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k a. ist <» vetdrr MechorSGaU zu bkl- <itz« VKOrittra «ftkommin: 4 P«sonen wurdrndcl- Nit getödtet und SOvirwmidet. Heffevtltche Gerichtsverhandlung. Am 28. Oktober fand in Dresden eine sehr in« tereffante Gerichtsverhandlung statt. Der Angeklagte Earl Constantin Friedrich Claus, Herrendiener, 34 Jahre alt, hatte auf di« Namen fremder Personen eine Anzahl falscher Wechsel angefertigt und solch, an Dresd ner Wrchselmäklrr verkauft, wodurch verschiedene sol cher Leute nicht unbedeutend compromittlrt worden find. Rach längerer Verhandlung und nachdem namentlich der Vertheidiger de» Angeklagten, Hr. Advocat Meiß ner, in kräftiger und geistreicher Rede dem Jnculpaten «ine wenigsten» mildere Strafe erzielen wollte, wurde derselbe dennoch zu 4 Jahren 3 Monaten und 2 Wo chen ArbeitShau» und natürlich auch in die Kosten ver- urtheilt. VolkswirthschaftlicheS. Heidelberg, 22. Oet. Die hiesige Messe ist von Verkäufern und Käufern in diesem Jahre sehr be sucht, und recht deutlich nimmt man den Wohlstand wahr, in welchen durch die hohen Preise der Saat früchte, so wie auch deS Tabakes und deS Hopfen un sere Landleute, zumal in der Ebene, gekommen find. — Die Früchte bleiben sich seit längerer Zeit im hohen Preise gleich: Tabak und Hopfen dagegen habe» außergewöhnliche Preise erreicht. Der Centner Tabak, gute- Deckblatt, wird mit 40 fl., und der Cent ner Hopfen mit 60 fl. bezahlt. Auszug «US de» Verhandlungen des land- »nd forst- »rrthschaftlicheu Vereins zu Bischofswerda. (Die landwirthschaftlichen Geheim-Mittel, ihr« Anwendung und ihre Resultate.) (Schluß.) Gewöhnlich leisten aber diese Jncrustirungen wenig, die ganz junge Saat bedarf einer solchen Nachhülfe gar nicht, da alle Versuche mit Samenkörnern in feuchter Baumwolle rr. zeigen, vaß fit in der ersten Periode gesund keimen, und daß die fehlenden Bedin gungen guter Ackererde sich erst durch späteres Krän keln und Verkümmern zeigen. Daher find solche Lau gt» sehr verdünnt über Saaten zu sprengen, welche anfangen zu keimen, um sie über eine schlechte Periode Hinwegzubringen. Jedoch muß man sich dabei auch in Acht nehmen, nicht zu viel ammoniakreiche Stoffe an zuwenden, weil besonders bei der Jncrustirung mit sehr stickstoffteichen Stoffen sehr leicht die Keimkraft der Samenkörner erstickt wird. Die besten Laugen, die man sich hierzu bereitet, werden wie folgt gemacht : Wkä« nehm» 1 Pfund Salmiak, 1 Pfund Pott- ascht und 1H Pfund Schwefelsäure; kostet zusammen ca. 12 Ngr.; mische den Salmiak sowie die Pottasche mit der Schwefelsäure und warte bi» da» Brausen aufhört. Da»» schütt« man di« Mass«, in der sich nun IPfund schwefelsaureS Ammoniak, 1 Pfund schwefelsaurer Kali »ad YPftmd frei«, Sntzst»» befiadneG PWdMtzd» säure ist in »er Lwsk entwich«») in «tre» 36Km»e« Waff«r, Lffr di« Laug« unrrr wi«d«ch»ltem UnsShr«« «in« halb« Stund« ft«h«n, damit sich die Salz« gut darin auflös«», und behrenge damit —2 Schffl. Samen in der Art, daß womöglich jede» Korn damit rund herum befeuchtet wird. Am Besten ist e», den so angefeuchteten Samen sofort auSzusäen: läßt man die Lauge darauf trocknen, so reiben sich die Salze leicht wieder davon ab. Mehr Wirkung wird erzielt, wenn man noch pro Schffl. 3—4 Pfund recht feine» Knochenmehl, welche» man 2 Tage vorher mit H seine» Gewichte» Schwefel säure übergossen hat, in dir Lauge mischt und dann noch halb so viel Wasser mehr anwendet. Großen Erfolg haben diese Jncrustirungen alle nicht und wenn man von den Wundern, die sie wirken, schreit, und sie als geheime Mittel verkauft, so ist die» bloße Eharlatanerie, um den Leuten da» Geld abzulocken. Damit die Kunst aber ja nicht verrathen werde, so fa- bricirt man jetzt häufig den sogenannten conzentrirte» Dünger und verkauft die fertigen Fabrikate; auch bringt diese Manier noch mehr ein, da die Fabrikation 75 Procent und mehr tragen muß. Der Ununterrichtete greift aber immer noch sehr gern zu einem Wundermittel und probirt mit conzentrirtem Dünger, denn er soll so gar billig sein und viel, sehr viel liefern, wie die Anpreisungen immer behaupten. Aber alle diese geheimen Mittel verdienen kein Ver trauen, fie gehören in das Zeitalter der Alchymisten, in welchem die nach dem Stein der Weisen suchenden Goldmacher und Charlatane fich mit einem Nimbu» zu umhüllen suchten, durch dessen Dämmerlicht fie der pro fanen Welt als Gelehrte oder gar Zauberer zu erschei nen strebten, um fie nach Herzenslust zu geißeln und vor allen Dingen ihr unter großen Verheißungen Geld abzunehmen. Wa» der Mensch als Frucht der Wissen schaft für richtig anerkannt hat, daS ge hört der Menschheit an; theilt er «S ihr nicht offen mit, so taugt eS gewiß wenig oder nicht», und er will nur durch sein Geheimmiitel Geld erbeuten. Um nun einige solcher pomphaft angekündigten Ge- heimmittel anzufübren, so löst 1) der Königl. Pr. Kammerrath Kretzschmar ein Ackerbauräthsel, nach welchem er ohne Brache und Düng ung die reichsten Ernten dadurch erzeugen will, wenn er mit einem von ihm erfundenen Pfluge daS Feld 2 Fur chen tief pflügt, um die so entkräftete Ackerkrume her unter- und die auSgeruhte heraufzubringen und soso ft jährlich mit den Ackerkrumen wechselt. 2) Ein Hr. Christian Reichert in Erfurt will nach einmaliger Düngung 18 reiche Ernten dadurch gemacht haben, daß er das Land sehr fleißig bearbeitet und einen sehr sorgfältigen Fruchtwechsel einrichtet. 3) Ein Engländer Bull will Düngung und Brache durch Reihen - Cultur und sorgfältiges Behacken der Zwischenräume ersetzen. 4) Der engl. Generalmajor Beathun stellt ein Acker bau-System ohne Düngung, Pflug und Brache auf und gebraucht statt deS Dünger» gebrannten Thon und statt de» Pfluge» de« Gcarificator. 5) Lin Pr. Oeconomlerath düngt mit stillstehender