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VolkSwirtUchaftticheS. — All- Norwegen und Schweden lauten di« Erntenachrichten höchst bettübend. Da» nasse, kall« Wetter, der oft schon bedeutend fallende Schnee machen «S unmöglich, die noch auf den Feldern lagernde Ernte unter Dach zu bringen, und mit Angst und Sorge sehen dies« Länder einem frühzeitigen Winter entgegen. Auszug a»S de« Derhaudlunge« de- la«d- und forst- wirthschaftlichen Bereius zu Bischofswerda. (Die landwlrthschaftlichen Geheim-Mittel, ihre Anwendung und ihre Resultate.) Di« unvollkommene Kenntniß der Natur und der Eigen schaften der Materie gab in der alchymistischen Periode zu der Meinung Veranlassung, daß die Metalle sund namentlich Gold sich au- einem Samen entwickelten. Man sah in den Crystallen und ihren Verästelungen die Blätter und Zweige der Metallpfianze, und alle Bestrebungen gingen dahin, den Samen und die zu seiner Entwicklung geeignete Erde zu finden. Ohne einem gewöhnlichen Pflanzensamen scheinbar etwa- zu ge ben, sah man ihn ja zu einem Halme, zu einem Stamme sich entwickeln, welcher Blüthen und wieder Samen trug. Hatte man also den Goldsamen, so durste man ähnliche Hoffnungen hegen. Diese Vorstellungen konnte nur eine Zeit gebühren, wo man von der Atmosphäre so gut wie nichts wußte, wo man von dem Antheile, den die Erde, den die Luft an den Lebensprvcessen in der Pflanze und im Thiere nimmt, keine Ahnung hatte. Viele unsrer Landwirthe gleichen heute noch den Al- chymisten; wie diese dem Stein der Weisen, so streben sie dem wunderbaren Samen nach, der ohne weitere Zuführung von Nahrung auf ihren Boden, der kaum reich genug ist für gewöhnliche Culturpflanjen, hundert fältige Frucht bringen soll. Die seit Jahrhunderten ge machten Erfahrungen find nicht im Staude, sie vor immer neuen Täuschungen zu bewahren; die Kraft des Widerstandes gegen solchen Aberglau ben kann nur die Kenntniß wahrer wissen schaftlicher Principien gewähren. Zn der ersten Zeit der genaueren Kenntniß der Natur, war eS das Wasser allein, auS dem sich das Organische entwickeln sollte, dann war «S »aS Wasser und gewisse Bestandtheile der Lust, und jetzt wissen wir mit der größten Bestimmtheit, daß noch andere Haupt bedingungen, welche die Erde liefert, zu diesen beiden fich gesellen müssen, wenn die Pflanze daS Vermögen, sich fortzupflanzen und zu vervielfältigen, erlangen soll. Letztere find aber nicht allein organische, sondern hauptsächlich die mineralischen Nahrungsstoffe der Pflanze. Die Hauptaufgabe der Agricultur ist, daß wir in irgend einer Weise die durch die.Ernten hinweggenom- menen Bestandtheile, welche die Atmosphäre nicht lie fern kann, dem Boden ersetzen. Ist dieser Ersatz un vollkommen, so nimmt die Fruchtbarkeit unserer Felder ab, führen wir mehr zu, wie wir durch Ernten dem Boden entnehmen, so wird die Fruchtbarkeit gesteigert, Aach diesem Grundsätze müssen wir die sogen, roncen- ttirten Düngrrarten beurtheilen. Wen» auch die Culturpflanzen ihren ganzen erfor derlichen Bedarf von Kohlensäure und Ammontak im Stande wären, au» der Lust zu entnehmen, so muß ihnen der Boden doch die mineralischen NehrungSstoffe liefern, ohne dir fie nicht bestehen, namentlich nicht Samen bilden! können. Da» Pülverchen, welche» man aber in Wasser aufgelöst! und zum Zncrustiren der Samenkörner verwendet, kann nie so viele mineralische Nahrungsstoffe liefern, wie die Pflanze zur Erzeugung ihre- Samen» bedarf. Eine solche Lauge ist nur im Stande, die junge Pflanze in der ersten Entwickelungsperiode zu treiben, deßhalb aber noch nicht die ganze Pflanze zu ernähren und nur auf Boden anzuwenden, in welchem noch die erforderlichen Nahrungsstoffe für die Pflanze vorhanden find. Allerdings ist eine Pflanze, deren Organe gleich in größerem Verhältnisse getrieben werden, im Stande, mehr Mineralien auS dem Boden aufzunehmen und deshalb können solche Jncrustirungen auf eiuem in alter Kraft, also in guter Kultur stehendem Boden, recht wohlthätig wirken, aber düngen können fie den armen Boren nicht, denn dies kann nur geschehen, wenn man ihm die Nahrungsstoffe, welche die Pflanz« fordert, beimischt. (Schluß folgt.) Vermischtes. — Am 2. November 1856 erreicht der Feldmar- schall Graf Radetzky sein 90. Lebensjahr. — Die überaus milde Temperatur, die seither im Oktober herrschte, gehört zu den Seltenheiten. In Wien hatte man an manchen Tagen Mittags 20 Grad Wärme. Nur in den Jahren 1802, 1822 - und 1839 soll im Oktober eine ähnliche Witterung geherrscht haben. In Rom hatte man am 2. Oktober 24 Grad Wärme im Zimmer.. — Abermals ist eine Spielhölle die Quelle eines Unglücks gewesen. .In Hannover «schoß sich ein junger Artillerie-Lieutenant, der in dem Bade Nenndorf ansehnliche Verluste bei dem Hazardspiele erlitten hatte. AuS WieSbaden haben wir bereit einige Unglücksfälle mitgetheilt, aber außerdem soll daselbst die Zahl Derjenigen, die durch die Sprelwuth sich und ihre Familien ruinirten, ohne gerade so tra gisch zu enden, sehr groß sein. — In Halle Hot ein ehemaliger Artillerist die Coneession zur Errichtung einer gymnast. Heil- und Turnanstalt erhalten, die am 15. Ott., dem Geburts tage des Königs, eröffnet werden sollte, und stellt in der deSfallS erlassenen Anzeige der turnenden Mensch heit ein Alter von 140—150 Jahren in Aussicht, ein Alter, das der selige Turnvater Jahn zu Freiburg a. d. U. kaum zur Hälfte erreicht hat. — Vor Kurzem laS man in verschiedenen Zei tungen, daß in der Nähe von Merseburg eine Geld summe im Betrage von mehreren Millionen auSge- graben worden sei. Der weltbekannte Münchhau sen »heilt nun in dem Berliner „Kladderadatsch* die Nachricht mit, daß gleich neben jenrrEumme auch die Zinsen derselben vom Tage deS Vergrabens an bi» zum 1. Oktober 1856 aufgefunden worden seien. — Am 8. Oktober ereignete sich in Pari- eine schreckliche.Srrne: Ei« Arbeiter hatte «ine Woh ¬ nung wurv, i»er1 wenn nicht < „Nein kaum Herr, d halten Schi« Der« HauSl ster hii Mik ei Herrn k Pakete, zige an rühmte der „I Frankr« Da der schon re 2 Mill, dem ge 150,00< hohe C Kaum s auch so demselbe Client, l geben; Wonnen, gleicher welche e einhändi ward eri seinen 0 daS Vei hatte. - 4 Man sch Folge ein 10 Jahre sich kürzt! lange lieb sonnen s machte dl den hatte deutlich d< glucks hat -Di landS we> neueste B Durtham, in der zw glückSfälle fälle in La während k da- Leben deren Min stehen 200