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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 04.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189604043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960404
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1896
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Monat
1896-04
- Tag 1896-04-04
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Monat
1896-04
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Jahr
1896
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war, ergab sich, daß die Hestinghousebrcmsc de« ersten Wag gon« gebrochen war. Während noch innerhalb de« Tunnels die beschädigte Bremse reparirl wurde, kam auf demselben Gleise, aus welchem der kaiserliche Zug hielt, der Kurierzug angefahren, der jedoch, durch Signale aufmerksam gemackt, noch rechtzeitig angehalten werden konnte. Der Zwischenfall, der unter Umständen die verhängnißvollsten Folgen hätte nach sich ziehen können, ries nicht geringe Bestürzung hervor. — Die »Alldeutschen Blätter" widmen dem Fürsten Bismarck zu seinem Geburtstag einen von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Huldigungsgruß, in dem c« heißt: .Die Liebe höret nimmer auf. Darum bezeichnet denn auch der erste April diese« Jahre« nur ein Merkzeichen, nicht aber ein Ende der Feier, die wir dem nationalen Helden und Liebling weihen, der so Große« an un« gelhan hat. Und wenn e« auch dieselben Lieder und Worte sind, mit denen wir ihn heute wieder begrüßen, dieselben Blumen und Gaben, die wir wieder vor ihm niederlcgen, e« ist doch etwa« Köstliches um die Liebe eine« ganzen Volke«! Man sagt, Fürst Bismarck habe die Menschen verachten gelernt, und da« könnte nicht Wunder nehmen, wenn man den Undank und die seile Niedrigkeit bedenkt, die ihm begegnet sind. Aber deß sind wir doch überzeugt, daß die tausendfältigen Zeichen der Treue und Hingebung, die sein Volk ihm auch heute wieder darbringt, auch sein Herz erwärmen und mit weh- müthiger Freude erfüllen werden; denn c« ist auch etwa» Rührende« um die Liebe eine« Volke« in ihrer Schlichtheit und Einfachheit, in ihrer vollen Hingabe, aber auch in ihrer unerschöpflichen Tiefe und fortreißenden Gewalt. Und er, der Herrliche und Einzige, er verdient diese Liebe, er hat sie errungen in heißem Mühen und Sorgen und im Kamps, er rungen in heißem Mühen nicht um Fürstendank und Volkr- gunst, sondern um da« Heil und die Größe und die Macht de« Reicher. Doch wozu von seinen Thaten reden, da doch da« Werk seine« gewaltigen Geiste« mit tausend Zungen den Schöpfer preist und immer und immer wieder preisen wird, wenn auch Jahrhunderte vergangen sein werden seit dem Tage, da unter dem Donner der Schlachten da« neue Reich erstanden war. Ja, es ist ein waffenstarkes und waffen frohe« Volk, da« deutsche, und darum liebt und bewundert eS nicht zuletzt an dem Fürsten Bismarck, daß auch er ein kampfcSsroher Recke ist, ein treuer und mächtiger Hüter und Wächter über de« Reiche« Ehre. .Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nicht« auf der Welt!" Da« war ein Wort so recht unserem Volke au« der Seele gesprochen, und e« wird der Schlachtruf sein, unter dem Deutschland einst wieder in den Kampf ziebt, wenn c« gilt, den heimischen Herd zu schirmen, den un« Fürst Bismarck neu und so herrlich ge gründet hat. Und zu seinen Füßen werden dann die Söhne und Enkel derer, die vor fünfundzwanzig Jahren mit ihm hinauSgezogen waren zum gewaltigen Waffcngang, jubelnd und preisend und dankend die Siegeszeichen niederlegen, mit denen auch sie heimkehren werden aus blutigem Streite." — Schutzvorschriften für Kellnerinnen haben jetzt die Vereine .Freundinnen der jungen Mädchen" auch bei den Einzellandtagen beantragt. Die bezüglichen Missionen verlangen: I) daß jeder Wirth bestraft werde, der eine Kellnerin ohne bestimmten Lohn anstellt; 2) daß kein Mädchen unter 21 Jahren sich dem Kellnerinberufe widmen dürfe; 3) daß die Arbeitszeit der Kellnerinnen nicht später als bis 10, höchsten» l l Uhr Nacht» ausgedehnt werde; 4) daß den Kellnerinnen eine ununterbrochene achtstündige Schlafzeit ge währt werde; 5) daß eine strenge polizeiliche Ueberwachung der Schlafstätten slattfinde; 6) daß den Kellnerinnen ein Nach mittag in der Woche freigegcben werde, ohne daß sic selbst für eine Stellvertreterin zu sorgen hätten; 7) daß jeder Wirth gesetzlich zu verpflichten sei, in seinen WirthschaftSräumen die gesetzlichen Bestimmungen zu Gunsten der Kellnerinnen anzu schlagen, und 8) daß die Sonntag-Bormittage bis ll Uhr freigegcben werden. Im badischen Landtage sand diese Petition bereit» Zustimmung. — Oesterreich-Ungarn. Wien, I. April. Heute Vormittag stellte ein Theil der Feucrwehrmannschaften den Dienst ein, weil 8 Feuerwehrleute wegen Insubordination entlassen worden waren. Zur Vermeidung von Ruhestörungen wurde eine SicherhcitSwache nach der Centralstelle, sowie den Bczirksfilialen der Feuerwehr entsandt. Der Bezirkshaupt mann von Friebeis wendete sich an die Statthalterci um militärische Unterstützung für den Löschdicnst. Der Ausstand ist nicht allgemein. Eine Störung de« Löschdienstes ist nicht zu befürchten. Wien, 2. April. Am gestrigen Tage hat der größere Theil der Mannschaft der städtischen Feuerwehr in Wien den Dienst eingestellt. Vor längerer Zeit bestand schon eine Er regung unter den dortigen Feuerwehrleuten, doch wurde diese Angelegenheit damals rasch beigelegt. Die Ursache der jetzigen Dienstverweigerung soll angeblich in der Nichterfüllung früher zugestandener Verbesserungen sowie u. A. auch darin liegen, daß man von den Mannschaften militärische Disziplin ver langte. Daß eine städtische Berufsfeuerwehr ohne militär ischen Geist ersprießlich wirken kann, ist ein Ding der Unmög lichkeit. In Deutschland kennt man kein derartiges größere« Institut, in dem nicht strenge militärische Disziplin geübt wird. — Der Stadt Wien ist einstweilen insofern genügender Feuer schutz geboten worden, al» bereit« gestern Nachmittag in die Fcucrwehrzentrale ein Kommando von 300 Pionieren unter Führung eine» Major« einzog. Diese Mannschaften werden schleunigst mit der nothwcndigcn Kcnntniß zum Handhaben der Geräthe vertraut gemacht und verbleiben einstweilen im Fcuerwehrdienst. — Karlsbad, 31. März. In dem außerhalb de« für die Karlsbader Thermen festgesetzten Schutzkrcise« gelegenen Bergwerke „Gaenthut" sand gestern ein Einbruch heißer Wasser" statt. Nach Angaben de» Revierbergamts liegt augenblicklich kein Anlaß zu Besorgnissen vor. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 4. April. Die durch die sonnigen Frühlingstage der letzten Wochen erweckte Hoffnung auf ein schöne« Osterwetter ist für unser Gebirge gründlich zu Nichte geworden, denn seit Freitag vor. Woche schneit e« fast täg lich, sodaß wir un« seit dieser Zeit trotz de« kalendermäßigcn Frühling« wieder im tiefsten Winter befinden. Wer au« dem Niederlande also Neigung verspüren sollte, sich zu den Oster- seiertagcn in herrlicher Wintcrlandschast eine Schlittenpartie zu leisten, dem wird c« an der nöthigen Gelegenheit bei un« nicht fehlen, denn auch heute wirbeln die weißen Flocken wieder in reicher Anzahl zur Erd« nieder. Nichtsdestoweniger wollen wir un« im Hinblick auf die Witlerung-unbill die Freude an dem Osterfeste nicht verkümmern lassen und wünschen daher allen unsern lieben Lesern von ganzem Herzen recht gesunde und frohe Fcicrtagel — Eibenstock. Aus vielfachen Wunsch hat sich der hies. Kirchenchor bereit erklärt, am l. Osterfeiertag ein Concert zu veranstalten und zwar in Gemeinschaft mit der hies. Stadt kapelle. Daß den Besuchern in der That ein genußreicher Abend bcvorsteht, hat bereit« da« letzte Concert bewiesen und ist auch au« dem jetzt aufgestellten Programme ersichtlich. Wir wünschen dem Verein, der in Wahrheit ein gut geschulter Chor zu nennen ist, eine recht gute Einnahme. — Leipzig, 3l. März. Die gestern in der Pleiße auf gefundenen zusammengebundenen Todten sind al« die 34jährige Produktenhändlcr« - Wittwe Marie Lindström geb. Schmidt und deren Töchterchen Franziska rekognoSzirt worden. Die Verstorbene, die in Gautzsch wohnhaft war, litt seit dem Tode ihre« Manne» an Schwcrmuth und hat zweifellos in geistiger Umnachtung sich und ihrem Kinde den Tod gegeben. — Nachdem erst vor einigen Jahren gegen da« Gotteshaus de« benachbarten Dorfe« Thekla da« schwere Verbrechen de« Kirchenraubes verübt worden ist, hat in der Nacht zum Montag wiederum ei» Einbruch in diese Kirche stattgefunden. Der Dieb hat die Hostienschachtcl, die Abendmahlskelche und die silbernen Altarleuchter gestohlen. Hoffentlich gelingt, wie im früheren Falle, seine Entdeckung. — Plauen i. V., I. April. Heute Vormittag ll Uhr erfolgte, wie schon kurz mitgetheilt wurde, aus dem Albert- Platze durch den Vorsitzenden de« Birmarckdenkmal-Komitcc«, Hrn. Ghmnasialoberlehrer Or. pliil. Zschommler, die feier liche Enthüllung de« Bi«marckdenkmal« und die Uebergabe diese« an die Stadt. Nach der Festrede de« Hrn. Or. Zschommler, die mit einem Hoch auf den Fürsten v. Bis marck schloß, übernahm Hr. Oberbürgermeister Or. Dittrich da» Denkmal im Namen der Stadt. Redner dankte vor allem dem Komitee und allen, die durch ihre Gaben e« ermöglicht haben, da« Denkmal zu errichten, und gab die Versicherung, daß die Stadt, wie sie da» Kriegerdenkmal stet« schützen wird, auch da« BiSmarckvenkmal jederzeit Hochhalten wird. Da« erste Denkmal im Vogtlande solle ein Denkmal sein der Er innerung, Dankbarkeit und Ermahnung für Mit- und Nach welt. Redner schloß mit einem begeisterten Hoch auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen. Einge leitel wurde die Feier, zu der sich die Kaiserlichen, Königlichen und städtischen Behörden, der Stadtgemeinderath mit dem Kirchenvorstand, da« Komitee für da« Denkmal, die Lehrer schaft und die Schüler der Königlichen und städtischen Schulen, die Militärvereine mit Fahnen, der Gesangverein „Orpheus" mit Fahne und Tausende au« der Bürgerschaft eingefunden hatten, mit der Jubel-Ouverture von Weber, sowie mit dem gemeinschaftlichen Gesänge: „Fürst Bismarck, Heil! wo deutsche Zungen klingen!" Den Schluß bildete der Gesang de» Lieder „Deutschland, Deutschland über alle«." — Riesa, l. April. Ein hohe» Interesse gewährt gegen wärtig eine Besichtigung der umfänglichen Neubauten de» Zeithainer Schießplatzes, der durch Erwerbung te« ganzen Gohrischer Staatsforstreviers seilen« de« ReichSmilitär- fisku« und verschiedener Ländereien der anstoßenden Fluren eine niegcahnte Vergrößerung erfahren hat und im Hinblick auf die wohl nicht stillstehcnden Bestrebungen nach größerer Tragweite der Geschütze noch weiter erfahren dürfte. Schon spricht man von einer Verlegung der Eisenbahn bei Wülknitz und glaubt, daß letztere dem Grödel-Elsterwerdacr Kanal werde näher gebracht werden, wodurch dann weitere Fluren, wie die von Wülknitz und Strcumen, berührt würden. Lichtensee, da« infolge de« baufälligen Zustande« der dortigen Kirche vor einem Kirchenneubau steht, hat besonder« Interesse daran, bald zu erfahren, ob es nicht auch, wie der Ort Gohrisch, ganz oder nur theilweise zu bestehen aufhört. Vielleicht lassen schon die in diesem Jahre auf dem Zeithainer Schießplätze stattsindenden großen Manöver erkennen, ob in Bälde zu einer weiteren Vergrößerung verschritien werden muß, wa« im Interesse der betheiligten Gemeinden, besonder« Lichtensee«, zu wünschen wäre. — Borna, 1. April. Vom hiesigen Bezirkskommando waren durch Vermittlung de« Stadtralh« zu Penig schon früher einmal Verhandlungen mit dem dortigen Radfahrer verein ang.-knüpft worden, um die Ordre« zu den Kon trollversammlungen versuchsweise durch eigen« dazu ver pflichtete Ordonnanzfahrcr au« dem Peniger Radfahrervereine den Mannschaften in den zum Bezirk gehörigen Ortschaften übermitteln zu lassen. Gestern früh wurde von hier au« ein Telegramm abgcsendet, welche« bestimmte, daß um 11 Uhr die Fahrer von Penig abzulassen seien. Kurz nach 11 Uhr fuhren bei denkbar schlechtestem Wetter süns Fahrer ab, um die Bestellungen in sämmtlichen Orten de« AmtSgcrichtSbezirk« Penig auszutragen. Nachmittag« 2 Uhr war der Botendienst zu Ende und die geüb'en Fahrer halten bewiesen, daß da« Fahrrad auch bei sehr ungünstigen WittcrungSverhältnissen al« da« schnellste Beförderungsmittel gelten darf. — Klingenthal. Die Fleischerinnung zu Klingenthal und Umgegend schlug am 31. März wiederum einen tüchtigen Gesellen zum Meister, und zwar Herrn Ernst Emil Meich«ner au» Eibenstock. Herr Obermeister Wunderlich nahm die Prüfung sehr gewissenhaft. Allerdings war Herr MeichSner im Stande, den selten schönen Ochsen mit dem ersten Schlage hinzustrecken. Da« Gewicht schätzen versteht der Jungmeister auch sehr gut, denn da« Thier schätzte er 1260 Pfund Fleisch gewicht und wog dasselbe 1257 Pfund, gewiß ein Zeichen meisterlicher Tüchtigkeit. Herr Obermeister Wunderlich sprach im Namen der Innung daher auch seine vollste Zufrieden heit au«. — Eine unbesonnene That verübten einige Männer au» Beer Heide, die einen etwa« sleisbeinigen Hirsch (Acht ender) am Sonntag Nachmittag eine weite Strecke verfolgten und ihn dann in Friedrich-grün mit der Hacke erschlugen. Da« Thier hatte sich in seiner Bcdrängniß in die Mulde gestürzt und ist beim Versuch, wieder aus« Trockene zu ge langen, seinen Verfolgern in die Hände gefallen. Da« Wild wurde alsbald von der Forslbehörvc beschlagnahmt. — Diese« Jahr feiern die Christen allesammt da« Oster fest gemeinsam; denn auch die morgenländische Christenheit ist am Montag in die stille Woche eingetreten. Dieser Fall kommt hin und wieder vor, doch kann auch eine Differenz von einer bi« zu fünf Wochen zwischen dem Osterfeste der abendländischen u. der morgenländischen Christenheit cintreten. Bekanntlich beträgt gegenwärtig die Differenz zwischen dem Julianischen und dem Gregorianischen Kalender 12 Tage, eine Differenz, die sich auch bei allen feststehenden Feier tagen geltend macht. Da nun aber bei unserem Kalender der Schalttag am Schluffe de« Jahrhundert«, also im Jahre 1000 aursällt, so wird sich, fall« bi« dahin die Russen, Griechen und anderen Völker de« Balkan- bei der alten Zeitrechnung verharren, die Differenz aus 13 Tage erhöhen. Vermischte Hlachrichten. — Zeitz, 1. April. Die Meldung, daß der Landwirth und Ziegeleibcsitzer Schnock au« Ahl«dorf sich dem dortigen Ort«vorsteher unter der Bezichtigung gestellt habe, den Mord an dem Bankier Schneider begangen zu haben, ist nicht korrekt gewesen. Wie sich nämlich inzwischen herau«gestellt hat, hat da« Gerücht seinen Ursprung daher genommen, daß Schnock in gedrückter selbstquälerischer Stimmung dem Ort«- vorsteher gegenüber äußerte, es scheine ihm immer, al« ob man ihn für den Mörder halte, er wolle aber der Polizei Mitlheilung machen, damit diese sein Alibi feststelle; daraus ist er dann auf Anrathen eine« Arzte« zu seiner Beruhigung auf einige Wochen in da« Krankenhaus gegangen. — Die „Getreuen von Jever" haben in diesem Jahre zum 2». Male ihre Kiebitzeier an den Fürsten Bismarck versendet. Diesmal haben sie folgenden Begleit- ver« dazu gegeben: „Kern slllwern und keen golden Good Bringt wi us'n Bismarck dar. Wi bringt uns' KiewietSeier bloot Nu fins un twintig Jahr. Wi bringt se Dir ut Hartensgrund Mit Glückwunsch sünder Tall; Und hollt uns' Herrgott Di gesund, Komi wi noch mannig Mal." Ein Seitenstück zu den Kiebitzeiern der „Getreuen von Jever" bildet eine Sendung Psahlmujcheln, welche regelmäßig zum 1. April von Apenrade au« dem Fürsten Bismarck in FricdrichSruh al« Geburtstagsgeschenk überreicht werden; al« eigentlicher Absender gilt das 2. Bataillon de« Infanterie- Regiment« Nr. 84 in Hadersleben, und der Gebrauch datirt noch von der Zeil her, wo da« genannte Bataillon in Apen rade in Garnison lag. Bereit» seit l8 Jahren werden die Pfahlmuscheln nach FricdrichSruh gesandt. — Die Getreuen in Butzbach (Hessen) haben dem Fürsten v. Bismarck in diesem Jahre al« Geburtstagsgeschenk ein Rauchtischchen gesandt. Sieben verschiedene Stämme, den sieben deutschen Stämmen zu vergleichen, eine Buche, . eine silberglänzende Eiche, ein Ahorn, eine Rebe vom Rhein- - W ström, eine Birke, ein Weißdorn und in der Mitte eine stolze Edeltanne, wurzeln in künstlich hergestelllem Felsboden; sämmt- liche Stämme werden umfaßt durch einen breiten glänzenden Stahlring und so gezwungen, ihre Wipfel zu einer Krone zu vereinigen, auf der die eigentliche Tischplatte ruht. Den Rand de» Tische« umzieht üppige« Blättergeranke, au« Leder geschnitten und in Oel gemalt; ein Rosenzweig, dem Bi«- marckhain in Butzbach entsprossen, schmiegt sich an die Stämme und endet in einem Schilde, der au« Len Wipfeln herauS- leuchtet. Der Stahlring, der die Stämme zu einer Krone vereinigt, trägt die Gravirung: „Wie man un«, deS Walde« Sprossen, Hier mit starrem Ring umspannt, Schlang um trutz'ge deutsche Stämme Deine Kraft ein Eisenband." Auf dem Rande der Tischplatte stehen die Verse: .All' in einer Krone gipfeln Wir, die Sonderart einst schied. Und in den geeinten Wipseln Rauschet Dir ein DankeSlied." Der Schild de« Rosenzweiges zeigt die Inschrift: „Auf Butzbach'« BiS- marckhaine Ei» Rosensträuchlein sproß; Vom Sachsenwald der Eiche War'« Freund und Treugeuoß." Die eigentlichen Rauchutensilien, sämmtlich in Holzschnitzerei gearbeitet, tragen alle einen lokalen Charakter. Ein Fidibusbecher zeigt die Form de« Butzbacher Wappenthurme« und führt den Spruch: „Nicht kurz und schnell Wie ein Fidibus sprüht, Aber warm und hell Unsere Liebe glüht." Die bekannten „GeburtStagS- stiefel" vom vorigen Jahre sind auch hier wieder verewigt; nur ein wenig kleiner und zierlicher. Sie dienen al« Feuer- zeugbchälter und tragen die Verse: „Als un« der Stiefel einst gedrückt, Hast Du da« Leid gehoben; Nun suche da« im eignen Schuh, Wa« wir hineingeschoben." Eine WichSschalc mit Austragbürstchen dienen al« Aschenbecher und Lichthalter. Ihre Inschrift sagt: „Daß Deine Wichse gut Und lang ihr Glanz sich hält, Darob ging längst schon auf Ein Licht der ganzen Welt." Ein lederner Tabaksbeutel mit einer seidenen Schlafmütze überzogen, trägt in Seidenstickerei die Worte: „An unsre Stärke hat man erst geglaubt, Seit Du die MichelSmütz un« zogst vom Haupt." Am Fuße der Stämme ist in den felsigen Boden die Widmungrtasel von imitirtem Granit eingefügt. Sie führt in goldenen Buchstaben die Inschrift: Zum 1. April 1896 die Getreuen von Butzbach. — Die chinesische Regierung hat viele Wege, mit unbequemen Beamten fertig zu werden. Hu-chu-sen, ein Richter der Provinz Kwang-si, stellte der Regierung kürzlich die Nothwendigkeit einer Eisenbahn durch die Provinz vor. Er erhielt den Befehl, selbst eine zu bauen, jedoch nur Ein geborene dabei zu verwenden und nicht mehr al« 2,400,000 Tael« auf den Bau zu verausgaben. Hu-chu-fen versteht gar nichts vom Eisenbahnwesen, er darf aber Niemand anstellen, der etwa» davon versteht. Wird die Bahn aber nicht gebaut, so kann er nicht nur sein Amt, sondern auch seinen Kops ver lieren. Sein Reformvorschlag dürste de-halb Andern zur Warnung dienen. — Vom unlauteren Wettbewerb. Im „Hirsch berger Tagebl." befindet sich folgende« köstliche Eingesandt: „Geehrter Herr Redakteur! In ihrer werthcn Zeitung habe ich schon einige Mal etwa» vom unlauteren Wettbewerb ge lesen, und daß deswegen ein neue» Gesetz gemacht werden soll, von dem sie noch nicht wissen, wa« sie alle« darunter stellen sollen. Da möchte ich Sie hiermit bitten, dafür ein zutreten, daß doch unter da« neue Strafgesetzbuch da« Weg fischen de« Bräutigam« gestellt wird. Denn wenn da» kein unlauterer Wettbewerb ist, wenn c« einer geht wie , mir, welcher die Schmutzkonkurrcnz schon zwei Bräutigam« abspenstig gemacht hat, so muß ich sagen, daß da« der höchste unlautere Wettbewerb ist. Da müssen er und sic eingesperrt werden, sie am meisten. Bitte drucken sie da« hinein, daß e» Gesetz wird. Hochachtungsvoll Amalie Z." — Ein gute» Anzeichen. Ein Schüler der Bür gerschule in Frankfurt a. O. gab, dcr .Frff. Oderztg." zu folge, am Vorabend der Versetzung auf eine bezügliche Frage de« Vater« die Antwort: „Ich glaube ich werde versetzt." .So, worau« schließt Du da«?" „Ich kriege jetzt alle Tage Dresche vom Lehrer, und da würde er sich doch sonst nicht so viele Mühe mit mir geben." AI ««) Ha «öhler, s Rudolz Böttri « von G. N V Rudolz Zür gem R An »le Eine und U daß ich »raße niederg Bedarf und sic dicnunz Kiv TS s ^2 s <s e. G Tal dteSche Roth- r Pcterfi Apfelfi frische« stets Vo> auf Lag Ein! 5 Liter - PSklin Hü! in den geehrten billigsten va Aaush Su Wi empfiehlt -S in große. Sehl lchCn' Schulkem erfragen i
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