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Schon in den letzten Tagen empfand e« so mancher Münche ner al» ein Bedürfnis ja beinah» al« eine Gewissentsache, »er alten Staattbierquelle am Platze, so ost e« anging, einen Besuch abzustatten, um in den liebgewordenen Räumen sich schnell ein Maß zu Gemüthe zu führen, ging e« doch mit ihrer Herrlichkeit bald zu Ende. Und so war da» Hosbräu- hau» gerade in den .Bierslunden' derart besucht, daß e» ge wöhnlich keinen Stehplatz und kaum einen Krug mehr gab. In der Nacht zum 10. Februar vollzog sich der Auszug au» den alten Räumen, nachdem der Abend dem Abschied gewid- met gewesen. Achtzig Hektoliter wurden bei dieser Gelegenheit getrunken, wa« kaum wunder nehmen wird, wenn man berück sichtigt, daß die aufsteigende Rührung, die doch manchen alten Stammgast an diesem Abend überkommen hat, stet» durch einen tüchtigen Schluck unterdrückt werden mußte. Und die rührselige Stimmung war so groß, daß noch einige Hektoliter mehr vertilgt worden wären, wenn nicht von der Schänke her der energische Rus: »Schluß, die letzte Maß ist fort!" ertönt wäre. Quartette, von Mitgliedern de» Hostheaterchor» vor getragen, die in den allen Räumen heimisch waren, erhöhten die Weihe der Abschiedsstunde. Doch ein Trost versüßte den letzten Schluck: die Gewißheit, daß die alte Quelle an anderer Stelle wieder neu cmporsprudeln werde, und da» ist am 10. Februar geschehen. Die neuen Räume waren den ganzen Tag über dicht gefüllt, denn wen trieb e» nicht da» »neue Hofbräuhau»' in Augenschein zu nehmen! E» herrschte nur ein Urthcil: Wa» da geschaffen wurde, ist gut; die Furcht, die neue Halle könnte, dem modernen Zuge folgend, der an die Stelle manche» Gemüthlichen, da» Elegante, aber Unbe hagliche gefetzt hat, zu vornehm auSschauen, war unbegründet. ES ist Alles gediegen, aber so, daß sich Niemand zu gcniren braucht, sich ebenso wohl zu fühlen, wie im alten Hause. Die jetzt fertig gestellten Räume fassen etwa 800 Personen. Am 13. Februar stattete der Prinz-Regent dem neuen Lokale den ersten Besuch ab und ließ sich eine frische Maß reichen. Die Tochter de» Wirihschafl»sührer», welche diesen Dienst versah, erhielt ein goldene» Armband zum Andenken. — Ein Veteran unter den Schiffen ist der dänische Segler ..vo tio snxtoro" vom AeroeSkjobingcr Hafen, welcher kürzlich in Kiel mit einer Ladung Oelkuchen ange kommen ist. Diese» Schiff wurde nach einer Mittheilung de« Patent- und technischen Bureau« von Richard Lüder« in Görlitz 1772 in Rudkjöbing erbaut, ist also schon 124 Jahre alt und trotzdem noch sehr gut erhallen, ganz dicht und voll ständig seetüchtig. Hierau« geht hervor, daß die Konstruktion von Schiffen au» Holz ihre guten Seiten hat, denn ein au» Metall gebaute» Schiff ist schon nach 30 Jahren al« wahrer Grei» zu bezeichnen und muß oft schon viel eher au»rangirt werden, weil keine Assekuranzgesellschaft e« zum üblichen Preise mehr versichern will. — Bei der Vorstellung der Rekruten der Leib compagnie de« I. Gardcregiment» zu Fuß in Potsdam war bekanntlich auch der Kaiser zugegen und richtete an mehrere Rekruten einzelne Fragen. So erkundigte er sich über die Pflichten de» Wachtposten» und fragte unter Anderem: »Was thun Sie, wenn Sie aus Posten stehen und e» versammeln sich in Ihrer unmittelbaren Nähe viele Menschen?" „Ich fordere sic auf, sofort auSeinanderzugehen, Ew. Majestät!" »Gut", meinte der Kaiser. ,E» bleibt jedoch ein Mann zurück, kommt aus Sic zu und macht sich lästig. Wa« sagen Sic dann?" — Mit militärischer Kürze antwortete der Rekrut: »Belästigen Sie mich nicht, Ew. Majestät." Der Kaiser lachte recht herzlich und meinte schließlich zu dem jungen Baterland»verthcidiger: »Nun ja, ich gehe ja schon, ich werde Sie nicht weiter belästigen!" Sprach'» und wendete Sich lächelnd an einen anderen Rekruten. — Galgenhumor. „Du, Adolf, woher hast Du denn die geschwollene Backe?" — Die? »Da» ist weibliche Hand arbeit." Lsiäs mit 25'1» K^Ltt! UZLLN SL Damasten, bedruckter Foulard-Seide, glatter, gestreifter, karrirter Henne- Verg-Seide rc. porto- und steuerfrei ins Haus. Muster umgehend. 8kickkn-fadl-i!(vn 6. ttsnnodong (k.u. k. üoS.) lüniek. Kirchliche Nachrichten aus »er Narochie Eibenstock vom 14. bis 20 Februar 1897. Aufgeboten: 7) Edmund Binzenz Seidel, Hutmacher in Marlneu- tirchen, ehel. S. des weil. Binzen; Seidel, ans. Holzhändlers in Nieder grund in Böhmen und Marie Friederite Horbach hier, ehel. T. des Ernst Ludwig Horbach, »ns. Bs. und Schuhmachermeisters hier. 8) Gustav Heinrich Schädlich, Handarbeiter hier, Sohn der Christiane Friederite Schädlich hier und Lina Emilie Löffler hier, ehel. T de« weil. Karl Heinrich Löffler, Handarbeiters hier. Gelaust: 28) Max Alfred littel. 29) Karl Martin Bnk. SO) HanS Robert Mühlig. 81) Gottfried Christian Heymann. Begraben: 17> Karl Friedrich Leistner, ans/ B. u. Privatier hier, ein Ehemann, 8« I. 9 M. 14 T. 18) Max Willy, ehel. S. des Ernst Hermann Anger, Maurers hier, 3 M. 13 T. 19) August Friedrich Brandt, ans. B. u. Kaufmann hier, ein Ehemann, 72 I. I M. IS T. Am Sonntag Scxagesimä: Vorm. Prcdigttext: Luc. 8, 4—1b. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrcde hält derselbe. Nachm. l Uhr: Betstunde. Herr Diaconu» Rudolph. Aircheuuachrichtc» aus Schönheide. Dom. Lexngesimne (den 21. Februar 1897). Vorm. 9 Uhr: Gotte»dicnst mit Predigt. Herr Diaconu« Wolf. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Nachm. 2 Uhr: Misston-stunde im mittleren Schulgebäude, Zimmer Nr. 6. Herr Pfarrer Hartenstein. Da« Wochenamt führt Herr Diaconu» Wolf. «hemnitzer Marktpreise vom 17. Februar 1897. Wetzen, fremde Sorten 9 Mk. 20 Pf. bis 9 Mk. öS Pf. pro SO Kilo < sächs.,gelb, 7 . 95 » » 8 » 15 , » » - - > beseh.. 7 » — , , 7 . 15 , , » Roggen, ndrl., sächs., pr 6 . 45 . . 6 » 70 , » » - hiesiger, 5 - 80 » » 6 , — » , » - fremder 6 * 75 . - 6 » 85 . » - Braugerste, fremde 7 - 90 - - 9 , 25 , » , - sächsische 6 , 65 » » 7 - 20 » . » Futtergerfte 5 - 65 . - 6 » 15 . ' » Hafer, sächs. u. pr., att — , — « — 0 —— , 0 0 » - beschädigt, 5 . 75 - . 6 . 10 , , , « vreuß. 7 - 25 » . 7 . 60 . » » « fremder 7 - — , » 7 , 40 » » » Kocherbsen 8 , 25 . - 9 . — 0 0 » Mahl- u. Futtererbsen 6 » 75 - . 7 , so 0 Leu 3 « — » § 4 . — SSO Stroh 2 , 80 . - 3 , 20 . . - Kartoffeln — , — , , 3 » 0,0 Butter 2 - 40 . . 2 , 60 . , 1 Lagerwaaren E Eamörickickereien, Hüll und Luftipitren kauft fortwährend, wenn sehr billig, pr. Lasse L. Lrimm, Plliucn, Bgtl., Albectstr. 44. Myrrholin-Scisc Dörillg's-Scifc mit der Eule Weilmilch- und Cosinus Seife Thccr-Schwefel-Seife Cocosnuß-, Glycerin- u. Mandel- Seife in Riegeln Parfüm s in grotzer Auswahl empfiehlt bestens v. NötL-li. Oderdemüeir. k- -- 'S s — k - « V. .S' 'S N i ! ME Z.» II : L 'ZS ! !„ -°° °° i V 2 « 'M // Z ? L. Ll. Lsiäöl, tziöenliock. Eine geübte Tambourirerin wird für ein größeres Geschäft nach Chem nitz bei gutem Lohn zum sofortigen oder späteren Antritt gesucht. Offerten unter 4. «. SO» postlagernd tzhemuitz. Frischer Schellfisch Kieler Sprotten eingetroffen bei Schöner Schellfisch, L°LQr Kuhküse und Ziegenkäse sind einae- roffen »«wniann Alten M neuen Gelbhnfer, Häcksel, Mais, geschroten und ganz, Gerftenschrot, Roggenkleie, erste Qua lität, Reihfuttermehl empfiehlt alles billigst Lriluwaarenhdlg. 400 Ctr. Heu kauft Uck. O«In<!l>I«geI, Auerbach i. V. W-1S «teinschläger sucht nach Auerbach. D. 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Februar 1897. Alax läUävtts, Lr. kksitsr, Vorsitzender des Handelsschulvereins. Direktor. Einige gute Lehrlingsstellen sind noch offen und werden nachgewiesen durch den Vorsitzenden des Handelsschulvereins Der Gesammt-Auflage vorliegender Nummer ist eine Extra-Beilage beigefügt, welche von der Vor züglichkeit der berühmten 6. I^üek'schen KcrusmitteL handelt. < An sehr vielen Krankheitsfällen lind diese wirksamen Hausmittel mit bestem ltrfolg ange wendet worden und können dieselben daher Franken zum Gebrauch auf das Wärmste empfoölen werden. Prospekt mit Gebrauchsanweisung und vielen Attesten bei jeder Flasche. Central. Versandt durch 4. in Kotberg. Niederlage in Eibenstock bei Apotheker Pitcher, sowie in fast allen Apotheken Deutschlands. Deutsche Schtosserschute und Elektrotcchn. Praktikum Theorie u. j. ll«88vein Unterrichtsbeginn praris. «. «. Astern «.Michaelis. Salzgurken, »K.L» Lenfgurken sind wieder eingetroffen. Um flotte Abnahme bittet l wuli, SSoklogol. 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