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Amts- M MiMt für den t-iM-L Genrk des Amtsgerichts Eibenstock Expedition, bei unfern Bo- i tag und Sonnabend. In ten, sowie bei allen Reichs- L Q sertionspreis: die kleinsp. P°st°nst°lten. und de^ en MMgsOUNg. Zeile 10 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ' — —— 44. Jahrgang. > - LL. Sonnabend, den 27. Februar L8NV. Der Königliche Forstassessor Kerr I<oui8 Lruno Z.rtlmr vörinx in Garl'sfeld ist zum Stellvertreter des Gutsvorstehers für das Staatsforstrevier Carlsfeld bestellt und in Pflicht genommen worden. Schwarzenberg, am 24. Februar 1897. Königliche Ailltshanptmailiischllst. Frhr. v. Wirsing. W. Bekanntmachung. Nach Genehmigung unseres Fleischbeschau-Regulativs und Freibankstatuts durch das Königliche Ministerium gelangt vom >. März d. Js. ab die obligatorische Fleischbeschau in hiesiger Stadt zur Durchführung. Bis zur Drucklegung der Bestimmungen über die Fleischbeschau werden dieselben, soweit deren Kenntnitz sofort erforderlich ist, den Fleischern und Schlächtern schriftlich behändigt werden. Den Anordnungen des städtischen Thierarztes, Herrn Amtsthierarzt Idtliue hier, in Bezug auf die Fleischbeschau ist allenthalben unweigerlich und ungesäumt bei Strafe nachzugehen. Beschwerden über den städtischen Thierarzt sind bei dem Stadt- rathe anzubringen. Eibenstock, den 26. Februar 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Realschule Ave. Nachdem das Königliche Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts die Genehmigung zur Errichtung einer Realschule in unserer Stadt ertheilt hat, werden Ostern dieses Jahres zunächst die 4 untersten Klassen, Sexta, Quinta, Quarta und Tertia errichtet werden. Anmeldungen von Schülern aimmt Herr Oberlehrer Siegert entgegen und zwar an allen Wochentagen Vormittags von 11—12 Uhr und Nachmittags von 3—4 Uhr in hiesiger Rathsexpedition. Bei der Anmeldung sind vorzulegen das Geburts- oder Taufzeugnih, der Impf schein und ein Entlassungszeugnih der zuletzt besuchten Schule. Das Schulgeld beträgt 80 Mark und die Aufnahmegebühr 3 Mark. Aue, am 9. Februar 1897. Der Rath der Stadt. »«-. Kretzschmar. K Bekanntmachung. An Stelle des auf sein Ansuchen von dem Amte eines Armenpslegers entbunde nen Herrn Klempnermeisters I ii,<I>t,u»>t Hontxxli ist heute der Schornstein- segenneistci Lllll OttOMLT UlÜllsr hikk als Armenpfleger für den zweiten Bezirk hiesiger Stadt verpflichtet worden. Eibenstock, den 19. Februar 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Flg. Hvlz Berftelgeruug aus dem Staatssorflrevier Sosa. Im „Rathskeller" in Aue sollen Mittwoch, den 3. März 1897, von Vormittag '/-9 Uhr an folgende auf dem Kahlschlage in Abtheilung 56 und von Räumungen in Abtheilung 27 und 58 aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 5998 fichtene Äköker, 8—15 8128 „ „ 16-22 .3386 „ „ 23—29 1391 „ 30—59 17 buch. u. 16 tannene „ 16—64 4 Rm. weiche Auhscheite, ein Oberstärke,» " " - 4,«—4,s m lang, „ „ 2,s—4,« in lang, sowie im Gasthofe „zur Sonne" in Sosa Donnerstag, den 4. März 1887, von Vormittags V-!9 Uhr an die in den obigen Abtheilungen aufbereiteten Brennhölzer, als: 13 Rm. buch., 282 Rm. w. Arennscheite, 77 „ „ Arennknüppek, 4 „ „ 1 „ „ Zacken, ,, 21 „ „ Zelle und 836 Rm. w. Htreureistg unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. König!. Forstrevierverwaltung Sosa u. Königl. Forstrentamt Eibenstock, Löpsner. am 23. Februar 1897. Herkach. Zu den Hrientvorgängen liegen heute Meldungen von besonderer Wichtigkeit nicht vor, wenigstens keine als glaubwürdig nachgewiesenen Meldungen. Denn wenn von mehreren Seilen berichtet wird, es sei von den vereinigten Mächten an Griechenland die Forderung ge richtet worden, binnen 24 Stunden seine Truppen von Kreta zurückzuziehen, so fehlt cs dieser Meldung bisher durchaus an einer ausreichenden Beglaubigung. Und ebenso bedarf auch die aus Paris herrührende Meldung noch sehr der Bestätig ung, daß der Sultan bereits den auf die vollständige Autono mie der Insel Kreta abziclenden Vorschlägen der Mächte zugestimmt habe. Daß ein solcher Entschluß die Lage der Dinge wesentlich vereinfachen würde, liegt auf der Hand. Denn die Frage, was au« Kreta nach einem eventuell er zwungenen Abzüge der Griechen von der Insel werden solle, lähmt offenbar in allererster Linie die große „Aktion" der Mächte. In einer oder der anderen Form wird man ja schließlich auch doch aus eine Autonomie der Insel zurückkom men müssen. Denn von der Angliederung Kreta« an Griechen land, die sich die Herren Griechen so einfach gedacht hatten, ist offenbar nicht mehr die Rede. Ob dann dem Sultan die „staatsrechtliche Oberhoheit" über Kreta gewahrt bleiben müsse oder nicht, und welche Art der Verfassung den unglückseligen Kretensern sonst zu geben sei, da» sind Sorgen der Zukunft. Die „Kölnische Zeitung" äußert sich heute über die kretcnsischc Frage in einem ihr au« Berlin zugehenden Tele gramm folgendermaßen: „Die jüngsten Ministcrrcden in Berlin, London und Pari« haben erkennbar die Einigung der Großmächte in der kretensischen Frage wesentlich gefördert. So sehr jene ministeriellen Auslassungen im einzelnen den örtlichen Anschauungen angepaßt waren, so stimmen sie doch im ganzen nicht nur in der Verwerfung der Einverleibung Kreta« durch Griechenland, sondern auch darin überein, daß der unhaltbar gewordene Zustand auf der Insel Kreta durch eine Art Autonomie unter Erhaltung der Oberhoheit de» Sultan« zu ersetzen, zunächst aber dem den europäischen Frieden bedrohenden völkerrechtswidrigen Vorgehen Griechen land» ein Ende zu machen sei. Daß die gleiche Auffassung in St. Petersburg und Wien besteht, war schon vorher be kannt. Auch darüber scheint keine Meinungsverschiedenheit unter den Mächten mehr zu bestehen, daß, wenn Griechenland dem Drängen der Mächte weiteren Widerstand leisten sollte, die von Deutschland vorgcschlagene Blockade griechischer Häsen da« wirksamste Mittel bilde, um diesen Widerstand zu brechen." Jeder Versuch der Mächte, die Griechen von ihren, friedenstörenden Treiben mit Gewalt zurückzubringen, würde bei allen ernsten Politikern in jedem Falle der vollsten Zu stimmung sicher sein, und wenn man hierbei auf den von Deutschland zuerst gemachten Vorschlag zurückkommen sollte, würde die« bei uns natürlich nur Freude Hervorrufen. Allzu optimistisch darf inan freilich auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen die Meldungen von der Einigkeit der Mächte nicht aufnehmen. Anderseits kann allerdings auch angenommen werden, daß sich inzwischen wohl allen Mächten die Ueber- zeugung von der Unhaltbarkcit eine» Zustande« aufgedrängt haben mag, bei welchem Griechenland den Willen Europa« einfach für „Luft" erachtet und in seiner Sprache immer an maßender wird. Jede« Anhalte« werden daher die vorliegen den Meldungen von der Einigkeit der Mächte nicht entbehren und als das beste Mittel, die Griechen schnell nwri» zu lehren, wird der deutscherseits gemachte Vorschlag der Blockade wohl immer noch zu gelten haben. Tagesgeschichte. — Deutschland. Offiziös wird zur Berichtigung von Preßnachrichten mitgetheilt, daß der Plan einer Entfestig ung von Mainz und Köln bei den Militärbehörden nicht besteht. — Im Reichstag ist wiederholt schon über die Ver wendung farbiger Mannschaften auf deutschen Kauffahrteischiffen Klage geführt worden, da die Be schäftigung der billigeren asiatischen und afrikanischen Arbeits kräfte in größerer Zahl einen Rückgang der Heuer veranlaßt hat. E« ist bei solchen Gelegenheiten in der Regel erwidert worden, daß die größere Unempfindlichkeit dieser Leute gegen die hohe Temperatur in den Maschinen- und Kessclräumen die Veranlassung zu ihrer Anstellung gewesen sei. Bi« zu einem gewissen Grade mag diese» wohl zutreffen, allein für die Frage der Sicherheit der Schiffe und die Autorität der SchifsSosfiziere liegt in der Verwendung der farbigen Arbeits kräfte doch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Wie die „Post" berichtet, ist erst kürzlich wieder von der Ministerresi- dentur in Bangkok ein Bericht hier eingegangcn, der da« be stätigt. Ein chinesischer Heizer hatte sich auf hoher See dem Ingenieur widersetzt und diesen sogar thätlich angegriffen. Nachdem er später festgenommen worden war, entfernten sich von zwölf angeheuerten chinesischen Heizern acht heimlich vom Schiffe. Aehnliche Meutereien und Unzuträglichkeiten sind besonders bei chinesischen Arbeitern und Mannschaften gar keine Seltenheit. Die ausschließliche oder überwiegende Be setzung deutscher Schiffe mit farbigen Leuten bildet entschieden eine Gefahr. Ist bei den Heizern noch wenigsten» ein stich haltiger Grund für ihre Anwerbung vorhanden, so fällt bei der Anstellung farbiger Dccksleute u. Bedienungsmannschaften wohl nur der Wunsch in« Gewicht, die Kosten zu verringern und damit den Wettbewerb zu erleichtern. — Der preußische Eisenbahnministcr hat neue Vorschriften über die Prüfung de« Sehvermögen« der Eisenbahn- Bediensteten erlassen. Danach haben sich fortan alle Bahn bedienstelen der Untersuchung auf Sehschärfe und Farben unterscheidung zu unterwerfen, damit festgestellt werden kann, ob sie aus eine bestimmte Entfernung die Zeichen und den Stand der Weichen in Licht und Farbe zu unterscheiden ver mögen. Besonders sorgfältig sind in dieser Hinsicht die Augen der Maschinisten, Zugführer und Packmeister zu untersuchen. — Dänemark. Von der Militärpartei wird nach Vollendung der Kopenhagener Landbefcstigung jetzt wieder die Befestigung de« Großen Belte« angeregt. An der Südwestspitze Seeland«, bei der kleinen Insel AgerSö und dem diese von Seeland trennenden schmalen Sund sollen Minen errichtet und vier kleine Batterien angelegt werden, um eventuell der deutschen Flotte die Einfahrt in den Belt unmöglich zu machen; auf diese Weise soll die dänische „Neu tralität" gewahrt werden. So ist jetzt in einem sich offiziös gebenden Druckhest dargelegt worden. Von einer Befestigung de» Großen Belte» an der Nordscite gegen eine au« Katte gat! und Nordsee kommende Flotte ist dabei, auffällig genug, nicht die Rede. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Wie au« der Bekanntmachung de« Stadtrathe» im amtlichen Theile diese« Blatte« zu ersehen ist, wird in der Stadt Eibenstock vom 1. März diese« Jahre» an die obligatorische Fleischbeschau, da« ist die sach verständige Untersuchung der Eingeweide und de« Fleische» von geschlachteten Thicren, sowie die sachverständige Besichtig ung von lebenden Thieren vor dem Schlachten, eingeführt. Die Ausführung der Fleischbeschau ist dem vom Stadtrath angestellten Thicrarzte, Herrn AmtSthierarzt Dehne, Neu markt 31, übertragen worden. Für die betreffenden Gewerbetreibenden, wie Fleischer, Wursthändler, Gastwirthe und für Jeden, welcher ein Rind