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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 31.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189603317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960331
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-31
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Monat
1896-03
-
Jahr
1896
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diesen Uebersichlcn sind im Jahre 1895 auf de» deutschen Münzstätten 5.36II26 Stück Doppelkrone» und 28,941 Stück Kronen im Betrage von 107/>I4,0I0 Mark geprägt worden. Da« wirkliche Gewicht dieser Goldmünzen betrug 85,634,627 Pfund gegenüber einem gesetzlichen Sollgewicht von 85,634,416 Pfund. An Reichssilbermünzen sind geprägt 1,460,357 Fünf markstücke und 185Z22 Zweimarkstücke im Betrage von 7,672,429 Mark. Da« wirkliche Gewicht dieser Silbermünzen betrug 85,250^,75 Pfund gegenüber einem gesetzlichen Soll gewicht von 85,249,213 Pfund. — Ueber die diesjährigen Kaisermanöver wer den folgende authentische Miltheilungen gemacht: Die großen Manöver de» XII. Armeekorps gegen da« V. und VI. Armee- korp« werden an drei Tagen in der Gegend zwischen Görlitz und Bautzen slattfindcn, und zwar am 9., 10. und l l. Sep tember. Vorher werden Paraden abgehalten werden, für da« V. Armeekorps bei Görlitz, für da« VI. Armeekorp« bei Breilau und für da« XII. Armeekorps aus dem Truppen- UebungSplatz bei Zeithain. Von den Paraden au« werden die Truppen zum Theil mit der Bahn an da« Manövergc- lände herangesührt werden, zum Theil werden sie auf Fuß märschen dahin gelangen, lieber die Tage, an denen die Paraden stattfinden sollen, werden endgillige Entscheidungen erst getroffen werden, nachdem festgestellt worden ist, in welchen Zeitabschnitten die Besördcrung der einzelnen Truppen körper von den Paradeplätzen nach dem Manövergclände wird bewerkstelligt werden können. — Die überreiche Fülle von Ausstellungen aller Art, die gerade für den Lauf diese« Sommer« im Deut schen Reiche bevorsteht, legt die Frage nahe, ob sich nach Ver lauf jener nicht endlich eine gewisse Ausstellungsmüdigkeit bei den Interessenten cinstellen werde. Die Bejahung dieser Frage zugegeben, wird e« den verschiedenen Industrien doch nicht erspart bleiben, sich allmählich näher mit dem Gedanken der Bcthciligung oder Nichtbeiheiligung an der Pariser Weltausstellung von 1900 zu befassen. Angesicht« der hochschutzzöllnerischen Politik Frankreich« und seiner sehr ent wickelten Industrie weist der „Hamb. Korr." mit Recht darauf hin, daß für die deutschen Theilnehmer au« der genannten Au«stellung große geschästliche Erfolge nicht zu erwarten sein werden. Auch in Oesterreich hegt man ähnliche Bedenken, und aus seinem 4. VerbandStag hat der „Zcntralverband der Industriellen Oesterreich»" e« ausgesprochen, daß die Auffor derung zur Bethciligung an der Pariser Weltausstellung bei der übergroßen Mehrheit der österreichischen Industriezweige aus begeisterte Ausnahme nicht zu rechnen hat, zumal gerade für die wichtigsten Massenerzeugnisse eine geeignete Form der Ausstellung nur schwer zu finden ist. Trotzdem will sich die österreichische Industrie nicht auSschließcn, wenn sie von der Regierung ausgiebig finanziell unterstützt wird. Zu einer ähnlichen Stellungnahme dürsten auch die Vertreter der deut schen Industrie gelangen. — Tilsit. Bei der 8. Kompagnie de» 2. Bataillon« de« Infanterie-Regiments von Bohcn (5. Ostpr.) Nr. 41 ist da» Gewehr Nr. 34 Modell 88 abhanden gekommen. Die Polizeibehörden und Gendarmen de« Kreises sind ange wiesen, genaue Ermittelungen nach dem Gewehr anzustellen, — Hamburg, 25. März. Der ReichStagSabgeordnetc und Vorsitzende de« Alldeutschen Verbandes, Prof. Li. Hasse- Leipzig, hielt in der Hamburger Ortsgruppe de« Verbände« einen Vortrag über „Die deutsche Flotte, wie sie ist und wie sie sein soll." Der Redner trat für eine rationelle Vermehrung unserer Marine ein, damit diese ihren Aufgaben: dem Schutze unserer Küsten, der Freihaltung unserer wichtigsten Häfen von einer Blokade sowie dem Schutze de« Handel« und der im Auslande lebenden Deutschen, entsprechen könne. Diese Vermehrung müsse jedoch slattfindcn unter Berücksichtig ung der denselben gesetzten Schranken, namentlich in Hinsicht auf den finanziellen Gesichtspunkt; die Forderungen dürfen nicht in uferlose auSarten. Das zahlreiche, wohl 1000 Per sonen umfassende Auditorium zollte den Ausführungen des Redners lebhaften Beifall und erhob nachstehende Resolution zum Beschluß^ „Die Ortsgruppe Hamburg des Alldeutschen Verbandes hält eine baldige Vermehrung der Kaiserlichen Marine für dringend erforderlich zum Schutze der heimischen Küsten, zur Sicherung des deutschen Handels und der all deutschen Interessen über See. Sie hält c« für eine Auf gabe de« Alldeutschen Verbände«, da» Berständniß von dem Zustande unserer Marine und von den ihr im Krieg und Frieden gestellten Aufgaben im deutschen Volke zu fördern und zu beleben." — Italien. Nach einem Telegramm de- „Secolo" sind die Friedens-Verhandlungen mit Menelik vollständig abgebrochen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 30. März. Die Wetterprophezeiungen Falbs, welche in letzterer Zeit an Glaubwürdigkeit viel ein gebüßt hatten, haben sich, wa« den 29. März al» besonder« kritischen Tag betrifit, diesmal al« zuverlässig erwiesen, insofern man bedenkt, daß er für seine Vorhersagungen einen Spiel raum von 2—3 Tagen in Anspruch nimmt. Nach einer Trockenperiode von ca. 14 Tagen, in welcher Jung und Alt von de» Winter» Bann erleichtert aufathmete, hat sich in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend, verbunden mit Gewitter, ein intensiver Schneefall eingestellt, der während de« ganzen Sonnabend» anhielt und unserer erst seit wenigen Tagen von der Schneedecke befreiten Landschaft ein vollständige« Winter kleid verliehen hat. Die Temperaturerniedrigung ist demge mäß, im Vergleich zu den vorhergehenden warmen Tagen, auch eine ziemlich bedeutende. — Schönheide. Anläßlich der diesjährigen Confir- mation versammelten sich die Confirmanden hiesiger Parochie unter Führung der beiden Herren Geistlichen und mehreren Lehrern im Saale de« Hotel Schwan. Chor-, Einzclgesänge und Deklamationen feiten« der konfirmirten Jugend wechselten in bunter Reihe ab. Leider vermochte der Saal die Menge der Erwachsenen nicht zu fassen, sodaß verschiedene wieder um kehren mußten. Die rege Betheiligung zeigte, daß diese ein geführte Sitte immer mehr Anklang findet. — Dre«den, 27. März. Mittel« de« Telephon würde gestern ein frecher Betrug verübt. Ein hiesiger Uhrmacher, der Telephonanschluß hat, wurde angeblich von einem Fabrikbesitzer hier angerusen und gefragt, ob er goldene Taschenuhren von einer gewissen Sorte habe. Al« diese Frage bejaht worden war, telephonirtc der Fabrikant weiter, man möge ihm doch zwei solche Uhren zur Au«wahl überlassen, er werde gleich einen Boten zum Abholen schicken. Gleich da rauf kam auch ein junger Mann mit einigen Zeilen, angeb lich von jenem Fabrikanten zu seiner Legitimation geschrieben, und erhielt nun die Uhren unbedenklich au«gehändigt. Al« dann aber eine Erklärung der bestellenden Firma au«blieb, erkundigte sich der Uhrmacher bei derselben und erfuhr nun, daß diese von der ganzen Sache nicht« wußte, daß ihr Te lephon zu der fraglichen Bestellung nicht benutzt worden war und daß da« Schreiben, womit sich der Abholer der Uhren legitimirt hatte, gefälscht war. Hoffentlich glückt e«, den Gauner au«zumitteln. — Dresden, 28. März. Die zweite Kammer nahm vor Schluß de« Landtag« noch einen Antrag an, die Regier ung möge dem nächsten Landtage einen Gesetzentwurf vorlegen, der im Bedürfnißfallc den Konsumvereinen mit Detail handel eine besondere Betrieb« st euer auserlegt. — Dresden. Gutem Vernehmen nach ist jetzt an die sächsische Regierung die Verständigung gelangt, daß aus Grund einer Vereinbarung zwischen Berlin und Wien im Monat Mai eine technische Conferenz in Dresden über die bekannten Bauprojekte de« Donau-Odcrkanal» u. Elbkanalr zusammcntreten wird. Zu der Consercnz sollen außer den staatlichen Delegirten und den hervorragendsten Wasserbau technikern auch Autoritäten auf zollpolitischcm Gebiet zuge zogen werden. — Dresden. Bei dem landwirthschaftlichen Kreditverein im Königreich Sachsen sind in diesen Tagen die außenstehenden Darlehen auf die Summe von 200 Mil lionen Mark angestiegen, während gleichzeitig ein 30jährigcr Zeitraum sich erfüllt hat, seitdem diese« für unser Vaterland so segensreich wirkende Institut gegründet worden ist. Bei dem au« diesem Anlaß veranstalteten Festmahle dankte Ex- ccllenz StaaiSminister von Metzsch mit herzlichen Worten für den ihm daselbst bereiteten Empfang, erklärte, wie er stolz darauf sei, einer landwirthschastlichen Familie zu entstammen, und wie sein Herz allezeit der Landwirthschast gehören werde, wenn er auch in seiner amtlichen Stellung mit gleichem Maße alle Zweige der vaterländischen Produktionen gegenseitig ab wägen und abmessen müsse. Mit besonder« sreundlichen Wor ten feierte der Herr Minister dann den landwirthschaftlichen Kreditvcrein, der sich als eine überau« segen-reiche Organi sation im sächsischen Staatswesen bewährt habe und dessen fernere« Gedeihen und Blühen dem ganzen Lande zum Heile gereichen werde. Der bayerische Gesandte Freiherr v. Niet hammer «heilte mit, daß die königlich bayerische Regierung im Begriff sei, ein Institut zu gründen, da« sich anlehne an die erprobten Institutionen de« landwirthschaftlichen Kredit verein«, und daß er von seiner Regierung beauftragt gewesen sei, über die Einrichtungen de» sächsischen Institut« Erkundig ungen einzuziehen. — Plauen i. V. Am Mittwoch Abend in der 6. Stunde erlitt die 12 Jahre alte Tochter de« Tischlermeister- Etzold schwere Brandwunden. Da« Mädchen wollte aus einem Spirituskocher Milch für ein kleine« Schwesterchen warm machen; dabei fiel aber der Kocher um und die brennende Flüssigkeit ergoß sich aus die Kleidung de« Kinde«. Vor Schreck und Schmerz laut aufschreiend, rannte da« Mädchen auf die Straße, wodurch der Brand der Kleidung noch mehr angcfacht wurde. Zum Glück war ein Schutzmann in der Nähe, der im Verein mit einem Schlosser und der herbei geeilten Mutter den Brand erstickte. Da« Kind erlitt Brand wunden an beiden Seiten de« Halse«, an der linken Seite, ferner am ganzen linken Arm und an der rechten Hand. Aerstliche Hilfe wurde dem bedauernSwerthen Mädchen sofort zu Theil. Bei dem erfolgreichen Bemühen, da« Mädchen zu retten, hat der Schutzmann selbst Brandwunden erlitten. — Plauen. Der Vogtländisch-Erzgebirgische Jndustrievcrcin zu Plauen, dessen Thätigkeit darauf ge richtet ist, die Berufstüchtigkeit der industriellen Bevölkerung zu fördern, hat seit seiner im Jahre 1888 erfolgten Gründ ung au« Vereinsm-tteln bereit« 20,471 Mark zur Erwerbung von Vorbildern ausqegeben. 39 Wanderausstellungen in den Jndustrieorten de« VeeeinSbezirke« verursachten eine Ausgabe von 5280 M., die Unterhaltung der zwei vom Verein (in Eibenstock und Annaberg) errichteten ständigen Vorbildersamm lungen haben au- Vereinsmitteln 2333 Mark in Anspruch genommen. In Aussicht genommen ist sür diese« Jahr die Errichtung von ständigen Vorbildersammlungen in den Städten Falkenst-in, Glauchau, Frankenberg, Meerane und Auerbach. Geplant ist auch, Preisausschreiben auf verschiedene Arbeiten der Musterzeichner einzuführen. Die Mitgliedcrbeiträge er reichten im verflossenen Jahre die ansehnliche Höhe von 7399 Mark. Für Wanderausstellungen sind im verflossenen Jahre 1064 M., für Anschaffung von Vorbildern 3712 M. veraus gabt worden. Die Zahl der Mitglieder ist im letzten Jahre von 220 auf 336 angewachsen und die Entleihung von Gegen ständen au» der Vorbildersammlung durch die Mitglieder de« Vereins auf 9993 gestiegen (im Vorjahre 6770); außerdem sind im Zeichensaal der königlichen Industrieschule I0Z94 Vorbilder benutzt worden. Die ausscheidenden VorstandSmit- glieder wurden einstimmig wiedergewählt. Vorsitzender ist wieder Kommerzienrath Otto Erbert, Geschäftsführer Professor Rich. Hofmann. — Meißen. Die Erneuerung de« Meißner Dom«, auf dessen unwürdigen baulichen Zustand vor zwei Jahren die Chemnitzer lutherische Conferenz zuerst aufmerksam gemacht hat, ist auch in diesem Jahre sür dieselbe Vereinigung Gegenstand der Besprechung gewesen. Nach dem Berichte de« „Sächs. Kirchen- und Schulblatt«" wurde zunächst dem inzwischen unter Betheiligung de« Vorsitzenden der Konferenz, Sup. Kaiser in Radeberg, begründeten Dombauverein für sein Vorgehen warmer Dank ausgesprochen, bezüglich der Beschaff ung der nöthigen Mittel aber dem Wunsch.AuSdruck gegeben, daß, wenn irgend möglich, der vom sittlichen Standpunkt au« anfechtbare Weg einer Dombaulotterie zu vermeiden sei. In erster Linie liege dem Domkapitel die Verpflichtung ob, sür die Unterhaltung de« Dom« zu sorgen. Der Baumeifterei- fond» habe 60— 70,000 M. Bestand. Sodann müsse der Staat helfend eintreten, da er früher große Bermögen«theile de« Hochstift« an Geld und Liegenschaften cingezogcn habe. Ferner wären der Kunstfond» und Kunstverein-Stiftungen de« sächsischen Staat« und der Domherren, endlich Geschenke und Kirchenkvllekten in Betracht zu ziehen. In Sachsen, wo sonst Millionen für weltliche Prachtbauten au«gegeben würden, sei man doch nicht so arm, daß man ein solche« Werk, wie die Erneuerung diese» Kleinod« mittelalterlicher Baukunst, ohne Lotterie nicht durchführen könne. Für den Freiberger Dom habe man auch keine Lotterie bewilligt. Die Hauptsache aber sei die Gründung einer Domgemeinde, wie sie bi« in die 30er Jahre unsere« Jahrhundert« bestanden habe und z. B. in Naumburg ohne Schwierigkeit von einer Stadtgemeinde abgetrennt worden sei. In den leerstehenden Räumen de« ehemaligen Bischof«sitze« ließe sich in »ortheilhafter Weise ein Domkandidatenstift unterbringen, da« dem ganzen Lande zum Segen werden würde; endlich sei e« sehr wünschenSwerth, daß in den reichlich vorhandenen Räumen für den Domprediger, der jetzt in der Stadt zur Miethe wohnen muß, eine Dienst wohnung beschafft werde. Die Hauptsache aber sei: erst eine Gemeinde um den Dom, dann erst die Erneuerungsarbeit am Dom. — Riesa, 27. März. Da« größte Frachtschiff, da« Sachsen auf seinen Wasserstraßen je gesehen hat, ist vor gestern Nachmittag bergwärt« kommend im Hafen bei Gröba eingelauscn. E« ist die« ein eiserner Tankkahn der deutsch amerikanischen Petroleum-Gesellschaft, vom Bremer Vulkan in Vegesack erbaut, der infolge de« gegenwärtig günstigen Wasser stande« unter Führung eine« der größten Dampfer der deutschen ElbschifffahrtS-Gescllschast „Kette" zum ersten Male die Strecke von Magdeburg bi« Riesa zurückgclegt hat. Der Koloß, wel cher nach Art der Seeschiffe, auf denen die Gesellschaft ihren Bedarf an Petroleum nach Deutschland überführt, erbaut ist, hat die ansehnliche Länge von 76 Metern, die Breite beträgt 12 Meter und da« Gewicht gegen 10,000 Ztr. Da« Schiss enthält außer den sür da« Schiffspersonal erforderlichen Wohn räumen 20 von einander vollständig abgeschlossene eiserne Behälter, Tanks genannt, 10 auf jeder Seite, die zur Auf nahme des Petroleums dienen und inSgesammt 22,000 Zent ner diese« Brennstoffes zu fassen vermögen. Die diesmalige Ladung betrug !9,500 Zentner, welche in 10^/, Stunden mittelst Dampfpumpe in die im Hasen gelegenen Reservoir« übergcführt wurden. An die Auspumpung haben sich die Reinigungen der Tanks anzuschließen, welche die vollständige Entleerung der Behälter bezwecken und besondere Vorsichts maßregeln nöthig machen. Mittels großer Schwämme wer den die letzten Reste de« Petroleums aufgesaugt und gesammelt. Um dabei den Vergiftungen dnrch Petroleumgase u. A. m. vorzubeugen, trägt jeder in dem Raume beschäftigte Arbeiter eine Gesichtsmaske, durch die ihm mittels Lumstpumpe frische Luft zugcsührt wird. Da« Schiff hatte bei seiner Ankunft im Hafen einen Tiefgang von 1,» in am Steuer und 1.4» m vorn. — Löbau, 25. März. Eine eigene Ueberrasch- ung ist der hiesigen Kirchgemeinde bereitet worden. Vor einigen Tagen sand auf dem neuen Friedhöfe in Gegenwart de« Bezirksarzte« und de« FriedhofSauSschusseS eine probeweise Ocffnung eine« Grade» aus der zuerst im Jahre 1870 be legte» Parzelle statt, um zu untersuchen, in welchen, Zustande sich die vor 26 Jahren dort beerdigten Leichen befinden und ob e« möglich ist, diesen Theil de« Kirchhofes wieder von Neuem zu benutzen. Die Untersuchung hatte da« Resultat, daß man an eine Neubelegung der Parzelle vorläufig über haupt nicht und auch später wohl kaum wird denken können. Der undurchlässige Lehmboden hat die Eigenschaft, die Särge zu verkieseln und hindert durch seine Dichtigkeit den Zutritt atmosphärischer Luft, so daß die Leichen von Erwachsenen nicht nur wenig verwesen, sondern auch noch nach langen Jahren (hier also nach 26 Jahren) eine feste Körpersubstanz behalten. Die Särge waren bei dem Oefsncn de« Grabes steinhart und vollständig mit Wasser gefüllt, da« einen sehr intensiven Ge ruch verbreitete. — Auerbach i. V. Erschienen ist der 20. Bericht unserer Landwirthschaftlichen Lehranstalt für 1895/96, zugleich als Einladung zu deren Schluß Prüfung am 31. März 1896. An der Anstalt wirkten im Berichtsjahre 3 ständige und 6 nichtständige Lehrer. Der Unterricht erstreckte sich auf Deutsche Sprache, GeschäflSaufsätze, Rechnen, Geometrie, einschl. praktische Uebungen im Gelände, Geographie, Geschichte, geometrisches Zeichnen nebst Projektion«- und Situations zeichnen, Freihandzeichnen, Botanik (Obstbaulehre), Zoologie (Geflügelzucht, Bienenzucht, Fischzucht), Anatomie und Physio logie der HauSthiere, Physik, Chemie, Mineralogie und Ge steinskunde, Düngerlehre, Acker- und Pflanzenbaulchre, einschl. Wiesenbau- und Mclioration-lehre, Thicrzuchtlehre, einschl. Molkerei, Thicrkrankheit«- und Scuchcnlehre, VolkSwirth- schastSlchre, einschl. Versicherungswesen, Buchführung, Be triebslehre. An dem den Schülern freigestellten ArbeitS- unterrichte, der wie seither auf Tischler-, Stellmacher-, Sattler-, Schlosser-, Schmiede-, Klempner-, Buchbinder-Arbeiten, Flechten von Weiden, Stroh, Draht rc. sich erstreckte, haben 15 Schüler in vier Abtheilungen theilgenommen. Soweit möglich wurden Uebungen im Feldmessen und Nivellircn im Freien vorge nommen. Zuweilen sind Ausflüge zur Besichtigung von Wirthschaftcn, bcz. Ländereien oder industriellen Einrichtungen unternommen worden. Der Unterricht wird noch unterstützt durch die Herstellung von Gesteins-, Gräser-, Sämereien- Sammlungen und Obstveredelung» - Modellen Seiten der Schüler, wozu letztere Anleitung und Materialien erhalten. Bei dem unter den Schülern bestehenden „Verein junger Landwirthe" sind im Semester 1895/96 in 17 Versammlungen von 20 Personen zusammen 26 meist frei- Vorträge erstattet worden. Von 27 Schülern gehören 25 dem Königreich Sachsen an und je 1 Schüler dem Großherzogthum Weimar und dem Fürstenthum Reuß ä. L. — Neustädte!, 26. März. Die au» der hiesigen Communalgarde hcrvorgegangene freiwillige Jägcrcom- pagnie, begründet 1845 und von der Arei«direclion Zwickau bestätigt >846, feierte vor Kurzem ihr fünfzigjährige» Bestehen unter zahlreicher Theilnahme. Lehrer Hommel gab bei dieser Gelegenheit eine Geschichte der Compagnie auf Grund der geführten Akten. Da im nächsten Jahre die Feier de« gol denen Fahnenjubiläum« bevorsteht, so wurde dic«inal von größeren Festlichkeiten abgesehen. In ihrer Fahne besitzt die hiesige Jägercompagnie ein sehr werthvolle« Eigenthum von geschichtlichem Werthc, denn sie ist eine Feldzug«sahne au« den Befreiungskriegen. Sie gehörte den erzge- birgischen „freiwilligen Bannern" und wurde von Schnee berger und Ncustädtler Frauen gefertigt und den Bannem 1814 verehrt. Der hier wohnhafte Major von PetrikowSky- Lindenau schenkte sie später der neugegründeten Neustädtlcr Jägercompagnie, und der König Friedrich August genehmigte deren Führung. Bei der feierlichen Uebcrgabe am 13. Septbr. 1847 waren auch die sieben noch lebenden „freiwilligen Ban ner" aus Neustädte! zugegen, welche im Jahre 1814 mit dieser Fahne ins Feld gerückt waren; e« waren die» drei Bergbeamte und vier Bergleute. Von den Gründern der Jägercompagnie zu Neustädtel leben jetzt noch drei. — Rückfahrkarten zum Osterfeste, welche im Bereiche der sächsischen Staatsbahnen am Tage vor Ostern
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