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»sicher rmv vsnOrster daß -ie,do mridrä'lm, widerspenstig« Stadt zu verhängen und mit aller Streng« zu handhabrn. Zn Venedig kommen jetzt Beispiele Vor, daß selbstVerwaltungSbeamtr, die zwar Italiener von Geburt sind, aber noch im kaiserlichen Dienste stehen, sich als gänzlich unzuv-rlässigerwusn. Jus Italien find chi« Nachrichten bedenklich. Da« Vruklmte» der Jtalianissimi in Venedig niurmt täglich eine maßlosere und dreistere Gestalt an, so daß man glaubt, die.Regierung werde zu strengen Maßregeln greifen. Aus rem nunmehr sardinischen Mailand melden die neuesten Briefe, daß dort große Unzu friedenheit herrsche. Ein Theil der Bevölkerung ist entschieden republikanisch gesinnt, ein anderer wünscht Krieg gegen Oesterreich u. s. w. Mit, der Adresse deS römischen Adels an den Papst hat «S nicht viel auf sich. Der römische Adel zählt Tausend« von Grafen, Marquis, Herzögen und Fürsten aller Art. Trotz einer so erstaunlichen Anzahl von Titel-Inhabern unter den 180,000 Einwobnern RoaiS haben sich nur 134 Nobili zur Unterzeichnung derAdreffr bereit finken lassen, und davon gehören 60 zu der Nobelgarde, und 60 andere sind päpstliche Be amte oder Inhaber von Sineemen. Von der italienischen Grenze, 16. Jan., heißt eS: Die nationalen Hoffnungen der Italiener scheinen durch die letzten diplomatischen Vorgänge in London und Paris wesentlich gestiegen zu sein und der Glaube an eine endliche befriedigende Lösung der schwebenden Differenzen wird immer vorherrschender. Auch die jüngsten Nachrichten auS Miiiel-Ztali.n schließen sich diesem AuSdrucke der öffentlichen Mei nung an, ja viele halten die «nnerion derFürstenihü- mer an Piemont schon für eine vollendete Thatsache. Im Kirchenstaate werden fortwährend'mili tärische Vorbereitungen gemacht, doch sind die Ansich ten über den Stand der päpstlichen Armee getheilt; während Einig« wissen wollen, dieselbe betrage einige zwanzigtausend Mann, sprechen andere bloS von 12,000 Mann. Das Ministerium Cavour wird «inen schweren Stand haben: auf der einen Seite ist eSan di«strengste Erfüllung deS Züricher Vertrages gebunden und wird Oest.rreich mit den scharfen Augen deS Mißtrauens eSüberwachen; auf der anderen Seite hat eS, wo nicht die blinden Leidenschaften, so doch die ungestümen Wünsche der Bevölkerungen mit in Rechnung zu bringen und den schleppenden Gang der allen euro päischen Diplomatie zn beschleunigen. Vorläufig findet man, wie der „Jndep. Belg«" auS Turin ge schrieben wird, in der Zusammensetzung deS neuen CabineteS volle Bürgschaft für die Freiheit, dm Fort schritt und di« Energie, welche die öffentliche Meinung von einem Cadinete Cavour erwartet hatte, »nd die Schwierigkeiten tu der Besetzung einzelner Porte» . , . . ... . ' Zunächst wird derMnkehr an verLardiuifchen Grenzt -LtbehochS ach MKA Echtnmel, Cavour und Gurt einer' scharfen Ueberwachung unterzogrn werden, bald« demeuzren Ministerpräsidenten «ineVertraurnS- Dann aber, wenn die das Ansehen der Regierung Adreffe zu überreich«!«, Cavour äußert« in seiner schmälernden Neckereien und Verhöhnungen trotzdem Antwort: „Große Hindernisse haben wir noch zu fortdauern, soll der Commandan« Graf Degenfelv er- überwinden, Eurvpahal drrAugen auf un» gerichtet; MüchSitz» Werden, den BclagerungSprstan» über Die »der dem gksunv«»Met»iL0«vWftaESeMi» d«r Bcktrr- widerspenstige Stadt zu verhängen und mit aller lanvsliebe wird «S gelingen, unter dem Banner Victor Emanuels diese Echwierigkeitm zu besiegen." Ja Bologna, Ferrara, Ravenna und Forli wurde wir in Parma und Modena Cavour- Wiedereintritt iaS Amt mit Stadibeleuchtungen und Jnbelrusen festlich begangm; in Botvgna zumal war die Kundgchüng glänzend. Die Einverleibung galt nunalSauSgeckächZe Sache,zumal man wußte, daß di« Berkündigung deS sardinischen Wahlgesetzes in der Emilia, wie in Tos cana nicht werde auf Ach-wart« taffen. Zn Bologna war die Aufregung uw so größer, als einerseits dk Bomben Attentate in Florenz erbitterten, anverrrseit- di« Nachrichten auS de» Marken und Umbrienjeden Tag «inen Aufstand erwarten ließen. Die päpstlichen Truppen flößen rem Cardinal Antonelli so Weistg Vertrauen «in, daß sie täglich Vie Gamifon rvechstkn müssen, da Abfall und AuSrejßreti unter vmielbeNÄN der Tagesordnung sind. Bi- zum 19 Jan. waren-tu Ancona 4000 verkappte österreichische Soldaten artS- geschifft und in päpstlich« Uniformen gesteckt WStchSN. Widerstand ist noch immer inNeapel da-Stich wort der Partei, an der«« Spitzt die Königin-Mutter und der Graf Ludolf stehen und ir» deren Stricken d« junge König liegt. „Jfolirung NenpelS vom übrigen Europa", ist das zwei«« Wort dieser Leute. Dee «G- politanisch« Correspoadmt deS „Nord" entwirft rin düsteres Bild von der jetzigen Lage in Neapel, VUS leider mit den Berichten anderer Blätter stimmt. DK Umgebung der KönigiwMutter hat zu VollführerN ihrer StlUstaadS-Poliiik «in Triumvirat, da» aus Msgr. Hallo, «inem Prälat.«, «d.ffen Ideal von «iäft» Staat« die Verwaltung und dieOrbnung eines KlöstOA ist", ftmer dem Obersten Latour, „einem alten Hau degen, der nur den Corporalstock kennt", und Herrn Troja, „Ver eine ganz sonderbare Art von VerfaffuNg zusammengesetzt hat", besteht. Diese« Triumvirat hat sich in letzter Zeit namentlich durch zahlreiche Verhaf tungen bemerkbar gemacht, unter denen sich auch Priesttr befinden, welche nicht gegen das verderbliche Prinrip der Nicht-Intervention, das von Frankreich und Sar dinien vertreten werd«, predigen wollten. Bei diesetn Terrorismus ist es indeß dem König« nicht ganz ge heuer; ein CadinetSrath folgt dein andern»; MÄmtr von gemäßigten Grundsätzen, wi« Kürst Caffrrv, habe» Reformen und Concesfionen ängrrathen. In den Nord-D«parbe«WtS von Frankreich hat der abgeschlossene Handelsvertrag mit Engiarid großen Unwtüen erregt, und derselbe ist noch HI" während' im Steigen begriffen, wiewohl eS nochitKB. zu ernsten Auftritten gekommen zu sein scheint. Ja den südlichen und westlichen Departements vechält man sich ruhiger; a n sehr vielen Plätzen, wie ft» Marseille, Baponn«, Bordeaur, Montprllirr, sticht fich dir unumwundene «Herkmnung, der von »M