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Mittwoch, de« LL. August s1860. Vi«t« Seitschrtft «scheint «Scheatlkch 2 Mal, Mittwochs ond Sonnabends, und kostet vierteljShrUch 12» Skg^ Inserate «erde» di« gespaltene Seile »der deren Raum mit 6 Pf. berechnet. Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. -! U>-r - — Akutsdlatt -es KSsi-l. Gerichtsamte» «ud de» Stadtrathe» za Kisch»s»Werda. Kua-scha«. Einer glaubwürdigen Mittheilung deS.Nord" zu« folge finddie Ergebnisse derTrplttzer Zusammen kunft folgende: 1) Der Prinz-Regent und der Kaiser p»a Oesterreich haben sich verpflichtet, in Bezug auf die orientalische Frage auf dem Gebiete deS Vertrages von Paris festzustehen, namentlich Alles zu verhindern, was -er Integrität deS ottomanischen Reiches Eintrag thun könnte, und sich über diesen Gegenstand mit dem Lon doner Cabinet zu verständigen. 2) In Bezug auf die inneren Fragen Deutschlands hat Oesterreich wesent- liche Eoncessionen gemacht, namentlich in der Militär frage; eS hat sich u. A. verpflichte«, keine Einsprache argen die durch die preußische Politik vertretenen Re- sosmen in den innereifFragen Deutschlands zu erheben. 3) Bezüglich der italienischen Angelegenheiten hat der Prinz-Regent von Preußen anerkannt, daß der Besitz BmsftenS für das österreichische Kais-rthum von wirk« Wer Erheblichkeit sei; aber er hat jede Verpflichtung auf di^em Punkte abgelehnt, so lange die italienische Bewegung sich auf die Italiener allein beschränken wird. Wenn dagegen eine auswärtige Macht sich da ran vMeiligt, so hat der Prinz-Regent sich verpflichtet, Oesterreich die Unterstützung der preußischen Streit kräfte gu leihen. 4) Se. königlich, Hoheit der Prinz- Regent hat sich verpflichtet, alle seine guten Dienste und seinen persönlichen Einfluß bei dem Kaiser Aleran- der von Rußland anzuwenden, um eine Aussöhnung und etne Annäherung zwischen Rußland und Oester reich herbeizuführen. Die.R. Pr. Ztg." sagt: „Obgleich in Teplitz über alle schwebende „deutsche und europäische Fragen gesprochen worden ist, so glauben wir nicht zu irren, wenn wir meinen, daß in Bezug auf alle am Bunde schwebende Fragen in Teplitz keinerlei Arrangement erfolgt ist, oder auch nur beabsichtigt war. Es wird sich nach Adsauf der Ferien am Bundestage »eigen, daß die Fragen dort noch offen find. Andererseits aber glauben und hoffen wir allerdings, daß di« Verhand lungen über die einzelnen Fragen von jetzt an in einem andere», einem entgegenkommenden Sinne werden ge führt werden, weil man sich im Allgemeinen verstän- hA Hai." Am 16. Sug. ist der,Zürich.Z.* zufolge vr.Hein- r ich H tm oa aus Breslau io> Wallens« ertrunken. Füuhthnter Jahrgang. Simon war bekanntlich einer der hervorragendsten Füh rer der deutschen Bewegung von 1848, er wurde 1849 vom Stuttgarter Rumpfparlament in die deutsche Re gentschaft gewählt und lebte seither als Flüchtling in der Schweiz. Ueber Oesterreichs Absichten in Italien und die dortigen Ereignisse urtheilend, spricht sich di« „Spener'sche Ztg." vom 15. August dahin aus, daß man die gährenden Elemente, die seit dem Beginne dieses Jahrhunderts dort im Streite liegen, sich auS- toben lassen müsse, damit erkannt werde, waS an ihnen Gesundes sei. WaS Oesterreichs Auftreten betrifft, so wäre ein aggressives Vorgehen zum Beistände Neapel» oder zur Wiederherstellung früherer Zustände im grell sten Widerspruche mit den in Teplitz gemachten Ver sprechungen und mit den feierlichen Zusagen, dem ihm dort vom Regenten Preußens gegebenen Rathe folgen zu wollen. Die Italiener sollen ihre Angelegrnyrnen selbst regeln, und da hinein werden sich Deutschland und Preußen nicht mischen; sie werden aber nicht „dul den", daß eine andere Macht inlrrvenirt, sagte neulich die preußische Regierung. - Berichte aus dem Venetianischen schildern die dor tige Stimmung keineswegs als eine günstig« und fried liche. In Cdioggia wurden politische Verhaftungen vorgenommen. Die Nachrichten auS Italien lassen einen Zu sammenstoß vorhersehen, wie er seit dem Frieden von Dtllafranca nicht stattgesunden hat. Garibaldi holt weit aus, um seinen Schlag zu führen. Lamorieiöre will seinen kriegerischen Namen nicht verrosten lassen; er sieht in dem Falle deS Königsreichs Neapel die un mittelbarste Bedrohung deS Kirchenstaates und bietet all' seine militärischen Combinationen auf, um den Feinden zuvorzukommen. Sardinien seinerseits will Lamoriciere sich entgegenstellen, um Garibaldi den Rücken frei zu halten; eS errichtet Kriegs- undUebungS- lager, rekrutirt aus ven Reihen deS reifen ManneS- alterS wie auS denen der halbreifen Jugend, um die Armee zu ergänzen und zu erweitern. Vom Mincto bis an den Faro ist Alles fieberhaft, vulkanisch zu neuen gewaltigen AuSbrüchen und wildem Zusammenstoß vorbereitet. Unter solchen Umständen stad die Grenzen deS Venetianischen noch sorgsamer zu hüten, t>i» jx, und wahrscheinlich find über die erhöhten Börßcht»- uod VeNheivigungSmaßregeln, dir dort getroffen «ui>