sei von unS der Ewige gepriesen, Ex hat am Ende Alles gut gemacht. Wie Diele klagten, zweifelten und grollten, AN sei die Macht des Ewigen gelähmt — Und heute stehn sie, die verzagen wollten, Lov seiner Liebe, seiner Huld beschämt. O wartet ruhig immer auf das Lide, In trübe« Tagen wahrt dm frommen Muth, Und legt die Zukunft still in Gottes Hände, Er führt die Seinen und macht Alles gut. Zur Tagesfrage. ' Bor dir Zusammenkunft in Warschau wird eine sickche in Cobkenz zwischen der Königin von England mick dem Prinz-Regenten vdn Preußen stattstnden. Daß atrch sie der Politik nicht fremd bleiben wird, liegt am Tage; nicht umsonst begleitet Lord John Russell seine Königin. Mehr al» je ist eine Verständigung zwischen Eftglchid und Preußen »abgelegt, denn die Angelegen heiten Italien« nähern sich rasch einer entscheidenden KristS Neapel ist frei, seine Flotte unter den sardi nischen Admiral gestellt, seine Armee, mit Ausnahme der imSaöta vereinig len Regimenter, hat sich Garibaldi «geschloffen,! der Krieg !Nr Kirchenstaate zwischen Rom und Sardinien hat begonnen; daß Lamorieldre siege, ist unwahrscheinlich; nur in Anrona steht ein ernsterer Widerstand in ÄuSficht. Ist dieser überwunden, was Meisen? E« steht doch zu viel auf dem Spiel« , al« tzEwMMLL Zu dem mit dem 3. October beginnenden neuen Quartale des „söchfifchen Erzählers" « wtr z« rechtzeitigen neuen Bestellungen höflichst ein. Pie Expedition des „sächsischen Erzählers/* ntefefle. Ihr aber, die ihr auch bei reichem Segen , Noch unzufrieden aus Gewohnheit seid — Ihr seid die Armen, die sich niederlegen Stets ohne Trost — auf eine bessre Zett. Und hättet ihr auch noch so voll die Säcke, Ihr seid doch arm und elend, niedrig, klein, Und hättet ihr ein Dutzend Rittergüter, Das, was ihr seid — das möchte ich nicht sch»! Es sammelt einst am großen Erntetage Der Menschheit Garben Der im Himmel eia: Der Undankbare wird auf seiner Wage Nicht schwerer als die Spreu am Weizen sein. Nur gute Saat kann gute Früchte bringen, Und kommt der Tag, wo still der Tod uns nläht. Da wird ein Ruf durch unsre Seele klinge«: Ein Jeder erntet, was er ausgefät. , * «, solchen Entschluß zutrauen dürste. ES ist daher nicht unwahrscheinlich, daß nach Eroberung der Marken ein Stillstand eintritt, denn ein Angriff auf Rom, d. h. auf vie dort liegenden Franzosen, kann nicht stattstnden, da Sardinien beim Einrücken in den Kirchenstaat erklärt hat, Rom und sein Territorium unangetastet zulasstn. Wenn daher Garibaldi erklärt, vom Capitol aü« «M« er Italiens Freiheit auSrufen, so kann daS nicht auf Krieg mit Frankreich gedeutet werden, der ein Mnlysis Abenteuer wäre unter den obwaltenden Umständen. So darf man wohl einer friedlichen Periove «ntgegensehen, im Fall nicht Oesterreich angreift. Sollte da nicht der Zeitpunkt eingetreten sein, wo England und Preußen die Aufgabe zufiele, die italienische Frage einer fried» lichen Lösung entgegenzuführen auf Grund der Verhält nisse, wie ste sich nun einmal entwickel» haben? Sar- ... . diulen und Oesterreich haben beide Anlaß genug, he« wirb dann geschehen? Wird Garibaldi Venetien an- Kampf nicht auf die Spitze zu treiben. Oesterreich kann Meißen? E« steht doch zg viel auf dem Spiel«, ch« nicht an ein« Restauration denken, ohne der ÜnanzielstN baß »s» siinä bilha st rchrobte» Besonnenheit «tuen Auflösung ckli Sicherheit, der politischen mit DahrWk- FSofzehattr Jahrgang. MM' MWofdwerd«, Molpe« und Umgegend. s PkMsdbUt -es Königs. Gericht-Amtes und -es Stadtrathes zu Kischofswer-a. K ! — u; ! . ! Diel« Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich »2j Nge - . .. r Inserate werden die gespaltene Zeile »der deren Rau« mit 6 Pf. berechnet. , ^^6' l Sonuabeud, den ST September. 11869.