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Mtttwoeh, den L. Februar. .»W'i begründet alle dieseBeschlüffe durch Ersparnißrücksichlen. Wenn man bedenk«, daß daS Budget veS Unterrichts- Ministers kaum 5 Mill. Gulden beträgt, so sollte man doch meinen, daß eine Minderung dieses geringen Be trage- kaum möglich sei. Jedenfalls wäre eS sehr zu bedauern, wenn man wirklich daran denken sollte. In Venedig hat der passive Widerstand gegen alle Unordnungen der Regierung und ein mit Hohn gemischte- gänzliches Jgnokiren alle- Dessen, wa ¬ schen zum Sommer im Besitz der neuen Geschütze sein werden. Die zür Revision der Röhren ernannte Com mission ist tagtäglich mit der Abnahme derselben in den betreffenden Fertigung- Anstalten beschäftigt. Die Schieß- und Ziel-Uebungen, welche in neuester Zeit mit einigen neuen Geschützen vorgenommen wurden, sollen den Erwartungen vollständig entsprochen haben. — In der UniformirungS Angelegenheit erklärt man sich auch vielseitig für den Wegfall veS Seitengewehr-, wogegen das Bajonnet in der Scheide getragen und das Schanzzeug vermehr« werden müßte. Die Bewaff nung der Offiziere mit Revolvern scheint beschlossene Sach« zu sein." Seil einigen Tagen cursiren neue preußische V«r« einS-GuIdenftücke. Dieselben haben mit den österreich. Gulvenstücken gleiche Größe und gleiche- Gewicht. Aus Wien schreibt man der „N. Pr. Ztg." vom 18. Januar: Das Ministerium scheint ganz all- mälig die Gesetzgebung umzugestalten. Rach der Herstellung der sehr umfassenden Gewerbe-Ordnung und nach den für die Juden gemachten Zugeständ nissen, die wohl noch eine weitere Ausdehnung rhälien werden, soll, dem Vernehmen nach, nun auch bald ein neues Wuchergesetz an die Reihe kommen, da gegen die bisherigen Bestimmungen stark, zu Gunsten der Darleiher, abweichen wird. Auch beißt eS mit Bestimmtheit, daß an den ständischen Verfassungen für die verschiedenen Kronländer gearbeitet wird, und baß mehrere Entwürfe dem ReichSrathe bereits vor liegen. Mit Ungarn soll der Anfang gemacht werden. Die Aufhebung mehrerer kleinen österr. Universi täten soll beschlossen sein. Zunächst dürste an die in Gratz die Reihe kommen. Krakau und Innsbruck sollen dann folgen. Auch spricht man gerüchtweise Säbel re.; so daß Aufträge au-fast allen Ländern da von der Aufhebung der RechtSakademien und der find, selbst aus Amerika und Afrika.^ Für Preußen ist Uebergade der Gymnasien an Vie Geistlichkeit, und . in Solingen eine neu« Art von Bajonneten in Arbeit, welche leicht an die MuSkelr gesetzt werden können, sonst aber an der Seite, wir jetzt di« kurzen Infanterie- Säbel, getragen werden. r Der „Elberfelder Arg." wird berichtet: „Die Anfer tigung der gezogenen Kanonenrohren für die preußisch« Artillerie^ welch« zum großen Thtil in der dortigen königlichen Eisengießerei volleadel werden, schreitet so rüstig vorwärts, daß sämmtltche Artillerie-Rtgimenter Fünfzehnter Jahrgang. Der in Peter - burg erscheinende „Russische In valide" sagt über die demschen und italienischen Ein- HeitSbestrtbungen: „Die Mitte Europa-mit 38 Mill. Einwohnern einnehmend, könnte Deutschland, wenn «S einig wäre, die wichtigste und erste Stellung in dem Politischen System Europas einnehmen, und dieSwäre für die Menschheit um so nützlicher, al- das verstän dige, thätige, gebildet« deutsche Volk durchaus von keinem eroberungS und herrschsüchiigen Ehrgeiz an- gesteckt ist. ES fühlt selbst sehr wohl den Nutzen und die Rothwendigkeit einer Vereinigung in einen Kör per, in eine Nation; aber die dynastischen Interessen Werden diesem Streben noch lange hinderlich sein. Die jetzige geschichtliche Periode ist aus die Bewegung der stammverwandten Völker zur Verschmelzung gegründet, sind diese-Bestreben erneuerte sich schon wieder. Es ist nicht stürmisch, nicht gewalttbätig, nicht von starken Leidenschaften erfüllt, aber Kaltblütigkeit, Besonnen heit und Beständigkeit geben um so mehr Hoffnung, daß diese Bewegung allmälig die Oberhand erhalten pchd ..,. AuS Solingen wird dem „Düff Journ." mit« gelb,ilt, daß die Wafsenfabrikation g«ge»wär«ig dort so schwunghaft betrieben wird, wie vielleicht noch nie früher; in allen Fabriken find so viel Arbeiter an- grstellr, als irgend Platz haben, in den meisten wird selbst Nacht- gearbeitet. Di« englische Regierung läßt große Säbelklingen anfertigen, für deren Prüfung Und Abnahme, welche höchst ängstlich sein soll, sich englische Offiziere in Solingen aushalten; für Oester reich werden große Posten Säbel und Bajonnette ange fertigt, ebenso für Sardinien, für Baiern Kavallerie« - - - - -- ........ , für ..... KifHofScherba, Stolpe» und Umgegend. Amt-dlatt de- Sladtrathes und des Ksnigt. Gerichtsamte- zu Pifch-f-merda. Vielt Zeitschrift ««scheint wScheatlkch 2 Mal, Mittwochs Und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 12j Ngr. , - Inserate werben die gespaltene Zeile «der deren Raum mit 6 Pf. berechnet. ' 186«.