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5. die Einberufung eines Mannes, der das Vreihigfte Lebensjahr vollendet Hal und Grundbesitzer, Pächter oder Gewerbetreibender ist, den gänzlichen Verfall des Hausstandes zur Folge haben und die Angehörigen selbst bei dem Genüsse der gesetzlichen Unterstützung dem Elende preisacben würde und c-. in einzelnen dringenden Fällen die Zurückstellung eines Mannes, dessen geeignete Vertretung aus keine Weise zu ermöglichen ist, im Interesse der allgemeinen Landeskultur und der Volkswirthschast für unabweislich noth- wendig erachtet wird Elivaige Gesuche sind gemäh 8 123,. der Wehrordnung bei dem Stadtrathe bez. Gemeindevorstand anzubringen, welcher dieselben zu prüfen und nach Maßgabe des Befundes darüber eine an den unterzeichneten Civilvorsitzenden der Ersatz-Commission einzureichende Nachweisung auszustellcn hat, aus welcher nicht nur die militärischen, bürgerlichen und Vermögensverhältnissc der Bittsteller, sondern auch die obwaltenden Umstände ersichtlich sind, durch welche eine Zurückstellung begründet werden kann. Zur Bcrathung und Entscheidung über die angebrachten Gesuche wird die unter zeichnete Königliche Ersatz-Commission im Anschlüsse an das MusterungsgeschSft den 16. Mär, 1886, von Vormittags 7,12 Uhr an im Rathhausc zu Johanngeorgenstadt, den 20. März 1886, von Vormittags ^11 Uhr an im Bade Ottenstein in Schwarzenberg, de« 25. März 1886, von Vormittags 11 Uhr an in der Schellcr'schen Restauration in Eibenstock, den 26. März 1886, von Vormittags 11 Uhr an im Rathhause zu Lößnitz, den 28. März 1886, von Vormittags 11 Uhr an im Hotel zum Engel in Aue und den 1. April 1886, von Vormittags 11 Uhr an im Gasthofe Stadt Leipzig in Schneeberg Sitzung halten. Die von der verstärkten Ersatz-Commission getroffene Entscheidung ist endgiltig, behält jedoch nur bis zum nächsten Zurückstcllungstermine Gültigkeit, Schwarzenberg und Schneeberg, am 2b, Februar 1896, Die Königliche Ersatz-Commission in den Anshclmngstzezirkcn Schwarzenberg und Schneeberg. Der Civilvorsitzcnde: Der Militärvorsitzcnde: Arhr. v. Wirsing. Prctzsch, Oberstlieutenant und Kommandeur des Landwehr-Bezirks Schneeberg, P, W, Von dem Königlichen Landstallamtc zu Moritzburg ist die diesjährige Stuten musterung und Fohlcnschau sür das Zuchtgebiet Wildenfels, auf den 15. April 1896 Vormittags 10 Uhr in Wildenfels und für das Zuchtgebiet Schönfeld, auf den 18. April 1896 Vormittags 9,»» Uhr in Annaberg festgesetzt worden. Da eine Prämiirung damit nicht verbunden ist, so bedarf es der vorherigen Anmeldung eines Fohlens zur Schau bei genanntem Landstallamte nicht, Ziifolge Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern ivcrden die Herren Bürgermeister und Gemeindevorstände des Verwaltungsbezirks veranlaßt, die Pferdezüchter ihres Ortes von den angesetzten Stutenmusterunaen und Fohlenschaucn in geeigneter Weise dergestalt in Kennlniß zu setzen, daß jeder Besitzer Nachricht erhält. Für alle nicht ini Zuchtregister eingetragenen Stuten, soivie für eingetragene Stuten, sobald ihre nachzuweisenoen Productc un ersten oder zweiten Jahre bei den Fohlenschaucn nicht vorgestellt worden, ist ein um 3M— Pf. erhöhtes Deckgeld zu bezahlen. Diejenigen Züchter also, deren Stuten nicht im Zuchtregister aufgenoinmen sind, die sich aber fernerweit das bisherige niedrige Deckgcld von 6 Mark sichern wollen, müssen ihre Stuten bei der nächsten Stutenmusterung zur Eintragung ins Zucht register vorstellen und ihre Produkte seiner Zeit im ersten oder zweiten Jahre zur Fohlenschau bringen. Schwarzenberg, am 24. Februar 1896, Königliche Amtsüautztmamischast. Frhr. v. Wirsing. Die in Gemäßheit von Art. 11 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Jan. 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Januar 1896 festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen im Monat Februar d. I. an Militärpserde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für 50 «o. Hafer 7 M. 09 Pf., für 50 Ko. Hen 3 M. 68 Pf. und sür 50 Ko. Stroh 2 M. 89 Pf. Schwarzenberg, am 27. Februar 1896. Königliche Amtshnuptmannschast. Frhr. v. Wirsing. P Tagesgeschichte. — Deutschland. Dem Reichstage wird, wie ver schiedenen Provinzblättcrn gemeldet wird, in der nächsten Zeit ein NachtragSclat zugehen, in welchem die für die Neuor ganisation der vierten Bataillone erforderlichen Mittel verlangt werden. Ueber die neue Organisation ver lautet Folgendes: Je zwei und zwei Halbbataillonc werden zu Vollbalaillonen zusammcngclegc, und aus je zwei solchen Vollbataillonen wird ein Regiment gebildet. Zur Berstärlung der allzu schwachen >3. und 14. Kompagnie werden die üb rigen 12 Kompagnien je l 2 Mann abzugcben haben, wodurch jene aus je 120 Mann kommen würden. Durch Zusammen ziehung der neuen Bataillone zu Regimentern erhält jede Di vision ein neues Regiment zu zwei Bataillonen. Diejenigen Korps, welche 3 Divisionen haben, würden drei neue Regi menter erhalten. Die Kosten der Umwandlung werden nicht erheblich sein. Neu erforderlich wären 20 Brigade-, 43 Re gimentskommandeure und 43 OberstlieutcnantS. Die Mehrbe lastung deS ganzen MilitäretatS dürste sich inSgesammt auf etwa 350,000 M. belaufen. — Hierzu bemerkt „Die Post": Ueber die Angelegenheit der vierten Bataillone bringen verschiedene hies. und auswärtige Blätter -Nachrichten, die mehr oder weniger auf Kombinationen beruhen. Nach unseren Informationen sind die Vorarbeiten sür die Neuorganisation der vierten Bataillone noch keineswegs abgeschlossen, so daß eS noch gar nicht abzusehen ist, wann eine diese betreffende Vorlage an den Reichstag wird gelangen können. Allerdings dürfte an dem mehrfach be sprochenen Plane sestgehalten werden. Daß hierdurch Ver änderungen in den Kommandostellcn werden eintrctcn müssen, liegt auf der Hand, und wie diese sich gestalten werden, läßt sich schon jetzt ungefähr ohne Mühe berechnen. Wenn in den Blattern aber bereits die Summe genannt wird, die erforder lich sei, um die Neuorganisation durchzusührcn, so muß daraus hingewicseu werden, daß eine Berechnung der Kosten sich vor läufig noch gar nicht aufstcllcn läßt, weil über viele sehr wich tige Einzelfragen, namentlich über die der Kasernirung, die Berathungcn und Verhandlungen noch in vollem Gange sind. — Berlin, 26. Februar. Ein Dachstuhlbrand sand in der vergangenen -Nacht zwischen 12 und I Uhr in dem Hause Großbecrcnstraßc 9l statt. Die Feuerwehr au« dem Depot in der Schönebergerstraße war jedoch so zeitig zur Stelle, daß jede weitere Gesahr ausgeschlossen war. Den gemachten Wahrnehmungen zufolge sollen die Bodcnverschläge mit Petroleum besprengt gewesen sein, so daß auch in diesem Falle auf Brandstiftung geschlossen werden darf. — Leider ist auch wiederum eine Brandstiftung in Moabit zu ver zeichnen. Heute Mittag ging die Dachkonstruktion de« Hauses Stephanstraße 22 in Flammen auf. Die Feuerwehr wurde so rechtzeitig benachrichtigt, daß sie das Feuer, noch bevor cS erheblichen Schaden anrichtete, ablöschen konnte. ES liegt auch hier wiederum den vorgefundenen Merkmalen nach Brandstiftung vor. Die Lösch- und AusräumungSarbciten nahmen zwei Stunden in Anspruch. — Gestern Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr wurde der Brand eines Dachstuhles vom Hause Thurmstraße 54 in Moabit gemeldet. ES brannte die Verschalung und allerlei HauSrath und das Feuer ver setzte die Bewohnerschaft des Hauses in Angst und Schrecken. Die Feuerwehr hatte geraume Zeit mit der Dämpfung des Feuers zu thun. Brandmeister Mittmann vom 15. Zuge stellte fest, daß auch dieser Brand wiederum auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzusührcn sei. — Zu den Moabiter Bränden gehen der „Deutsch. TageSztg." noch folgende Mittheilungen zu: Die Behörde glaubt, nach Len bisher vorgekommenen Brandstiftungen zu uriheilen, die Thälcr in zwei Arten thcilcn zu müssen. Wie die große Anzahl der Brände gezeigt hat, ivaren zur Ent zündung dieser Vorbereitungen erforderlich, die unbedingt längere Zeit — bi« zu einigen Stunde» — in Anspruch nahmen und dann ermöglichten, daß innerhalb weniger Minu ten der ganze Dachstuhl vom Feuer ergriffen wurde. Bei einem Brande in der Spenerstraße konnte durch die Feuer wehr nachgewiesen werden, daß die gesammten Dachsparren sorgfältig mit Petroleum getränkt waren. ES müssen die Attentäter dieser Art von Bränden allo Personen sein, die auf die AuSsührung von Brandstislungen genau eingeübt sind. Die andere Sorte der Brandslistcr hat so sorgfältige Vorbereitungen nicht getroffen; sie hat durch einfache An häufung von Papier, Stroh und dergleichen kleinere Brände hervorgerufen, und diese GelegenhcitSbrandstifter sind weniger zu fürchten, da ihre That stet« bald entdeckt wurde und da« Feuer nur einen geringen Umfang annehmen konnte. Ihre Thätigkeit erstreckte sich aus die letzten Brände in der Emdener und in der Thurmstraße. Die Kriminalpolizei entwickelt noch fortgesetzt eine fieberhafte Thätigkeit, die allerdings bis jetzt resuliatloS war. Von allen der Brandslistung verdächtigen Personen ist nur der vor vierzehn Tagen ergriffene Schlosser Horn in Haft behalten worden. Die übrigen mußten wieder entlassen werden. — Die anstrengende Thätigkeit der Feuerwehr bei den Dachstuhlbrändcn in Moabit ist von den Mitgliedern de« Hausbesitzer-Vereins „-Nord-West" anerkannt worden in der Weise, daß laut Beschluß de« Vereins einem jeden Mit glieds des Feuerwehr-Depots in Moabit au» der Vereins kasse eine Gratifikation von 10 Mk. gewährt werden soll. Bis jetzt sind in Moabit im Monat Februar 28 Dachstuhl brände, zwei Zimmer- und zwei Kellcrbrände vorgekommen, von denen die ersteren sämmtlich auf Brandstiftung zurückgc- führt werden. Die nachweislich durch Brandstiftung hervor gerufenen Brände haben bi» jetzt einen Schaden von weit über 100,000 Mk. verursacht. Der höchste Einzelschaden be trägt etwa 22,000, der geringste 500 Mk. Biele Hausbe sitzer haben übrigen» Portier« angenommen, um ihre Häuser tagsüber geschlossen halten zu können. — Hannover, 27. Febr. Zur Zeit bereist ein Mit glied der AnjiedelungSkommisjion in Posen die Pro vinz Hannover und zwar insbesondere die Regierungsbezirke Lüneburg und Stade und wird auch noch Schleswig-Holstein und eine» Theil der Provinz Westfalen aufsuchen. Der Zweck der Reise ist die Verbreitung näherer Kenntnisse über die Aus gaben und die Wirksamkeit der Ansiedlungskommission und die Aussichten, welche sich Ansiedlern dort bieten, sowie der Ver such, hier geeignete Persönlichkeiten für die Ansiedlung in Posen zu gewinnen. Der „Wes. Ztg." wird darüber geschrieben: ES werden grundsätzlich die je nach den örtlichen Verhältnissen etwa 15—40 selbstständige Stellen umfassenden Ortschaften nur mit Kolonisten derselben Konfession besetzt. Die Beding ungen, unter welchen die durchschnittlich etwa 80 Morgen großen, zu Kolonaten bestimmten Flächen ausgegeben werden, sind durchaus günstig. ES ist sehr zu hoffen und zu wünschen, daß jüngere Bauernsöhne aus der Provinz, die keinen Anspruch auf den väterlichen Hos machen können und mit der Abfind ung, welche sic erhallen, hier kaum eine Anbauerstelle zu er werben im Stande sind, die günstige Gelegenheit benutzen und sich in Posen eine gesicherte Existenz schaffen und dadurch zugleich zu der so dringend nothwendigen Verstärkung de« deutschen Element« in der Provinz Posen beitragen. Die Bestrebungen der Ansiedelungskommission, junge Bauernsöhne aus den kerndeutschen Landesthcilen in den Osten zu ziehen, können daher nur al« berechtigt anerkannt werden. Locale und sächsische Nachrichten. — Schönheide. Vergangenen Mittwoch erklang in der 4. Stunde de« Nachmittags die Nothpfcise der Bürsten fabrik der Hrn. Hoflieferanten Flemming u. Co. Obgleich auch da« Feucrsignal ertönte, schenkte man Anfang» im unteren Theile de« Orte« dem Feuerlärm wenig Aufmerksamkeit. Im Packlager genannter Fabrik war nämlich da« in der Nähe de« Dampfrohre» lagernde Celleluid in Brand geralhen, und bald nahm da« entstandene Feuer eine solche Ausdehnung an, daß mittelst Telephon in Schönheiderhammer und Eibenstock um Hilfe gebeten wurde. Sämmtliche in der Front stehende Gebäude und die dahinterliegenden Häuser wurden ein Raub der Flammen. Da« neue Seitengebäude und da« Maschinen hau« konnten, insbesondere da« letztere, nur mit großer Mühe erhalten werden. Dadurch wird der Betrieb wenigsten« nicht gestört und eine große Anzahl Arbeiter nicht brotlo«; die abgebrannten Räume enthielten das Comptoir, da« Packlager- da« Lager und die Consumabtheilung. Die Comptoiruien- silien wurden geborgen, während die Maaren der Consumab- iheilung und die aus Lager befindlichen Bürsten den Flammen zum Opfer fielen. Der Besitzer Herr Hoflieferant Flemming und dessen Sohn Herr Eduard Flemming waren verreist und wurden telegraphisch zurückgcrufen. — Dresden. Eine Eheschließung, wie sie nicht alle Tage vorkommt, wird demnächst in der Johannvorstadt hiersclbst stattfinden und gicbt bereits jetzt Stoff zu allerlei Betrachtungen. Eine dort wohnende 72 Jahre alte ArbeiterS- wittwe, die indessen noch ganz rüstig sein soll, wohnte unter cinem Dache mit einem 25 Jahre alten Handwerksgesellen. Die Beiden lernten sich näher kennen, verliebten sich in ein ander und verlobten sich in aller Form. Da« Aufgebot hat bereit« stattgefunden, und die Hochzeit wird bald folgen. — Leipzig, 27. Febr. Die Hauptverhandlung gegen Ingenieur Schoren u. Genossen wegen LandeSvcrrath« ist aus Montag, den 2. März, Vorm. 9 Uhr vor dem ver einigten 2. und 3. Strafsenate de« Reichsgericht« anberaumt. Die Verhandlung, die fast durchweg unter Ausschließung der Ocffentlichkeit stattfinden wird, ist die erste, die in dem g-oßcn SitzungSsaale de» neuen ReichSgcrichtsgebäubcs abgehalten wird. — Zwickau, 26. Februar. Die Besitzer der weltbe kannten Kammgarnspinnerei Heinrich Dietcl im Vorort Wilkau haben anläßlich de« beendeten Fabrikumbaue« am 22. d. Bit«, ihrem Beamten- und Arbeiterpersonal, etwa 1000 Personen, eine hochherzige Spende, je einen vierzehntägigen Lohn- bez. GehaltSbclrag extra auSzahien lassen und außerdem 25,000 M. Beitrag zu der von ihnen seiner Zeit aus eigenen Mitteln in« Leben gerufenen Fabrik-Jnvalidenkasse gewährt. — Chemnitz. Am 17. Februar tagte Hierselbst die Chemnitzer Conferenz. Marder Hauptvortrag de« Diak. König aus Hirschfclde über die Frage: „Was hat zur För derung rechter Gebetsgemeinschaft im Geiste der ev.-luth. Kirche zu geschehen?" sür das geistliche .Amt berechnet, so sind zwei andere Gegenstände der Verhandlungen von allge meinem Interesse sür alle Glieder der Landeskirche. Der eine ist der von der Conserenz an das Landeskonsistorium ge richtete Antrag, der demnächst zusammentretcnden LanteSshnodc den Entwurf eine« Gesetze» vorzulcgen, wonach einem von der ev.-luth. Kirche abgesallencn Patrone das Collaturrecht für seine Person zu entziehen sei. Ist e« dem kirchlichen Be wußtsein ein Bedürfniß, der römischen Propaganda auf diese Weise cntgegenzutreten, so wie« das sachkundige Referat de« ObcramtSrichter« Kranichfeld aus Leipzig auch die juristische Berechtigung diese» Anträge» nach. Nicht minder von all gemeinem Interesse ist da» über die Wiederherstellung des Meißner Dome« Verhandelte. In der Vorversamm lung am 16. Februar wurde berichtet, daß die von der Con ferenz gegebene Anregung dazu im Lande vielfachen Wider hall gefunden hat. So hat vor kurzem in Dresden eine stark besuchte Versammlung in dieser Angelegenheit stattgefunden, der schon ein durch Photographie vervielfältigtes Projekt vor lag, und in Meißen selbst ist ein Dombauverein in der Gründ ung begriffen. Diesem beschloß die Versammlung bei seinem Zusammentritte zu danken, daß er den von ihr im vorigen Jahre ausgesprochenen Gedanken so Ihatkräsiig verwirklichen wolle, zugleich aber auch ihn zu ersuchen, statt der dem Ver nehmen nach beabsichtigten Dombaulotterie zunächst die ge ordneten Instanzen, als da« Domkapitel, die Landessynode und den Landtag angehen zu wollen. Auch bittet die Con ferenz zu erwägen, daß zur Förderung de« Werke« wie zur engeren Verkettung de« Dome« mit der Landeskirche am meisten die Bildung einer eigenen Domgemeinde dienen würde. — E» ist jedenfalls eine Ehrenpflicht der gelammten Landes kirche, diese« Gotte-Hau«, von dem au« da« Christcnthum einst in unser Land gedrungen ist, vor dem drohenden Ver falle zu schützen und in einer würdigen Gestalt wiederherzu stellen. Dazu kommt noch, daß e« eine« der größten Meister werke gothischer Baukunst ist, dem in Sachsen keine«, über haupt aber nur wenige an die Seite gestellt werden können. — Glauchau. Eine Rohheit ohnegleichen war e« die sich der schon mehrfach vorbestrafte Handarbeiter Fritzsche am Mittwoch Nachmittag in der hiesigen Ccntralherberge zu Schulden kommen ließ. Er stritt sich kort mit mehreren Gästen herum, ergriff schließlich ohne jeden Grund den Weber gesellen Döring von hier, — schleppte ihn zur Thüre hinau« und gab ihm dort eine derartige Ohrfeige, daß Döring mit dem Kopfe an die gegenüberliegende Mauer flog und sofort bewußtlo« zusammensank. Zuletzt brachte man den Schwer verletzten in dessen Wohnung, da ihm da« Blut ununterbrochen au« Nase, Mund und Ohren rieselte, auf Anordnung de« Inzwischen hinzugcrusenen Arzte» später in« Srankenhau«.