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Beilage zu Nr. 37 -es „Amts- und Anzeigevlattes". Eibenstock, den 27. Mürz 1897. Kaus-und Well. Novelle von Gustav Höcker. (ll. Fortsetzung). Die Schilderungen, welche Frau Klinker fortfuhr von den glänzenden Verhältnissen zu entwerfen, denen sie Martha entgegenlühren wollte, trugen zwar da» Gepräge ter Neber- lreibung, auch schwebten Martha die bittern Erfahrungen vor, die Valentine bereit» in ganz ähnlicher Stellung gemacht hatte, indeß traute sic sich, und zwar nicht mit Unrecht, viel eher al» der leicht reizbaren Schwester die Fähigkeit zu, sich in fremde Menschen zu schicken, und jede» weitere Bedenken wurde durch die Aussicht beseitigt, durch Annahme der dar gebotenen Stellung die drängende Frau Rupfingcr befriedigen und die Schwester vor dem drohenden Verluste ihre» Eigen- thum» schützen zu können. Vorläufig gab Martha noch keine bindende Zusage, al» aber Frau Klinker, welche sich Martha« Photographie erbeten und dieselbe nach Hamburg geschickt hatte, ihr bald daraus einen Brief ihre» Auftraggeber» vorlegte, worin dieser sich zur Zahlung de» bedungenen Vorschüsse« sofort nach Martha» Ankunft bereit erklärte, schwankte diese keinen Augenblick mehr. E» handelte sich nur noch darum, daß von seilen ihre« Vor gesetzten nicht auf die Einhaltung der vollen Kündigung»srift bestanden ward. Der Chef de» Tclegraphenbureau« ging gern auf Martha« Bitten ein; so sehr er die pünktliche und zuverlässige Arbeiterin schätzen gelernt hatte, so wollte er doch ihrem Glücke nicht im Wege stehen und machte e» möglich, daß die mehrmonatliche Dienstzeit, die sie noch hätte au»halten müssen, auf vierzehn Tage abgekürzt wurde. E« war etwa die Hälfte dieser Zeit abgelaufen, al« Martha, eben von Frau Klinker kommend, im Hofe de« Meister« Lindemann mit Ewald Klaußen zusammcntraf. Sie hatte jener Frau, während die Verhandlungen mit Hamburg noch schwebten, mehrere Besuche machen müssen und dabei stet« peinliche Furcht au»geslanden, dem jungen Manne zu begegnen, denn mußte er nicht, wenn er sie in dem Dicnstboten-Nach- weisungS-Bureau ein- und auSgehen sah, auf die sehr richtige Bermuthung kommen, daß sie für ihre eigene Person die Ver mittlung der Unterhändlerin in Anspruch nehme? Bisher war ihr da» Glück günstig gewesen und gerade heute, wo sie diese« Hau» zum letztenmal« betrat, führte ihr der Zufall den jungen Mann in den Weg. .Wie freue ich mich, Sie wieder einmal sehen und sprechen zu können," redete Klaußen sic an, und seine verklärte Miene bestätigte seine Worte, „ich fürchtete schon, Sie ver loren zu haben." „Mich? Verloren?" wiederholte Martha lächelnd. »Ja," gab Klaußen etwa» verlegen zur Antwort. „Wenn ich zuweilen an Ihrer Wohnung vorüberging und hinaufschaute, da sagte mir doch wenigsten« der schöne Blumenflor vor Ihrem Fenster, daß Sie da seien, auch wenn ich Sie nicht sah. Jetzt sind die Blumen plötzlich verschwunden und da« Fenster sieht so öde und »erlassen aus, daß ich wohl annehmen muß, Sic wohnen nicht mehr da, und wer weiß, wann und wo mich ein glücklicher Zufall da« Blumenfenster wiederfinden läßt, da« mir Ihre Nähe verkündigte." „So kannten Sic also meine Wohnung?" fragte Martha. „Da» Fenster fiel mir auf. Ich kenne Ihre Vorliebe für die Blumen von früher her und wußte, daß sich Niemand aus ein so geschmackvolle» Arrangement versteht, al« Sie, auch wenn e» mir die roth und weißgestreifte Marquise nicht verrathen hätte, die sich früher vor den Fenstern Ihre« Frem denzimmer» befand. Ich hatte mich in der Thal nicht getäuscht, denn mehrmals habe ich Sie wiederholt hinter Len Blumen gesehen." „Da» Blumenfenster werden Sic künftig wohl vergeben« suchen," sagte Martha. „Ich treffe eben Anstalten zu einem ziemlich weilen Umzuge. Wenn Sie Grüße in ihrer Heimalh«- stadt Hamburg zu bestellen haben, so werde ich mich freuen, sic au«zurichten." „Wie? Sie gehen fort von hier?" fragte Ewald betroffen. „Für immer?" „Vorläufig wenigsten« liegt kein Grund zu einer Rück kehr vor," gab Martha zur Antwort. „Ich trete al« Gesell schaftsdame in eine Hamburger Familie," fügte sie hinzu, damit Klaußen, wenn er denn doch ihren Verkehr mit Frau Klinker mit deren Vermittlung»geschästen in Verbindung brächte, wenigsten« nicht zu niedrig greifen möchte. „Sie gehen also fort von hier?" wiederholte Ewald schmerz lich, „fort für immer! Verzeihen Sie meine Bewegung, aber e» kam mir so unerwartet, daß ich —" „Haben Sie keine Aufträge an ihre Freunde?" unter brach ihn Martha, um ihm au» seiner Verwirrung zu Helsen. „Ich danke Ihnen für Ihr freundliche» Anerbieten," er widerte Ewald, „wenn ich e« auch nicht anzunehmen wage, da meine bescheidene Verbindung in meiner Heimalh wohl nicht an Ihrem Wege liegt. Aber ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Glück und Wohlergehen!" „Ich brauche diesen Wunsch wohl kaum durch einen ähnlichen zu erwidern," versetzte Martha, „denn nach Ihrem Su-sehcn zu unheilen, geht e» Ihnen gut, und wie mir die erfreuliche Rührigkeit auf dem Hose zeigt, blüht auch da« Geschäft, dem Sie al» Werkführer verstehen." „Jedoch nur auf kurze Zeit," entgegnete Ewald, „ich gehe eben damit um, in S. ein ähnliche», wenn auch viel kleinere» Geschäft unter sehr günstigen Bedingungen käuflich zu erwerben. Die Unterhandlungen sind schon dem Abschluß nahe, und so werde ich demnächst die Stadt ebenfalls ver lassen." „Nun, ich gratulier Ihnen zur künftigen Selbstständig keit," sagte Martha lächelnd, „und darf in meine Gratulation wohl auch gleich die Glückliche mit einschließen, welche diese Selbstständigkeit mit Ihnen theilen wird?" Ewald erröthete über und über, während ein schmerz licher Blick au» seinen treuen, blauen Augen die Hofrath»- tochter traf. „Nein," entgegnete er stockend, „daran habe ich noch nicht gedacht. Mich bestimmte Weiler nicht«, al« die »orau«- fichtlich« Wahrscheinlichkeit, daß Meister Lindemann doch früher oder später einen Schwiegersohn bekommen wird, welcher in» Geschäft tritt und meine Stelle etnnehmen wird. Und da wollte ich die günstige Gelegenheit, meine Zukunft zu sichern, nicht ungenützt vorübergehen lassen." „Daran haben Sie Recht gethan," sagte Martha unter einem leisen Seufzer, „denn man soll sich nie auf Andere, sondern nur auf sich selbst verlassen. Da S. nicht weit von hier ist," setzte sie nach kurzem Besinnen hinzu, „so kommen Sie vielleicht von Zeit zu Zeit herüber?" „Gewiß," antwortete Ewald mit fragendem Blick, „schon der Holzeinläufe wegen, die ich zum großen Thcile hier machen muß." „Dürfte ich Sie dann um eine Gefälligkeit bitten — oder vielmehr um einen Freundschaftsdienst?" „Je größer, desto besser!" rief Ewald freudig. „Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, sagte Martha, „daß der FriedhosSgärtner seiner Verpflichtung, da» Grab meine» guten Papa» im Stand zu halten, ziemlich saumselig nachkommt, und muß befürchten, daß er e» ganz verwildern läßt, wenn ihn Niemand mehr kontrollirt. Außer Ihnen, der Sie meinem Papa fortgesetzt ein so freundliche» Andenken bewahren, wüßte ich hier im Orte keine Menschcnseele, die ich sür zuverlässig halten dürste. Würden Sic, wenn Ihre Geschäfte Sie hierherführen, und Ihre Zeit e» Ihnen gestattet, zuweilen nach Papa» Grabe sehen, und mir schreiben, soli der Gärtner seiner Pflicht nicht nachkommen sollte?" „Hier meine Hand darauf," versicherte Ewald, „verlassen Sie sich ganz auf mich." „Ich danke Ihnen herzlich," erwiderte Martha, die dar gebotene Hand ergreifend. „Hier haben Sic meine Adresse," fuhr sie fort, indem sie au« einem kleinen Portefeuille eine Karte nahm und Namen und Wohnung ihrer Hamburger Herrschaft darauf schrieb. „Ich werde Ihnen sofort Anzeige machen," sagte Ewald, die Karte in Empfang nehmend, „sobald ich auch nur die geringste Nachlässigkeit wahrnehme." „Auch ohne diese Veranlassung können Sie von meiner Adresse Gebrauch machen," bemerkte Martha freundlich, „und mir schreiben, wie e» Ihnen geht. Sie wissen ja, daß ich aufrichtigen Antheil an Ihnen nehme." „Ich werde von Ihrer gütigen ErlaubnißGebrauch machen. Darf ich aber hoffen, auch von Ihnen zu hören?" „Ganz gewiß, ich verspreche e« Ihnen. Und nun leben Sie wohl, — in acht Tagen reise ich, wir werden un» kaum mehr Wiedersehen." „Leben Sie wohl," sagte Ewald, indem er tiefbewegt die dargebotcne kleine Hand ergriff, „und Gott sei allezeit mit Ihnen!" Als Martha ihn verlassen hatte, kam ihr unwillkürlich der Vergleich mit Guido in den Sinn. Sie halte sehr wohl die Thräne bemerkt, die sich beim Abschiede au« Ewald» Auge stahl, und fragte sich jetzt, was wohl dieser schlichte Handwerker Alle» für sie gethan haben würde, wenn er an Guido» Stelle gewesen wäre .... Ewald konnte sich lange nicht fassen über diesen Abschied, der wohl für» Leben galt. Erst as» er sich wieder zu ruhigerem -Nachdenken gesammelt hatte, beschäftigte er sich mit dem An laß, dem er diese Begegnung verdanken mochte. E» war heute keineswegs, wie Martha meinte, da» erste Mal gewesen, daß er sie von Frau Klinker kommen sah; er hatte sie schon bei zwei vorhergegangenen Besuchen vom Fenster der Werk stätte au» bemerkt und konnte jetzt, nachdem ihm Martha von ihrer Uebcrsiedelung nach Hamburg gesagt, nicht im Zweifel sein, daß Frau Klinker ihr diese Stelle vermittelt habe. Ewald konnte Frau Klinker nicht leiden; in ihren häß lichen Zügen »erriech sich Habsucht und niedere Gesinnung. Oft halte er bei ihrem Anblick sich gefragt, ob diese» Weib wohl in ihrem Leben eine gute Thal begangen habe oder auch nur einer besseren Empfindung sähig sei. Da war nicht», al» die nackteste Selbstsucht, — nicht», al« geschäftige Ver schlagenheit und argwöhnische Heimlichkeit. E» ging im Hause eine dunkle Sage, daß sic die Erweiterung ihre« Ge schäftskreise» der gewissenlosesten Spekulation verdanke. Die hochtönenden Bezeichnungen, die sie ihren öffentlich ausge schriebenen Gesuchen von Gouvernanten, Bonnen, Gesellschaf terinnen und dergleichen beilegte, sollen zum Theil nur glän zende Aushängeschilder sein, hinter denen sich eine abscheuliche Seelenverkäuscrin verbarg, und man wollte wissen, daß sic gar manche» unerfahrene junge Mädchen schon unter jenen Vorspiegelungen dem sichern moralischen Verderben überliefert habe. (Fortsetzung folgt.) Kultivirung der Haide- und Moorboden. Nach dem Jahresbericht de» landw. Provinzialverein» für Westfalen und Lippe nimmt die Kultivirung von Oed ländereien in Westfalen in erfreulichem Maße zu. Ueber einen größeren Versuch dieser Art wird speziell berichtet, daß da» gewählte Grundstück fast sämmtliche Bodenarten, welche unter den Haideflächen vorkommen, auswic»; Hellen Sand, theilwcise mit Ortstein im Untergründe, tiefer unten röthlich gefärbten Lehm mit Eiscnbcstandtheilen, und endlich auch Mergel im Untergründe. Ein Theil der Fläche war ziemlich lies umgebrochen, während auf dem andern Theile die Haide flach abgehackt und Dünger wie Samen einfach eingecggt und angewalzt wurde. Etwa ein Drittel der 3 Hektar großen Fläche wurde mit gebranntem Kalke gedüngt, ein weiterer Theil gemergelt und der Rest ohne Kalk in Kultur genommen. Der Erfolg muß al« durchau» gelungen bezeichnet werden, namentlich die nicht umgebrochenen, sondern nur gedüngten und einfach eingcsäten Flächen zeigten ein außerordentlich gute» Wach»Ihum und haben schon anfang» September einen vollen Schnitt an grünem Klee geliefert; danach ist die Fläche beweidet worden. Bemerkt zu werten verdient, daß der Klee- wuch» auf der umgebrochenen Fläche, welche bessere« Boden zeigte, erheblich zurückgeblieben ist, wa« sich möglicher weise durch die große Lockerung de« Boden« erklärt. E« bleibt abzuwarlen, ob sich aus dieser Fläche im nächsten Jahre nicht ein besserer Erfolg zeigt. Die Kosten der Kultur be tragen einschließlich der beschafften Düngemittel (26 Ztr. Thomasmehl, 33 Ztr. Kainit, >00 Ztr. Kolk, sowie de» Klee und GraSsomen« u. s. w.) 713,7, Mk.; hierzu kommen noch die von dem Besitzer geleisteten Gespann- und Handdienste, die auf etwa 45 Mk. pro Hektar zu veranschlagen sind. Demnach sind pro Morgen rund 59 Mk. verausgabt, und wenn wir die Entwässerung»- und Planirung»arbciten, die der Besitzer zum Theil selbst geleistet hat, abziehen, rund 30 Mark. Nach den seitherigen Erfahrungen darf angenommen werden, daß im 2. Jahre 3 Morgen der Fläche genügen werden, um ein Rind den Sommer hindurch vollständig zu ernähren. Da» ist ein Erfolg, den man seither für auSge schlossen halten mußte und der wohl geeignet ist, zur Nachfolge auszumuntern. Jedenfalls ist die Kultur der Haiden wohl geeignet, den Bewohnern die gegenwärtigen schweren Zeiten erleichtern zu helfen. Die» darf um so mehr angenommen werden, al-, wenn die Haiden einmal in regelmäßiger Weise Klee getragen haben, sie auch zu jeder andern Kultur, sowohl zum Ackerbau wie zur Aufforstung weit geeigneter sein werden, da die Beschaffenheit de» Boden» sich verbessert u. besonder« eine Bereicherung an Stickstoff eintritt. Hoffentlich folgen auch in andern Gegenden die Landwirthe diesem Beispiele, zumalen c» ihnen überall möglich ist, die erforderlichen Ar beiten selbst auSzusühren, so daß also bare Auslagen nur sür ThomaSschiacke, Kainit, Kiee- und Gra»samen zu machen sein werden. Vermischte Nachrichten. — Daß man den Werth der Wälder auch in den Vereinigten Staaten mehr al« früher zu würdigen beginnt, zeigt die erfreuliche Thatsache, daß Präsident Eleveland am 22. Februar dreizehn Aufrufe erließ, durch die ebenso viele Waldgebicte al» sogenannte Forstreservationcn dem amerikani scheu Volke erhalten bleiben sollen. Diese Reservationen, die inSgesammt über 8'/.^ Millionen Hektare Waldland umschließen, sind in den Staaten Kalifornien, Utah, Montana, Idaho, Dakota, Wyoming und Washington gelegen und sollen nicht nur die dort entspringenden Stromläufe besonder» de» Missouri und de» Columbia, sowie ihrer Nebenflüsse schützen, .sondern auch dem noch vorhandenen Wilbstand al» Zufluchtsort dienen. — Der unheilvolle Opal. E» war einmal ein Mann, der war beim Würfelspiel gerade an der Reihe; er schüttelte den Becher, warf und verlor. „Kein Wunder," sagte ein Zuschauer, „Sie tragen ja einen Opal, da können Sie freilich kein Glück haben." Da» gab unserem Manne zu denken. Vier Tage später glitt er beim Absteigen von der Pferdebahn au« und verstauchte sich den Fuß. Da» gab den Ausschlag. Er schenkte die Nadel mit dem Opal einem Freunde, von dem er wußte, daß er sich weder au» der Zahl 13, noch au» schwarzen Karten etwa« machte. Als aber dieser Freund an der Börse eine« Tage« eine große Summe verlor, wurde auch er bedenklich. Er machte sich nicht mehr viel au« der Nadel, und al» bald darauf einer seiner Freunde da» „Feuer" der Nadel bewunderte, überraschte er ihn durch seine Freigebigkeit. „Nehmen Sie sie nur, wenn sie Ihnen gefällt." Der junge Mann überhäufte ihn mit Danksagungen. Der Wvhlihätcr aber erwartete schuldbewußt den Fluch der bösen That. Er brauchte nicht lange zu warten. Schon in der nächsten Woche wurde der Beschenkte krank und fehlte vier Tage lang im Geschäft. Der „edle Spender" fühlte sein Gewissen beschwert und erzählte dem jungen Manne, wa» für ein böser Aberglaube an der Opalnadel hafte. Nach einiger Uebcrlezung beschloß dann der gute Junge, die Nadel einer jungen Dame zu verehren. Kaum war der Opal in anderen Besitz übergegangen, al« er auch schon rasche und gründliche Arbeit leistete. Die Dame hatte ihn nämlich erst seit zwei Tagen getragen, al« sic eine« Abend« beim Versuch, da» Ga« anzuzündcn, eine Gardine in Flammen setzte und bei dem weiteren Versuche, da» Feuer zu ersticken, sich Brand wunden an beiden Händen zuzog. Dem jungen Mann, der ihr die Nadel geschenkt, schlug da» Gewissen nun ebenfalls, und die Reihe, eine RcchtfcrtigungSredc zu hallen, war jetzt an ihm. Zum Glück war die Rede nicht lang. „Vielleicht war der Opal daran schuld," sagte er. „Der Opal soll ja Unglück bringen. Ich glaubte e» nur nicht, weil ich nicht abergläubisch bin." „Ich will da» schreckliche Ding keinen Tag länger tragen!" lautete die Antwort. Und sie trug e» auch nicht. Sie gab die Nadel ihrem Bruder, der sich über den Aberglauben, daß ein kleiner Stein einen bösen oder guten Einfluß au»übcn könne, sehr lustig machte. Al» er aber einmal verreiste, sprang der Zug au« den Schienen. Der Zweifler wurde au» dem Wagen geschleudert und war von der Stunde an bekehrt. Wcitcrgebcn wollte er da» Ding aber nicht, er beschloß, e» zu verkaufen, und betrat zu diesem Zwecke den Laden eine» Juwelier«. „Wa« können Sic mir wohl sür diesen Opal geben?" Der Juwelier sah sich da« Ding an und sagte bedächtig: „Da» ist kein Opal, da» ist nur ein — Katzenauge." — Mathematische«. Frage: „Welche Kugel besteht au« vier Halbkugeln?" — Antwort: „Die Erde, denn man theil'. sie ein in die nördliche, die südliche, die östliche und westliche Halbkugel." Die rämntiche Beschränktheit unserer modernen Wohnungen macht sich am unangenehmsten jühlbar bei irgend welcher Nenderung oder Au»< befserang auch nur eine» Zimmer« Muß inan «in Zimmer, wie z. B. bei g,wohnlichen, Anstrich de« Fußboden«, tagelang leer stehen lassen, so veranlaßt die« große Ungemülhlichkeil, die durch den penetranten Ge ruch de« gewöhnlichen Lelsarbeanftrich« oder LeUackes wahrlich nicht vermindert wird. Unter diesen Umständen wird mancher unserer Leser dankbar sein, wenn wir ihn aus eine Erfindung ausmerksam machen, durch welche diese Unannehmlichkeit vermieden wird. Der seit einer langen Reihe von Jahren von Fran- Christoph in Berlin sabri- zirt« und praktisch bewährte Fußboden - Glan-lack trocknet nicht nur während de« Streichen«, sondern ist auch absolut geruchlos. Man kann also jede« damit gestrichen« Zimmer sofort wieder benutzen, ohne durch irgend welchen Geruch oder Klebrigkeit de« Boden« belästigt -u werden. Zu haben ist diese« Fabrikat in jeder größeren Stadt Deutsch land«, doch ist genau aus den Namen Fran, Christoph -u achten, da diese, wie jede praktisch« Erfindung, bald geringwerthig nachgeahmt und verfälscht wird.