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55.^ Sonnabend, den LL. Zntt ^1856- rek, Elster Jahrgang. Liebe und en Mutter 'chmückung >g zu ihrer n Trostes« ühlen wir mit öffenl- seiren stra. bend unS geleistete -«geeilten inde und itz, Weik» m fühlen k hiermit >aß Gott möge. ter». — überleben. ü. — Der ffer. m Serail. t»ad) Lheil. Zeitbetrachtung. Fast keine der großen Fragen europäischer Politik ist durch den Pariser Frieden entschieden worden. Neue Differenzen und Verwickelungen drängen sich zwischen den ungeschlichteten alten hervor. Die neue Schürzung der Knoten geht schweigend vor fich. Dort wo daS Vorspiel zu dem abgebrochenen welt lichen Drama unsrer Gegenwart begann, in den Do- naufürstenthümer«, verläuft soeben daS Vorspiel ernster, wenn auch geringerer Entscheidungen. Daß man in Paris den Friedensschluß so sehr beeilte und nur allgemeine Grundsätze aufstellte über die politische Organisation der Donaufürstenthümer, trägt bereits un heilvolle Früchte — Zankäpfel. Vor Kurzem stritt man sich noch darüber, ob Preu- ßen an den kommissarischen Arbeiten über die staat liche Gestaltung der Donaufürstenthümer Theil nehmen dürfe. Dadurch trat die kaum bedeckte Gegnerschaft zwischen Preußen und Oesterreich wieder schroff zu Tage. E» wäre eine Herabwürdigung Preußens, wenn fich die Wiener Nachricht bestätigen sollte, daß Oesterreich Preußens Eintritt in jene Commission zu hindern sucht. Die Entscheidungen an der untern Donau rücken nicht vdm Fleck. Oesterreich will nicht, daß die Do naufürstenthümer zu einer Gesammtmonarchie vereinigt werden, weil e» darin eine Drohung für die Sicher heit feiner südöstlichen Staaten erblickt; eS stimmt also vollkommen mit der Türkei, welche selbstverständlich ihre Oberherrschaft in jenen Ländern nicht an einen erb lichen Fürsten abtreren will. Rußland mag die Ver einigung dieser Grenzstaaten darum nicht gutheißen, weil ein schwacher Gegner leichter zu überwinden ist, »iS eia starker. Die Westmächte betreiben die Verei- nlgupa der Donaufürstenthümer und weil Preußen ihnen beistWnen würde, so will Oesterreich seinen deutschen HiiväfG am liebsten gar nicht in der Commission ver treten Men,. Darum kommfman nicht von der Stelle. Jetzt ist Hä» Streben der Westmächte Nur dahin ge richtet, dle österreichisch« Besatzung au» jenen Ländern l»S zu werden. Oesterreich bezeigt äber durchaus kein« Lust, jun Westmifthten zu willfahren. <He der Hhzug ' ^scheN Truppen nicht beendigt ist, Wen die itzchchen Ächt bminnen. Um st» drkngeqder Mä M' WkMtztztt-im Oesterdeich, »etz. "r'rüM MsiMWe»: Wg^Usür- sten man mit dem neuen Throne beglücken wird, ist noch sehr im weiten Felde. Etwa» weiter vorgerückt ist die Grenzrrguli- rung, wodurch da» russische Gebiet von der Donau 4—6 Meilen entfernt wird. Da» von Rußland ab getretene Gebiet beträgt 205 ^Meilen. Während man die österreichischen Truppen möglichst rasch au» den Donaufürstenthümer» entfernt wünscht, nehmen fich die Westmächte sehr Zeit mit der Einschif fung ihrer Truppen auS den türkischen Gebiete. In der 3 ürkei find an vielen Orten Unruhen auSgebrpchen, weil der neueste Hat des Sultan» den Christen gleiche Rechte mit der herrschenden Claff« der Muselmänner giebt. Davon nehmen die Westmächte einen sehr will kommenen Vorwand her, die Türkei besetzt zu halten. Allerdings scheint der Sultan die Kraft nicht zu haben, jene freisinnigen Maßregeln gegenüber dem fanatischen Alttürkenthum durchzuführen und die Christen gegen die Erceffe der Türken zu schützen. Vorläufig mag e» also gerechtfertigt sein, daß die westmächtllchrn Truppen noch in der Türkei verweilen. Bleiben ste aber »och längere Zeit in der Türkei, so wird dadurch der Haß der Alttürken fich noch steigern und Rußland und Oesterreich werden die» schließlich auch nicht ruhig hin nehmen. Rußland räumt zwar die Gebiete von Kar» lang sam, aber e» zerstört vorher die türkischen Festungs werke jener Gegend, um fich eine solch« Arbeit in spä terer unbequemerer Zeit zu ersparen. Sebastopol soll noch stärker al» vorher erbaut werden; denn man zwei felt allgemein an der Lebensfähigkeit der Türkei. Die Frage der türkischen Erbiheilung dürste kaum «in Jahr» zehnt ruhen; dann wird Man abermals wieder an di« Vernunft der Kanonen appelliren. Indessen finden sich auch an andern Stellen iq Europa Schwierigkeiten, die Stellungen der Großmächte zu einander verändern fich und die TripprlMapz zwi schen England, Frankreich und Oesterreich wird schwer lich diejenige Kraft bewahren, mit welcher sie den O. April in« Leben getreten ist, Italien kann dir Klipp« werdens an welcher Liefting« Freundschaft scheitert. Sd tätige OrstäriW und Kflnckreich »äS DtzWW, di» politischen AbsoluMnii« durchzuführm dechchWs, ftck,"«an freiUchfkchddrEag«. ÄllmdiMMM mi, Onmkreich g«ueinsa» st, Jmlira operirt. aU «S « Verluste m« Theil- Fran. Nifchofswerda, Stolpe« «nd Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. Diese Aritschrist erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kestet vierteljährlich 12tz