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Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet viertetzthrüch W»dE Sonnabend, de« AA. Juli Bischofswerda, Stolpen and Umg« Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Asten entkleidet wurde. Deutschland hatte einen Ge winn, der nach Maßgabe seiner Betheiligung am Katichfe und seiner Stellung zu der ganzen Frage auSstel. Oester reich setzte die Befreiung der Donau von den russischen Fesseln durch, Preußen hätte sich und Deutschland l» Norde» vielleicht Gleichwichtiges erringen können.Sar- dinien hatte sich durch Theilnahme am KriessfoA Wohlwollen der Westmächte erivorben und durch ^«Hr Auftreten bei den FriedenSverhandlungen seinen 8eMi Fürsprecher Italiens zu sein, bethätigt, auf wzitekfDlp sprüche desselben konnte nicht eingegangen weshsp^Er Türkei war da- Leben auf einige Zeit gestistej^hfü christlichenUnterthanen deS Sultan- gleicht» Recht mit den Mohameraneru errungen. Vermuthungen, welche nach dem Frieden läut WM» den, als bereite sich «ine Erkaltung de» Verhältnifft» der Westmächte und eine für Deutschland bedrohliche Annäherung Frankreichs an Rußland vor, bestätigtest sich nicht. Der Vertrag, der am 15. April zKiWM- Frankreich, England und Oesterreich abgeschlossen wurde, überraschte Die, welche solchen Vermuthungen Raümstt^ , geben hatten, aber eS war eine freudige Ueberraschuvg. Inzwischen hatten die Vereinigten trag, den sie in Betreff de» Sundzoll» mit DänemiD geschloffen, aufgekündigt. Ein lebhafter Notenwechsel fand statt. Dänemark zeigte sich bereit, den Zoll durch.Ab- lösung zu capitalistren. Berathungey, zivischs^Wer- tteternder verschiedenen Mächte wurden in Koheichimeh gepflogen. Die Amerikaner betheiligten sich nicht darmi, da sie einerseits die Berechtigung zur Erhebung, dis gegnerischer SeitS durch Verjährung begründet wurde, nicht anerkannten und andererseits von der Verpflichtung der neuen Welt zur Ausrechthaltung de» GlekMrMW der politischen Mächte in der allen nicht» wissen wollten. Rußland, Schweden und Oldenburg erklärten Hh M das Fortbestehen der lästigen Ähgabr, Preußen und England, dir am Meisten Betheillgtett, verhielte» sich abwartend, und so blieb die Angelegenheit in btt Schwebe. Amerika verschob die Entsstftidung auf «ist Jahr und gebot seinen Schiffen inzwischen de» Zok " ter Protest zu entrichten. " Dir Vorgänge Im konstitutionellen Lehen, der zelnro Läotzer waren hi» guL die In zweien ohne, sentliche Bedeutung Wr da« Groß« und S Frankreich ist vorläufig der Schwerpuntt der Ein Halbjahr. Die Geschichte mißt ihr Leben nach Ereignissen und »en an diese fich knüpfenden Perioden, und da diese fich nicht an die Jahresrechnung binden, so sind Ueber- blicke über daS Geschehene, die mit Rücksicht auf dir letztere gethan, und Bilanzen, die auS solche» Rück blicken gezogen werden, immer etwas Mißliches. EtetS wird dabei über den Anfang der nach Naturgesetzen bestimmten Epoche zurückgegriffen, stet» am Ende ein ungewisser nicht aufzuarbeitender Rest gelassen werden müssen; ein Abschluß, der «in bestimmtes Soll und Haben für den geschichtlichen Fortschritt hinstellt, wird fich nur in seltenen Fällen gewinnen lassen. DaS Halbjahr, welches wir in Nachstehendem in'S Auge fassen, war ein wenigstens in einer Beziehung sehr bedeutsame». ES schloß eine jener GeschichtSperio- den ab, die man als Jahre, längere oder kürzere Jahre der Menschheit bezeichnen kann. Die ReformationSzeit war ein solches, die RevolutionSepoche mit Einschluß der Herrschaft Napoleon'S deS Ersten ebenfalls. Die Restauration und die ihr folgenden Zeiten politischer Stürme nicht minder. Auch der orientalische Krieg war ein solches Jahr im Kalender der Weltgeschichte. WaS davon in die von unS zu betrachtende Zeit fällt, ist der Anfang de» Endes und daS Ende selbst. Rußland, isolirt, von zwei Großmächten hart bedrängt, von einer dritten bedroht, am Ausreichen der eignen Kraft zu längerm erfolgreichen Widerstande verzweifelnd, bot Be dingungen an, die zur BafiS eines Friedens geeignet schienen. Frankreich und England, von den verderb lichen Folgen eines größer» Krieg- im Zeitalter der Industrie mehrfach berührt, zeigte fich geneigt, darauf einzugehen. Der Friede kam zu Stande. Daß er in Pari» geschloffen wurde, zeigte, wer am Mindesten da bei gewonnen hatte. Frankreich hatte dadurch seine po litische Brdeütüng, die unter Ludwig Philipp geschwächt worden und während der Februarrevolution fast auf Null herabgtsunken war, vollständig wledererobert und außerdem gezeigt, daß e» zu Lande nicht bloS Rußland, sondern auch seinem Verbündeten überlegen und daß «S zur See letzterm fast ebenbürtig war. England hätte stch damit zü begnügen, daß da» schwarze Meer itt ein Handelsmeer verwandelt und daß die Küm ihrer Eigen schaft als vorgeschobener PosieneinerseftSgegen Eon» stantinopel, andtterseit» gegen die britische Herrschäst in Elfter Jahrgang. M- vDk -l' 4' '7 - i ' .-'M«