J.J. Ammann, Volkssegen aus dem Böhmerwald (In Zs.d.Ver.f.Vkde.1/1891) S.514 Gegen Reif und ähnliche Beschädigung des Getreides. Um das Getreide vor Reif zu schützen, nimmt man am Abend des heiligen Dreikönigtages in Lagau und a.a.O. das "Schaupbrennen” vor. Vor hl.Dreikönig geht man in den Wald und schneidet einTannen- oder Föhrenbäumchen, das man im Kornfeld in die Erde steckt. Darauf umgiebt man es mit ausgedroschenem Kornstroh (Schaup), das man mit einem Band um das Bäumchen befestigt. Am Abend des Dreikönigtages wird nun das Bäumchen mit dem Stroh angezündet, und wäh rend der Anzünder um das Bäumchen herumgeht, spricht er(beim erstenmal Herumgehen): König Kas par, (beim zweitenmal) König Melchor, (beim drit tenmal) König Balthasar! Ich hab’ euch alle drei genannt, Damit uns das Korn nicht verbrennt. Darauf besprengt er den brennenden Schaup mit Weihwasser und spricht: Im Namen u.s.w. Amen. So bleibt das Korn vor Reif, Hagel, Helthau und dergleichen bewahrt. Dies ist ein Segenspruch und Brauch, der sich auf den Feldbau bezieht. Vgl. Grimm, Myth.lO55f.