30002 Miederdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 8 (1930) S.60 Ein Kettenbrief. Im Dezember 1929 wurde in Bremen ein Brief mit der Überschrift "Der flandrische Glückliche!” in Um lauf gesetzt. Er trug 23 UnterSchriften (die ich nicht wiedergebe) aus Chemnitz, Dresden, Karlsruhe, Hannover, Berlin, Düsseldorf, München, Frankfurt a.M., Bielefeld, Diepholz i.H. und Bremen, mei stens von Frauenhand, darunter viele jüdisch klin gende Hamen, Er lautet: "Der flandrische Glück liche wurde uns ins Haus geschickt. Ich schicke ihn dir, um die Kette nicht zu unterbrechen. Schrei be diesen Brief 3 (drei) mal ab und schicke ihn binnen 24 Stunden an Personen, denen du Glück wün schest. Diese Kette stammt von einem Deutsch-Ame rikaner und soll um die Welt gehen. Wer sie unter bricht, soll dauernd Unglück haben. Es ist eigen artig, seit die Kette begonnen hat, geht alles in Erfüllung. Ich rate, schreibe diesen Brief ab und beachte, was in vier Tagen geschieht. Am vierten Tag wirst du Glück haben. Schicke diesen Brief und die Abschrift ab und behalt* ihn ja nicht!” - Gerade jetzt geht durch die Presse (z.B. Bremer Nachrichten, 14.März 1930) ein Aufruf Sigrid Und- sets gegen den "Kettenbrief-Unfug”. Wird er irgend etwas nützen?