Bächtold, Hans, Deutscher Soldatenbrauch und Sol datenglaube. Straßburg, Trübner, 1917 (= Trübners Bibi. 7). S.22 f. Kettenbriefe Die in den letzten Friedens jähren zu neuer Blüte gelangten "Kettenbriefe" oder "Sohneeballengebete" spielen jetzt zu Hause und im Felde eine große Rolle + ). sie haben sich ebenfalls dem Kriege ange paßt; denn sie lauten jetzt oft + -y: "Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts auf der V/elt. Vorstehenden Spruch erhielt ich zur Weiter gabe. Der ihn erhält, soll ihn durch 9 Tage alle Abend an Bekannte abgeben und zwar ohne Unterschrift senden. Die Kette darf nicht unterbrochen werden. Es geht die Sage, daß, der den Spruch erhält und nicht weiter gibt, kein Glück hat. Wer ihn aberfwai- ter gibt, wird am 9.Tage eine Freude erleben. Es ist dies eine alte Sitte, die von den Deutschen in je dem Kriege beobachtet wurde, damit das Glück bei ihnen bleibt." Und wie sich oft Verschlagenheit und Gaunerei zur Erreichung materiellen Vorteils solchen Glaubens bedient, das zeigt sehr schön ein solcher Kriegs- Kettenbrief aus der schwäbischen Alb, der nicht nur fleißiges Abschreiben und Versenden während neun Tagen verlangt, sondern am Schlüsse das Gebot ent hält, daß "an jedem Tag zum wenigsten ein frisches Ei unter den Busch bei's ... bauren Acker zu legen" sei. ",7er das nicht tut, der hat kein Glück. "'M' - + ) Grabinski,; 53 ff. 66; Bayer. Hefte f. Volkskunde 2 49 f.; Zeitschr. f. rhein. u. westf. Volkskunde 13, 65. ++) Bächtold[26 Ur.34; Bayer. Hefte f. Volkskunde 2, 49 f.; Bayer. Material (Obernzell). b.w.