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so te g- m m ch « !k N I« !r r d r » f Der Alte gab zuerst keine Antwort, sondern starrte auf den Burschen, al« ob er ihn nicht recht verstanden habe. Dann juckte ein grausame- Lächeln um seinen breiten Mund, »Laß gut sein, Jägersepp," sagte er dann, „die Cre-cenz ist nichts für Dich." „Und warum nit?" fragte der Bursche halb hitzig. „Weil ich Dir sie nit geb'." „Ist da- Euer letzter Wort?" Der Alte winkle seiner Tochter ungnädig zu. „Mach', daß Du 'naus kommst, CreScenz," befahl er in schneidendem Tone, „mit Dir rede ich nachher wegen dem Herumscharmuziren." Da« Mädchen eilte verschüchtert zur Thürc hinaus, nicht, ohne dem Joseph noch einen Blick zugeworfen zu haben. Als sich die Thür hinter der CreSccnz geschlossen hatte, wandle sich der HerbergSwirth mit einem hastigen Ruck zu dem Burschen. „So, jetzt reden wir beide ein Wort miteinander," sagte er und steckte beide Hände in den Hosengurt, was bei ihm immer ein Zeichen schlechter Laune war. „Mußt nit meinen, daß ich blind aus meinen beiden Augen bin; ich hab'« wohl gemerkt, wie Du um die CreScenz herumscharmuzirt bist, denn was hast Du sonst hier oben aus der Einöd' zu suchen? Im TraubcnwirthShauS zu Waldau kriegst Du besseren Wein al» bei mir und auch die Gesell schaft ist lustiger." „Da« ist keine Antwort auf mein' Frag' nit," fiel ihm der Bursch in die Rede. „Wenn Ihr'« gemerkt habt, so sagt'« doch, ob Ihr wollt oder nit. Ich wllßt' wahrhaftig nit, was Ihr an mir auszusetzen haben könnt, und gut meinen thu' ich'« jedenfalls mit der CreScenz." Da« geht mich nix an," äußerle der Alte. „Unrecht wärst mir nit, aber kriegen thust Du die CreScenz nie und nimmer und wenn sie eintrocknen müßt, wie mein' Urgroß mutter selig." Aus dem hübschen Antlitz de« Burschen machte sich ein trotziger Zug geltend. „Und warum nit?" fragte er mit leicht bebender Stimme. „Weil Du ein Jäger bist, das sollt'st doch wissen," suhr e» dem Alten wild heraus, „oder meinst, ich möcht' so einen zum Schwieger, der mir mein eigen Fleisch und Blut ver schossen hat?" „Ich bin'« doch wahrhaftig nit gewesen; Euer Andre» war mein guter Freund", entgegnete der Jägersepp. „Du nit, aber Dein Meister war'«, ich weiß e« wohl," entfuhr e« dem HerbergSwirth lebhafter als sonst, „und den Augenblick vergeß' ich nie, wo sie mir meinen Andre« gebracht haben, hier in diese Stube hinein. Wo Du jetzt stehst, de haben sie ihn niedergelegt und ich hab' meinen braven, schönen Burschen sterben sehen müssen. Damals hab' ich mir zuge schworen, daß ich Rache nehmen wollt' an den Grünröcken und sie verschießen, wo ich einen unbeschrieen krieg! Da war freilich eine Sünd' gegen den Herrgott und er soll mir'« nit anrechnen in meiner letzten Stund', aber sehen mag ich keinen Jäger mehr, auch Dich nit, wenn Du sonst auch kein schiefer Bursch' nit bist. Deshalben ist mir'S am liebsten. Du bleibst aus meiner Wirthschaft und meine CreScenz kriegst nit und magst Du Dich auf den Kopf stellen." ^Fortsetzung folgt.) Vermischte Hlachrichten. — An die Frauen Deutschland« erläßt der Vor stand de« deutschen Bunde« zur Bekämpfung de« Vogel massenmorde« für Modezwecke u. de« Margarethenverein«, A. Engel in Wiesbaden, Nosenstraße 2, nachstehende Aufforder ung: Hinweisend aus die Antheilnahme, welche Deutschland an den Bestrebungen für den Vogelschutz nimmt, wie die übrigen Nationen mehr und mehr erkennend, daß die immer größeren Verheerungen, welche der Mensch in der Vogelwelt anrichtet, nicht mehr nur eine sittliche, sondern auch eine den praktischen Nutzen nahe angehende Frage ist, rufen wir die Frauen Deutsch land« immer wieder auf, mitzuhelsen in dem Kamps gegen die Feinde der Vogelgeschlechter, vor allem aber ausjuhören, selbst Feinde der Vogelgeschlechter zu sein, indem sie einer Mode entsagen, welche Millionen von Vogelopfcrn fordert. Die Königin Victoria vor. England hat einer Hofdame, welche mit einem mit Vogelleichen verzierten Kleide erschien, sagen lassen, ein solcher Sckmuck mache ihrem Charakter keine Ehre. Die Frau, welche die Vogelleiche aus dem Hut trägt, schädigt sich selbst, denn sie nimmt Iheil an einer Grausamkeit. Sie schädigt ihr Ansehen, denn sic zeigt, daß sie eitler al« einsichts voll und gut ist. Sie beleidigt dar höchste Gefühl, da» Mutter gefühl, denn sie trägt al« Schmuck die Vogelsmutter, deren Junge der Mode wegen elend in ihrem Neste verhungert sind. Sie schädigt die künftige Generation, denn sie giebt ein schlech te« Beispiel und veranlaßt falsche Begriffe über echte Frauen würde. Sic schädigt die Oekonomie der Länder, denn sie ver braucht für ihre Eitelkeit die nützlichen Mitarbeiter de« Land- manne«. Sie schädigt die Natur, denn sie nimmt ihr Schmuck und Stimme und Leben. Sie nimmt ihr die Poesie. Die deutschen Frauen wollen den Vogel erhalten und schützen hel fen, indem sie der Mode entsagen, welche die Vogelgeschlechker vernichtet. Sie wollen unserem Bunde beitreten, der sich zur Aufgabe gestellt hat, der Massenvernichtung der Vögel ent- gegenzuarbeiten, und ihn durch ihren Beitritt mächtiger machen, daß er immer erfolgreicher seinem Ziele zustreben kann. Die Männer Deutschlands wollen auch diesem Zweige des Vogel schutzes ihre Aufmerksamkeit zuwcnden, seine Wichtigkeit nicht verkennen und un« ebenfalls durch ihren Beitritt und durch Geltendmachung ihres Einflüsse« unterstützen. Zugleich machen wir aufmerksam auf den neu in« Leben getretenen „Marga rethenverein". Derselbe ist ein Jugendbund, der die Kinder vereinigt, damit sie die Vögel schützen, und indem sie für diese Geschöpfe sorgen, welche immer die Lieblinge guter Men schen waren, sich gewöhnen, Liebe und fürsorgendc« Erbarmen gegen alle lebenden Wesen zu üben. Die Kinder zahlen keinen Beitrag, lösen aber die hübsche Mitgliedskarte gegen 10 Pf. ein, wozu sie indeß nicht verpflichtet sind. Um Mitglied zu werden, genügt die einfache Erklärung, dem Sinne de« Vereins nachleben zu wollen. Erwachsene treten als „Schützer" ein und zahlen einen Beitrag von 20 Pf., den Vermögende nach Belieben erhöhen können. — Ein Mittel gegen Bleichsucht. Gegen diese bei der Heranwachsenden Mädchenwelt sich besonder» häufig cinstellende KrankheitSerscheinung wendet man viele Mittel an, die aber meist mehr oder weniger erfolglos sind. Haupt sache bei Jedem ist, dem Blute den nöthigen Eisengehalt de« HämaglobinS zuzuführen. Dieses, auch Hämatokrystallin ge nannt, ist der Hauptbestandtheil der Blutkörperchen. E» ist eisenhaltig und der Träger de« Blutfarbstoffe«. Säuren und Alkalien scheiden au« ihm braune» Hämatin mit 0 Prozent Eisengehalt au«. Ein sehr zu empfehlende«, erprobte« Mittel gegen Bleichsucht ist nun folgende«. Man hole in einer Apotheke ungefähr für 20 Pfg. Eisenpulver und lasse von 3 Eiern die Schalen ungefähr 2 Stunden an der Luft trocknen, aber nicht zu hart werden, und pulveristre diese fein. Nun nehme man 1 Eßlöffel voll gepulverten Zimmt und l Eß löffel voll gepulverten Zucker, auch vom Eierschalenpulver 1 Eßlöffel voll, aber vom Eisenpulver nur 1 Kaffeelöffel voll. Diese vier Bestandtheile mische man gut durch einander und gebe der Bleichsüchtigen täglich früh und Abends eine Messer spitze voll in einer Oblate. In kurzer Zeit schon verliert sich die Bleichsucht mit allen ihren Erscheinungen. Guter Rothwein und kräftige Fleischkost unterstützen da» Mittel. — Um Gewebe aller Art wasserdicht zu machen, tauche man sic in eine Lösung essigsaurer Thonerde und lasse sie trocknen. Für Wollstoffe genügt diese Behand lung; Baumwollen- und Leinenstofse erfordern eine 'Nachbe handlung in einem Scifenbade. Die auf diese Weise im prägnirtcn Stoffe sollen selbst nach wiederholter Wäsche wasser dicht bleiben und vor den mit Kautschuk oder Firnis behan delten Geweben den Vorzug der Durchlässigkeit für die Haut- auSbünstung besitzen. « — Die Macht des Schönen. Lieutenant: ...„Aeh, Fräulein empfinden für mich wirklich keine Sympathie?" — Fräulein: „Nein!" — Lieutenant: „Wollen also gewissermaßen Naturgesetz überlisten!" — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken bezogen — schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 v. Meter - glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, DessinS rc.), porto- unä slsusrfrei los Haus. Muster umgehend. Ssillsn-sssbriken 6. llsnnadsrg <r. n. i. g»«.;, Zürich Mittljeikungen des Königs. Standesamts Eibenstock vom 15. bis Mlt 21. April 1896. Aufgebote: u. hiesige: 22) Der Maschinensticker Hermann Julius Wappler hier mit der Maschinengehilfin Wilhelmine Meyer hier. 23) Der Maurer Ernst Bernhard Wündisch hier mit der Stickerin Ida Emilie Schmalfuß hier. b. auswärtige: 24) Der Schachtmeister Carl Weber in Leipzig mit Auguste Mathilde Wagner hier. Eheschließungen . 13 > Der Schneider Carl Zenker hier mit der Tambourirerin Anna Valeska Schnorr hier. 14) Der Waldarbeiter Paul Heymann hier mit der Stepperin Anna Margaretha Emma Fischer hier. 15) Der Vordrucker Paul Einil Siegel hier mit der Tambourirerin Amalie Therese Heymann hier. Geburtsfälle: 122) Max Alfred, S. des Maurers Max Theodor Schwind hier. 124) Marie Anna, T. des Fabrikarbeiters Richard Emil Grimm in Wildenthal. 125) Anna Johanne, T. des Maurers Josef Bachmann hier. Hierüber: Nr. 121) und 123) unehel. Geburten. TodtgeburtSfälle: Nr. 47) 1 T. dein Bahnhofsrestaurateur Gustav Emil Trommer in Wolfsgrün. Sterbesälle: 44) Clara Helene, T. des Maschinenstickers Gustav Jugelt hier, 2 M. 9 T. 45) Hulda Emma, Adoptiv-Tochter des Feuer manns Julius Hugo Tröger hier, 13 I. 1 M. 9 T. 46) Erich Walther, S. des Schneiders Eduard Fürchtegott Georgi hier, 19 T. 48) Moritz Rudolf, S. des Waldarbeiters Ernst Moritz Siegel in Wildenthal, 18 T. 49) Max Walther, S. des Handarbeiters Hermann Strobelt hier, 3 M. 22 Tage. Von Allen Kaffeesurrogatcn erfreut sich der ..ächte ^°K-Aaffee" seiner vorzüglichen Färbekrast u. sei nes ausgezeichneten Wohlgeschmacks halber, der grüßten Gunst der Haus frauen. Es kann aber nicht oft genug darauf aufmerksam gemacht werden, daß vielerlei geringivcrthige Nach ahmungen cristiren. Ich bitte daher genau auf die jedem Packete groß aufgedruckte Schutzmarke -en reitenden Postillon im rochen Felde zu achten, denn nur solche Packete sind die allein ächten. LiedorisukLdrik Julius Loka in Fürth (Baiern). A, Lohumaschiue« werden gesucht. Zu erfahren in der Ex pedition d. Bl. Blumen- und Gemüse-Samen hält bestens empfohlen II. I,«!»»»«». vr. Wchters «kectromotorische 2 a L LÜ s. Is d Lu äs r, um Kindern da» Zahnen »u erleich tern. Das langjährige gute Renomms der Fabrik u. der immer sich vergrößernde Absatz derselben bürgen für die Güte dieser Artikel, welche ächt zu kaufen sind bei ZL. Unnn^kalii». - Zu Haven "d Waaren, Droguen- u. Seifenhandlungen. LsiLenpulvsr ist das beste und iw Gebrauch billigste und bequemste Man achte genau auf den Namen VUuiiiz»--<>>> und die Schutzmarke Die geehrten Hausfrauen wollen sich durch marktschreierische Annoncen, in welcher ».Terpentin- Salmiak - Seifenpulver" als Waschmittel angeboten wird, nicht irre machen lassen, denn dieses geringwerthige Produkt enthält weder Terpentin noch Salmiak (Ammoniak), was durch Analysen der bedeutendsten Chemiker festgeslellt worden ist. ,. Unsere Abnehmer dürfen überzeugt sein, daß zum Waschen der Wäsche nicht» Bessere» und Billigere» existirt, als das seit langen Jahren in tau senden von Haushaltungen eingefvhrte echte l)r. Thompson's Seijenpnlver. 23'/-" R. rv. ljnelle su Lulle- null ll'rinfifinren dei Oiefit, Itkeumuti^mus, Xerveilleilleu U8rv., bei Lingen-, Darm-, Nieren- u. Llnbenfirnnfid., 200 elvg. unll eint. Ammer, 28 Lnllenellen mit Xuedel-, Anfi- n. Ilolxcvuunen. LIefitr. Luller, Lln88nge, ^efiottisefis unll gervölinl. Lauefien. — Kngenefimster Lunlluntentfiult in i'unektreier, vvnllliger OebirgMt't bei 458 m Neeresfiöfie. Oute Verpflegung. Ninersi- vvusserversunllt. krv8peete änreli llie Herren voctoron mell. neu. unll zun. in LVol- fienstsin, uorrie llurefi llie ?oüt Wolkenstein, 8«. Jur gefl. Meuchtung! Hierdurch mache ich bekannt, daß ich vom Konkursverivalter Hrn. Rechtsanwalt Plauen i. V. bevollmächtigt worden bin, für die Firma Bogt- laudisch«» Waareuhau» und Maatzgeschäst » C«. in Plauen, Auerbach und Eibenstock Aelder rtnzukasstrrn und darüber zu quittlren. Eibenstock, 20. April 1896. " ' VLIMbLck im «in L«. sr»i. Apotheker I Nattenkuchen tödten sicher Ratten und Mäuse. Unschädlich für Menschen, Hausthiere und Geflügel. Vorrätig bei Posamkntknarbkittrin, die auch Tambouriren kann, sofort gesucht. Gmilienstr. 16. > I Lslbst kür äsn Hisstrsiüsofiston üdsrssuKsnä. Daß der von W. H. Zicken heimer erfundene und fabricirte rheinische Trauben-AH-Hach bei Katarrhen wie Husten und Heiserkeit von ausgezeichnet gu ter Wirkung ist, kann ich aus eige ner Erfahrung bestätigen. Aerkeburg in Westphalen. Ernün sü Layn Vkittgsvstsm. Der aus edelsten Weintrauben bereitete rheinische Tranben-Brust- Honig, seit 28 Jahren bei allen und jeden Erkältungsleiden un übertroffen bewährt ist echt zu haben unter Garantie » Flasche 1, 1'/, u. 3 Mark in Eibenstock be> L. 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