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^an, «it cMMantNlKlHNvskten. Oesterreich. , WuS Wien meldet der Correspondent deS.CzaS': Die englische und französische Regierung haben eine Hole nach Neapel gesandt, welche Reformen und Be gnadigungen verlangt, unter letzteren auch die deS ehemaligen Ministers Poerio, Ferner soll im Fall der Mwelsüng, diese Note als Ultimatum angesehen werden. Nachdem den Jesuiten zum Bau und Einrichtung ihrer in der zunächst Wien gelegenen KalchSburg er richteten Privat-ErziehungSanstalt von dem Kaiser ÄMO fl„ weitere 35,000 fl., aber nur als ein in NÄM rüchahlbareS Darleihen bewilligt wurden, so h-t, dem Vernehmen nach, der Erzherzog Maximilian vyn Este, Großmeister deS deutschen Ordens, einer der entschiedensten Gönner der Jesuiten, welchen er bereits vok Jähren einender nach ihm benannten BefestigungS« thürme bei Linz überließ, denselben zu diesem Zwecke em Geschenk von 100,000 fl. gemacht. Schleswig-Holstein. Kiel, 1. Sept. So eben, 2H Uhr, hat sich das ObekäppellationSgericht im Ministerproceß gegen Hrn. ». Scheele für inkompetent erklärt, weil eS nach §. 13 und 14 der Verfassung nur berufen sei, zu entscheiden, ob ein DringlichkeitSgrund zur Erlassung provisori- scher Gesetze vorhanden, nicht aber sich kompetent halte, 1VMN die Regierung und die Stände nicht darüber einig seien, ob dir betreffenden Verfügungen im Sinne der Verfassung provisorisch und der Mitwirkung der Stände bedürftig seien, über eine solche MernungS- vrfferenz zu entscheiden. Da die PublikationSzeit bis MM letzten Moment nicht bekannt, auch den Parteien «Vst eine Stunde vorher eröffnet war, hatte sich nur ein verhäktnißmäßig geringes Publicum eingefunden. Schweiz. Endlich hat man in der Schweiz definitive Berichte über das Schicksal derSchweizertrupprn im englischen Dienst«: Eämmtliche find entlassen wordni. Die Offi- eiere erhalten als Retraitegehalt weniger, als ihnen versprochen worden ist, statt eines 15monatlichen Be trage» nur «inen dreimonatlichen. ES herrscht daher große Aufregung unter den Legionären. Binnen drei Wochen werden die Leute wieder in ihrem Vaterlande sein. Die Ge Witter der letzten Woche im August ha ben im Eanton Graubünden furchtbar gehaust. Die Landstraßen wurden an vielen Orten überkiest, Ställe und Häuser fortgrriffen. Der Rhein brachte viel Holz mit sich, auch drei Leichname, die man leider ichcht ausfischen konnte. Die Bündner Blätter sind ««gefüllt von solchen Berichten aus allen Gegenden pvS EantonS. Frankreich. * Der »Constitutionnel* (rin PariserBlatt) bespricht ttz eine« läMren Artikel eine projectirt« Expedition gegMdtePirrkten deSÄiff, sowie deren Schwierigkeiten, Mdgt^W^diesel^ nur vom Mai an bis Oktober «egjerung— . .. MßeMchitiön getzen di« Kaby- lrn machen, dadurch aber nicht verhindert Mrd, allen etwaigen Erfordernissen zu entsprechest. ES scheint also, daß Frankreich sich von einer Expedition gegen die Piraten deS Riff nicht ausschließen lassen will, wiewohl eS wünschen dürfte, das keine gemeinschast- liche Erpedition stattfinde, sondern daß eS. mit der Züchtigung der Riff-Piraten allein beauftrag» werde, um keinen fremden Einfluß in Nordafrika aufkommen zu lassen. , 7' Der „Constitutionnel" lenkt die Aufmerksamkeit der franz. Regierung auf die große Anzahl rückfälliger Verbrecher, diese gefährlichsten unter den Misse- thätern, die eS sind, welche besonders die Lehren der entsittlichten Schaaren, die fortwährend mit der Ge sellschaft in Krieg sind, unter den Jüngern deS Lasters verbreiten. Einige Zahlen reichen hin, um zu bewei sen, daß in dieser Beziehung das Strgfsystem noch große Mängel hat. Von 100 Individuen, welche auS den Zuchthäusern entlassen werden, fallen nach den neuesten statistischen Zusammenstellungen 18 schon im ersten Jahre nach der Freilassung den Verfolgun gen der Justiz wieder anheim, 14 bis 15 im zweiten Jahre und ehe drei Jahre vergangen sind, befinden sich Z der Freigelassenen wieder in den Händen der Justiz. Hinsichtlich der Frauen ist daS Verhäliniß geringer: die Zahl der Rückfälligen unter ihnen in drei Jahren beträgt nur 25 Procenr. Die Lebensmittelpolizei wird in Paris sehr auf merksam gehandhabt. Das Zuchtpolizeigrricht hat am 1. Sept, allein zwölf Personen wegen Milchfäl schung zu Gefängniß von 6 und 3 Monaten, sowie zu Geldstrafen von je 50 Fr. verurtheilt. Gegen eine große Anzahl von Metzgern wurde wegen versuchten Verkaufs von ungesundem Fleisch oder wegen Ueber- tretungen der polizeilichen Taxe auf Geldstrafen von 30 bis 200 Fr. erkannt. Die Zahl der Metzger, welche unter der Taxe verkaufen, wird übrigens täg lich größer. Rußland. Die „Wiener Zeitung" theiit auS einem Privat schreiben ans Odessa folgenden Beitrag über die russische Veiwaltung mit: „Der bisherige Polizei direktor ist mit zwei Unter-Chefs entlassen und durch den Obersten Weinberg ersetzt worben. Am Tage nach dieser Veränderung fiel der Preis deS Fleische- von 6 Kop. Silber auf 3.^ Kop. per Pfund. Leider wird nicht beigefügt, in welcher Beziehung der Fall deS PolizeichefS zu dem Fallen der Rindfleischpreise stehe." AuSOdessa wird ferner geschrieben: Die russisch* Regierung scheint an der Küste dcö Kaukasus die früheren Verhältnisse wieder herzustellen. ES werden Maurer für Nicolajeff, Sebastopol, SuchumeKale, Redout-Kale und Anapa gesucht, und der Strom die ser Handwerker nach den benannten Orten ist so be deutend, daß in Odessa kaum Maurer aufzutreiben find und deßhalb Privatbauten nicht vorgenomwen werden konnten. Anderseits wurde beschlossen, nach den Kaukasushäfen Getreidevorräthe zu bringe» und