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Bestellungen auf das mit dem 4. April d. I. beginnende neue Quartal de- E „fachfischen Erzählers" werden in der Expedition d. Bl. sowie von allen Postämtern angenommen.Die Ne-action de- „sachs. Erzählers." str Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amt»dlatt de- Stadtrathe- «ad -e- K-ni-l. Verichtoamtes z« Pifchosowerda. Liq» Seitschrift «schxlnt »SchenUich r Rat, Mitt«»»« und Souuabrnd», und k»k«t vterteyLhrNchtrj Rg'. > Inserate «erden dd gehaltene Seile »der deren Rau« «it S Pf. berechnet. ^LLS.l Mittwoch, 0.» »8. Miir». ' - -U?! - — I Kunöschav. HouiS Napoleon will ernstlich dm Frieden. Darmn fetzt er fein« ganze Armee auf vollständigen Friedensfuß, darum richtet er eine Landwehr von t-Millionen Köpfen und Säbeln «in , darum bildet « drrt große Kriegslager, darum stopft er die Grenz- ststüngen gegen Deutschland, Straßburg und Metz, voll Kanonen, Soldaten un» Lebensmittel, darum »acht er auS der elsasstchen Reitergarnisonftadt Hagenau eine neue Festung. LoutS Napoleon führt Ü»S Krieg für »Ideen", für „Schmerzensschreie der MMer?, darum nimmt er für die 300 Mill. Francs Wch die 50,000 Franzosen, welche der vorjährige Krieg: gekostet hat , gar nicht», ist erstaunlich »neigen- nsttzig, hat aber freilich lange vorher mit dem Sarden- 8mg e» abgekartet, daß dieser ihm Savoyen und Nizza für fest» uneigennützigen Dienste adtrilt, weil diese Ander die „natürlichen Grenzen Frankreichs" bLden. — Dir Abstimmung darüber, ob Mitteliialien ein eigene« Reich bilden oder sich Sardinien einver- leibru wolle, ist, wie jedes Kind vorauSsehen konnte, Mit ungeheuerer Mehrheit für die Einverleibung in Sardinien ausgefallen. Sind bei dieser Abstimmung »hnrZweifel auch alle »-glichen Kniffe angewendet wordm, um solche« Ergebniß hervorzurufen, so ist doch gegenwärtig nicht btoS in Mittelitalien dieSehn- sucht nach einem einheitlichen, größeren, nationalen, selbstständigen und freisinnigen Staatswesen, die Ab neigung gegen Kleinstaaterei, Papftherrschaft, fremden Einfluß und politische GeltunaSlostgkeit so groß, daß , wohl gar viele Italiener mir Üebrrlegung und volle« 'Herzen für diese Einverleibung gestimmthabrn mögen. Freilich ist der Kaufpreis Pir diese erstrebten und theilwrise errungenen Güter für die Italiener etwas fthr «Heuer; denn daß sie die Schlüssel zu ihrem Haufe, Savoyen und Nizza, di« Slpenpäffe dafür an Frankreich Hingrbrn müssen, leidet keinen Zweifel »ehr. Die Großmächte find nicht einig: Oesterreich sagt: „Habt Ihr mir vor'« Jahre nicht geholfen, Aüahehnter Jahrgang. gehl'S mich jetzt auch nichts an." Rußland hat i« Innern mit Aushebung der Leibeigenschaft zu thun und den „kranken Mann" in der Nähe und muß auf denselben Acht Haden; denn die schließliche türkisch« Erbschaft geht eS viel mehr an, als der italienisch« Trödel und die Abtretung der zwei Alpenländchen. England rührt sich nicht, Preußen wird sich hüten, mit Frankreich ohne Roih anzubinden, und allein kann r« auch keine Entscheidung herbeiführen; Deutschland ist hartnäckig uneinig, und so.weiß der Franzosenkaiser schon, wa« er wagen darf. Di« Schweiz freilich, die durch Abtretung SavoyenS von Frankreichs Riesenarmen immer näher und gefährlich« umschlungen wird, rührt sich, trotz ihrer Kleinheit, kräftiger und herzhafter, al« jede Großmacht, wehrt sich mit Händen und Füßen und wahrt ihr Recht. Wird eS ihr etwas Helsen, wenn sie von den Groß staaten, von Deutschland im Stiche gelassen und nicht mächtig unterstützt wirb? — Was nun weiter da unten im italienischen Stiefel? Ei nun, einige« läßt sich wohl auch ohne Prophetengabe mit Wahrschein lichkeit vorauSsehen! Die Abstimmung ist erfolgt für die Einverleibung. Nun rücken die Piemontesen in die Emilia — so wird auch Mittelitalien von einer Straße, die in uralten Zeiten ein römischer Feldherr AemiliuS dort gebaut hat, neuerlich titulirt — und ein Königreich Oderitalien ist fertig. Dann kommen Rothhosen entweder au« Frankreich vorwärt« oder au« der Lombardei rückwärts — in allen Fäll«» kommen sie — nach Savoyen und Nizza und einver- leibrn beide Länder mit oder ohne Abstimmung, mit oder ohne Protest und Genehmigung der Großmächte. Nun müßte e« ferner nicht gu« und glücklich gehen, wenn nicht durch stumme Nachhilfen in den übrig«, Theilen de« Kirchenstaates, vielleicht auch in Neapel und Benetien, einige Aufstände zu Stande zu bringen wären. Die Sarden und Mittelitaliener, etwa200,000 Mann stark, müssen ohnedies oieRomagna, die sich der Papst kaum gutwillig wird abnehmen lassen, erobern, eS kommt zuKämpfen mitdenpäpstlichenTruppen, di« Sarden siegen und rücken immer weiter im Kirchen-