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Amts- M AilMedtlitt für den Bezirk des AmtsaerWs Cikmstolk Expedition, bei unfern Bo- ' > lag und Sonnabend. In ¬ ten, sowie bei allen Reichs- . L c sertionspreis: die kleinsp. Posanstale und dessen Mmgevung. 'M- 10 Pf- Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - 44 Jahrgang. » ' AA. Donnerstag, den 18. März 18NS Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den 27. März 1897, von Nachmittags 3 Uhr an im Berhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshauptmann- schaftlichen Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 16. März 1897. Königliche Amtshauptmannschaft. Arhr. v. Wirstng. Bekanntmachung. Der bisherige Polizei-Expedient Kerr Kans Kudokf Vnüobtel von hier ist heute als Rathsrcgistrator in Pflicht genommen worden. Eibenstock, den 15. März 1897. Der Rath der Stadt. H-ff«. Bekanntmachung. Die Landtsbrandverstcherungs - Beiträge auf den 1. Termin 1897 — 1. April 1897 — sind nach je einen Pfennig für die Einheit bei der Gebäude- Berficherungs-Abtheilung und nach je ein und einem halben Pfennig für die Einheit bei der freiwillige« Verstcherungs-Abtheilung nebst den fälligen Stück beiträgen bis spätestens den 10. April 1897 bei Bermeidung der zwangsweisen Beitreibung anher zu entrichten. Eibenstock, am 13. März 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Die Abgabenrcstanten Nr. 141, 174, 188, 267 und 278 des Verzeichnisses der dem Schank- und Tanzstättenverbot unterstellten Personen sind zu streichen. Ttadtrath Eibenstock, am 13. März 1897. Hesse. Gnüchtel. Bekanntmachung. Tic Expeditionen des unterzeichneten Stadtraths sind nächsten Montag, den 22. März 1897 anläßlich des 100 jährigen Geburtstages Kaiser Wilhelm I. geschloffen. Das Standesamt ist an diesem Tage Vormittags von 16—11 Nhr geöffnet. Eibenstock, den 16. März 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Einladung. Die Feier des großen, vaterländischen Gedenktages, an dem vor 100 Jahren des neuerstandenen deutschen Reiches Begründer und erster Kaiser geboren wurde, begeht die hiesige Schule durch einen Aktus, der Montag, den 22. März vorm. 9 Mr in der Turnhalle abgehalten werden soll. Zur gefälligen Teilnahme an dieser Schulfeier ladet namens des Lehrerkollegiums ergebenst ein Eibenstock, den 15. März 1897. vsLLtlarät, Dir. Hol; Berfteigernng auf dem Staatsforstrevier Karlsfeld. In Hendel s Hotel in Schönheiderhammer sollen Sonnabend, »en 27. März 1897, von Vorm. '/2V Uhr an folgende ausbereitete Nnhhölzer und zwar: 288 Stück buch. Klober, 16—55 em 4190 . ficht. „ 8-15 „ 5325 „ „ „ 16—22 „ 5680 „ „ „ 23-55 „ 32 Rm. „ Autzknüppel, unter den vor Beginn der Auktion werden. stark, 2,s—4,o m lang, in Abth. 34, ", " " s in dm Abth. 2, 10, 12 " 3,-u.4,° „ „bis 15, 35, 43, 46, 47, " ' 48, 53 undZ74 bekannt zu machenden Bedingungen versteigert Königliche Aorstrevierverwaltung Carlsfeld u. Königliches Forstrentamt Eibenstock, Hehre. am 16. März 1897. Herlach. Are Interessen der Großmächte an den Wirren im Orient sind sehr verschiedenartig und daraus erklärt sich auch, weshalb trotz der so oft betonten Einigkeit mitunter längere Zeit verstreicht, ehe neue gemein- lame Schritte verabredet werden können. Allen Mächten gemeinsam ist der dringende Wunsch, den Frieden aufrcchlerhalten zu sehen; von der inneren, sittlichen Berechtigung dieses Wunsche» abgesehen, ist für sic noch maß gebend der heutige Zustand der Wafsenlechnik. Man scheut sich allseitig, eine praktische Probe im großen mit den Ver besserungen zu machen, welche die Gewehre, Geschütze und die Zündstoffe erfahren ha^en und von denen der chilenische Aufstand gegen Balmccda und der japanisch-chinesische Krieg ein schwaches Abbild gegeben haben. Wenn die kleinen Poten taten auf der Balkanhalbinsel mit dem Feuer spielen, so können sic alle zusammen doch keine Heere aus die Beine bringen, die sich auch nur annähernd mit einem der Großmächte, ge schweige mit allen derselben vergleichen ließen. So lange also ein etwa ausbrechende» Feuer auf die Balkanhalbinsel beschränkt bleibt, ist für den Gesamritfrieden Europa» nicht» zu fürchten. An den Wirren weiter und direkt interessirt sind nur Rußland und England, die ihre Rechnungen dereinst entweder im Südosten von Europa oder in Indien auSglcichen werden. Unaufhaltsam, Schritt sür Schritt, gräbt Rußland dem eng lischen Machteinfluß den Boden ab und nähert sich vom Norden Asien» her der englischen Zenttalstcllung in Indien in bedenklicher Weise. Alle die kleinen „Pufferstaaten" zwischen Sibirien und Indien sind bereit» dem russischen Einfluß Ver salien oder ganz in russischen Besitz übergegangen. Nur Afghanistan ganz allein ist von diesen noch al» selbstständiger Staat übrig geblieben, aber auch hier hat sich in dem letzten Jahrzehnt der russische Einfluß mächtig verstärkt. Afghanistan ist da» letzte Bollwerk England» gegen die von Norden her gegen Indien ««drängenden Russen. Die MeereSherrschaft, welche England thatsächlich au»übt und die im Mittelmccr durch die drei festen Stützpunkte Gibraltar, Malta und Chpern getragen wird, dient wesentlich dem Schutz de» Suezkanal», der ganz in englischem Besitz ist, ebenso wie Aegypten völlig und theilweisc auch staat»rechtlich unter englischer Kontrole steht. Staatsrechtlich ist Rußland» Schwarze Meerflotte für da» Mittelmecr nicht verwendbar, weil sie die Dardanellen durchfahrt nicht passiven darf, somit also in« offene Meer nicht gelangen kann. Diese Bestimmung muß für eine Groß macht wie Rußland schmerzlich sein und Rußland» Bestreben ist seit sech»unddreißig Jahren aus die Beseitigung dieser Be stimmung gerichtet. E» hat aber „ganz Europa", da« heißt in diesem Falle alle Mächte, welche den Pariser Vertrag von 1856 und den Berliner Vertrag von 1878 mitunterzcichnet haben, mitzureden. In den Satzungen dieser Verträge sieht England seinen hauptsächlichsten Schutz gegen Rußland, diese» die hauptsäch lichsten HindcrungSgründe, um England die führende Stellung in Asien streitig zu machen. Bei diesem Gegensatz ist e» nicht zu verwundern, wenn beide Mächte in der Beurtheilung und Behandlung orientalischer Fragen einen verschiedenen Standpunkt einnehmen. Oesterreich und Italien sind an den Wirren nur wenig interessirt. Im Norden der Balkanhalbinsel, in Bosnien und der Herzegowina, steht Oesterreich in beobachtender Haltung und gesicherter Position Gewehr bei Fuß. Italien glaubt zwar platonische Ansprüche auf Albanien zu haben, wird aber nie und nimmer mit Waffengewalt diese Ansprüche geltend machen. Deutschland vollend» hat im Orient so gut wie gar keine Interessen zu vertreten; höchsten» kann c» wünschen, daß bei einer Regelung der orientalischen Wirren nicht eine Macht zu llngunsten aller übrigen da» Fett abschöpsc und so da» europäische Gleichgewicht gestört werde. Wenn e« auch die Diplomaten nicht auksprechen, so handeln doch alle nach den Gesichtspunkten der vorstehend skizzirten Interessen. So schlimm sich angesichts der Weiger ung Griechenland«, den Forderungen der Großmächte nach zukommen, die Dinge auch anzulassen scheinen, so ist doch nicht zu befürchten, daß au» Anlaß der griechisch-kretischen Krise ein größerer Brand entsteht. Ein solcher wäre nur dann zu befürchten, wenn Rußland der Türkei seine Hilfe gegen Griechenland anbicten und womöglich ausdrängcn würde. Da» könnte England nicht zugeben. Dazu wird es aber auch hoffentlich nicht kommen und man unterschätzt denn doch die militärischen Machtmittel der Türkei, daß die Pforte sich nicht au» eigener Kraft de» kleinen griechischen Störenfried» er wehren könnte. Bei den bisherigen Konflikten zwischen Griechenland und der Türkei sind die Großmächte immer den Türken in den Arm gefallen. Heute wird da» vielleicht nicht geschehen! Tagesgeschichte. — Deutschland. E» hat den Anschein, al« wenn uian, trotz aller möglichen Zwischenfälle, doch mit einem längeren Zusammensein de» Reichstag» rechnet, und der Schluß der Session nicht vor Pfingsten zu erwarten steht. Die Handwerk»vorlage wird nicht unerledigt bleiben können und jedenfalls viel Zeit in Anspruch nehmen, obwohl e» mehr al» fraglich bleibt, ob der Entwurf auch Gesetz wird. Außerdem wird in osfiziöser Form ausdrücklich betont, daß die RcichSregierung auf die baldige Durchberathung der Vor lage über Erhöhung von Beamtenbcsoldungen besonderen Werth lege, die Verabschiedung noch in dieser Session zu Stande gebracht zu sehen wünsche und daß „an maßgebender Stelle von einer Rückstellung der Berathung bi« zum Herbst" nicht bekannt sei. — Die „Nord. Allg. Zig." hat die Hoffnung, daß der Reichstag bezüglich der Marineforderungen günstiger al» die Budgetkommission stimmen wird, noch nicht aufgcgeben. Da« Blatt schreibt: „Die Finanzlage ist doch gerade jetzt so günstig, daß erwartet werden darf, der Reichstag werde die finanziellen Bedenken der KcmmissionSmchrhcik nicht «heilen, wozu ihn schon der Umstand bewegen sollte, daß während der ganzen AmtSdaucr de« jetzigen Reichskanzler« von Steuer erhöhungen irgend welcher Art nicht die Rede gewesen ist und auch die für die Marine geforderten Beträge ohne besondere finanzielle Maßnahmen bereitgcstellt werden können. — Die seit einigen Jahren der Gefahr de» Versumpfen» unterliegende Reform de» Zahlungswesens soll, dank den Bemühungen der Bielefelder Handelskammer, demnächst wieder in Fluß gebracht werden. Neber die Nothwcndigkeit, da» Borgiystem, da» sich seit undenkliche» Zeiten im Handels verkehr anscheinend unausrottbar eingefressen hat, zu beseitigen, besteht keinerlei Meinungsverschiedenheit. Sowohl zahlreiche Handelskammern al» auch Handwerkcrvereinigungen haben schon vor Jahrzehnten dahingehende Resolutionen gefaßt, auch ist da» Publikum wiederholt ausgefordert worden, sich nicht nur im Interesse de» wirthschastlichen Wohle« der Gewerbe treibenden und Kaufleute, sondern auch wegen der Ordnung im eigenen Hausstände da» Baarzahlen anzugewöhnen. Im Jahre l878 erklärte der Deutsche Handel»tag: „Der Deutsche HandelStag erkennt in der Einführung von Baarzahlungcn in Verbindung mit der Annahme von festen Preisen im Klein handel selten» der Verkäufer ein wesentliche« Mittel zur