Volltext Seite (XML)
profil die Schifffahrt vorläufig nur für Schisse bis zu 4^ Meier Tiefgang gestattet wir». Daher kehren die spanischen Schisse und das portugiesische, welche heute Morgen den Hasen verließen, iiber Skagen zurück. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Nach einer vorläufigen Zusammen stellung sind bei der Berufs- und Gewerbezählung am 14. Juni d. Js. in hiesiger Stadt 7346 Einwohner, 3337 männliche und 400!) weibliche, ermittelt worden. Landwirth- schastSkarten wurden 158 und Gewerbcbogen 340 auSgcfüllt zurück gegeben. Die BolkSzählung 1880 ergab 7166 Ein wohner, 32 >5 männliche und 30b l weibliche. — Eibenstock. Boni hiesigen „ ErzgebirgS-Zwcigvercin" ist eine Broschüre über die Sommerfrischen von Eiben stock und Umgebung herauSgegebcn worden, die gegen eine Gebühr von 10 Ps. da» Stück vom Borstande de» Verein» abgegeben wird. — Dresden. Eine Büchse Liebig» Fleischextrakt ver fehlte kürzlich ihren Benis, wovon der folgende Fall deutlich Kunde giebt. Einem Krankenkassenmitglied au« Laubegast verschrieb ein Dresdner Arzt eine Büchse des erwähnten Extrakts zur Stärkung seine« Körper«, da der Patient über „schwache Beine" klagte. Der Betreffende kaufte da« Ver schriebene, schien aber die Gebrauchsanweisung entweder salfch »erstanden oder gar nicht gelesen zu haben, denn als der Arzt nach einigen Tagen wicderkam und sich nach dem Befinden des Patienten erkundigte, erhielt der Arzt folgende Antwort: „Mei liewcr Herr Dukter, die Salwe mag ja ganz schccnc sein, aber Sic müssen mir'sche dünner verschreiben, daß ich sie besser uss de Beene schmieren kann, denn bi« jetzt dhun mir sie immer noch weh!" Tableau! — Leipzig. In einer hiesigen Zeitung erschien kürzlich von Amsterdam an« eine Annonce, in welcher für ein Kind, da« ein beträchtliche« Vermögen zu erwarten hätte, eine Zieh mutter gesucht wurde. Aus diese verlockende Anpreisung hin setzte sich auch eine hiesige Einwohnerin unter der ange gebenen Chiffre mit dem betr. Vermittler in Verbindung und erhielt die Antwort, daß für die in der Angelegenheit siL nöthig machenden Informationen ein Geldbetrag von 10 M. einzuschickcn sei. Daraus hatte c« der Briefschreiber offenbar nur abgesehen gehabt, die Frau war aber so klug gewesen und hatte da« Geld nicht abgeschickt. Der Bricfschreiber, der den Brief in Amsterdam zur Post gegeben hatte, hatte sich in demselben den Namen Zimmer beigclegt. — Zittau. In Bezug aus die Ernährungsweise der Fabrikbevölkerung in der Lausitz spricht sich der letzte Jahresbericht der Gewerbe-Inspektion Zittau sehr ungünstig au«. Wie derselbe seststcllt, besteht die Mittagskost der Ar beiter in der Hauptsache aus Gemüse und Kartoffeln und Heringen, während Fleisch viel seltener aus den Tisch kommt. Die« hat nicht etwa seinen Grnnd in schlechtem Verdienst, sondern darin, daß den Arbeiterfrauen meisten« die Fähigkeit fehlt, ein schmackhafte« Mittagsmahl zuzubereiten. Um diesen Mangel auszugleichcn, wird für Frühstück und Besperbrod eine Aufwendung gemacht, wie sie mit der Hauptmahlzeit in gar keinem Berhältniß steht. Diesem ungesunden Zustande wollte ein Fabrikbesitzer dadurch abhclfen, daß er für seine Arbeiterinnen einen unentgeltlichen Kochunterricht einführen wollte. Dieser gewiß lobenswcrthe Versuch schlug jedoch vollständig fehl, und zwar au« dem einfachen, aber den VolkSsreund tief betrübenden Grunde, weil keine einzige der Arbeiterinnen sich bereit sand, an dem Unterricht Theil zu nehmen. Achnliche Erfahrungen habe die Stadt Zittau mit der Errichtung ihrer Kochschule gemacht. Dieselbe war für Mädchen bestimmt, die die Schule bereit« verlassen hatten. Aber auch hier fanden sich nicht ge nügend Schülerinnen, so daß der Unterricht für nicht mehr schulpflichtige Mädchen wieder hat fallen gelassen werden müssen; jetzt rekrutiren sich die Schülerinnen der städtischen Kochschulc au« den oberen Klassen der Volksschulen. — Bärenwaldc. Eine erhebende Gedächtnißfeicr wurde am Abend de« Johannistage« aus dem Friedhöfe zu Bärenwaldc abgchalten. Am Grabe de« vor 25 Jahren, am Johannistage 1870 daselbst verstorbenen hochverdienten Kan tor« und ersten Lehrer« Ernst Moritz Bernhard Dittrich ver sammelte sich die Lehrerschaft, die Schule und eine große An zahl dankbarer ehemaliger Schüler und Schülerinnen, welche nicht unterlassen hatten, die ihnen theure Stätte mit Blumen zu schmücken. Nach gemeinschaftlichem Gesänge eine« Chorä le« hielt der Ortspfarrer eine Ansprache aus Grund de« Worte« Sprüche Sal. 10, 7: „Das Gedächtniß de« Gerech ten bleibt im Segen". Der Schlllerchor sang hierauf unter Leitung de« Herrn Lehrer Benke eine Arie und der Gesang verein, bestehend au« Schülern de« Heimgegangenen, einen Choral. Ehre einer Gemeinde, welche dem Andenken ihre« verdienten Lehrer» über La« Grab hinaus solche Dankbarkeit beweist. — Durch Verordnung de« Königlichen KricgSministeriums sind an Stelle der bisherigen Bestimmungen über Anmeldung und Aufnahme in die Untcrosfizierschulc Marienberg infolge Neuorganisation derselben neue Bestimmungen al« Sonderabdrückc unter dem Titel: „Nachrichten für diejenigen jungen Leute, welche in die Unteroffizierschule bezw. Unter offizier-Vorschule Marienberg cinzutreten wünschen" zur Ver öffentlichung gelangt. Die betreffenden jungen Leute oder deren Angehörige können jederzeit in diese Einsicht nehmen und die Aufnahmebedingungen erfahren bei den Stadträthen Schneeberg, Aue, Eibenstock, Lößnitz, Johanngeorgenstadt, Ncu- städtel, Schwarzenberg und Grünhain bei sämmtlichcn Fort bildungsschulen und Gemcindevorstäudcn im Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschast, sowie bei dem Hauptmelde- amt Schneeberg. Ebenso ist da« Bezirkskonunando zu jeder AuSkunftSertheilung, sowie Anmeldung bereit. Die Ein stellung von Unteroffizier-Vorschlllern erfolgt im April jeden Jahre« und haben sich diejenigen, welche in die Vorschule ausgenommen zu werden wünschen, bi« zum 15. Januar de» betreffenden Jahre« beim Bezirkskommando Schneeberg Wochen tag« in den Stunden von 2—4 Uhr Nachmittag« vorzustellcn. Direkte Einstellungen in die Unteroffizier - Schule werden voraussichtlich nicht mehr erfolgen. Vom Jahre 1897 ab erhält die Unteroffizier-Vorschule ihren jährlichen Ersatz von der Soldatenknabcn-ErziehungSanstalt Kleinstruppen. Einzelne entstehende Vacanzcn werden durch nachträgliche Einstellung von Aspiranten direkt in die Unteroffizier-Vorschule gedeckt. Gesuche um Ausnahme in die Soldatenknaben-Erzichung»an- stalt sind an da« Königliche Kriegs-Ministerium zu Dresden zu richten. Aut vergangener Zeit — für nnser« Zeit. 28. Juni. <Nachdruck verbot-n.- Am 28. Juni 1675, also vor 22V Jahren, erfocht der große Kur« fürst von Brandenburg gegen die Schweden den glorreichen Sieg bei Fehrbellin, 7 Meilen von Berlin. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm war persönlich in der Schlacht da zugegen, wo die Gefahr am größten war, unterstützt von seinem ausgezeichneten „alten Derfflinger" und dem jugendlich kühnen Prinzen von Heffen-Homburg. Die Schweden unter General Wrangel griffen die Stellung der Brandenburger mit Mörder« ischem Feuer an, diese widerstanden beldenhaft. Da erkennen die schwedischen Kanonrere den Schimmel deS großen Kurfürsten und nehmen diesen zum Ziel ; dies merkend, bittet ihn sein Stallmeister FrobeniuS, seinen Rappen zu besteigen, schwingt sich auf des Kurfürsten Schimmel und stürzt wenige Minuten darauf, von einer Kanonenkugel getroffen, zu Boden. Mehr als 4000 Schweden blieben todt auf dem Platze oder auf der Flucht. Von diesem Tage an beginnt die glänzende Laufbahn des brandenburgisch-preußischen Heeres und deS Staates selbst. 29. Juni. Kaiser Napoleon I. hatte sich nach seinem Sturze nach Malmaison begeben; allein der viel gewandte Fouche, dem der Kaiser noch viel zu nahe an Paris war, ließ ihn bestürmen, sich zu „retten", ehe es zu spät sei. Napoleon reiste dann am 29. Juni 1815 nach Rochefort von wo er sich unbemerkt nach Amerika einschiffen zu können hoffte. Allein die Engländer beobachteten ihn so scharf, daß ihm die Flucht nicht ge lang und er sich in» Juli 1815, wie hier gleich bemerkt sei, den Eng ländern ergab, von denen er als Staatsgefangener behandelt wurde. Vermischte Nachrichten. — Luckenwalde. Eine Erfindung, welche die allge meine Beachtung eine« großen Publikums bereit« aus sich gelenkt hat und in weitesten Kreisen der gestimmten Bevölker ung bekannt zu werden verdient, ist Herrn Tischlermeister Gustav Rothenstein, Karl- und Ziegelstraßen-Ecke hiersclbst, gesetzlich geschützt und patcntirt worden: ein Sarg mit Fenstern. Diese einzig in ihrer Art dastehende Neuerung ist von wichtigster Bedeutung und in hygienischer Beziehung von größtem Werth. E« ist dadurch die Möglichkeit geschaffen, die Leiche nach erfolgtem Tode sofort einzusargen und selbige bi« zur Beerdigung fortwährend in Augenschein nehmen zu können. In Fällen, wo man diese« nicht wünscht, ist zweck entsprechend im Innern de« Sarge« eine Gardine angebracht, welche von außen nach Art der bekannten Roulcaux sich be wegen läßt. Verbreitung ansteckender Krankheiten, sowie ein Uebertragen von Leichengift durch Fliegenstiche wird hierdurch völlig vermieden. Verwechselungen von Leichen bei Maffcn- beerdignngen bleiben somit vollständig ausgeschlossen. Die Fenster sind von so starkem Glase, daß dieselben den größten Druck aushallen und ein Zerbrechen der Scheiben unmöglich ist. Außerdem besitzt der Sarg auch noch die Eigenschaft, daß er von Scheintodten, so lange der Sarg sich über der Erde befindet, bei der leisesten Bewegung von selbst geöffnet wird. Patente in allen Kulturstaaten sind angemeldet, und ist zu erwarten, daß sich diese Särge auch bald in weitesten Kreisen Eingang verschaffen werden. — Für Rosensreunde. Dem „Blumen - Schmidt- schen Abreiß-Kalcndcr" entnehmen wir nachstehende Mitthcil- ung: Wenn man täglich die abgcblühtcn Rosen ent fernt, d. h. jede abgeblühte Blume 1—2 Blätter tief zurück schneidet, erhält man einen nie geahnten verlängerten Rosen- flor. Die« einfache Mittel, sich an der „Königin der Blumen" in Zahl und länger zu erfreuen, wird so vielfach versäumt. Man achte nur einmal auf die Vorgärten in den Städten. Von zehn Besitzern ist kaum einer, der daraus genügend Acht giebt. Da sieht man neben den erblühten Rosen und deren Knospen vollständig gelb und braun gewordene oder halb zerfallene, im Hinsterbcn begriffene Blumen. Da« ist über haupt schon unschön, geradezu beleidigend für da« Auge und nebenbei, wie bemerkt, schädigend für die Blühwilligkeit. Man schlag: also durch ihre Entfernung zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich bitte dringend, diese Anregung zu beach ten! Man klebe diesen Ausschnitt doch an die Gartenthür, an die Laube, an da« Innere der Hauslhür oder sonst an einen Platz, aus den der Blick fällt, und belasse ihn da wäh rend der Rosenmonate, dann vergißt man es nicht. — Als Warnung für Gastwirthc möge der fol gende Fall dienen. Am Abend deS 31. Oktober v. I. kam der Neger Harrison, welcher einer Artistengesellschaft angchörte, in da« Lokal des GaslwirthcS Martin Blech in Hannover. Der gleichzeitig anwesende noch nicht 18 Jahre alte Hausdiener Kühn bot dem "Neger ein Gla« Bier an, dieser aber erklärte, Schnap« sei ihm lieber. Al« der Schwarze den Schnaps mit Grazie vertilgt hatte, bot ihm Kühn 1 Mark, wenn er noch drei Schnäpse trinke. Harrison war sofort dazu bereit, trank die Schnäpse und erhielt die Mark. Er wurde nun etwas animirt und rühmte sich, er könne noch fünf Schnäpse trinken. Kühn bot 2 Mark, wenn er innerhalb 15 Minuten die fünf Schnäpse vertilge. Nun mischte sich Blech hinein und meinte, Harrison möge solche Dummheiten unterlassen. Da aber der Neger ungemüthlich wurde und die Schnäpse verlangte, so gab ihm Blech dieselben. Die neun Schnäpse, welche der Neger nunmehr getrunken batte, machten Liter au«. Der "Neger starb noch in derselben Nacht an akuter Alkoholvergiftung. Da« Landgericht Hannover verurtheilte am 22. Mai Kühn zu einem, Blech zu zwei Monaten Gefcing- niß wegen fahrlässiger Tödtung. — Die von Blech eingelegte Revision, welche die ganze Schuld dem todtcn Neger aufbürdete, da er seinen freien Willen gehabt habe, wurde vom Reichs gericht zu Leipzig verworfen. — Immer höher! Der Ingenieur Albert Huß in Budapest beabsichtigt gelegentlich der internationalen Ausstell ung im Jahre 1896 einen Thurm au« Stahlröhren aufzu führen. Dieses Bauwerk soll aus fünf Stockwerken zu je hundert Metern bestehen und wird somit den Eifselthurm um 200 Meter und den Thurm, den man in London nach dem Plane des Ingenieur« Watkin« erbauen will, um 150 Meter schlagen. Die Arbeiten werden neun Monate dauern und die Kosten, für welche eine Gesellschaft aufkommcn wird, sich auf vier bis fünf Millionen Kronen belaufen. — Die gestohlene Uhr. Au« London, 13. Juni, schreibt man: Der Friedensrichter Ratcliffe hat selbst im Pech Glück. Am Pfingstmontag sah er von der großen Tribüne au« dem Cartmoler Hürdenrennen zu und kam ohne goldene Uhr und Kette, die auf 1000 M. veranschlagt waren, heim. Ein geschickter Langfinger hatte sie anncktirt und da der ehr liche Friedensrichter von dem Vorgang absolut nichts gemerkt hatte und deshalb der Polizei gar keinen Anhaltspunkt geben konnte, schien sie für immer „gegangen." Eine Woche ver strich, und der Bestohlene hatte bereit» alle Hoffnung ausge geben, da erhielt der Polizcidirektor von Ulverston bei Cart- mol einen Bries, in dem ihm ein Herr au« Liverpool schrieb, er habe am Pfingstmontag von der großen Tribüne au» dem Rennen mit einigen Freunden zugeschen und habe nach Hause zurückgekehrt, zu seinem Erstaunen in seiner Uebcrziehertasche eine goldenve Uhr und Kette gefunden. Er habe zuerst an einen schlechten Witz seiner Freunde gedacht, sei aber dann zu dem Schluß gekommen, ein Taschendieb habe sic au« Ver sehen in seine, statt eine» Hclser»helser» Tasche gesteckt. Er frage nun an, ob bei dem Rennen Jemand seine Uhr einge büßt habe; wenn ja, wolle er sie sammt Kette schicken, fall» die Beschreibung stimme. Die hierauf gesandte Beschreibung stimmte genau und der Friedensrichter ist wieder im glücklichen Besitz seiner werthvollen Uhr. Die Polizei nimmt an, der Taschendieb habe sich im Moment de« stehlen« beobachtet geglaubt und dann den Beweisgegenstand so schnell al» mög lich zur Seite geschasst, indem er ihn in die Tasche de« Zunächststehenden gleiten ließ. — Revanche. Da» Kind eines Todtengräbers ist krank; dasselbe wurde von dem einzigen im Dorfe befindlichen Arzt behandelt. Al« da« Kind genesen ist, fragt der Todtengräber den Arzt, was er für die Behandlung schuldig ist. Da der Todtengräber sehr arm ist, fordert der Arzt kein Honorar. „Ach nein, Herr Doktor," meint der Todtengräber, „sagen S' nur, was ich schuldig bin, ich kann» net umsonst verlangen. Sie lassen mich ja auch manchen Thaler verdienen." — Solid. Sie: „Ich habe e« heute in meinem Kaffee kränzchen erzählt, daß Du am vorigen Sonntag zwanzig Gla« Bier getrunken hast, die Damen haben alle die Hände über dem Kops zusammengeschlagen." Er: „Weil Du eben ein unvernünftiges Weib bist; hättest Du gesagt, daß ich vorigen Sonntag nur KI Bier getrunken habe, dann hätten sich die Damen gewiß über meine Solidität gewundert!" — In der Badesaison. Dame: „O, mein Leiden hat sich gewiß verschlimmert. Herr Doktor machen eine be denkliche Miene —" Arzt: „Hm! Ich denke nur nach, in welche« Bad ich Sie schicken soll?" — Dame: „Ja, habe ich Ihnen denn da« noch nicht gesagt?" — Der Herr Professor küßt an« Zerstreutheit seine Schwiegermutter. Als ihm da« Geschehene klar ist, wird er so perplex, daß er dieselbe noch einmal küßt. Migs ^eiviltcr. Von Gustav Schwab. Urahne, Großmutter, Mutter und Kino In dumpfer Stube beisammen sind. Es spielt das Kind, die Mutter sich schmückt, Großmutter spinnet, Urahne gebückt Sitzt hinter dem Ofen im Pfühl. Wie wehen die Lüfte so schwül! Das Kind spricht: „Morgen ist's Feiertag: Wie will icb spielen im grünen Hag! Wie will ich springen durch Thal und Höhn! Wie, will ich pflücken viel Blumen schön! Die Mutter spricht: „Morgen ist's Feiertag: Da ballen wir alle fröhlich Gelag; Ich selber, ich rüste mein Feierkleid. DaS Leben, es hat auch Lust nach Leid; Dann scheint die Sonne wie Gold." Hört ihr s, wie der Donner grollt? Großmutter spricht : „Morgen ist's Feiertag: Großmutter hat keinen Feiertag. Sie kochet das Mahl, sie spinnet das Kleid; Das Leben ist Sorg und viel Arbeit. Wohl dem, der that, was er sollt!" Hört ihr's, wie der Donner grollt? Urahne spricht: „Morgen ist's Feiertag: Am liebsten morgen ich sterben mag. Ich kann nicht singen und scherzen mehr. Ich kann nicht sorgen und schaffen schwer. Was thu ich noch auf der Welt?" Seht ihr's, wie der Blitz dort fällt? Sie hören's nicht, sie sehen's nicht; Es flammt die Stube wie lauter Licht. Urahne, Großmutter, Mutter und Kind Vom Strahl mit einander getroffen sind. Vier Leben endet ein Schlag — Und morgen ist Feiertag! Hamburger Militairdienst-, Aussteuer- und AlterS-Verficherungs- Gesellschaft in Hamburg. Beantragt wurden pro Januar/Mai 1895 M. 2,303,779 Versicherungs-Kapital. — Seit Bestehen der Gesellschaft gingen Anträge ein über rund M. 15'/« Millionen Versicherungs-Kapital und M. 19,000 Rente. Die Gesammt-Activa sind auf M. 1,350,000 angewachsen. 1 1 p 2 in B« un! Kirchliche Nachrichten ans der Narochie Eibenstock vom 23. bis 29. Juni 1895. Getraut: 30) Max Theodor Schwind, Maschinensticker hier mit Anna Marie geb. Schönfelder hier. 31) Gustav Moritz Oppe, Geschirr führer hier mit Auguste Marie geb. Heymann hier. Getauft: 145) Dorothea Gerlach. 146) Clara Martha Schön felder, unehel. Begraben: 119) Elise Margarethe Edelmann, led. Standes, ehel. T. des Gottlob August Edelmann, Handschuhfabrikantens hier, 19 I. 4 M. 15 T. 120) Hans, ehel. S. des David Gottlieb Schindler, ans. BS. und Klempners hier, IT. 121) Curt Emil, ehel. S. des Emil Gnüchtel, ans. Restaurateurs in Wildenthal, 2 M. 15 T. 122) Albrecht Gnüchtel, Privatier hier, ein Ehemann, 68 I. II M. 20 T. 123) Carl Ernst, ehel. S. deS Emil Hermann Dörffel, Maurers hier, 1 I. 5 M 1 T. Am 3. Sonntage nach Trinitatis. Vorm. Predigttext: Apostelgesch. 4,8—22. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrede hält Herr Diaconu« Rudolph. Nachmittagsgottesdienst bleibt ausgesetzt. Kirchennachrichten aus Schönheide. Dow. III. p. Trin. (30. Juni.) Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Früh 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Diac. Wolf. Nachm. 2 Uhr: MissionSgotteSdicnst. Herr Pfarrer Hartenstein. Da» Wochcnamt führt Herr Diaconu» Wels. Chemnitzer Marttpreis« vom 26. Juni 1895. w-izen, fremde Sorten 7 Mk. 55 Pf. bi« « MI. os Pf. pro so Kilo - weiß u. bunt < sächsischer, gelb Roggen, türkischer < sächj., preuß. . russischer Futlergerst« Hafer, sächf-, bayerisch, < preußischer Haser, d. Reg. besch. -iocherbsen Mahl- u, Futtererbsen Heu, alte« , neue« Stroh Kartoffeln Butter 7 « :ro : : 7. 80 » » » » 6 « 8t) » » 6 » 90 » » « « 6 « 50 »» 6 » 70 « , , , 6 « 85 » » 7 » 05»«»« 6 » 80 « « 6 » 90 « « « « 5 . 25 « 6 » « , , , 6 » 10 » » 6 » 60 » » » , 7 . , , 7 d 25 » » , » 5 « 60 « « 6 « , , , , 8 » » « 8 « 75 » « « » 6 » 90 « . 7 » 05 » » « » 3 . — » » 3 « 50 , « , , 2 . — « « 2 « 50 « « « « 2 - 70 »» 3 » — MM«» 2 , 70 »» 3 « — « « « I 2 , — K « 2 - 40 . . 1 , 10,66- und 8 Bader 100^ Ne sind ei Die § ist zu i Li ist soso