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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 15.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189506155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18950615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18950615
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1895
-
Monat
1895-06
- Tag 1895-06-15
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Monat
1895-06
-
Jahr
1895
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Iva« von kor größten Bedeutung ist »nd was dem Werk die Thestnahuie aller Kulturvölker sichert, der Kanal ist be stimmt, Jahr sür Jahr einer großen Reihe von SchifsSunsällen vorzubeugcn. Sind doch in den gesahrtichcn dänischen Ge wässern jährlich durchschnittlich 200 Schiffe, ja in einzelnen Jahren noch mehr, wie z. B. 1872 nicht weniger als 423 Schisse verunglückt! sie sind gestrandet oder haben schiss- bruch gelitten, Reinhold Werner hebt mit Recht hervor, wie viele Millionen dabei dem Nationalvermögen, wie viele Hun dcrtc von Menschenleben verloren gegangen sind, während bei Wahl des neuen Wege« diese erschreckenden Zahlen auf einen geringen Bruchlhcii beschränkt werden, Kontreadmiral Werner fährt fort: „Der Kanal ist ein Zeichen unserer Macht und Stärke, indem er unsere Scestrcitkräfte verdoppelt und uns in de» Stand setzt, zum wirksamen Schutze unserer Küsten und unserer Schifsfahrt je nach Bedarf innerhalb eine« Tages unsere ge jammte Flotte unbehelligt von einem deutschen Meere in da« andere zu sichren, feindliche Blokadcn und Landungen abzu wehren und dadurch dem Reiche Hunderte von Millionen zu ersparen, die wir sonst zur Erreichung diese« Zwecke« sür Kriegsschiffe aufwenden müßten. Trotzdem ist er aber ein Friedcnswcrk ersten Range« und vor Allem zur Förderung de« Frieden« geschossen," Eben deshalb nehmen auch an den Festen, die der Er öffnung vc« Kanals gelten, die Vertreter aller Kultur» ationcn »heil. Nicht weniger al« 13 fremde 'Nationen mit 53 Schiffen, mit >2 Admiralen, über 800 Offizieren und 16,500 Alaun Bcsatznng werden bei der Feier anwesend sein. Und zu ihnen gesellen sich, wie Werner mittheilt, abgesehen von Torpedoboo ten und kleineren Fahrzeitgen 26 unserer eigenen großen Schisse, die eine Besatzung von 364 Offizieren und 9047 Mann haben. „Wahrlich, da« ist eine Floitenschan, wie sie noch nie dagewescu ist! Da« ist eine« der imposantesten Schauspiele, die sich darbictcn können und bekunden, welche große Wichtigkeit dem Akt allgemein bcigelcgt wird." Für den Kanal rechnet man zunächst auf 20,000 Schiffe mit II Mill. Tonnen Gehalt. Von diesen Schiffen, deren Durchfahrt im ersten Jahre angenommen wird, werden mehr al« zwei Drittthcile fremden Flaggen angehören. Reinhold Werner hofft, daß die Feste dazu beitragen werden, un« den fremden Nationen näher zu bringen, wo Differenzen sein sollten, ver söhnend zu wirken und damit das höchste Gut der Menschheit, den Frieden, zu befestige«: „In diesem Sinne ruft Deutsch land den fremden Schiffen ein herzliche« Willkommen zu. Mögen nur freundliche Gefühle, wie wir sie selbst ihnen ent- gcgenbringcn, ihre Besatzungen beim Scheiden aus unseren Gewässern erfüllen! Dann wird die Eröffnungsfeier des Kanals auch nach der ideellen Seite reichen Segen stiften." Tagesgeschichte. — Deutschland. Zu den 25jähr. Gedenktagen aus dem deutsch-französischen Kriege veröffentlicht Las bay rische „Militär-Verordnungsblatt" einen Erlaß des Prinz- Regenten Luitpold, worin übereinstimmend mit den vom Kaiser getroffenen Anordnungen verfügt wird, daß, so oft in der Zeit vom 16. Juli d. bis 10, Mai k, I. die Fahnen ent faltet werden, sämmtliche Fahnen und Standarten, welchen für die Theilnahmc an dem Kriege 1870/71 eine Auszeich nung verliehen wurde, mit Eichenlaub, und die ersten Ge schütze derjenigen Batterien, welche in ihm gefochten haben, mit Eichenkränzen geschmückt werden. — Friedrich« ruh, 12. Juni. Heute Vormittag trafen neun Oberbürgermeister der badischen Städte Karlsruhe, Kon stanz, Mannheim, Freiburg, Baden-Baden, Heidelberg, Pforz heim, Bruchsal und Lahr hier ein, um dem Fürsten Bismarck den gemeinsamen Ehrenbürgerbrief der genannten Städte zu überreichen. Der Fürst empfing die Herren im Beisein de« Grasen Rantzau gegen 12 Uhr und begrüßte sic herzlich, dann ergriff Herr Oberbürgermeister Schnctzler-Karlsruhe das Wort zu einer Ansprache an den Fürsten, worin er die großen, unvergleichlichen Verdienste desselben um die Einigkeit des Reiches hervorhob und ihn der ewigen Dankbarkeit der badischen Bürger versicherte. - Gleichzeitig waren auch au« Ulm der Oberbürgermeister Wagner und der Stadtverordnetenvor steher Tcichmann erschienen, die den Ehrcnbürgerbricf ihrer Stadt überreichten. Ersterer hob in seiner Ansprache hervor, auch die Württemberger wollten Zengniß ablegen davon, daß bei dein deutschen Volke die Dankbarkeit und Treue kein leerer Wahn sei. „Von der Donau zum Sachsenwald bringen wir die innigsten Segenswünsche unserer Mitbürger." — Fürst Bismarck sprach in seiner Erwiderung der Deputation seinen Dank aus und hob den Antheil Badens und seine« GroßherzogS an der nationalen Bewegung hervor. Zur Einig ung de« Reiche« seien außer Baden auch Bayern und Würt temberg nolhwendig gewesen. Er sei erfreut sowohl über die äußere Einheit wie über die innere Einmllthigkeit. Der Fürst setzte sich, indem er bedauerte, daß sein Befinden ihn hierzu nöthigc. Er sei ein Barometer geworden, denn jeder Witter ungswechsel mache sich bei ihm fühlbar. Der Fürst schloß seine Rede mit einem Hoch auf den Großherzog von Baden, i» das die Herren lebhaft cinstimmtcn. Bei dem nachfolgen den Frühstück toastete Oberbürgermeister Reck-Mannheim aus den Fürsten Bismarck. — Frankreich. In Frankreich streiten sich die Zeit ungen darüber, ob ein förmliche« Bündniß zwischen Frank reich und Rußland vorhanden sei oder nicht. Einzelne Blät ter verlangen sür die fortgesetzte französische Dienstwilligkeit von Rußland etwa« Geschriebene«. Aber die meisten Fran zosen begnügen sich mit der Gewißheit, an Rußland einen guten Freund zu haben. Der „TempS" behauptet neuerdings, seit vier Jahren bestehe ein franko russisches Einvernehmen oder die sranko-russische Allianz. (Geschrieben oder unge schrieben? muß man fragen. Wahrscheinlich ist da« letztere der Fall.) Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 14. Juni. Wie au« der im Jnseraten- theil befindlichen Annonce ersichtlich, beabsichtigt der hiesige Turn-Verein ein Damcn-Turnen einzuführcn und ladet zur Bethciligung dazu öffentlich ein. Bei der hohen Wichtig keit, welche den Leibesübungen gerade für da« in der körper lichen Entwickelung begriffene Geschlecht innewohnt, kann nicht ost genug daraus hingcwiescn werden, sich möglichst allseitig daran zu bctheiligen. Für Leute sitzender Lebensweise ist da« Turnen geradezu ein sanitäre» Erforderniß, und um auch dem weiblichen Geschlecht diese Wohlthat theilhaftig werden zu lassen. hat der Turnrath beschlossen, eine Damen-Riege zu errichten, und wäre e» im eigenen Interesse derselben nur zu wünschen, daß da« Unternehmen zu Stande kommen und jederzeit recht rege Beiheiligung finden möchte. Mancher vorkommenden Krankheit kann durch fleißige Körperbewegung vorgebeugt werden. — Schönheide. Mittwoch Nachmittag gaben sich in Begleitung einer Anzahl Damen die alten Herren dcsUni- versität«gcsangverein St. Pauli Leipzig, welche ihren Wohnsitz in den AmlShauptniannschaften Oel«nitz, Plauen, Auerbach, Zwickau, Schwarzenberg, Glauchau und Ehemnitz haben, auf dem Kuhberge ein Stelldichein. Vom Thurmc wehte die blau und weiße Flagge, welche vorher von Leipzig nach hier besorgt worden war. Ueber dein Eingang prangte in Vergißmeinnicht da« VereinSzeichcn der Paulincr, welche« durch den hiesigen Erzgebirgsverein angebracht worden war. Der Bcrgwirth, Herr Brückner, hatte zu Ehren seiner Gäste die Veranda mit blau und weißen Guirlanden umwunden und mit Fichtenreisig geschmückt. Ueber 100 Theilnehmer hatten sich eingefnnden, und trotzdem der Himmel seine Schleusen wiederholt öffnete, wurde die Feslstimmnng nicht beeinträchtigt. Hier und da spielten sich freudige WiedererkennungSscencn ab. Männer und Jünglingsgestalten und bemoste Häupter tausch ten herzlichen Händedruck. Brausende Gesänge durchdrangen die Lüste. Eine große Anzahl Mitglieder unsere« Erzgebirgs verein« und Bewohner der Umgegend lauschten den feierlichen Klängen. Herr Pastor Schiller aus FricdrichSgrün, der Leiter der gesangliche« Vorträge, brachte ein Hoch au« auf de« ge nannten Verein, speciell auf den Vorstand desselben, dankend für die herzliche Aufnahme und erwiesene Aufmerksamkeit. Dem entgegen begrüßte Hr. Schuldirektor Tittel, der Vorsitzende des Er;gebirg«zweigvcrein Schönheide, die Gäste mit einem herzlichen Willkommen und dankte für den ehrenden zahlreichen Besuch. Zum Schluß toastete Herr Pastor Schmidt aus Rothenkirchen auf ein fröhliches Wiedersehen im nächsten Jahre auf derselben Stelle. Abends gegen 7 Uhr schieden die Thcil- nehmer unter herzlichen Grüßen von einander. — Schönheide. In dem Sitzungssaale unseres Rath hause« hat ein Schwalbcnpärchen, welche« seinen Eingang durch die Balkonthüre gefunden hat, an der Decke sein Nest angelegt. Dem Weiterbau mußte allerdings Einhalt gethan werden, da derselbe keineswegs zur Zierde der im altdeutschen Stiel gehaltenen Decke beiträgt. Dieselben scheine» ihr Vor haben aber nicht anfgcgebcn zn haben, denn ohne sich durch die Aus- uud Eingehenden stören zu lassen, flattern sie wieder zurück, um ihr Glück an einer anderen Stelle zu versuchen. — Hundshübcl. Wegen vorsätzlicher Brandstiftung erhielt der Schulknabe Max Richard Weigelt von hier, geb. am 17. August 1882, vom Kgl. Landgericht Zwickau eine Ge- fängnißstrafe von I Jahr 6 Monaten zuerkannt. Weigel! ist bi« zum 2ö. Marz d. I. als Fädcljungc bei dem Stickmaschi- ncnbesitzcr Brctschneider in Hundshübcl in Arbeit gewesen. Letzterer hat allein mit seiner Familie das dem Wirthschasts- besitzcr Fugmann in Hundshübcl gehörige und daselbst gelegene Wohngebäude mit Slickmaschinenraum bewohnt. Am 'Nach mittage des 25. Mär; d. I. ist Wcigclt statt um I Uhr erst um 2 Uhr zur Arbeit gekommen und hat daher von seinem Arbeitgeber Brctschneider Schläge bekommen. Infolgedessen hat Weigelt den Entschluß gefaßt, sich an Brctschneider zu rächen. In Ausführung seines Rachcplanes ist er kurz »ach 2 Uhr in eine Kammer des Fugmann'fchen Hauses gegangen und hat das dort lagernde Heu mittelst eines brennenden Streichhölzchens in Brand gesetzt. Das Fugmann'sche Hans ist bis auf einen Theil der massiven Umfassungen ein Raub der Flammen geworden. Durch diesen Brand hat sowohl Fugman", als auch Brctschneider bedeutenden Schaden erlitten. — Unterstützengrün. Der Feuerwehr-Verband „Rasch zur Hilfe" wird seinen diesjährigen VerbandStag am 30. Juni u. e. im hiesigen Orte abhaltcn. Da« Programm hierzu lautet: Sonnabend, den 29. Juni: Zapfenstreich, Sonntag, den 30. Juni früh: Weckruf, Vorm. Il—2 Uhr: Empfang der Gastfeuerwehren, Nachm. 3 Uhr: Fcstzug, 3',2 Uhr Hebungen, sodann: Sturmangriff, von 4^ Uhr an: Com mers, später Ball. — Leipzig, 12. Juni. Von einer Felddienstübung entwich gestern Vormittag unter Zurücklassung seines Gewehr« ein Soldat des 134. Regiments, wurde jedoch bereit« kurz nach Mittag auf dem Magdeburger Bahnhöfe durch den dort stationirten Schutzmann abgcfaßt und von einer Militär patrouille abgcholt. — Kirchberg. Am Montag Nachmittag in der 5. Stunde brannte ras am Bahnhofe in SaupcrSdors stehende Restauration«- und Wohngebäude de« Herrn Anton Planitzcr nieder. Die EntstchungSursache des Feuers ist unbekannt. Der Tag brachte überhaupt mehrfach Unglück. Nachmittags entlud sich hier und bis über Rothenkirchen hinauf ein hef tiges mit wolkenbruchartigcm Regen begleitete« Gewitter, wobei der Blitz in Bärenwalde und Obcrcrinitz cinschlug, glücklicherweise ohne zu zünden. Nur in Stützengrün brannte (wie bereits berichtet wurde) infolge Blitzschlages ein Haus nieder. Die niedcrströmenden Wassermasscn, zum Theil auch Schloßeufall, verursachten vielfach Schaden aus den Fluren. — Lengenfeld, 12. Juni. In Wildcnau wurde dieser Tage eine 73jährige Frau von einem ungeschickten Radfahrer angcfahrcn, so daß sie zu Boden fiel und so unglücklich stürzte, daß ihr die Knochcnröhre durch da« Bein spießte. Am Sonn abend wurde der bcdaucrnswerthen Frau im KreiSkrankenstist Zwickau das betr. Bein amputirt. Der Zustand der Frau ist bedenklich. — Die GcbirgSvereinc von Klingenthal, Falken stein und Auerbach haben neuerdings eine Wcgmarkirung nach dem mineralogisch wie geologisch merkwürdigen Schn ecken - stein vorgcnommen, sodaß man nunmehr den einsam im Fichtenwalde gelegenen TopaSsel« auch ohne Führer leicht aufsuchen kann. Bequem gelangt man auf schattigen Wald wegen von Hammcrbrllck au« bei wenig Steigung nach dem eine Stunde entfernten, 890 m hohen Schncckenstein. Die Höhe des Felsens beträgt 18 in und ist oben in zwei Theile gespalten. An seinem Fuße liegen eine Menge losgebrochcne Steine al« Zeugen ehemaliger Bergmannsarbeit. Die mine ralogische und geologische Deutung de« Felsen« hat in früherer Zeit den Fachleuten Schwierigkeiten gemacht. Jetzt nimmt man mit Breithaupt an, daß er der stchengebliebcne Rest eine» Gange« von Reibungsbreccie ist, der infolge der Ver witterung de» ihn früher cinschließenden Nebengestein« frei gelegt wurde. Der Hauptbcstandtheil dieser Reibung-brcccie ist ein aus Quarz und schwarzem Turmalin bestehender Schiefer (Thurmalin-Quarzitschiefer), dem weingelbe Topase eingebettet sind. — Wie aus Teplitz gemeldet wird, ist daselbst der Prinz Friedrich von Schönburg-Waldenburg zum Katho lizismus übcrgetrcten. Dieser Schritt muß in unserem protestantischen Lande schmerzliche Ueberraschung Hervorrufen. Die fürstliche Familie ist eine wahrhaft christliche und treu der evangelischen Kirche zugethane. Sie ist durch den lieber tritt diese« Sohne«, ihre« MajoratSerben, der zugleich Patron mehrerer evangelischer Kirchen werden soll, auf« Tiefste er schüttert worden. Ohne Zweifel ist es dem Andringen katho lischer Verwandtet! gelungen, den jungen Mann zu diesem Schritte zu bewegen. Er zeigt, über welche Mittel der Ka tholizismus verfügt. In Deutschland hat Graf Paul von Hoensbroech in schweren inneren Kämpfen sich zur geistigen und sittlichen Freiheit hindurchgerungen. Die Enthüllungen über die Zustände im Kloster Mariaberg haben bewiesen, in wa« für Verhältnissen wir ohne den Protestantismus und dann leben würden, wenn die römische Hierarchie die Allein herrschaft in unserem Vaterlande behalten hätte. Aber auch nach solchen 'Niederlagen gelingt es dem Katholizismus, noch manche Seele zu gewinnen. Aus vergangener Zeit — für unser« Zeit. 13. Juni. (Nachdruck verboten.) Am 13 Juni 1878 hielt der europäische Kongreß zur Schlichtung der orientalischen Wirren in Berlin unter dem Vorsitz des Fürsten Bis marck seine erste Sitzung ab. Uneigennützig und geschickt spielte der große deutsche Staatsmann die Rolle, welche er mit einem seiner glücklich treffenden Worte als die des ehrlichen Maklers bezeichnet hatte. Er war es, dessen Vermittelung es zu danken war, daß weder Rußland seine großen Ansprüche aus den Länder-Erwerb festhalten konnte, obschon es nicht unbedeutend entschädigt wurde, noch daß die Türkei, welche in dem großen Kriege als Besiegte hervorgegangen war, allzusehr ver- 14. Juni. Am 14. Juni 1800 kam es zur Schlacht bei Marengo, in deren Anfang die Oesterreicher siegreich gegen Bonaparte fochten, als plötzlich Desaix, der kurz zuvor aus Aegypten zurückgelommen war, mit einer Division von 10,000 Mann frischer Truppen ankam und den Angriff erneuerte. Während daS gesummte siegreich vordringende österreichische Heer dadurch und-durch die gleichzeitige Gefangennahme seines Führers mit dem ganzen Stabe der Führung beraubt, in Verwirrung gerieth, benutzte Bonaparte den günstigen Augenblick und trieb die Seinen von neuem zum Angriff, so daß die von den Oesterreichern bereits ge bet Marengo waren überaus wichtig; denn sie setzten die Franzosen in den Besitz des größten TheileS von Italien und eines ungeheueren Kriegs Materials. 15. Juni. schichtlichen Erinnerungen den Manen Kaiser Friedrichs des Etllen gewidmet. WaS der stille Dulder seinem von ihm so sehr geliebten Volke geworden wäre, wenn ihm eine längere Regierung, als die 99 Tage, beschicken gewesen, das läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen; was er aber seinem Volke w^r. ^das wissen diejenigen, welche mi^ ihm seiner Unterthanen nahe stand, so war auch er mit dem Sinnen und Denken des deutschen Volkes verwachsen und so steht auch heute noch sein Bild vor uns, der dankbaren Nachwelt. 16. ^Juni. d yl ck s N l vor 80 Jahren abspielte, zu Hellem Glanze auf, um am nächsten Tage für immer zu verlöschen. Das war in der mörderischen Schlacht bei Ligny, am 16. Juni 1815, welche die Preußen unter Blücher, auf die hatten. Es wurde auf beiden Seiten mit furchtbarer Erbitterung ge kämpft, indeß mußte der Sieg Demjenigen Zufällen, der die meisten Truppen zur Verfügung hatte. Und das war bei Napoleon der Fall. Der französische Marschall Ney hatte am selben Tage dem englischen Heere unter Wellington und dem Herzog von Braunschweig bei Quatrebas Tod fand, und so war die Unterstützung für Blücher ausgeblieben und Napoleon behauptete das Schlachtfeld. Fast wäre Blücher selbst in Gefangenschaft gerathen. Das Pferd war ihm unter dem Leibe er schossen worden und er lag hilflos da; nur die Besonnenheit des Grafen Nostiz, der die Feinde zu täuschen wußte, rettete den alten Helden. Kirchliche Aachrichteu aus der Aarochie tzikenflock vom 9. bis 15. Juni 1895. Aufgeboten . 42) Hans Karl Fuchs, Maschinensticker hier, ehel S. des weil. Friedrich Fürchtegott Fuchs, Hausmanns hier und Pauline Helene Schröter hier, edel. T. des Gottlieb Erdmann Schröter, Hand arbeiters hier. 43) Gustav Moritz Oppe, Geschirrführer hier, ehel. S. des weil. Gustav Moritz Oppe, Tischlers hier und Auguste Marie Hey- mann hier, ehel. T. des weil. Karl Gottlieb Heymann, OeconomS hier. 44) August Alban Scharf, Stellmacher hier, ehel. S. des weil. Karl Christian Scharf, Stellmachermeisters hier und Pauline Elise Staab hier, ehel. T. des weil. Ernst Heinrich Staab, Gasarbeiters hier. 45) Richard Emil Unger, Maschinensticker hier, ehel. S. des Adolf Fürchtegott Unger, Maschinenstickers hier und Hulda Emilie Sternkopf hier, ehel. T. des Christian Hermann Sternkopf, Schuhmachers hier. Getauft: 133) Elise Helene Heymann. 134) Johanne Gertrud Ott. 135) Anna Minna Voigt. Begraben! 112) Todtgeborene T. des August Albin Mehnert, ans. Bs. und Buchbindermeisters hier. 113) Curt Alfred, ehel. S. des Karl Richard Strobelt, Maschinenstickers hier, 5 M. 4 T. 114) Todtgeborene T. des Ernst Ehregott Bley, MaschinenstickerS hier. Am 1. Sonntage nach Trinitatis: Vorm. Predigttext: Matth. 5, 13—16. Herr DiaconuS Rudolph. Nachm. KatechiSmusunterredung. Derselbe. Die Beichrede hält Herr DiaconuS Rudolph. Nächsten Montag Vorm. 9 Uhr Wochencommunion. Herr DiaconuS Rudolph. Nächsten Dienstag früh 6 Uhr Betstunde. Kirchermachrichteu aus Schönheide. Dom. I. p. (16. Juni). Früh 8 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Früh 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr DiaconuS Wolf. Nachm. 2 Uhr: Unterredung mit der confirmirten Jugend. Herr Pfarrer Hartenstein. DaS Wochenamt führt Herr DiaconuS Wolf. Chemnitzer Marktpreise vom 12. Juni 1895. 80 Pf. bis 8 Mk. 30 Pf. pro 50 Kilo Weizen, fremde Sorten 7 Mk. - weiß u. bunt - sächsischer, gelb Roggen, türkischer . hiesiger . sächs.,preuß. . russischer Braugerste, fremde Futtergerste Hafer, sächs., bayerisch. . preußischer Hafer; d. Reg. besch. Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter « —— - « — » - »LAI 7 . 55 , . 8 » 05 » » » » 7 « 10 « » 7 » 20 » » > - 8 , 75 . , 6 , 95 « < » » 7 . 10 . . 7 « 30 « » » » 7 . 10 » , 7 , 20 , . - - — M — M L - — M —— ULI» 5 » 25 , - 8 , — » « « 8 . 20 , . 8 . 70 - - - ' 7 » 10 . » 7 » 35 » » » « 5 . 75 . , 8 , 20 - » » « 8 » — « . 8 » 75 » , , , 8 . 80 , « 6 , 90 « » » » 3 . 40 » . 3 , 70 , ... 2 , 70 . - 3 , — , , « « 2 , 30 - . 2 , 70 - - ' » 2 . 20 - . 2 , 8V » «1 «
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