00003 Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde (1931) S.47f. Feuersegen. Eine wahre und approbirte Kunst in Feuers-Brünsten und Pestilenz Zeit zu gebrauchen. Dieses hat ein Christlicher Zigeunischer König aus Egipten erfunden. Anno 1714 den 10.t Juny wurden in dem Königreich Preußen 6 Zigeuner mit dem Strang ge richtet, der 7te aber ein Mann von 80 Jahren sollte ! den 16ten darauf mit dem Schwert gerichtet werden: Weil aber ihme zum Glück, eine unversehene Feuers- Brunst entstanden, so wurde der alte Ziegeuner los gelassen, zu dem Feuer geführt, allda seine Kunst zu probieren, welches er auch mit großer Verwunderung der Anwesenden gethan, und die Feuers-Brunst in ei ner halben viertel Stund, versprochen, daß solche gantz und gar ausgelöschet und aufgehöret hat, wor- , nach ihme dann nach abgelegter Probe, weil er auch solches an Tag gegeben, das Leben geschenkt und auf freyen Fuß gestellet worden. Solches ist auch von einer Königlichen Preußischen Regierung, und dem General-Superintendenten zu Königsberg für gut er kannt und in öffentlichen Druck gegeben worden. Erstlich gedruckt zu Königsberg in Preußen, bey Alexander Baumann anno 1715. Biß willkommen du feuriger Gast, greif nicht weiter als was du hast. Das zehl ich dir Feuer zu einer Buß, im Namen Gottes des Vaters, Sohns und des Heil.Gei stes. Ich gebiete dir Feuer bey Gottes Kraft, die alles thut und alles schafft. Du wollest stille stehen, und nicht weiter gehen: So wahr Christus stund am Jordan da ihn taufet Johannes der Heil. Mann. Das zehl ich dir Feuer zu einer Buß, im Namen der Heil.Dreyfaltigkeit. Ich gebiete dir Feuer, bey der Kraft Gottes du wollest legen deine Flammen, so wahr Maria behielt ihre Jungfrauschaft vor allen Damen,