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0 0 019 G.Nelke, Volkskundliches aus dem ost schlesischen Grenzgebiet (in Mitt.d. Schles.Ges.f.Vkde.25 (1924) 5.96 Jägerspruch vor dem Aus gange. 0! du Herr und Gott alles Fleisches, der du den Menschen alles hast unter seine Füsse gethan, dass er soll herrschen üuer die Fische im Meere und über die Vögel unter dem Himmel, und über die wilde Thiere, ich bin ein Jage/ und fange Thiere auf der Jagd, die man isset, und will mich jetzo in die Wildniss und das Gebirge ma chen, so bitte ich dich, mein Gott, dass mir kein Unfall begegne, dass ich mich nicht selbst beschädige oder schade, und auch mir niemand Schaden thue, ich auch meinen nächsten nicht verletze, behüte auch mein Leuen für dem grau samen Feinde, für dem Jäger, für den listigen Anläufen des Teufels, der herumgehet wie ein brillender Löwe, und suchet, welchen er ver schlinge. Du, Herr, wollest auch mit mir sein, dass ich glückseelig und ein gewaltiger Jäger seye, Glück habe, Wildorätt jage und Heim.brin ge, hilf mir auch gnädiglich, dass ich nach jage der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit, der Gottseligkeit, dem guten Frieden suche und ihm nachjage dem fürgestreckten Ziel und dem Klein- moth, welches fürhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu. Amen. (Württemberg, gdr.nach hsl.Wiedergaoe in der Deutschen Jägerzeitung Nr.43 Bd.78 5.587.)