30008 R.Krause, Sitten, Gebräuche und Aberglauben in Westpreussen. (1904) S.69 Zur Ermittelung eines Diebes wendet man sich an einen in der Gegend schon bekannten "klugen" Mann, der im Besitze eines Erbschlüssels, Erb- buches und Erbtisches ist. Ihm wird der Dieb stahl erzählt, worauf er seinen Erbschlüssel nimmt, ihn in das Erbbuch - Bibel, Gesangbuch - an die Stelle legt, wo das Johannes-Evangelium - Johannes der Täufer - steht, und zwar so, dass der Schlüsselring herausragt. Nun wird das Buch mit einem Tuche umwickelt, der Schlüsselring quer üoer die Finger gelegt und dann gesprochen: "Jo hanne s-Wvangeli um, ich frage dich, hat N.N. das und das gestohlen?" Bei Nennung des richtigen Namens dreht sich der Scnlüssel und fällt mit dem Buche auf den Tisch. Der Dieb ist ermittelt.