lateinische oder analoge Schreibweise gewählt worden, weil diese die Laute unserer Sprache am besten wiedergibt und von den gebildeten Oberlausitzer Wenden seit Jahrzehnten geübt wird. Wer längere Zeit im wendischen Schrifttum arbeitet, lernt diese Schreibweise schützen und lieben. In der Orthographie bin ich der in den letzten Jahrzehnten geübten Schreibung der Wörter gefolgt bis auf einige geringe Abweichungen, die sich als nötig herausstellten. Eine eingehende Begründung dieser normierten Orthographie findet sich im öasopis Naoio^ SsrbZkcho 1903. Ursprünglich sollten dem Werke zugleich Übungsbeispiele und ein Wörterverzeichnis beigefügt werden. Um jedoch die Veröffentlichung nicht noch weiter hinauszuschicben, habe ich mich entschlossen, das Lehrbuch in zwei Teilen erscheinen zu lassen. Der vorliegende erste Teil umfaßt nur den grammatischen Stoff, welchem der zweite Teil mit Übungsbeispielen, Lesestücken und Wörterverzeichnis möglichst bald nachfolgen soll. In letzterem werden auch alle Wörter aus diesem ersten Teile verzeichnet werden, bei denen hier der Kürze wegen die Bedeutung weggelassen ist. Trotz größter Aufmerksamkeit sind noch einige Druckfehler stehen geblieben, deren Verbesserung am Schluß folgt. Dort findet sich auch ein Verzeichnis gut geschriebener niederwendischer Schriften, ebenso der einschlägigen oberwendifchen Lehrbücher. Möge das vorliegende Werk vielen eine Freude bereiten und der niederwendischen Sprache manchen neuen Freund gewinnen. Cottbus, den 30. August 1905.