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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189602254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18960225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18960225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-25
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Monat
1896-02
-
Jahr
1896
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»Wodurch Hal sich diese denn die Sympathie der Bauern so verscherzt?' »Pah, daraus wird wohl keiner eine stichhaltige Antwort geben können. Man mag den Baron einfach nicht! Da schreibt sich schon von seinem Vater her, sagt man. Der soll ebenso stolz und streng gewesen sein wie der jetzige Herr. Der junge Baron, welcher al« Leutnant in Berlin bei der Garde stand, trägt auch sein gute« Theil zu der Mißliebigkeit seine« Hause» bei. Da» ist ein windiger Fant, den man Spielschulden halber beinahe kassirt hat. Der will hier im Dorf bei den Mädels den Pascha spielen. Nun, für solche Art Herablassung danken die Bauern auch, da« »Gesindel', wie der Liebling«au«druck de« Herrn d. Hasselbrink für seine Dorfbewohner lautet!" Auf meinen Wink setzte sich der Wagen wieder in Be wegung. Eine so auffallende Mißstimmung zwischen einer Gut-Herrschaft und ihren Bauern war mir noch nicht ror- gekommcn. Umsomehr, da man, wie ich soeben wieder hörte, von keiner Seite einen hinreichenden Grund dafür anzugeben vermochte. Alle Auslassungen über den Baron schlossen mit dem ominösen, »so sagt man!' Bevor ich die Reise nach Hasselbrink unternahm, hatte ich mich über die persönlichen Verhältnisse genau zu informiren gewußt. Die Nachrichten, die mir zugegangen, deckten sich vollständig mit den Worten de« Kutscher«. Der junge Baron hatte sich al« Spieler und Schuldcnmacher in der Residenz einen Namen gemacht. Er hätte den Dienst quittiren müssen, wenn e« seinem Vater nicht in der letzten Stunde möglich gewesen wäre, für die Schulden de« Sohne« aufzukommen. Die Unbeliebtheit der Gut-Herrschaft war in Hasselbrink allerdings traditionell; jedoch zu einem förmlichen Haß war sic erst während der letzten zwei Jahre gediehen. Man wußte von diesem Zeitpunkt an sämmtliche Anordnungen und Ver fügungen de« Baron« als eine Bedrückung und eine Be schränkung der Freiheiten der Bauern auözulcgen. ES kur- sirten Gerüchte, daß der Baron nur immer darüber nachdenke, dem »Gesindel" da« Leben schwer zu machen, ihm alle Ver günstigungen, die seit alter»her bestanden, zu entziehen oder zu schmälern. Kurz, e» hatte sich ein ganzer Sagenkreis über die Gehässigkeiten de« Baron« gegen seine Bauern ausgebildet, dessen Entstehung Niemand zu begründen wußte, dessen Ur heber Niemand kannte, dessen böse Saat aber in aller Herzen gedrungen war, dort Wurzel faßte und täglich kräftigere Blüthen trieb, so daß da« srüher immerhin erträgliche Ber- hältniß zwischen der Gut-Herrschaft und den Dorfbewohnern einer offenen Feindschaft Platz gemacht hatte. Diese vielen »so sagt man!" mußte einen gemeinsamen Ort der Entstehung haben! Wo war dieser zu suchen? Wo steckte da« geheimnißvolle Wesen, da» sic in die Menge streute, da« so systematisch zu Werke ging, den Baron und seine Familie um ihr Ansehen zu bringen, da« durch ruchlose Brandstiftungen da» Hau« Hasselbrink mit unfehlbarer Sicherheit dem Ver derben entgegenführte, unbarmherzig, Schritt für Schritt. Und was für ein Umstand gebar diesen unheimlichen Vorsatz? Welche« Motiv lag diesen Abscheulichkeiten zu Grunde? Wo durch hatte der Baron diesen Todfeind gegen sich herausbe schworen? In tiefe« Nachsinnen versunken, hatte ich nicht bemerkt, daß mein Gefährt schon durch die Dorsstraße rollte. Bor mir lag Schloß Hasselbrink. Die breiten gewaltigen Stein massen desselben wurden von den weißlichen Strahlen einer kalten Herbstsonne beleuchtet, wodurch der unfreundliche Ein druck, den die mittelalterlichen Ringmauern hervorriefcn, noch gehoben wurde. Da« hohe doppelthürigc Schloßthor, der unförmliche, mit alterthümlichen Galerien umgebene Thurm, der den mitt leren Bau krönte, verliehen dem Schloß etwa« Trotzige«, Unbezwingliches. Damit harmonirte auch die unheimliche Stille, die über die ganze Umgebung desselben ausgebreitet war. In der Dorsstraße herrschte dafür um so mehr Leben. In Hellen Schaarcn tummelten sich die Kinder vor den niedrigen Häusern herum, und Mein Kutscher, der in Hassel- brink offenbar eine sehr bekannte Person war, konnte sich ihrer fröhlichen Zurufe kaum erwehren. Auch sand er kaum Zeit, alle die Grüße zu erwidern, die ihm von den Dorfbe wohnern au« den Fenstern und Thüren entgegengerufen wurden. Ich bemerkte, daß sich die neugierigen Blicke der Bauern auf mich richteten und dann fragend nach dem Kutscher hinwan- derten, der die stummen Interpellationen stet« mit einem dip lomatischen Achselzucken zu beantworten pflegte. «Fortsetzung folgt.) Vermischte Hlachrichten. — Köln, 19. Febr. In einem Hause an der Hühner gasse wurde gestern ein etwa vier Monate alte« Kind von einer Ratte derart zugerichtet, daß eine sofortige Ueberführung de» Kinde« in« Bürgerhospital angeordnct werden mußte. In demselben Hause wohnt ein Mann, der im Besitze dressirter amerikanischer Ratten ist; eine» dieser Thiere sand man, al« da« Kind jämmerlich schrie, auf dessen Gesicht sitzend und an der Stirn nagend. Al» ein Hausbewohner da« Thier getödtct hatte, bemerkte man, daß dem Kinde ein Ohrläppchen und «in Stück von der Nase abgefressen und ferner ganze Stücke au« der Stirn, einer Backe und einer Hand genagt waren. — Königsberg. Au« dem Samlande wird von fol gender .Wunderkur" berichtet: Dec Arbeiter C. in H. erkrankte nach einer starken Erkältung an Rheumatismus, e« schwollen ihm auf dem Rücken strangartige Stellen an. Dem guten Rath von Nachbarn gehorchend, suchte die treue Gattin eine »kluge" Frau. Auf ihren Rath nahm sie ein heiße» Bügel eisen und bügelte über dem wollenen Hemde de« Patienten den Rücken auf und ab. daß dem Aermsten Hören und Sehen verging. Jetzt hat er zu seinem RheumatiSmu« auch noch Brandwunden auf dem Rücken. — Chicago. Hier hat man die unangenehme Ent deckung gemacht, daß zahlreiche der unter dem Namen »Himmel«- stürmer", .Wolkenkratzer" >c. bekannten 20 bi« 2b Stockwerke hohen Riesengebäude sich bedenklich senken. Ursache dieser Erscheinung ist da« ungeheure Gewicht der Bauten, da« den hauptsächlich au« Thon bestehenden Untergrund zur Nach- giebigkeit zwingt. Da« Gebäude der Handelskammer hat sich in einigen Theilen innerhalb der letzten 6 Jahre um 16 Zoll, in anderen Theilen um 8'/, Zoll gesenkt, wodurch böse Risse in dem Mauerwerk hervorgerufen wurden. — Eine Ichreckenlscenc spielte sich in Hannover ab. Ein höherer pensionirter Polizeibeamter setzte sich mit seiner Familie zur Tafel. Kaum war diese« geschehen, so flog die Thür auf und da« Dienstmädchen stürzte, am ganzen Leibe brennend, in da« Eßzimmer. Während nun die Damen entsetzt aufsprangen, zog Herr Sch. blitzschnell, ohne de« Ge schirr« und .der Speisen zu achten, da» Tischtuch und damit eine darunter liegend» grüne Wolldecke vom Tische, warf sich auf da« Mädchen und hatte e« auch bald mit der Decke um wickelt. Plötzlich sprang die Magd wieder aus, die Flammen schlugen ihr von Neuem über den Kops zusammen und sie warf sich in ihrer Todesangst aus die 18 Jahre alte Tochter de« Herrn Sch. Ehe die Kleider de» Letzteren Feuer fassen konnten, hatte er da« Mädchen wieder gefaßt, drückte e« aus da« Sopha und umhüllte e« wieder mit Decken. E« gelang ihm denn auch, da« Feuer fast zu ersticken. Da fing da« Kleid der Frau Sch., weiche ihrem Galten zu Hilfe geeilt war, bereit« an zu glimmen. Diese« im Keime zu ersticken, war da« Werk eine« Augenblicks, der jedoch genügte, wiederum da« inzwischen entlaufene Mädchen in eine Fcuersäule zu hüllen. Athemlo« rannte Herr Sch. diesem nach, erfaßte e« noch im Korridor, warf e« zu Boden und erstickte jetzt die Flammen. Wie sich später herausstellte, hatte da« Mädchen mit Petroleum am Herdfeuer hantirt und eine Explosion ver ursacht. Da« dortige Feuer löschten Hausbewohner. Aerzt- liche Hilfe war bald zur Stelle. Da« Mädchen ist schwer verletzt nach einem Krankenhause geschafft worden. Frau Sch. und deren Mutter haben leichte Wunden davongetragen und Herr Sch. ist merkwürdiger Weise unverletzt davongekommen. — Verhaltungsmaßregeln für junge Damen. Ein merkwürdige« Aktenstück au« dem sechszehnten Jahrhundert ist die letzte Vermahnung der Freifrau v. Ouitzen an ihre Töchter Anna Kunike und Christine Gödike. In diesem Schrift stück, da« zu Braunschweig versaßt ist, sind die guten Er ziehungslehren jener Zeit ausgezeichnet. So warnt die edle Dame vor der Literatur de« Tage«: »Leset bi Liewe nich in den godlosen lichifertigen Bökern, da so voll Sünnen inne stell, dal will ick durchut nich HLbben un iß uk nich nödig; denn dei jück von unfern Herrn Gold bescheert ist, dci schult jück woll waren, dat ju in dei Bökern nich tau lesen bedörvet, denn ut solchen Bökern komt arge Gedanken un ut dei Ge danken kamt böse Daten." Dann kommt die würdige Frau auf die jungen Männer. Wenn dci Junggesellen kummen, so lat juck nich seihen (sehen), bi« ju zu Tische geiht, so macht eenen sittgen Knicks." Dann sollen sic ihre Augen vor sich niederschlagen, die Hände vor ihren Leib halten und die jungen Männer bei Leibe nicht ansehen. Wenn dieselben aber ihre Hand fassen, sollen sie solche wegziehen und unter die Schürze stecken. Die Töchter sollen ferner auch nicht auf sehen, sich bei Tisch in kein Gespräch einlassen und die Beine still beisammen halten, den Kops nicht regen, wenig essen und nur einmal trinken; sie könnten ja vordem auf ihrer Kammer essen. Wenn einer zu ihnen sage, daß er sie lieb habe, sollen sie antworten: »Ob ihr mich lieb habt oder nicht, da« eine ist mir so lieb wie da« andere." Wenn sie juck nich in Friede laten wuln un mit juck keddern (mit euch plaudern), sagt also: »Packet juck weck un lat un« mit Friede" oder »Ick schlae juck uf de Snut, ju unbescheidene Esel»." — Al«KönigKhama,der Herrscher von Betschuana- land, England kürzlich mit seinem Besuch beehrte, sollen c« besonder« 2 Dinge gewesen sein, welche sein höchste« Erstaunen erregten: die Schönheit, da« leuchtende Grün der Rasenflächen und — die große Anzahl unverheiratheter Damen. Für erstere hegte er nichts al« Bewunderung, sie erschienen ihm al» da« erstrebenSwcrthcste Produkt der modernen Civilisation; eine staatliche Einrichtung jedoch, die e« zuläßt, daß so viele weibliche Wesen unvermählt ihren Erdenweg wandeln, flößte ihm nur geringe Achtung ein. Daß eine so mächtige Monarchin, wie die Königin Viktoria, die« ruhig mit ansieht, daß in einem Reiche, welche« von einer Frau beherrscht wird, etwa« Derartiges vorkommen kann, erschien ihm unbegreiflich. In seinem Lande giebt e« keine Frauenfrage, und er erklärte, falls er Großbritannien regierte, dieselbe unverzüglich lösen zu können. Sobald bei ihm zu Hause die kleinen Negerinnen da« 13. Jahr zurückgelegt haben, werden sie auf höheren Be fehl vcrhcirathet, und alle hegen für ihren Gatten eine an betende Liebe. Da« Einzige, wa« sie al« Gegenleistung ver langen, ist die tägliche Nahrung, sowie von Zeit zu Zeit einige Stockhiebe, wa« ihrer Eigenliebe schmeichelt, da sic Eifersucht al« Anlaß zu den Prügeln voraussetzen. In Eng land, wo die Mädchen sich später entwickelten, könnte man ja, so meinte König Khama, den Zeitpunkt der Verehelichung um 2 bi« 3 Jahre hinausschieben und vielleicht auch den Stock bei Seite lassen, dem die britischen Anschauungen nicht hold zu sein schienen, aber die frühe und obligatorische Ehe sei absolut geboten. — Die Behandlung de« Stalldünger«. ES steht außer allem Zweifel, daß jährlich durch Verschwendung de« Stalldünger« große Summen verloren gehen, und c« kann nicht oft genug empfohlen werden, den Stalldünger mit Boden, Torf oder Rasen zu durchsetzen. Die wirksameren Bestandtheile müssen dem Dünger erhalten werden. Der Dünger erhält seine höchste Kraft dann, wenn die flüssigen Exkremente der Thiere — die Jauche — mit den festen möglichst vereint werden. Da« Stroh soll nie lang einge streut, sondern etwa 30 Centimeter lang geschnitten werden. Einmal ist c« im zerkleinerten Zustande befähigt, bedeutend mehr Jauche auszunehmen und dann breitet sich der Dünger au« solchem Streumaterial viel leichter und besser au« und läßt sich auch besser unterackern. Um da» Ammoniak zu bin den, ist c« angezeig«, den Dünger im Stalle unterm Vieh schon mit einem Bindemittel zu bestreuen. In denjenigen Wirthschaslen, wo Torf oder Moor vorhanden ist, kann solcher dazu verwendet werden. Ist die« nicht der Fall, so muß man Gip«-Kainit oder Juperpho-phat verwenden. Durch lieber streuen mit derlei Stoffen erzielen wir die Bindung de» Ammoniak- im Dünger, al« zweiten Vortheil erreiche» wir in den Stallungen eine reine Luft und tragen hierdurch zum Wohlbefinden der Thiere bei. Die weitere Behandlung de« Stalldünger« auf der Dungstätte ist noch wichtiger, al« die jenige im Stalle, da besonder» der Winterdünger in den meisten Fällen monatelang auf der Dungstätte liegen muß. Vor allem ist e« nöthig, daß die Dungstätte einen »»durch- lässigen Boden hat und daß sie so angelegt ist, daß alle auS- laufende Jauche sich in einer gedeckten Grube sammelt. Nicht» ist dem Dünger schädlicher, al« wenn er im Wasser lieg«; er wird hierdurch eine« großen Theil« seiner werth vollsten Stoffe beraubt. Ein zweite« wichtige« Moment be ruh« darin, daß wir Sorge tragen, daß die Zersetzung de« Dünger« nicht zu schnell vor sich gehe, unv die« wird am zweckmäßigsten dadurch verhindert, daß derselbe gleichmäßig feucht erhalten wird. Aber auch daraus muß man sein Augenmerk richten, daß der Düngerhaufen gleichmäßig fest angelegt wird. Man erzielt die« am besten, indem man bei jedesmaligem AuSmistcn den Dünger über den ganzen Haufen verthcilt und festtreten läßt. Wird hierauf eine dünne Schicht von Torf, Moor oder Erde gestreut, so trägt die« viel zur guten Erhaliung de« Dünger« bei. Zur schnellen Zersetzung sind die hitzigen Dünger, wie Pferde- und Schasmist, sehr geneigt. Man thut deshalb gut, den Pfcrdemist stet« mit auf den Düngerhaufen im Verein mit dem Rinder- und Schweincmist zu geben. Da diese« aber mit dem Schafmist nicht gut ausführbar ist, so muß man dafür sorgen, daß auch dieser im Stalle feucht erhallen wird ; zu diesem Zwecke begießt man ihn, so ost al« nöthig, mit Jauche, reicht diese nicht au«, mit Wasser. — Wa« verlangt eine schweizerische Jury von einem Prima-Lmmenlhalerkäsc? Nach der »Schweiz. Molkereiztg." hat die Jury der Landwirthschastlichen Ausstell ung in Bern bei der Prämiirung der Emmcnthalcrkäse folgende Eigenschaften von einem Prima-Käse verlangt: Im Aeußeren: Schöne«, gelbliche» Aussehen, nicht zu hoch geworfen, also ziemlich flachliegend, zudem einen gesunden, nicht fettigen Narben. Im Stich: Eine regelmäßige Lochung mit Ausschluß von Glä«, Nestern «c. Die Löcher in der Größe von Kirschen, aber nicht länglich, noch glänzend, noch trüb oder krystallisirt. Vom Geschmack: Er habe da« sogenannte Nußkernaroma, sei nicht süßlich, nicht sauer, noch bitter. Vom Teig: Er sei kernig, nicht zu weich und seifig, dessen ungeachtet doch fein, elastisch und fett. Die Rinde sei möglichst dünn, nicht, wie e« vor kommt, daß man aus em nicht sieht, wo dieselbe aufhört, sogenannte hornige Käse. — Au« der Instruktion« stunde. Leutnant: „ . . . Also ich habe Euch gestern auseinandergesetzt, wa« für strenge Strafen auf dem Verrath militärischer Geheimnisse stehen. Sie, Ringlmeier, wa« könnte z. B. solch ein militär ische« Geheimniß sein?" — Ringlmeier: »Wenn mir Herr Leutnant wieder mal einen Brief for« Fräulein vom Herr Oberst zu bcsorjen jeden!" — Unmögliches Rechenexempel. JneinerDors- schule erhält der Lehrer als Geschenk einen Korb Eier. Er bedient sich derselben, um seinen Schülern die vier Spezies beizubringen. »Hier sind drei Eier, hier sind noch drei, da« macht zu sammen? Na, Krause!' Krause: „Sechs Eier." Lehrer: „Richtig. Und wenn ich noch zwei hinzulege?" Krause (lacht). Lehrer: »Warum lachst Du denn? Antworte doch auf meine Frage! Da« macht zusammen?" Krause (schweigt und lacht weiter). Lehrer: »Warum lachst Du denn fortwährend, dummer Junge?" Krause: »Aber Herr Lehrer, Sie können doch gar keine Eier legen!" — Borgen macht Sorgen. Der Schriftsteller St. hatte einer schöngeistigen Dame eine ganze Anzahl von Büchern geliehen, aber kein einzige« zurückerhalten. Al« St. einen neuen Lieder-Zyklus erscheinen läßt, wendet sich die Dame wieder an ihn mit der Bitte, ihr ein Exemplar zu leihen. Sic erhält umgehend da« gewünschte Buch mit der Widmung: Dir will ich diese Lieder weihen, Dein Beifall sei mein höchstes Glück! Denn, wollt' ich sie Dir wieder leihen. Kriegt' ich sie doch nicht mehr zurück. Gedankensplitter. Man ist nie unzufriedener mit Anderen, al« wenn man mit sich selbst unzufrieden ist. Unsere Zeit kennzeichnet sich dadurch, da« sie keine Zeit hat. Sammle Erfahrungen, solange du sie nicht nöthig haft. Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein ge färbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald u. hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der echten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Seiden-AaVrike« «. (k. u. k. Hoflief.) versenden gern Muster von ihren echten Seidenstoffen an Jedermann und liefern einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei in die Wohnung. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 16. bis 22. Februar 1896. Geboren: 59) Dem Handelsmann Franz Carl Normann in Neu heide 1 T. 60) Dem Feuermann Karl Anton Werner in Schönheider- hammer IT. 61) Dem Bürstenmacher Franz Louis Then hier I T. 62) Dem Eisengießer Wilhelm Albert Spitzner hier 1 S. 63) Dem Bürstenfabrikarbeiter Franz Robert AuerSwald hier 1 S. Aufgeboten: 5) Der Zimmermann Friedrich Lenk in Neuheide mit der Bürsteneinzieherin Anna Wittig in Neuheide. 6) Der ExpeditionS- hilfsarbeiter Georg Schaal in Chemnitz mit Marie Martha Männel in Schönheiderhammer. 7) Der Scklosser Max Hermann Schicker hier mit der Schneiderin Emma Elise Lenk hier. 8) Der Eisengießer Oswald Gerber hier mit der Wirthschaftsgehilfin Rosa Marie Lenk hier. Eheschließungen: Vncnt. Gestorben: 81) Der Wirthschaftsgehilfe Franz Wilhelm Härtel hier, 71 I. 32) Der unverehel. Wirthschaftsgehilfin Rosa Schmidt in Neuheide Tochter, Marie Helene, 30 T. 33) Der unverehel. Wirthschafts gehilfin Martha Elise Becher hier Sohn, Max Adolf, 5 M. 34) DeS Eisengießers Wilhelm Richard Unger hier Sohn, Hans Edmund, 7 M. 35) Des ansässigen Fleischermeisters August Eduard Frieß in Schön- heiderhammer Tochter, Martha Johanne, 4 M. 36) Des Schneider- Ernst Gustav Löffler hier Sohn, Karl Georg, 6 M. 37) DeS Bürsten fabrikarbeiters Karl Louis Fiedler hier Tochter, Anna Marie, 9 M. Ehemrritzer Marktpreise vom 22. Februar 1896. Weizen, fremde Sorten ' sächs.,gelb Roggen, sächs., preuß. - hiesiaer - russischer - fremder - türkischer Braugerste, fremde . sächsische Futtergerste - beschädigter Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter 7 Mk. 80 Pf. bis 8 Mk. 7 - 75 - - 8 6 - 70 - - 6 6 » 45 » » 6 6 » 50 « - 6 7 - 35 - - 9 6 - 85 , . 7 5 - 70 - - 6 6 - 25 - - 6 7 - 75 - - 8 6 - 8V - - 6 2 - 75 - - 3 2 » 60 - - 3 2 - - - - 2 2 - 30 - - L 50 Pf. pro 50 Kilo 10 . ... 85 - - - - 70 - ... 40 - - 60 - - 75 - - 95 - - 50 - - 30 - - 50 - , 1
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