S.142 Greuel des Segensprechens. Ein Sägen für das Feber oder JCaltwee. Die Feber/ wie sie vnderschidlich/so sind auch darwider vnderschidliche Sägen/ich wil dir nur einen oder zween erzellen. Eins rnals gab ein Zauberer oder Besägner/eineifi der hiesse Sambucus, wider das Feber / darmit er behafftet war / einen solchen Sägen im papyr anzuhencken. Deus salvet vos Sambuce, Panem & sal vobis adduco Febrem tertianam, & Febrem quotidianam accipiatis vos, quia nolo. Heißt auff Teütsch also. Gott heyle euch Sambuce: Ich bringe euch brot vnd saltz/vnd empfahet jhr das drey tägig Feber/ vnd das vier tägig Feber dieweyl ich nicht wil. 0.Ebermann bemerkt hierzu in Hess.Bll.f.Vkde.XTI. S.188: ’Sine weitere Zauberformel zur Vertreibung des Fie bers gibt Gwerb und sucht sie als parodische Amu- 1 etaufschrift lächerlich .zu machen: "Eins mals .... quia nolo.” Hier befindet sich aber Gwerb im Irr tum, denn die Formel ist, wie schon S.Singer (ZdV fVk.4,450) richtig erkannt hat, die lateinische Wiedergabe eines weitverbreiteten deutschen Fieber segens, und mit Sambucus ist nicht der Patient, sondern der Hollunderstrauch gemeint. ... Hartmann*' übernimmt von Gwerb auch diesen missverstandenen Segen als Parodie.' Gwerb, Von dem abergläubigen vnd verbottnen Leuth- vnd Vych besägnen, Hamberger-Zürich 1646 [Spanier]